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Plaussig ist eine Gemarkung im Nordosten von Leipzig und eine ehemals selbststandige Gemeinde Seit 1996 ist der Ort ein Stadtteil von Leipzig und bildet zusammen mit Portitz den Ortsteil Plaussig Portitz im Stadtbezirk Nordost Grundstrasse mit Martinskirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ortscharakteristik 2 Geschichte 3 Wahlen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Ortscharakteristik BearbeitenPlaussig ist etwa acht Kilometer in nordostlicher Richtung vom Leipziger Stadtzentrum entfernt Seine Nachbarn sind im Osten Taucha mit seinen Ortsteilen und weiter in Uhrzeigerrichtung die Leipziger Stadtteile Portitz Thekla Seehausen und Hohenheida nbsp Schloss PlaussigSudlich des Ortes verlauft die Parthe die hier durch Wiesen und die Reste eines ursprunglich grosseren Auwaldes fliesst Teile der Plaussiger Flur liegen im Landschaftsschutzgebiet Partheaue Machern Im Osten des ehemaligen Dorfes liegt der etwa einen Hektar grosse Dorfteich der als Angelgewasser genutzt wird 1 Die Autobahn 14 im Sudwesten ist an der Auffahrt Leipzig Messegelande in drei Kilometer Entfernung zu erreichen Uber die Buslinie 83 ab Thekla ist Plaussig mit dem Leipziger OPNV Netz verbunden Nordlich des Ortes nimmt das BMW Werk Leipzig 226 ha der insgesamt 516 ha umfassenden Flur Plaussigs ein Weitere 30 ha entfallen auf ein Gewerbegebiet das sich nach Norden direkt an den Ort anschliesst Der Ort selbst hat seinen dorflichen Charakter mit Drei und Vierseithofen bewahrt Nach Westen schliesst sich ein Siedlungsgebiet mit Eigenheimen an Im Zentrum des ehemaligen Dorfes liegen das fruhere Rittergut mit seinem auch Schloss genannten Herrenhaus und die barocke Dorfkirche St Martin Hauptartikel Kirche PlaussigGeschichte Bearbeiten nbsp Das Herrenhaus um 1860 nbsp Steinlinde von 1868 nbsp Die Guldene Aue um 1900 nbsp Rittergutsgebaude von 1910Die Siedlungsgeschichte der Plaussiger Flur reicht nahezu 5000 Jahre zuruck Archaologische Grabungen haben Hinweise auf eine Ansiedlung in der Jungsteinzeit 2400 1800 v Chr eine Siedlung aus der bandkeramischen Kultur Relikte aus der Jungbronzezeit 1000 v Chr sowie ein slawisches Dorf 1000 n Chr ergeben Die erste urkundliche Erwahnung des Gassendorfes stammt aus dem Jahre 1275 Der Name der Siedlung geht auf das slawische pluskat platschern zuruck was wahrscheinlich einen Hinweis auf die nahe gelegene Parthe darstellt 1339 wurde der Ort als Herrensitz des Caspar Plusk genannt und ging 1490 in den Besitz der Leipziger Patrizierfamilie Thummel uber 1551 lebten in Plaussig ca 170 Personen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Plaussig stark in Mitleidenschaft gezogen 1656 wurde die Leipziger Familie Sieber Besitzer von Plaussig Ratsbaumeister Johann Georg Sieber liess von 1726 bis 1742 das Herrenhaus die Pfarrei und die Kirche neu erbauen sowie eine Schule errichtenWahrend der Volkerschlacht im Oktober 1813 wurde Plaussig das nicht zum Hauptkampfgebiet gehorte von franzosischen Truppen geplundert Plaussig gehorte bis 1815 als Exklave innerhalb des Kreisamtes Leipzig zum kursachsischen Amt Delitzsch 2 Da durch die Beschlusse des Wiener Kongresses das Amt Delitzsch im Jahr 1815 zu Preussen kam wurde die Exklave Plaussig in das den Ort umgebende koniglich sachsische Kreisamt Leipzig integriert 3 1859 wurde im Ort eine neue Schule errichtet die bis 1940 genutzt wurde 1868 wurde neben dem Pfarrhaus eine Steinlinde gepflanzt die seit 1999 Naturdenkmal ist Durch die Nahe zu Leipzig wurde Plaussig in der Folge zu einem beliebten Ausflugsziel der Stadtbevolkerung Besondere Beruhmtheit erlangte dabei die aus der Dorfschmiede hervorgegangene Gastwirtschaft Grune Aue in der Nahe der Parthe die von 1872 bis 1982 betrieben wurde Der letzte Besitzer des Plaussiger Guts Otto Kabitzsch verkaufte es 1890 an das Johannishospital zu Leipzig das es durch Pachter betreiben liess Um 1910 entstanden die Wirtschaftsgebaude des Gutes zwischen Herrenhaus und Dorfstrasse neu Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Rittergut im Verlauf der Enteignung durch die Bodenreform nicht aufgeteilt sondern in ein Volksgut umgewandelt Die Ackerflachen wurden uberwiegend zur Saatgutzucht genutzt 1951 wurde es organisatorisch mit den Gutern Abtnaundorf und Grassdorf vereinigt Ab 1973 gehorte es zur KAP Leipzig Nord die fur die Bearbeitung einer Feldflache von 4200 ha zustandig war Die landwirtschaftliche Nutzung halt bis heute an und wird seit 1992 durch die Saat Gut Plaussig Voges KG 4 betrieben obwohl durch die Anlage des Gewerbegebietes ab 1993 und den Bau des BMW Werkes ab 2002 grosse landwirtschaftliche Nutzflachen verlorengingen Am 1 Juli 1996 wurde Plaussig nach Leipzig eingemeindet 5 und mit Portitz zum Ortsteil Plaussig Portitz vereint Ein gegen die Eingemeindung angestrengtes verwaltungsgerichtliches Verfahren blieb ohne Erfolg Wahlen BearbeitenBei Bundestagswahlen zahlt Plaussig zum Wahlkreis 152 Bei Wahlen zum Sachsischen Landtag gehort Plaussig zum Wahlkreis Leipzig 7 Bei Kommunalwahlen besteht nicht nur Stimmrecht fur den Leipziger Stadtrat sondern auch fur den Ortschaftsrat Plaussig Die Ortschaftsrate sind ein Teilorgan der Stadt Leipzig Zusammen mit der Wahl der Stadtrate findet in den Ortschaften die Wahl der Mitglieder der Ortschaftsrate statt Der Vorsitzende wird als Ortsvorsteher alle funf Jahre von den Mitgliedern des Ortschaftsrates gewahlt Der Ortschaftsrat selbst wird von den Wahlern in direkter Wahl gewahlt der Vorsitzende in indirekter Wahl Literatur BearbeitenPlaussig Eine historische und stadtebauliche Studie Pro Leipzig e V Hrsg Leipzig 2001 Vera Danzer Andreas Dix Leipzig Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig Hrsg Haik Thomas Porada 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22299 4 S 258 260 Horst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 469 470 Cornelius Gurlitt Plaussig In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 95 Plaussig In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 391 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Plaussig Sammlung von Bildern Plaussig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Informationswebseite Mein Stadtteil der Stadt Leipzig fur Plaussig Portitz E Paper Archiv des Gemeindeboten Mitteilungsblatt fur die Ortsteile Wiederitzsch Lindenthal Seehausen PlaussigEinzelnachweise Bearbeiten Dorfteich Plaussig In www anglermap de Abgerufen am 23 Mai 2020 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 56 f Plaussig im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Website der Saat Gut Plaussig Voges KG Unsere Geschichte StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 199651 391944444444 12 455277777778 Koordinaten 51 24 N 12 27 O Stadtteile von Leipzig Abtnaundorf Althen Anger Baalsdorf Bohlitz Bosdorf Breitenfeld Burghausen Cleuden Connewitz Crottendorf Dolitz Dosen Ehrenberg Engelsdorf Eutritzsch Flickert Gobschelwitz Gohlis Gottscheina Grosszschocher Grunau Gundorf Hanichen Hartmannsdorf Heiterblick Hirschfeld Hohenheida Holzhausen Kleinposna Kleinzschocher Knauthain Knautkleeberg Knautnaundorf Lausen Leutzsch Liebertwolkwitz Lindenau Lindenthal Lossnig Lutzschena Marienbrunn Meusdorf Miltitz Mockau Mockern Molkau Neblitz Neuschonefeld Neusellerhausen Neustadt Neutzsch Paunsdorf Plagwitz Plaussig Plosen Portitz Probstheida Quasnitz Rehbach Reudnitz Ruckmarsdorf Schleussig Schonau Schonefeld Seehausen Sellerhausen Sommerfeld Stahmeln Stotteritz Stunz Sudvorstadt Thekla Thonberg Volkmarsdorf Wahren Wiederitzsch Windorf Zuckelhausen Zweinaundorf Siehe auch Liste der Stadtbezirke und Ortsteile Leipzigs und Liste der Stadtteile Leipzigs Normdaten Geografikum GND 10018865 5 lobid OGND AKS VIAF 151024453 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plaussig amp oldid 237971961