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Die Kirche Plaussig auch St Martin ist ein Kirchengebaude der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens im Leipziger Stadtteil Plaussig Sie steht im Zentrum des fruheren Strassendorfes neben dem ehemaligen Rittergut Nach Suden fallt das bewaldete Gelande leicht zur Parthe ab Die Kirche geniesst Denkmalschutz einschliesslich des umgebenden Friedhofs und des darauf befindlichen Kriegerdenkmals 1 St Martin in Plaussig 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Gelaut 4 Kirchgemeinde 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSpatestens im 14 Jahrhundert entstand der erste Kirchenbau in Plaussig denn 1393 wird der Priester Nicol von Hogenest schriftlich erwahnt Aus dieser Zeit stammen auch die beiden erhaltenen Glocken Der wohl anfangs romanische Bau wurde spater gotisch uberformt Aus dieser Zeit hat sich ein gotisches Portal erhalten 1629 musste der Kirchturm neu errichtet werden da der alte einzusturzen drohte nbsp Die Kirche um 18401656 kam die Familie Sieber in den Besitz des Rittergutes Plaussig 2 Johann Georg Sieber 1668 1742 der auch Baumeister des Leipziger Rates war liess von 1726 bis 1728 das Herrenhaus des Gutes das Pfarrhaus und die Kirche neu errichten wobei die Kirche ihre bis heute erhaltene aussere barocke Form erhielt 1771 1772 wurde das Innere der Kirche neu gestaltet wobei sie 1772 die erste Orgel erhielt gebaut vom Leipziger Universitatsorgelbauer Johann Gottlieb Mauer Der Gutsherr Georg Sieber stiftete 1791 den Taufstein 1881 wurde die Orgel durch ein Instrument von Eduard Offenhauer ersetzt Nach der Wende 1989 90 wurde die Kirche saniert Architektur BearbeitenDie Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau von etwa zwanzig Meter Lange und zehn Meter Breite mit Rundbogenfenstern Nach Osten besitzt sie einen Funfachtelschluss mit Strebepfeilern der aber nicht als Chorraum dient sondern die Sakristei und einen Teil der Empore enthalt der fruher als Patronatsloge diente Im Westen erhebt sich aus einem quadratischen Unterbau ein schlanker Achteckturm mit barocker schiefergedeckter Haube und Laterne Der Turm steht gegen die Langhausachse um etwa einen Meter nach Suden versetzt Die Zifferblatter der Turmuhr weisen nach Nordosten und Nordwesten der Ortsbebauung zu Sowohl an der Nord als auch an der Sudseite befinden sich kleine Eingangsanbauten mit Mansarddachern Der Innenraum der Kirche ist flachgedeckt und besitzt eine allseitig umlaufende Empore Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar nbsp TaufsteinDie Ausstattung ist jene von 1772 Im Mittelpunkt steht die prachtige Kanzelaltaranlage Der barock verzierte weisse Kanzelkorb wird flankiert von zwei Saulen deren Aufbauten Flammenvasen tragen Uber dem als Baldachin gestalteten Schalldeckel der Kanzel erhebt sich eine bis zur Decke reichende strahlengeschmuckte Wolkenimitation vor der goldgefasst das Auge der Vorsehung dargestellt ist Der Unterbau des Altartisches zeigt ebenfalls Barockverzierungen Vor dem Altar steht das steinerne Taufbecken von 1791 mit einem vergoldeten Wappen und steinernen Stoffdrapierungen In der Mitte des Saales hangt ein achtzehnarmiger Kronleuchter Orgel Bearbeiten Die Orgel stammt aus dem Jahr 1881 vom Delitzscher Orgelbaumeister Eduard Offenhauer 1825 1904 Sie verfugt uber dreizehn Register auf zwei Manualen und Pedal 1999 wurde das Instrument durch Johannes Lindner aus Radebeul restauriert Die Disposition lautet wie folgt 3 nbsp Offenhauer OrgelI Hauptwerk C f31 Principal 0 8 2 Gedackt 0 8 3 Doppelflote 0 8 4 Octave 0 4 5 Rohrflote 0 4 6 Octave 0 2 7 Cornett III ab c1 8 Mixtur III II Oberwerk C f39 Rohrflote 0 8 10 Flauto traverso 0 4 11 Quinte 0 1 1 3 Pedal C d112 Subbass 0 16 13 Violon 0 0 8 Koppeln II I I PGelaut Bearbeiten Neben den barocken Schlagglocken weist die Kirche mit den Bronzeglocken von 1400 und 1439 zwei der altesten Glocken der Region auf Die jungere grossere hat einen Durchmesser von 98 cm ist 75 cm hoch und tragt die Inschrift hilf got maria berayt anno domino quadrigentesimo xxxix Die zweite ohne Inschrift misst 65 cm im Durchmesser und 56 cm in der Hohe Kirchgemeinde BearbeitenDie Kirche in Plaussig gehort gemeinsam mit den Kirchen in Gottscheina Gobschelwitz Hohenheida Portitz Seehausen und Seegeritz zur Kirchgemeinde Plaussig Hohenheida Das Pfarrerbuch Sachsen verzeichnet Pfarrer an der Kirche Plaussig seit 1546 4 Literatur BearbeitenVera Danzer Andreas Dix Leipzig Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig Hrsg Haik Thomas Porada 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2015 ISBN 978 3 412 22299 4 S 260 Cornelius Gurlitt Plaussig In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 101 Plaussig In Sachsens Kirchengalerie Die Inspectionen Leipzig und Grimma Leipzig 1844 S 2 3 Digitalisat Plaussig Eine historische und stadtebauliche Studie Pro Leipzig e V Hrsg Leipzig 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Plaussig Sammlung von Bildern Ev Martinskirche Plaussig In architektur blicklicht Abgerufen am 26 April 2020 St Martinskirche Plaussig In Kirchen in Leipzig Abgerufen am 26 April 2020 Kirche Plaussig In Ev Luth Kirchgemeinde Plaussig Hohenheida Abgerufen am 26 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal ID 09255957 PDF inklusive Kartenausschnitt Abgerufen am 17 Februar 2022 Plaussig In Ritterguter Lexikon Abgerufen am 25 April 2020 Orgeldatenbank ORKASA Abgerufen am 25 April 2020 Pfarrer in Plaussig In Pfarrerbuch Sachsen Abgerufen am 25 April 2020 51 391839 12 455345 Koordinaten 51 23 30 6 N 12 27 19 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Plaussig amp oldid 238197170