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Der Ort Knautnaundorf ist seit seiner Eingemeindung 1999 ein Stadtteil von Leipzig Seit 2001 bildet er in der administrativen Gliederung von Leipzig zusammen mit Hartmannsdorf den Ortsteil Hartmannsdorf Knautnaundorf im Stadtbezirk Sudwest Zu Knautnaundorf gehort der 1973 eingemeindete Ort Rehbach Zusammen mit Knautkleeberg und Knauthain gehort der Ort zu den Knautdorfern Wappen von Leipzig Knautnaundorf Stadtteil von LeipzigKoordinaten 51 15 16 N 12 16 16 O 51 25439 12 27106 123 Koordinaten 51 15 16 N 12 16 16 OHohe 123 mEinwohner 559 1990 Postleitzahl 04249Vorwahl 0341Stadtbezirk SudwestVerkehrsanbindungAutobahnBundesstrasseStrassenbahn 3Bus 63 120Knautnaundorf auf einer Karte von 1906Das alteste erhaltene Bauwerk Leipzigs die Andreaskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ortstypik 2 Wahlen 3 Verkehr 4 Geschichte 5 Andreaskapelle 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLage und Ortstypik BearbeitenKnautnaundorf liegt im Sudwesten Leipzigs etwa 12 Kilometer vom Leipziger Stadtzentrum entfernt Es grenzt im Norden an Rehbach und im Nordosten an Hartmannsdorf Im Sudosten liegt der Zwenkauer See Von Suden nach Westen folgen Zitzschen die Pegauer Ortsteile Kleinschkorlopp Grossschkorlopp und Schkeitbar sowie das zu Markranstadt gehorende Seebenisch Vor ihrem Abbruch durch den Tagebau Zwenkau waren noch Bosdorf und Eythra sudostliche Nachbarn Ihre Flachen wurden 1988 nach Knautnaundorf eingegliedert Knautnaundorf liegt auf einer Ebene leicht oberhalb der Elsteraue Wahrend die Elster vor ihrer Verlegung durch den Braunkohlebergbau etwa drei Kilometer vom Ort entfernt war ist sie nun dicht an den Ort herangeruckt Durch den Ort verlauft der nicht immer Wasser fuhrende Krebsgraben fruher auch Luppe oder Luppegraben Knautnaundorf besteht aus der alten Ortslage mit vorwiegend noch erhaltenen Hofstrukturen umgebenden Wohngebietserweiterungen aus Einfamilien und Reihenhausern sowie zwei getrennten Industrie bzw Gewerbegebieten Fernverkehrsstrassen fuhren um den Ort sodass die Wohnbereiche vom Durchgangsverkehr frei bleiben Mit etwa 500 Einwohnern ist Knautnaundorf einer der kleinsten Leipziger Stadtteile Wahlen BearbeitenBei Bundestagswahlen gehort Knautnaundorf zum Bundestagswahlkreis Leipzig II bei Wahlen zum Sachsischen Landtag zum Wahlkreis Leipzig 3 Bei Kommunalwahlen besteht nicht nur Stimmrecht fur den Leipziger Stadtrat sondern auch fur einen Ortschaftsrat Hartmannsdorf Knautnaundorf Die Ortschaftsrate sind ein Teilorgan der Stadt Leipzig Zusammen mit der Wahl der Stadtrate findet in den Ortschaften die Wahl der Mitglieder der Ortschaftsrate statt Der Vorsitzende wird als Ortsvorsteher alle funf Jahre von den Mitgliedern des Ortschaftsrates gewahlt Der Ortschaftsrat selbst wird von den Wahlern in direkter Wahl gewahlt der Vorsitzende in indirekter Wahl Verkehr BearbeitenKnautnaundorf wird von der Bundesstrasse 186 Zwenkau Markranstadt Schkeuditz tangiert Uber Knautnaundorfer Flur verlauft die Autobahn 38 und hat in etwa einem Kilometer Entfernung zum Ort die Auffahrt Leipzig Sudwest Montags bis freitags stundlich und am Wochenende zweistundlich verkehrt die Buslinie 120 der Regionalbus Leipzig GmbH von Zwenkau uber Knautnaundorf nach Knautkleeberg Strassenbahnanschluss ausserdem endet hier unregelmassig die Buslinie 63 der Leipziger Verkehrsbetriebe welche ebenfalls nach Knautkleeberg fahrt Die Regionalbahnen auf der Bahnstrecke Leipzig Probstzella hielten seit 2011 bis auf eine Mo Fr 5 27 Uhr nach Saalfeld nicht mehr am fruheren Haltepunkt Leipzig Knautnaundorf seit Dezember 2017 wird der Haltepunkt uberhaupt nicht mehr bedient Geschichte BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner 1 1562 25 Hofe 1764 30 Hofe 1834 219 1871 230 1910 278 1925 303 1939 336 1946 389 1950 447 1964 346 1990 559 Nachdem vor dem Jahre 1000 im Bereich von Knautnaundorf eine sorbische Siedlung bestanden hatte entstand um 1090 an der Kreuzung der von Merseburg und Halle kommenden Verkehrswege ein Herrensitz mit Wirtschaftshof Aus dem Stil der ebenfalls errichteten Rundkapelle schliesst man auf Wiprecht von Groitzsch als Grunder Im Anschluss an den Herrensitz bildete sich eine Dienstleutesiedlung Knautnaundorf gehorte zu den Dorfern die im 12 Jahrhundert im Besitz der Adelsfamilie Knaut waren Nach dem Aussterben der Dynastie Wiprechts wurden die Merseburger Bischofe Lehnsherren uber die sich vergrossernde Siedlung die 1277 erstmals als Nuendorf erwahnt wurde Nach einigen Herrenwechseln wurde 1477 Nickel Pflugk auf Knauthain mit Knautnaundorf belehnt Die Verbindung zu Knauthain und dessen Besitzern sollte uber Jahrhunderte bestehen bleiben auch wenn in Knauthain die Eigentumer wechselten Schonberg Dieskau Hohenthal In der Mitte des 16 Jahrhunderts wurde das zunachst als Vorwerk von Knauthain betriebene Knautnaundorfsche Gut aufgelost das Land zum Teil von abhangigen Bauern erworben und stattdessen eine zu Knauthain gehorige grosse Schaferei errichtet Erst zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde die Schaferei wieder zugunsten des Vorwerks aufgegeben nbsp Die Schaferei vor 1900 nbsp Die Andreaskirche um 1840 nbsp Ein Knautnaundorfer Gutshof um 1885 nbsp Das hochste Bauwerk Leipzigs der Kamin des Stahl und Hartgusswerkes Bosdorf1630 liess Otto von Dieskau den Luppegraben vom Elsterflossgraben von Eisdorf aus mit zusatzlichem Wasser speisen um ostlich von Knautnaundorf drei Teiche anzulegen den Oberen den Unteren und den Bornteich Im 19 Jahrhundert wurden wegen ausbleibender Wasserzufuhr die Teiche aufgegeben Im Dreissigjahrigen Krieg und in der Volkerschlacht bei Leipzig erfuhr Knautnaundorf keine Zerstorungen durch Kriegseinwirkungen wohl aber grosse Schaden durch Einquartierungen und Plunderungen Weit schlimmer waren jedoch die Folgen von Pestepidemien Zwischen 1581 und 1637 starben mehr als 300 Knautnaundorfer an der Seuche 1766 kaufte Peter von Hohenthal das Vorwerk Knautnaundorf Knautnaundorf gehorte bis 1815 zum hochstift merseburgischen Amt Lutzen das seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg gehorte 2 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Westteil des Amts Lutzen im Jahr 1815 zu Preussen Das mit dem Ostteil des Amts Lutzen beim Konigreich Sachsen verbliebene Knautnaundorf wurde 1815 dem Kreisamt Leipzig zugeordnet Es kam 1856 zum Gerichtsamt Markranstadt und 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 3 1839 wurde gemass der neuen sachsischen Landgemeindeordnung der erste Knautnaundorfer Gemeinderat gewahlt 1849 endete auch die Patrimonialgerichtsbarkeit durch den Knauthainer Gutsbesitzer 1921 wurde auch der Gutsbezirk der Gemeindeverwaltung unterstellt Im Zuge der Bodenreform wurde das Gut enteignet und auf 16 Neubauernstellen aufgeteilt 1952 begann auch in Knautnaundorf die Kollektivierung der Landwirtschaft Zunachst entstand die LPG Edwin Hoernle als Genossenschaft vom Typ I wurde aber 1956 zum Typ III umgewandelt 1960 war das Dorf vollgenossenschaftlich Ab 1973 wurde Knautnaundorf durch das Vorrucken des Tagebaus Zwenkau von zahlreichen Baumassnahmen betroffen wie Verlegung der Weissen Elster und der Bahnlinie in Ortsnahe Das ebenfalls dem Kohlebergbau zum Opfer fallende Stahl und Hartgusswerk Bosdorf wurde 1985 am Sudrand des Ortes mit einem 205 Meter hohen Schornstein neu aufgebaut Weitere Betriebe und der Zuzug aus den devastierten Orten Bosdorf und Eythra fuhrten dazu dass sich das bis ins 20 Jahrhundert landwirtschaftlich gepragte Knautnaundorf langsam zu einem Industrie und Wohnstandort wandelte und die Einwohnerzahl ansteigen liess Nach 1990 kamen noch zwei Gewerbegebiete hinzu nbsp Windmuhle nbsp Strasse im alten Ortskern nbsp Scheunen nbsp Am Anger nbsp Ehem Haltepunkt der Bahn im Hintergrund das GefrierzentrumDer 1992 errichtete quaderformige Bau des Gefrierzentrums welches mittlerweile wieder abgerissen wurde war neben dem Schornstein der zweite markante Industriebau Infolge von Insolvenzen wechselten die Eigentumer mehrmals 4 Grosstenteils auf zur Knautnaundorfer Flur gehorigem Abraumgelande des Tagebaus Zwenkau entstand der 2003 eroffnete Freizeitpark Belantis Nachdem bereits 1973 Rehbach nach Knautnaundorf eingemeindet worden war wurde am 1 Marz 1994 Knautnaundorf nach Kulkwitz eingemeindet Die Flachen der devastierten Orte Eythra und Bosdorf wurden 1988 nach Knautnaundorf eingegliedert 5 Mit der Auflosung der Gemeinde Kulkwitz zum 31 Dezember 1998 kam Knautnaundorf am 1 Januar 1999 zur Stadt Leipzig und bildete zunachst mit Rehbach den Ortsteil Rehbach Knautnaundorf Nachdem am 12 Juli 2000 diesem Ortsteil noch Hartmannsdorf zugeordnet wurde erhielt der Ortsteil nunmehr den Namen Hartmannsdorf Knautnaundorf 6 Andreaskapelle Bearbeiten Hauptartikel Andreaskapelle Leipzig Die Knautnaundorfer Kirche ist die Andreaskapelle Sie ist die alteste erhaltene Kirche in Sachsen Ihre Ursprunge liegen im 11 Jahrhundert Der massige runde Turm mit dem oktogonalen Aufsatz geht auf eine Rundkapelle aus der Zeit Wiprechts von Groitzsch zuruck Es erfolgten mehrere An und Umbauten Einzelnachweise Bearbeiten Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen aufgerufen am 12 Oktober 2012 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 84 f Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900 Sachsische Zeitung vom 17 Juni 2008 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sz online de Eythra im HOV Sachsen Leipzig LexikonLiteratur BearbeitenKnautnaundorf Eine historische und stadtebauliche Studie PROLEIPZIG 1999 Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PRO LEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 304 Knautnaundorf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 730 Knautnaundorf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 429 Cornelius Gurlitt Knautnaundorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 68 Knautnaundorf in Sachsens Kirchengalerie Die Inspectionen Borna und Pegau Dresden 1841Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knautnaundorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knautnaundorf auf der inoffiziellen Website knautnaundorf de Knautnaundorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Informationswebseite Mein Stadtteil der Stadt Leipzig fur Hartmannsdorf Knautnaundorf AndreaskapelleStadtteile von Leipzig Abtnaundorf Althen Anger Baalsdorf Bohlitz Bosdorf Breitenfeld Burghausen Cleuden Connewitz Crottendorf Dolitz Dosen Ehrenberg Engelsdorf Eutritzsch Flickert Gobschelwitz Gohlis Gottscheina Grosszschocher Grunau Gundorf Hanichen Hartmannsdorf Heiterblick Hirschfeld Hohenheida 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