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Die AG Leipziger Elektrische Strassenbahn LESt war ein Strassenbahnbetrieb in Leipzig Sie betrieb ab 1896 ein von Anfang an elektrifiziertes Strassenbahnnetz in Leipzig und wurde am 1 Januar 1917 von der Grossen Leipziger Strassenbahn AG einem Vorganger der heutigen Leipziger Verkehrsbetriebe Strassenbahn Leipzig ubernommen Die LESt war im Volksmund als die Rote bekannt wahrend ihr Konkurrenzunternehmen die Grosse Leipziger Strassenbahn die Blaue hiess Die Bezeichnung ruhrt von der Farbgebung der Wagen her Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufbau des Grundnetzes 1 2 Weitere Entwicklung 1 3 Verbleib der Strecken 2 Betriebshofe 3 Fahrzeuge 3 1 Triebwagen 3 2 Beiwagen 4 Quellen und weiterfuhrende Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Triebwagen 257 des Typs 16 der Roten im Strassenbahnhof Leipzig Mockern nbsp Strassenbahn produziert in Weimar Produktkatalog Aktiengesellschaft fur Eisenbahn und Militarbedarf Weimar Siehe auch Geschichte des Strassenbahnnetzes Leipzig Aufbau des Grundnetzes Bearbeiten Bereits 1892 beantragte Richard Lehfeld im Auftrag der AEG den Bau elektrischer Strassenbahnen in Leipzig 1894 schloss er mit der Stadt und den anzubindenden Gemeinden einen Vertrag und am 3 April 1895 wurde die LESt gegrundet Die Bau und Betriebsgenehmigung erhielt die AEG kurz darauf In der Konzession wurde die bei der bisherigen Leipziger Pferde Eisenbahn verwendete Spurweite von 1458 mm gefordert die ihrerseits nur durch den nicht ausreichend spurstabilen Langschwellenoberbau der Bauart Loubat entstanden war obwohl dieser langst nicht mehr existierte und einteilige Rillenschienen Stand der Technik waren Am 20 Mai 1896 eroffnete die LESt nach neun Monaten Bauzeit ihre erste Strecke von der Bruderstrasse uber die Ostseite des Konigsplatzes heute Wilhelm Leuschner Platz durch den Neumarkt die Reichs und Gerberstrasse nordwarts bzw Nord und Katharinenstrasse sudwarts die Berliner Mockauer und Kieler Strasse bis Mockau Kirche sowie die Zweigstrecke von der Mockauer Volbedingstrasse bis Schonefeld Lobauer Strasse Bereits funf Wochen vorher hatte die Grosse Leipziger Strassenbahn ihre erste elektrifizierte Strecke eroffnet In den Wochen darauf ging der Rest des geplanten Netzes in Betrieb Dies waren die Verlangerung durch die Bruderstrasse zum Bayerischen Bahnhof die Zweigstrecke vom Konigsplatz durch die Wachter Grassi Beethoven Marschner Sebastian Bach Ferdinand Lassalle Strasse Klingerweg und Konneritzstrasse bis zur Oeserstrasse kurz vor dem Schleussiger Weg in Schleussig die Strecke von Gohlis Platnerstrasse durch das Rosental die Wald Elster Zentralstrasse Thomasgasse Grimmaische Strasse die Nordseite des Augustusplatzes die Poststrasse heute uberbaut Quer Schutzen und Karlstrasse Chopinstrasse zum Marienplatz und schliesslich die Verlangerung der Schleussiger Strecke uber Schleussiger Weg Antonienstrasse Adler und Hauptstrasse Dieskaustrasse bis Grosszschocher Huttenstrasse 22 Juni Die Streckenfuhrung durch die engen Strassen in der Innenstadt und in den Vorstadten musste gewahlt werden da die Grosse Leipziger Strassenbahn bereits die Hauptstrassen in Beschlag hatte und die LESt die Strecken der Konkurrenz nur auf einer Lange von zu Anfang 400 spater 500 Metern mitbenutzen durfte Eine Mitbenutzung vorhandener Gleise erfolgte im Ring zwischen der Abzweigung zum Neumarkt und der Abzweigung zur Ostseite des Konigsplatzes sowie auf der Klingerbrucke in Schleussig Bis Herbst 1900 wurden weitere Strecken eroffnet Darunter eine Querverbindung von der Querstrasse uber Bayerischer Bahnhof zum Konzerthaus Beethoven Grassistrasse eine Zweigstrecke durch die Elisenstrasse Bernhard Goring Strasse bis zur Scharnhorststrasse eine Verlangerung der Marienplatz Strecke durch die Kohlgarten und Bergstrasse zum Kirchplatz in Reudnitz wo sie sich nach Schonefeld und Sellerhausen verzweigte eine Strecke vom Johannisplatz uber Taubchenweg Riebeckstrasse nach Stotteritz Holzhauser Strasse eine Strecke von der Berliner Apelstrasse nach Eutritzsch Dubener Landstrasse sowie eine Verbindung vom Bayerischen Platz uber Windmuhlenweg Philipp Rosenthal Strasse Johannisallee und Oststrasse zur Riebeckstrasse eine Zweigstrecke durch die Schonbachstrasse und die Verlangerung der Gohliser Strecke von der Platnerstrasse einerseits durch die Kirschbergstrasse nach Mockern Kernstrasse und andererseits durch die Lindenthaler Strasse bis zu den Neuen Kasernen heute Landsberger Max Liebermann Strasse Die Linien wurden mit Zieltafeln bezeichnet die einen weissen oder farbigen Untergrund hatten und teilweise einen farbigen Diagonalstreifen Am 17 Dezember 1900 fuhrte die LESt auf Anordnung der Stadt Liniennummern ein und anderte teilweise die Linienfarben Folgendes Netz wurde zu diesem Zeitpunkt betrieben bisherigeLinienfarbe Linie Verlauf neue Linienfarbeweiss 1 Mockau Kirche Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Neumarkt Konigsplatz Bayerischer Bahnhof Elisenstrasse weissweiss mit grunem Streifen 2 Schonefeld Lobauer Strasse Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Neumarkt Konigsplatz Bayerischer Bahnhof Johannisallee Prager bzw Oststrasse Stotteritzer Strasse Schonbachstrasse Ecke Reitzenhainer Strasse heute Prager Strasse violettweiss mit gelbem Streifen 3 Eutritzsch Dubener Landstrasse Eutritzscher Markt Eutritzscher Zentrum Wittenberger Strasse Apelstrasse Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Neumarkt Konigsplatz Wachterstrasse Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Adler Kleinzschocher Grosszschocher Huttenstrasse gelbweiss mit violettem Streifen 4 Mockern Kernstrasse Kirschbergstrasse Platnerstrasse Rosental Waldplatz Thomaskirche Markt Augustusplatz Querstrasse Marienplatz Reudnitz Kirchplatz Wurzner Strasse Plaussiger Strasse weissviolett 5 Schonefeld Lobauer Strasse Stannebeinplatz Reudnitz Kirchplatz Marienplatz Querstrasse Johannisplatz Bayerischer Bahnhof Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Adler Kleinzschocher violettgrun 6 Gohlis Kasernen Lindenthaler Strasse Platnerstrasse Rosental Waldplatz Thomaskirche Markt Augustusplatz Querstrasse Johannisplatz Taubchenweg Reudnitz Riebeckstrasse Stotteritzer Strasse Stotteritz Holzhauser Strasse grungelb 7 Blucherplatz Neumarkt Konigsplatz Wachterstrasse Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Schleussig Oeserstrasse nur im Berufsverkehr gelbWeitere Entwicklung Bearbeiten Damit war der Streckenausbau vorerst abgeschlossen 1902 kam noch eine kurze Verlangerung in der Riebeckstrasse von der Stotteritzer bis zur Prager Strasse hinzu sowie 1904 die Verlangerung der Strecke in der Elisenstrasse um eine Haltestelle bis zur Hardenbergstrasse 1905 wurde die Strecke in der Wurzner Strasse bis zur Stadtgrenze nach Paunsdorf am Friedhof Sellerhausen verlangert Die Strecke in der Elisenstrasse wurde 1906 uber die Waisenhausstrasse heute Arno Nitzsche Strasse bis Connewitz Kreuz verlangert Ein Storungspunkt wurde 1908 beseitigt als die Berliner Strasse hohergelegt wurde und die Berliner Brucke den bisherigen Bahnubergang ersetzte Als die Grosse Leipziger Strassenbahn 1910 die Schleife Richard Wagner Strasse in Betrieb nahm baute die LESt ein eigenes Gleis ein sodass die Schleife mitbenutzt werden konnte 1912 entstand noch eine Strecke von der Waisenhausstrasse in Connewitz entlang der Zwenkauer Strasse sowie eine kurze Strecke von der Johannisallee bis zum Deutschen Platz wo eine Gleisschleife gegenuber der Einmundung der Siegismundstrasse gebaut wurde Zur Anbindung des neuen Hauptbahnhofs baute die LESt 1913 eine Querverbindung vom Bahnhofsvorplatz durch die Brandenburger Strasse und Hahnekamm zur Querstrasse Die Strecke in der Schonbachstrasse wurde ebenfalls 1913 in die Reitzenhainer Strasse heute Prager Strasse verlangert wo auf der erlaubten Lange von 400 Metern die bestehenden Gleise mitbenutzt wurden Am neu eroffneten Volkerschlachtdenkmal entstand die sogenannte Schlippe eine Kuppelendstelle neben der Reitzenhainer Strasse Eine ahnliche Konstruktion wurde weiter nordlich in der Reitzenhainer Strasse gebaut Die Strecke zum Deutschen Platz wurde in die Reitzenhainer Strasse verlangert und nach Uberquerung der Eisenbahnstrecke entstand an der spateren Naunhofer Strasse ebenfalls eine Kuppelendstelle neben der Strasse Vor Beginn des Ersten Weltkriegs bestand folgendes Liniennetz Linie Verlauf1 Mockau Kirche Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Hallisches Tor Neumarkt Konigsplatz Bayerischer Bahnhof Elisenstrasse Waisenhausstrasse Connewitz Zwenkauer Strasse 2 Schonefeld Lobauer Strasse Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Hallisches Tor Neumarkt Konigsplatz Bayerischer Bahnhof Johannisallee Prager bzw Oststrasse Stotteritzer Strasse Schonbachstrasse Sudfriedhof Volkerschlachtdenkmal3 Eutritzsch Dubener Landstrasse Eutritzscher Markt Eutritzscher Zentrum Wittenberger Strasse Apelstrasse Berliner Strasse Nord bzw Gerberstrasse Neumarkt Konigsplatz Wachterstrasse Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Adler Kleinzschocher Grosszschocher Huttenstrasse 4 Mockern Kernstrasse Kirschbergstrasse Platnerstrasse Rosental Waldplatz Thomaskirche Markt Augustusplatz Querstrasse Marienplatz Reudnitz Kirchplatz Wurzner Strasse Paunsdorf Stadtgrenze5 Schonefeld Lobauer Strasse Stannebeinplatz Reudnitz Kirchplatz Marienplatz Querstrasse Johannisplatz Bayerischer Bahnhof Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Adler Kleinzschocher Depot 6 Gohlis Kasernen Lindenthaler Strasse Platnerstrasse Rosental Waldplatz Thomaskirche Markt Augustusplatz Querstrasse Johannisplatz Taubchenweg Reudnitz Riebeckstrasse Stotteritzer Strasse Stotteritz Holzhauser Strasse 7 Stotteritz Papiermuhlstrasse Stotteritzer Strasse Riebeckstrasse Reudnitz Taubchenweg Johannisplatz Bayerischer Bahnhof Elisenstrasse Waisenhausstrasse Connewitz Kreuz 8 Schonefeld Stannebeinplatz Reudnitz Kirchplatz Marienplatz Hahnekamm Hauptbahnhof Hallisches Tor Neumarkt Konigsplatz Wachterstrasse Konzerthaus Klingerbrucke Konneritzstrasse Schleussig Oeserstrasse 9 Waldstrasse Waldplatz Thomaskirche Markt Augustusplatz Querstrasse Johannisplatz Taubchenweg Reudnitz Riebeckstrasse Riebeck Prager Strasse10 Hauptbahnhof Westseite Hallisches Tor Neumarkt Konigsplatz Bruderstrasse Bayerischer Bahnhof Windmuhlenweg Deutscher Platz Reitzenhainer Naunhofer StrasseMit Ausbruch des Krieges wurde am 3 August 1914 die Linie 9 eingestellt und die Linie 10 auf den Abschnitt vom Konigsplatz zur Naunhofer Strasse verkurzt Die letzte Verlangerung erfolgte am 31 Oktober 1914 Die neue Strecke fuhrte von der Dubener Landstrasse zum Krankenhaus St Georg Zunachst verkehrte hier nur ein Pendelwagen der Linie 3 Gleichzeitig tauschten die Linien 1 und 3 ihre sudlichen Endstellen sodass die 1 nun nach Grosszschocher und die 3 zur Zwenkauer Strasse fuhr Noch heute verkehrt die Linie 1 durch Schleussig und nach Mockau jedoch auf einem geanderten Linienweg Noch 1915 begann man damit die Strecke durch das Rosental auf einen eigenen Bahnkorper zu verlegen Am 18 August 1916 ging der erste Abschnitt von der Waldstrassenbrucke bis zur Polizeiwache in Betrieb Die LESt existierte jedoch nur noch bis zum Jahresende 1916 als die Stadt Leipzig anordnete dass die beiden Konkurrenzunternehmen fusionieren Die Grosse Leipziger Strassenbahn ubernahm damit die LESt Die ebenfalls geplante Schleife in Schonefeld an der Volbedingstrasse wurde erst 1929 durch die Grosse Leipziger Strassenbahn gebaut Verbleib der Strecken Bearbeiten Zunachst wurden alle Strecken der LESt von der GLSt weiterbetrieben Wegen der technischen Unterschiede bei den Wagen musste auch der Fahrzeugeinsatz vorerst getrennt bleiben Ein Grossteil des LESt Netzes in der Innenstadt und den nahen Vorstadten wurde aufgrund der verwinkelten Fuhrung durch enge Strassen jedoch bereits in den Jahren nach der Ubernahme stillgelegt und die Linien fuhren dann uber GLSt Strecken die sich in den breiteren geraderen Hauptstrassen befanden Die einzige ehemalige LESt Strecke in der Innenstadt die noch heute Gleise hat ist ein Teil der Messekehre am Wilhelm Leuschner Platz in der westlichen Windmuhlenstrasse Die Strecken die quer durch die Innenstadt verliefen wurden zunachst weiterhin befahren insbesondere die Strecke vom Waldplatz durch die Elster und Zentralstrasse uber die Thomaskirche und die Grimmaische Strasse zum Augustusplatz Sie wurde erst 1951 stillgelegt Die Nord Sud Strecke uber Neumarkt Reichsstrasse Markt und Katharinenstrasse wurde von den Stadtrundfahrten mit dem ersten Glasernen Leipziger befahren jedoch 1951 ebenfalls mit stillgelegt und daraufhin zugig abgebaut Die Strecken durch die Kohlgarten und Kirchstrasse heute Hermann Liebmann Strasse wurden mit den GLSt Bestandsstrecken neu verbunden und bis zur Liniennetzreform 2001 planmassig befahren Die Kohlgartenstrasse wurde danach Betriebs und Umleitungsstrecke die Strecke in der unteren Hermann Liebmann Strasse dagegen ganz aufgegeben Von den Aussenstrecken der LESt sind viele bis heute in Betrieb namlich die Strecken nach Schleussig Grosszschocher Gohlis Eutritzsch Mockau Schonefeld Paunsdorf Stotteritz und entlang der Philipp Rosenthal Strasse Der Abschnitt von der Apelstrasse bis Eutritzscher Zentrum ist nur noch Betriebsstrecke Die LESt Strecken nach Connewitz und Mockern sowie entlang der Schonbachstrasse sind stillgelegt Betriebshofe Bearbeiten nbsp Betriebshof Wittenberger Strasse Halle I April 2019 Das Stammdepot der LESt war der seit Mai 2019 als Strassenbahnmuseum genutzte Betriebshof Wittenberger Strasse gegenuber dem fruheren Berliner Bahnhof Es wurde mit der Eroffnung des Betriebs 1896 eingeweiht Um die Leerfahrten zum Ein und Ausrucken zu verringern baute die LESt in den folgenden Jahren sogenannte Ubernachtungsdepots also Abstellhallen ohne Werkstatteinrichtungen 1898 gingen die Depots an der Endstelle in Stotteritz sowie in Kleinzschocher in Betrieb Das Depot in Kleinzschocher befand sich in Hohe der Kotzschauer Strasse Mit der Erweiterung des Streckennetzes ab 1909 wurden auch weitere Betriebshofe gebaut An der Landsberger Strasse in Gohlis in Hohe der heutigen Strassenbahnendstelle ging am 30 Oktober 1910 ein neues Ubernachtungsdepot in Betrieb Der Linienverkehr endete hier zunachst weiterhin an der Ecke Heerstrasse Max Liebermann Strasse und es wurde eine eingleisige Betriebsstrecke von dort zum Depot angelegt Mit Eroffnung der Strecke zur Zwenkauer Strasse wurde auch an dieser Endstelle ein Depot eroffnet Spater entstand hier von der Bornaischen Strasse ausgehend die Gleisschleife Hildebrandstrasse die teilweise durch das Depotgelande fuhrte und erst in den 1990er Jahren stillgelegt wurde Das letzte neue Depot wurde am 1 Juni 1913 in Paunsdorf eroffnet Es ist bis heute in Betrieb Von der Endstelle der Strassenbahn die sich weiterhin an der Stadtgrenze befand wurde wie in Gohlis eine eingleisige Betriebsstrecke zum Betriebshof gebaut Erst spater wurde der Linienverkehr bis zu den Depots in Gohlis und Paunsdorf ausgedehnt Der letzte Streckenabschnitt in Gohlis ist noch heute eingleisig Fahrzeuge BearbeitenDie Fahrzeuge der LESt waren an den Seiten rot lackiert Unten am Wagenkasten befand sich eine Leiste in beige auf der Leipziger Elektrische Strassenbahn stand Die Stirnfronten waren teils rot teils dunkelgrun Triebwagen Bearbeiten nbsp Triebwagen 64Die ersten Triebwagen der LESt wurden 1896 von der Breslauer AG fur Eisenbahn Wagenbau 1 40 bzw von der Firma Herbrand 41 70 gekauft Herbrand lieferte im darauf folgenden Jahr die Triebwagen 121 bis 160 Alle diese Wagen waren nahezu baugleich 1911 erhielten 30 der Wagen neue stabilere Laufgestelle Nach der Eingliederung der Wagen in den Fuhrpark der Grossen Leipziger Strassenbahn die erst 1920 erfolgte erhielten die Triebwagen die Nummern 801 bis 892 Die ubrigen 18 Wagen waren im Juni 1920 bei einem Depotbrand in Paunsdorf zerstort worden Einer der Wagen Nr 64 bzw bei der GLSt 854 war lange heute im Verkehrsmuseum Dresden ausgestellt nach der Auflosung der dortigen Nahverkehrsammlung kam er zuruck nach Leipzig Zwanzig weitere Triebwagen lieferte Herbrand 1900 Nrn 161 bis 180 Sie wurden aufgrund ihrer grossen Fenster Salonwagen genannt Die Wagen erhielten bei der GLSt die Nummern 893 bis 912 Fur die Streckenerweiterungen ab 1909 und eine Verdichtung des Fahrplans wurden weitere Triebwagen beschafft Herbrand inzwischen Waggonfabrik Coln Ehrenfeld lieferte 1909 die Wagen 201 bis 225 die AG fur Eisenbahn und Militarbedarf Weimar lieferte 1911 die Wagen 226 bis 265 und die Hannoversche Waggonfabrik 1912 die Wagen 281 bis 285 Ebenfalls 1912 kamen die Wagen 266 bis 280 von der Sachsischen Waggonfabrik Werdau an denen 1913 die Wagen 286 bis 300 und 401 bis 405 ebenfalls aus Werdau folgten All diese ab 1909 beschafften Wagen waren nahezu baugleich Acht von ihnen wurden beim Brand des Depots Paunsdorf 1920 zerstort der Rest erhielt bei der GLSt die Nummern 913 bis 1009 Die drei Baureihen von Triebwagen wurden bei der GLSt als Typ 14 bis 16 bezeichnet Sie waren von Anfang an zweimotorig mit der bei der GLSt verwendeten direktwirkenden Druckluftbremse konnte sich die Leitung der LESt jedoch nicht anfreunden Gebremst wurde mit der Handbremse die Beiwagenbremse wurde ebenfalls mechanisch angeschlossen Dynamische Widerstsandsbremsen waren zu Anfang nicht vorgesehen im Gefahrenfall war jedoch die Nutzung der Gegenstrombremse durch Aufschalten in Gegenrichtung zulassig Die Wagen erhielten wie bei der GLSt Trichterkupplungen die im gekuppelten Zustand eine nahezu steife Verbindung herstellten jedoch mit anderen Massen Die Kuppeleisen der LESt hatten einen rechteckigen Querschnitt die der GLSt einen quadratischen Verglaste Triebwagenplattformen fuhrte die LESt nicht mehr ein obwohl sie bei anderen Betrieben schon vor 1910 ublich waren Beiwagen Bearbeiten nbsp Beiwagen 305 des Typs 55I und ein Maximumtriebwagen 20 der Leipziger Aussenbahn vor dem Strassenbahnmuseum LeipzigVon Anfang an verkehrten die Zuge der LESt mit Beiwagen Im Gegensatz zur GLSt konnte die LESt nicht vorhandene Pferdebahnwagen nutzen deshalb waren die Beiwagen ausnahmslos Neubauten 1896 beschaffte sie die Wagen 71 bis 90 von der Waggonfabrik Steinfurth in Konigsberg Diese Beiwagen sowie die Triebwagen hinter denen diese Baureihe von Beiwagen lief wurden 1911 mit neuen Fahrgestellen ausgestattet Bei der GLSt erhielten die Beiwagen die den Brand in Paunsdorf uberlebten die Nummern 1 bis 18 Ebenfalls 1896 lieferte die Breslauer AG fur Eisenbahn Wagenbau die offenen Sommerbeiwagen 91 bis 120 Sie verfugten nicht uber Fenster sondern nur uber Segeltuchvorhange Bis 1907 wurden sie mit herausnehmbaren Fenstern ausgestattet und so zu umwandelbaren Wagen sodass sie auch im Winter eingesetzt werden konnten Ab 1915 wurden die Fenster im Sommer nicht mehr ausgebaut Acht der Wagen verbrannten 1920 in Paunsdorf die ubrigen erhielten bei der GLSt die Nummern 19 bis 40 Fur die neue ab 1909 ausgelieferte Triebwagenserie beschaffte die LESt auch dazu passende Beiwagen Die AG fur Eisenbahn und Militarbedarf Weimar lieferte bereits 1908 die Wagen 181 bis 195 1911 die Wagen 196 bis 200 und 301 bis 345 und 1913 die Wagen 381 bis 400 Die Waggonfabrik Lindner lieferte 1912 bis 1913 ausserdem die Triebwagen 346 bis 380 aus Neun der Beiwagen verbrannten 1920 in Paunsdorf die ubrigen erhielten bei der GLSt die Nummern 41 bis 151 Die drei Beiwagenbaureihen erhielten bei der GLSt die Bezeichnung Typ 53 bis 55 Die Beiwagen erhielten mechanisch vom Triebwagen betatigte Schleifenbremsen die die Bewegungsenergie vergleichbar mit der Heberleinbremse zum Anlegen der Bremssohlen nutzte allerdings nur bei Vorwartsfahrt Sollte beim Zuruckrollen gebremst werden musste der Beiwagenschaffner die Bremse auf ubliche Spindelwirkung umstellen Die Schleifenbremse ermoglichte nur das gebremste Mitfuhren eines Beiwagens Nach der Vereinigung der beiden Strassenbahnbetriebe wurden die Wagen technisch vereinheitlicht Die fur den Weiterbetrieb vorgesehenen LESt Wagen erhielten insbesondere die Druckluftbremse und Kupplungen nach GLSt Normen Erst danach konnten sie gemischt eingesetzt werden Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenKlaus Adam u a Vom Zweispanner zur Stadtbahn Die Geschichte der Leipziger Verkehrsbetriebe und ihrer Vorganger Verlag der LVB Leipzig 1996 Gerhard Bauer Norbert Kuschinski Die Strassenbahnen in Ostdeutschland Verlag Schweers Wall Aachen Bd 1 Sachsen 1993 ISBN 3 921679 79 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leipziger Elektrische Strassenbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leipziger Elektrische Strassenbahn amp oldid 238121560