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Gottscheina ist eine Gemarkung im Nordosten von Leipzig und gehort zum Ortsteil Seehausen im Stadtbezirk Nord Am Dorfteich im Rundling mit dem altesten Wohnhaus Gottscheinas Bildmitte Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ortscharakteristik 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Ortscharakteristik BearbeitenGottscheina liegt im nordlichste Stadtteil Leipzigs etwa zwolf Kilometer in nordostlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt in landwirtschaftlich genutzter Umgebung und ist lediglich durch die Strasse nach Hohenheida an das Stadtgebiet angebunden Die von den Nachbarorten Mutzschlena Ponitz und Merkwitz alle zu Taucha kommenden Strassen vereinigen sich am Rand des Ortes in den hinein dann nur eine Strasse fuhrt sodass er vom Durchgangsverkehr verschont bleibt Uber einige Fahrten der Buslinien 86 Neue Messe und 176 Taucha ist Gottscheina lose mit dem Leipziger OPNV Netz verbunden nbsp Lehmbau nbsp Lehmumfassungsmauer des OrtesDie Gebaude Gottscheinas sind zumeist Drei und Vierseithofe die sich im sudlichen Teil als Rundling um den Dorfteich auch Quellteich gruppieren und nach Norden eine sackgassenartige Erweiterung bilden Zwischen beiden Teilen steht die Kirche Zahlreiche Gebaude sind in Lehmbauweise errichtet das alteste das Wohnhaus des Hofes Nr 10 stammt von 1768 und ist ein selten vorkommender zweigeschossiger verputzter Lehmwellerbau dessen Aussenwande sich von 1 3 m im Erdgeschoss auf 0 6 m im Obergeschoss verjungen Von der einst das ganze Dorf umschliessenden Lehmmauer sind grosse Teile erhalten Westlich des Ortes liegen in einem Waldchen zwei Teiche aus deren Gruben der Lehm zum Hausbau gewonnen wurde Das Waldchen bietet in der ansonsten waldfreien Umgebung Windschutz fur den Ort und war seit alters her so geschutzt dass jeder gefallte Baum durch Neupflanzungen ersetzt werden musste 1 Die ehemalige Quelle des Dorfteichs ist versiegt Er wird nunmehr durch das gesammelte Regenabflusswasser des Ortes gespeist Sein Uberlauf fuhrt bis zur Ortsumfassungsmauer verrohrt in den Hasengraben der bei Plaussig in die Parthe mundet Geschichte BearbeitenDie Grundung von Gottscheinas als Rundling durch slawische Siedler wird fur das 8 Jahrhundert angenommen 1305 wurde es zum ersten Mal im Zusammenhang mit einem Timo de Gotschene urkundlich erwahnt Die nordliche strassenartige Erweiterung des Dorfes wird fur das 15 Jahrhundert angenommen und mit dem Wustfallen des nordwestlich gelegenen Dorfes Nelmitz in Verbindung gebracht da mit der zugehorigen Flur vermutlich auch die Bauern zu Gottscheina kamen 2 Im Jahr 1438 ubereigneten Kurfurst Friedrich II von Sachsen und sein Bruder Wilhelm der Universitat Leipzig die Lehnsherrschaft uber die Dorfer Merkwitz Hohenheida und Gottscheina die nun Universitatsdorfer genannt und bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts durch die Universitat verwaltet wurden nbsp Die Kirche mit dem Turm von 1892Die wahrscheinlich auf romanische Anfange grundende kleine Kirche Gottscheinas wurde 1637 erstmals schriftlich erwahnt als schwedische Soldner im Dreissigjahrigen Krieg ihre Pferde darin unterstellten 2 Nach mehreren Zerstorungen wurde sie auf den Resten wieder neu aufgebaut Ihren markanten Turm erhielt sie 1892 aus einer Schenkung Als dieser 1969 wegen Baufalligkeit abgerissen werden sollte rettete ihn die Dorfbevolkerung durch Geldspenden und Arbeitseinsatze In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden an der Strasse westlich des Kerndorfes ein Gasthof und eine Schule errichtet Gottscheina gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 3 1856 kam der Ort zum Gerichtsamt Taucha 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 1952 zum Kreis Leipzig Land im Bezirk Leipzig und 1994 zum Landkreis Leipziger Land 1957 wurde Gottscheina nach Hohenheida mit diesem 1992 nach Seehausen und dieses 1997 nach Leipzig eingemeindet Da die Dorfflur in den Jahren 1970 1990 als Vorbehaltsflache fur einen vorgesehenen Braunkohletagebau eingestuft war mussten in dieser Zeit Neubauten im Dorf unterbleiben Nach der Wende 1989 1990 erfolgten Sanierungen an zahlreichen Gebauden und im Suden entstand anschliessend an das alte Dorf ein kleines neues Wohngebiet 1995 wurde fur Gottscheina zum Erhalt des Ortscharakters ein Denkmalpflegerischer Rahmenplan erarbeitet und samtliche Gehofte und die Kirche wurden unter Denkmalschutz gestellt 4 Personlichkeiten BearbeitenDer Leipziger Maschinenfabrikant Karl Krause 1823 1902 heiratete 1857 die aus Gottscheina stammende Emilie Polter 1835 1911 und stiftete 1892 den Neubau des Kirchturms Der Journalist Udo Reiter 1944 2014 Mitbegrunder des Mitteldeutschen Rundfunks MDR und von 1991 bis 2011 dessen Intendant wohnte ab 1994 in der ehemaligen Schule von Gottscheina und starb auch hier 5 Literatur BearbeitenVera Danzer Andreas Dix Leipzig Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig Hrsg Haik Thomas Porada 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22299 4 S 237 238 Christoph Kuhn Heidemarie Epstein Gottscheina Hohenheida Gobschelwitz Eine historische und stadtebauliche Studie Pro Leipzig e V Hrsg Leipzig 1999 Cornelius Gurlitt Gottscheina In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 26 Gottscheina In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 3 Band Schumann Zwickau 1816 S 369 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottscheina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gottscheina im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Gottscheina Hohenheida Gobschelwitz S 19 a b Gottscheina Hohenheida Gobschelwitz S 14 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Ortsteil Gottscheina In Ortschaftsrat Seehausen Abgerufen am 6 Mai 2020 Martin U Muller Zum Tod von Udo Reiter Ein heiterer Kampfer In Spiegel Online 10 Oktober 2014 abgerufen am 6 Mai 2020 51 425833333333 12 481388888889 Koordinaten 51 25 33 N 12 28 53 O Stadtteile von Leipzig Abtnaundorf Althen Anger Baalsdorf Bohlitz Bosdorf Breitenfeld Burghausen Cleuden Connewitz Crottendorf Dolitz Dosen Ehrenberg Engelsdorf Eutritzsch Flickert Gobschelwitz Gohlis Gottscheina Grosszschocher Grunau Gundorf Hanichen Hartmannsdorf Heiterblick Hirschfeld Hohenheida Holzhausen Kleinposna Kleinzschocher Knauthain Knautkleeberg Knautnaundorf Lausen Leutzsch Liebertwolkwitz Lindenau Lindenthal Lossnig Lutzschena Marienbrunn Meusdorf Miltitz Mockau Mockern Molkau Neblitz Neuschonefeld Neusellerhausen Neustadt Neutzsch Paunsdorf Plagwitz Plaussig Plosen Portitz Probstheida Quasnitz Rehbach Reudnitz Ruckmarsdorf Schleussig Schonau Schonefeld Seehausen Sellerhausen Sommerfeld Stahmeln Stotteritz Stunz Sudvorstadt Thekla Thonberg Volkmarsdorf Wahren Wiederitzsch Windorf Zuckelhausen Zweinaundorf Siehe auch Liste der Stadtbezirke und Ortsteile Leipzigs und Liste der Stadtteile Leipzigs Normdaten Geografikum GND 1058463993 lobid OGND AKS VIAF 310689801 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottscheina amp oldid 238433759