www.wikidata.de-de.nina.az
Schonefeld ist ein im Nordosten Leipzigs gelegener Stadtteil Vor der Eingemeindung 1915 war es ein Dorf und Rittergut bzw eine Landgemeinde Nach der kommunalen Gebietsgliederung Leipzigs von 1992 bildet das Neubaugebiet Schonefeld Ost mit einem kleinen Teil von Abtnaundorf einen eigenen Ortsteil wahrend die alte Ortslage zusammen mit dem grosseren Teil Abtnaundorfs und weiteren Gebieten den Ortsteil Schonefeld Abtnaundorf ergeben Beide Ortsteile haben zusammen gut 23 000 Einwohner Stand 2020 Wappen von Leipzig Schonefeld Stadtteil von LeipzigKoordinaten 51 21 35 N 12 24 38 O 51 359694444444 12 410444444444 Koordinaten 51 21 35 N 12 24 38 OEingemeindung 1915Postleitzahl 04347Vorwahl 0341Stadtbezirk NordostVerkehrsanbindungStrassenbahn 1 3 9Bus 70 77 90 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Wahlergebnisse 4 Schulen und Bildungseinrichtungen 5 Sport 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Impressionen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schonefeld um 1850Im Jahr 1270 wurde erstmals ein markgrafliches Dorf namens Schonenvelt erwahnt Der ursprungliche Dorfanger befand sich zwischen der heutigen Robert Blum Strasse und der Ossietzkystrasse Von 1307 bis zur Reformation gehorte es dem Augustiner Chorherrenstift St Thomas zu Leipzig 1527 wurde die Dorfkirche nach einem Brand neu erbaut Nach Verwustungen im Dreissigjahrigen Krieg liess der damalige Besitzer Georg H von Thummel das Gutshaus in barocken Formen wiedererrichten Am 27 Mai 1738 wurde dort der Schriftsteller Moritz August von Thummel geboren 1747 erbte der Hofrat Johann Friedrich Zeumer 1717 1774 das Rittergut Dieser vererbte es dem Ehemann seiner Base Christiana Friederika geb Meurer 1713 1774 dem Kanzleidirektor und Hofrat Johann Christoph Schmidt 1704 1781 Im Jahr 1794 erwarb der aus der Schweiz stammende Pelzhandler Johann Ullrich Schneider 1747 1815 das Rittergut der sich jedoch aufgrund der konfessionellen Diskriminierung als Calvinist des Merseburger Beamten Ludwig Schneider als Strohmann bediente Die Nachfolge Johann Ullrich Schneiders traten seine Tochter Marianne 1792 1849 und ihr Ehemann Franz Botho Freiherr von Eberstein 1787 1841 an 1 nbsp Schloss Schonefeld von Westen rechts ist der Turm der Gedachtniskirche zu sehenWahrend der Volkerschlacht im Oktober 1813 wurde das Dorf vollig zerstort doch bereits 1820 wurde der Neubau der noch heute genutzten klassizistischen Gedachtniskirche abgeschlossen Dort heirateten 1840 Clara und Robert Schumann Schonefeld gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 2 Im Zuge des Baus der Bahnstrecke Leipzig Dresden die uber das Gebiet des Rittergutsbezirks Schonefeld zunachst entlang der heutigen Eisenbahnstrasse verlief liess sich der sudlich der Trasse gelegene Teil in den 1830er Jahren nur noch schwer bewirtschafteten Die Gutsbesitzer Marianne und Franz Botho von Eberstein parzellierten daher das Areal und verkauften es an Immobilienentwickler die dort ein Arbeiterwohngebiet errichten Dieses hiess zunachst Colonie Eberstein und wurde 1845 als Neuschonefeld eine selbststandige Gemeinde Hedwig von Eberstein erbte nach dem Tod ihrer Mutter 1849 das Rittergut Sie liess das wahrend der Volkerschlacht zerstorte Schloss 1871 1876 wiederaufbauen Im Suden des Rittergutsbezirks nordlich von Neuschonefeld entstand ab 1870 der Neue Anbau vor Schonefeld ein weiteres dicht besiedeltes Arbeiterviertel das 1881 als Neustadt bei Leipzig eine eigene Gemeinde wurde 1 Im Zuge des explosionsartigen Wachstums der Leipziger Bevolkerung entwickelte sich auch Schonefeld selbst zunehmend vom Bauerndorf zu einem Arbeitervorort Die Bevolkerungszahl stieg von 889 Einwohnern im Jahr 1834 auf 4344 1890 und 14 879 1910 trotz der Ausgliederung von Neuschonefeld und Neustadt Im Bereich der Dimpfelstrasse entstanden bereits in den 1880er Jahren viergeschossige Wohnhauser in geschlossener Bauweise und Grunderzeitstil Der Bahnhof Schonefeld an der Bahnstrecke Leipzig Eilenburg wurde 1888 eingeweiht und in der Folgezeit mit dem Bau des Leipziger Guterrings ausgebaut Seine Lage mehr als 2 km ostlich des Ortskerns war jedoch fur Schonefeld ungunstig Der Reiseverkehr wurde 1942 mit der Verlegung der letzten Personenzuge vom Bahnhof Leipzig Eilb Bf zum Hauptbahnhof eingestellt Bauliche Reste der Reiseverkehrsanlagen dieses Bahnhofs finden sich in der nordlichen Elisabeth Schumacher Strasse 3 Zudem erhielt Schonefeld durch die Leipziger Elektrische Strassenbahn 1896 ausgehend von der Mockauer Strasse durch die Volbedingstrasse Anschluss an das Leipziger Strassenbahnnetz Als Hedwig von Eberstein 1900 kinderlos starb vermachte sie ihr grosses Vermogen der wohltatigen Mariannenstiftung benannt nach ihrer Mutter Marianne von Eberstein Zudem verfugte sie testamentarisch dass das Areal westlich der Lindenallee heute Schonefelder Allee unbebaut bleiben sollte Dort wurde ab 1913 der Volkspark Schonefeld angelegt der seit 1931 Mariannenpark heisst nbsp Sitz der VNG AGDie Gemeinde Schonefeld errichtete 1905 06 ein Rathaus der Bau kostete rund 380 000 Reichsmark Ab 1905 wurden ostlich der heutigen Gorkistrasse zwischen Kohlweg und Waldbaurstrasse mehrere Hauserblocks mit uber 1680 Wohnungen geschaffen die heute als Schonefelder Hofe bezeichnet werden 1915 erfolgte schliesslich die Eingemeindung Schonefelds nach Leipzig In den Jahren 1974 bis 1976 wurde der Neubauwohnkomplex Schonefeld Ost mit mehr als 4000 Wohnungen errichtet siehe Plattenbauten in Leipzig Hier befindet sich auch die Jugendherberge Leipzig in einem modernisierten ursprunglichen Internatsbau Die 1990 gegrundete Aktiengesellschaft VNG Verbundnetz Gas hat ihren Sitz in Schonefeld Der Ernst Klett Verlag hat eine Zweigniederlassung im Gewerbegebiet in der Braunstrasse Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm Westen von Schonefeld an der Ossietzkystrasse befinden sich mehrere historisch relevante und sehenswerte Gebaude von Ost nach West sind dies das sogenannte Lehrerhaus Nr 33 das ehemalige Kaiserliche Postamt Nr 35 gebaut 1905 Architekt Julius Fritz Drechsler nach Restaurierung Betreutes Wohnen das Schonefelder Rathaus Nr 37 gebaut 1904 bis 1905 eroffnet im April 1906 Architekt war Julius Fritz Drechsler das Pfarrhaus der Gedachtniskirche Nr 39 fertig gestellt 1823 die Gedachtniskirche 1816 bis 1820 neu errichtet evangelisch lutherischer klassizistischer Sakralbau In ihr heirateten am 12 September 1840 Robert Schumann und Clara Wieck Die Saalkirche befindet sich an der Ossietzkystrasse Ecke Zeumerstrasse Eberstein Grabpyramide Neben der Gedachtniskirche befindet sich die Eberstein Grabpyramide die 1883 1885 im Auftrag von Hedwig von Eberstein vom Architekten Constantin Lipsius erbaut wurde Schloss Schonefeld Das Schloss wurde 1871 bis 1876 nach der Zerstorung in der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 im Auftrag von Baroness Clara Hedwig von Eberstein errichtet Architekt war Bruno Leopold Grimm der das Schloss im Stil des Neobarock nach franzosischem Vorbild entwarf nbsp Vietnamesische Pagode gegenuber die Verbundnetz AG 2020 weiterhin befindet sich nordlich der Ossietzkystrasse und westlich des Schlosses die Parthenaue die Menzellinde Naturdenkmal an der Leostrasse Ecke Lazarusstrasse Vietnamesische Pagode in der Kamenzer Strasse im Gewerbegebiet Nordost 4 5 Wahlergebnisse BearbeitenDie Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021 betrug in Schonefeld Abtnaundorf 69 1 und in Schonefeld Ost 67 3 und war damit im Leipziger Vergleich verhaltnismassig niedrig Schonefeld gehort zum Bundestagswahlkreis Leipzig I Wahlkreis 152 Bei den Zweitstimmen gab es in Schonefeld folgendes Ergebnis das Ergebnis des Wahlkreises dient als Vergleich 6 Partei Schonefeld Abtnaundorf Schonefeld Ost WK Leipzig IAfD 15 9 19 2 15 6CDU 11 2 19 1 15 0Die Linke 16 0 11 2 12 6SPD 18 0 22 4 20 9FDP 9 1 7 1 10 6Grune 16 6 7 0 15 5Sonstige 13 3 9 1 9 8Starkste Partei allerdings auf niedrigem Niveau wurde in beiden Ortsteilen die SPD Am schwachsten von den 6 massgeblichen Parteien waren die FDP mit 7 1 und die Grunen mit 7 0 jeweils in Schonefeld Ost Die beiden Ortsteile unterscheiden sich deutlich was insbesondere auch am Wahlergebnis der Grunen zu erkennen ist in Schonefeld Abtnaundorf 16 6 Die AfD erreichte mit 19 2 in Schonefeld Ost ein fur den Wahlkreis uberdurchschnittliches Ergebnis Bei Wahlen zum Sachsischen Landtag gehort Schonefeld zum Wahlkreis Leipzig 7 Schulen und Bildungseinrichtungen Bearbeiten nbsp Goethegymnasium mit modernem Erweiterungsbau 2021 Am Mittwoch 16 August 2017 wurde offiziell das aus drei hundertjahrigen Schulgebauden an der Gorkistrasse in Schonefeld zusammengeschmiedete neue Goethe Gymnasium eroffnet das sich seit dem Schuljahr 2014 15 im Aufbau befand Das alteste Gebaude stammt aus dem Jahre 1878 damals fur eine Volksschule gebaut das zweitalteste aus 1895 das mit einem neuen Anbau fur die naturwissenschaftlichen Unterrichtsraume Fachkabinette versehen wurde Die Kosten beliefen sich auf rund 20 Millionen Euro davon 6 4 Millionen Euro vom Land Sachsen 7 Spater wurde am nordlichen Ende des Schulgelandes noch eine Sporthalle errichtet In Schonefeld befinden sich ausserdem noch die Astrid Lindgren Schule Grundschule in der Volksgartenstrasse die Clara Wieck Schule Grundschule in der Stockelstrasse die 20 Schule Oberschule in der Bastleinstrasse die Schule fur geistig Behinderte Schloss Schonefeld e V und die Akademie fur Kreativitatspadagogik in der Braunstrasse Sport BearbeitenIm Nordosten Schonefelds wurde von 1958 bis 1966 der Sportpark Nordost angelegt Hier befindet sich die 1990 gegrundete Sportschule Egidius Braun des Sachsischen Fussball Verbandes e V SFV Das acht Hektar grosse Sportschulgelande beherbergt die grosste Kunstrasenhalle Deutschlands mit einer Grosse von 90 m 60 m zwei Rasenplatze einen Kunstrasenplatz mit Flutlicht sowie ein Hotel Auf dem Gelande der Sportschule befindet sich auch das Steffi Graf Nachwuchszentrum des Sachsischen Tennis Verbandes 8 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenMoritz August von Thummel 1738 1817 Schriftsteller Hans Wilhelm von Thummel 1744 1824 Geheimrat Minister und Diplomat in Sachsen Gotha Altenburg Hedwig von Eberstein 1817 1900 Rittergutsbesitzerin und Stifterin Otto Sauberlich 1853 1928 Verleger Wilhelm Muller Schonefeld 1867 1944 Maler Lithograf und Kunstgewerbler Albin Grau 1884 1971 Filmarchitekt Grafiker und Autor Otto Runki 1899 1945 Kommunist Herbert Bohme 1907 1990 Politiker SPD Regierungsdirektor Hans Richter 1912 1978 Mathematiker Heinz Rauch 1914 1962 Politiker KPD SED Spanien und WiderstandskampferImpressionen Bearbeiten nbsp ehem Kaiserliches Postamt und Lehrerhaus links nbsp Rathaus Schonefeld gebaut 1904 1905 renoviert 2011 2012 nbsp Pfarrhaus zwischen Rathaus und Kirche nbsp Gedachtniskirche Schonefeld links Pfarrhaus und Rathaus nbsp Eberstein Grabpyramide sudlich der Gedachtniskirche nbsp Kirch und Rathausturm uberragen die Baume an der Parthe nbsp Parthe nbsp Gaststatte in Schonefeld nbsp Luftbild 2008 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Grad Panorama des Innenhofes des Schonefelder Schlosses die Gebaude sind von links nach rechts Forderschule Schonefeld Orangerie Schloss Schonefeld Kutscherhaus Remise Kindergarten und Torhaus Hinter dem Torhaus in ostlicher Richtung ist der Turm der Gedachtniskirche Schonefeld zu sehen In der Mitte hier rechts im Bild befindet sich eine brunnenformige Mosaikskulptur Kelch Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Schonefeld In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 112 Michael Liebmann Schonefeld mit Abtnaundorf Neustadt und Neuschonefeld Ein Leipziger Stadtteillexikon hrsg im Auftrag von Pro Leipzig e V 2019 ISBN 978 3 945027 33 2 Harald Otto Welt erfahren Schonefeld Abtnaundorf Mockau Verlag PRO LEIPZIG 2010 ISBN 978 3 936508 56 7 S 23 25Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schonefeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schonefeld im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Informationswebseite Mein Stadtteil der Stadt Leipzig fur Schonefeld Burgerverein Schonefeld e V Verein Wir fur Schonefeld e V Stadtteilinformationen Leipziger Kinder und Jugendburo Kinderstadtteilplan von SchonefeldEinzelnachweise Bearbeiten a b Henry Hufenreuter Strassen und Platze in Neustadt Neuschonefeld In Neustadter Markt Journal Nr 3 2009 S 14 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Mathias Mann Bahnhof Leipzig Schonefeld In Leipziger Industriekultur Juni 2019 Pagode in Schonefeld In Geheimtipp Leipzig Abgerufen am 16 November 2020 Aktuelles der Pagode In Buddhistische Gesellschaft Abgerufen am 16 November 2020 So hat Leipzig gewahlt In Leipziger Volkszeitung 28 September 2021 Ralf Julke Neues Goethegymnasium in Schonefeld feierlich in Besitz genommen In Leipziger Internet Zeitung 17 August 2017 abgerufen am 4 Juli 2021 Steffi Graf Nachwuchszentrum Abgerufen am 31 August 2022 Stadtteile von Leipzig Abtnaundorf Althen Anger Baalsdorf Bohlitz Bosdorf Breitenfeld Burghausen Cleuden Connewitz Crottendorf Dolitz Dosen Ehrenberg Engelsdorf Eutritzsch Flickert Gobschelwitz Gohlis Gottscheina Grosszschocher Grunau Gundorf Hanichen Hartmannsdorf Heiterblick Hirschfeld Hohenheida Holzhausen Kleinposna Kleinzschocher Knauthain Knautkleeberg Knautnaundorf Lausen Leutzsch Liebertwolkwitz Lindenau Lindenthal Lossnig Lutzschena Marienbrunn Meusdorf Miltitz Mockau Mockern Molkau Neblitz Neuschonefeld Neusellerhausen Neustadt Neutzsch Paunsdorf Plagwitz Plaussig Plosen Portitz Probstheida Quasnitz Rehbach Reudnitz Ruckmarsdorf Schleussig Schonau Schonefeld Seehausen Sellerhausen Sommerfeld Stahmeln Stotteritz Stunz Sudvorstadt Thekla Thonberg Volkmarsdorf Wahren Wiederitzsch Windorf Zuckelhausen Zweinaundorf Siehe auch Liste der Stadtbezirke und Ortsteile Leipzigs und Liste der Stadtteile Leipzigs Normdaten Geografikum GND 4452359 2 lobid OGND AKS VIAF 244273366 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schonefeld Leipzig amp oldid 231103770