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Der Ort Hartmannsdorf ist ein Stadtteil von Leipzig Er bildet zusammen mit Knautnaundorf den administrativen Ortsteil Hartmannsdorf Knautnaundorf Bis 1992 war Hartmannsdorf eine eigenstandige Gemeinde Hartmannsdorf auf einer Karte von 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wahlen 4 Gartenbau 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Betonelster Hartmannsdorf liegt im aussersten Sudwesten des Stadtgebiets etwa zehn Kilometer vom Stadtkern entfernt Es grenzt im Norden an Rehbach und Knauthain im Osten an den Elsterstausee und im Suden und Westen an Knautnaundorf Im Suden lag noch bis 1982 der durch den Braunkohlentagebau Zwenkau abgebaggerte Ort Bosdorf seit 2007 befindet sich dort der Zwenkauer See Vom alten Ortskern ausgehend entwickelte sich Hartmannsdorf nach Suden und Sudwesten Am sudlichen und ostlichen Ortsrand von Hartmannsdorf fliessen die Weisse Elster und der Knauthainer Elstermuhlgraben 1973 wurden Fluss Muhlgraben und Bahnlinie sudlich von Hartmannsdorf in einem Bogen nach Westen verlegt um Platz fur den Braunkohle Tagebau zu gewinnen Der neu geschaffene Elster Abschnitt zwischen Zwenkau und Hartmannsdorf heisst im Volksmund Betonelster Geschichte BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner 1 1551 16 Hofe 1764 20 Hofe 1834 200 1871 228 1910 543 1925 649 1939 708 1946 743 1950 789 1964 603 1990 583 nbsp Gasthof Zur Ratte 1906 nbsp Gasthof Zur Ratte 2012Hartmannsdorf entstand im Zuge der Deutschen Ostsiedlung im 10 11 Jahrhundert wobei vermutlich ein Lokator Hartmann beteiligt war 2 1477 wurden die Pflugks auf Knauthain vom merseburgischen Bischof Thilo mit Hartmannsdorf belehnt Auch bei wechselnden Herren auf dem Rittergut Knauthain wie die Familien Schonberg Dieskau Hohenthal blieb Hartmannsdorf fortan in der Grundherrschaft des Gutes Knauthain Hartmannsdorf gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 3 Durch die Sachsische Landgemeindeordnung von 1838 wurde Hartmannsdorf zu einer eigenstandigen vom Rittergut unabhangigen Gemeinde Das mit der Grundherrschaft verbundene Patrimonialgericht wurde 1856 aufgehoben und Hartmannsdorf dem Gerichtsamt Markranstadt zugeordnet Ab 1875 gehorte der Ort zur Amtshauptmannschaft Leipzig Es gab aber nur eine sehr bedingte eigenstandige infrastrukturelle Entwicklung Es entstanden hier weder Kirche Friedhof Schule oder Post und auch kein Haltepunkt der Eisenbahnstrecke Bis auf einige Handwerksbetriebe war Hartmannsdorf auf die Einrichtungen der Nachbarorte angewiesen Lediglich die Jahreszahl 1600 am Gasthof Zur Ratte deutet auf eine lange Tradition der Schenke hin Ab Mitte des 19 Jahrhunderts nahm der Gartenbau seinen Aufschwung siehe unten wodurch der bauerliche Charakter des Ortes langsam verlorenging und statt der Bauernhofe die Gartnereien dominierten von denen jede ihren Schornstein der Treibhausheizung und ihren Wasserhochbehalter hatte Auch die Bevolkerungszahl nahm merklich zu Weitere bauliche Erweiterungen entstanden infolge der Ansiedlung zahlreicher ehemaliger Bewohner aus den wegen der Braunkohle devastierten Dorfern Bosdorf und Eythra Die Gemeinde Hartmannsdorf schloss sich zum 1 Januar 1993 der Stadt Leipzig an Das war die erste Eingemeindung nach Leipzig seit Jahrzehnten Im Gegensatz zu vielen weiteren Dorfern um Leipzig entschied sich Hartmannsdorf freiwillig fur die Eingemeindung Seit 2001 gehort es zu dem fur administrative Zwecke neu gebildeten Ortsteil Hartmannsdorf Knautnaundorf Wahlen BearbeitenBei Bundestagswahlen gehort Hartmannsdorf zum Bundestagswahlkreis Leipzig II bei Wahlen zum Sachsischen Landtag zum Wahlkreis Leipzig 3 Bei Kommunalwahlen besteht nicht nur Stimmrecht fur den Leipziger Stadtrat sondern auch fur einen Ortschaftsrat Hartmannsdorf Knautnaundorf Die Ortschaftsrate sind ein Teilorgan der Stadt Leipzig Zusammen mit der Wahl der Stadtrate findet in den Ortschaften die Wahl der Mitglieder der Ortschaftsrate statt Der Vorsitzende wird als Ortsvorsteher alle funf Jahre von den Mitgliedern des Ortschaftsrates gewahlt Der Ortschaftsrat selbst wird von den Wahlern in direkter Wahl gewahlt der Vorsitzende in indirekter Wahl Gartenbau Bearbeiten nbsp Familiengartnerei nbsp GrossproduktionSeit uber 100 Jahren ist die Entwicklung Hartmannsdorfs eng mit dem Gartenbau verbunden In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts 1895 gab es funf Gartnereien im Ort 2 wobei sich unter anderem wegen der Bodenverhaltnisse in der Elsteraue die Zuchtung von Eriken und anderen Moorbeetpflanzen herausbildete 1900 hatte eine Hartmannsdorfer Gartnerei auf einer Leipziger Blumenschau mit einer leuchtend roten Erika besonderen Erfolg 1914 produzierten 18 Gartnereien 500 000 Eriken in den Zwanzigerjahren kamen bei 27 Gartenbaubetrieben im Ort noch Kamelien und Azaleen hinzu 1933 wurden uber eine Million Moorbeetpflanzen produziert 4 Im Zweiten Weltkrieg traten erhebliche Bombenschaden an den Treib aber auch Wohnhausern auf Nach dem Krieg musste zur Versorgung der Stadt Leipzig zunachst Gemuse statt Blumen produziert werden Zum Ende der 1950er Jahre begann fur die inzwischen 38 Gartner der Kampf gegen die Kollektivierung in Form von Gartnerischen Produktionsgenossenschaften GPG Einige konnten sich mit entsprechenden Nachteilen z B Materialbelieferung aus der GPG heraushalten Die GPG Hartmannsdorf war 1982 mit 40 ha Freiland und 4 ha unter Glas sowie zwei Millionen erzeugten Pflanzen der grosste Exporteur von Moorbeetpflanzen der DDR 2 Nach der Wende entstanden aus der GPG zunachst zwei Betriebe die 2007 zu einem fusionierten der in einen internationalen Konzern eingebunden ist 4 Gegenwartig 2012 bestehen noch neun Privatgartnereien in Hartmannsdorf 5 Als nach der Eingemeindung Strassenumbenennungen erforderlich waren wurde mit Eriken und Azaleenstrasse sowie Kamelien und Heideweg auf den Gartenbau Bezug genommen Verkehr BearbeitenUber die sudwestliche Flur von Hartmannsdorf fuhrt die 2009 eroffnete Autobahn A38 von der aus man den Ort uber die Anschlussstelle Leipzig Sudwest erreichen kann Anschluss an das Leipziger Nahverkehrsnetz besteht uber die Buslinie Nr 63 der LVB Durch den Ort verlauft die Bahnstrecke Leipzig Probstzella ohne Halt Der nachste Bahnhof ist Knauthain Die ursprunglich im gesamten Ortsgebiet schnurgerade Bahntrasse musste dem Tagebau Zwenkau nach Westen ausweichen Die Erikenbrucke eine Fuss und Radwegbrucke die Hartmannsdorf und Knauthain mit der Region um das Nordwestufer des Zwenkauer Sees verbindet wurde am 6 Juni 2017 fur die offentliche Nutzung freigegeben 6 Literatur BearbeitenPRO LEIPZIG e V Hrsg Im Leipziger Elsterland von Plagwitz bis Hartmannsdorf Leipzig 1997 ISBN 3 9805368 3 1 S 185 196 Hartmannsdorf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 3 Band Schumann Zwickau 1816 S 701 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hartmannsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hartmannsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Informationswebseite Mein Stadtteil der Stadt Leipzig fur Hartmannsdorf KnautnaundorfEinzelnachweise Bearbeiten Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen aufgerufen am 19 August 2012 a b c Im Leipziger Elsterland PRO LEIPZIG S 188 189 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f a b Website von GASA Germany Memento des Originals vom 19 Oktober 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gasa germany com abgerufen am 18 August 2012 Gartnerei in Hartmannsdorf Leipzig auf GoogleMaps Leipziger Internet Zeitung Hartmannsdorf Neu gebaute Erikenbrucke ubergeben L IZ de Abgerufen am 22 Juni 2017 51 269444444444 12 309722222222 Koordinaten 51 16 N 12 19 O Stadtteile von Leipzig Abtnaundorf Althen Anger Baalsdorf Bohlitz Bosdorf Breitenfeld Burghausen Cleuden Connewitz Crottendorf Dolitz Dosen Ehrenberg Engelsdorf Eutritzsch Flickert Gobschelwitz Gohlis Gottscheina Grosszschocher Grunau Gundorf Hanichen Hartmannsdorf Heiterblick Hirschfeld Hohenheida Holzhausen Kleinposna Kleinzschocher Knauthain Knautkleeberg Knautnaundorf Lausen Leutzsch Liebertwolkwitz Lindenau Lindenthal Lossnig Lutzschena Marienbrunn Meusdorf Miltitz Mockau Mockern Molkau Neblitz Neuschonefeld Neusellerhausen Neustadt Neutzsch Paunsdorf Plagwitz Plaussig Plosen Portitz Probstheida Quasnitz Rehbach Reudnitz Ruckmarsdorf Schleussig Schonau Schonefeld Seehausen Sellerhausen Sommerfeld Stahmeln Stotteritz Stunz Sudvorstadt Thekla Thonberg Volkmarsdorf Wahren Wiederitzsch Windorf Zuckelhausen Zweinaundorf Siehe auch Liste der Stadtbezirke und Ortsteile Leipzigs und Liste der Stadtteile Leipzigs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hartmannsdorf Leipzig amp oldid 219923337