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Als der Prediger wird das ehemalige Dominikanerkloster Kloster der Predigermonche von Schwabisch Gmund bezeichnet das heute als Kulturzentrum unter anderem mit dem Museum im Prediger und der Galerie im Prediger genutzt wird Er liegt zentral in der Stadtmitte am Johannisplatz gegenuber der romanischen Johanniskirche PredigerChor der ehemaligen Predigerkirche mit Kriegerdenkmal und Denkmal fur die Gmunder Opfer des NationalsozialismusWest und Sudfassade der ehemaligen Klosterkirche nach der Sanierung 2011Fresko im Treppenhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 2 Heutige Nutzung 3 Museum und Galerie im Prediger 3 1 Museum im Prediger 3 2 Galerie im Prediger 3 3 Ausstellungen Auswahl 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte und Baugeschichte Bearbeiten1294 wurde der Gmunder Konvent in den Ordensverband aufgenommen Die Niederlassung erfolgte wohl im selben Jahr von Esslingen aus Eine mundlich uberlieferte Sage besagt dass das Kloster in einer Jagdherberge gegrundet wurde die von einer adeligen Dame als Reueakt gestiftet worden sei wodurch aus einem Ort der Sunde eine Herberge Gottes wurde Deshalb wurde die Kirche der Busserin und Kirchenpatronin Maria Magdalena geweiht Historiker gehen davon aus dass die Grundung in einem Herrenhof der Rechberger als Nachfolger der Staufer im Gmunder Raum oder in einem Herrenhof der Stadtgemeinde als Nachfolger der Staufischen Stadtherren erfolgte Mitte des 14 Jahrhunderts erfolgte ein gotischer Kirchenneubau der um 1356 vollendet war da zu dieser Zeit die ersten Messen in der Kirche gelesen wurden Mehrere Angehorige der Herren von Rechberg liegen in der Klosterkirche begraben Mitte des 18 Jahrhunderts kommt es zum Neubau des Klosters Die Planung und anfanglich auch den Bau ubernimmt Dominikus Zimmermann Die Grundsteinlegung war am 2 Juli 1724 Die Barockisierung der Klosterkirche wurde 1762 unter dem Baumeister Johann Michael Keller der Jungere begonnen und 1764 vollendet Es war zu dieser Zeit nach dem Gmunder Munster der zweitgrosste Kirchenbau in der Reichsstadt 1 1802 wurden bei dem Ubergang der Reichsstadt an Wurttemberg das Kloster aufgehoben am 29 Dezember mussten die Monche das Kloster verlassen und in den Gmunder Franziskaner ziehen in dem die Mitglieder der ehemaligen Klostergemeinschaften vorubergehend wohnen durften Wohl als Geste der Demutigung wandelte der neue Herr das Kloster in eine Kaserne um die prachtvolle Klosterkirche wurde zunachst Holz Magazin spater Pferdestall Dabei kam es auch zu diversen Abbrucharbeiten denen unter anderem auch das Glockenturmchen zum Opfer fiel da es fur die Kaserne entbehrlich sei Die Glocken wurden zu Gunsten der Kriegskasse verkauft In den folgenden Jahren wird die Inneneinrichtung der Kirche zum Zwecke des weiteren Umbaus zerstort Auch das barocke Deckengemalde von Johann Anwander in der Klosterkirche 1763 64 wurde wahrend des 19 Jahrhunderts komplett zerstort Eine Entwurfszeichnung befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung Munchen Zwei Reliefs der Kirche sollen in die ortliche St Josefskapelle uberfuhrt worden sein 1919 wurde die Alte Kaserne von der Stadt ubernommen Damals wurden 30 Notwohnungen eingebaut 1938 kam es zur Einrichtung von NS Dienststellen und Kulturraumen Direkt nach dem Krieg wurden diese Dienststellen abermals in dann 200 Notwohnungen umgewandelt Von 1947 bis 1965 wurde um die Nutzung des Gebaudes gerungen 1960 dachte man daran den Prediger zugunsten eines Kaufhauses abzureissen Eine Burgerinitiative die der Idee Walter Kleins folgte konnte jedoch durchsetzen dass 1965 der Umbau beschlossen wurde Am 23 Marz 1973 wurde der Prediger als Kulturzentrum eingeweiht wobei bei der Sanierung gravierende Eingriffe in die Reste der erhaltenen Bausubstanz aus Mittelalter und Barock vorgenommen wurden In den Jahren 2010 bis 2012 wird das Kulturzentrum Prediger fur zirka neun Millionen Euro innen und aussen aufwandig saniert und umgebaut Dabei soll auch das ursprungliche Aussehen des Klosterkomplexes soweit moglich wiederhergestellt werden 2 An der Aussenfassade des Gebaudes sind zwei Gedenktafeln angebracht Die von Jakob Wilhelm Fehrle gestaltete Madonna an der Chorspitze erinnert an die mehr als 3000 im Ersten Weltkrieg Gefallenen Offiziere und Soldaten des hier zwischen 1897 und 1919 stationierten Infanterieregiments 3 Eine zweite Tafel die ursprunglich im Mai 1995 ebenfalls an der Chorspitze angebracht worden war und im Zuge der Gebaudesanierung an die Sudseite des Chores versetzt wurde erinnert an die namentlich genannten Opfer des Nationalsozialismus in Schwabisch Gmund 4 Heutige Nutzung BearbeitenSeit 1973 ist im Prediger das Stadtische Museum im Prediger und seit 1994 die Galerie im Prediger untergebracht die regelmassig Wechselausstellungen prasentiert Neben dem uberdachten Innenhof stehen fur Veranstaltungen ein grosser und kleiner Saal im Bereich der ehemaligen Klosterkirche sowie der barocke Raum des Refektoriums mit Stuck aus dem 18 Jahrhundert zur Verfugung Sowohl die Gmunder Volkshochschule bis 2006 als auch die Stadtbucherei heute im Gmunder Spital waren ab 1973 im Prediger untergebracht Museum und Galerie im Prediger BearbeitenMuseum im Prediger Bearbeiten Die Geschichte des stadtischen Museums geht in das Jahr 1876 zuruck es zahlt daher zu den altesten Museen Baden Wurttembergs Das zunachst aus einer Burgerinitiative als Verein gegrundete Museum besitzt eine der bedeutendsten Sammlungsgeschichten Baden Wurttembergs Ein grosser Schritt im fruhen Stadium war die Schenkung der Erhardschen Sammlung die Sammlung des Fabrikanten Julius Erhard im Jahr 1890 die die Sammlung des Museums um uber 1000 Objekte erweiterte Noch heute existiert der Gmunder Museumsverein als Freundes und Forderkreis Die Sammlung betragt zirka 13000 Werke allein im Bereich Kunst Schmuck und Kunstgewerbe und gehort damit auch zu einem der grossten Museen im Land In der Sammlung finden sich unter anderem Werke von Albrecht Durer Georg Strobel und Hans Baldung Grien Zunachst als Vorbildersammlung dann als Gewerbemuseum entstanden liegt neben der Bildenden und Objektkunst ein besonderer Schwerpunkt auch auf den Erzeugnissen der ortlichen Gold und Silberschmiede die in Schwabisch Gmund einen wichtigen Handels und Produktionszweig bildeten In diese Abteilung zahlen auch die Kirchenschatze der untergegangenen Kloster neben dem Prediger das Augustiner Franziskaner Kapuziner Dominikanerinnen und Franziskanerinnenkloster sowie der untergegangenen Spitalkirche und in Besonderem grosse Teile des umfangreichsten Kirchenschatz Baden Wurttembergs dem Munsterschatz des Gmunder Munsters Neben dem liturgischen Gerat werden auch Figuren und ein Tafelbild von 1419 Schweisstuch der Veronika im Museum ausgestellt Seit 2013 befinden sich in der Schatzkammer des Musums Kopien der Reichskleinodien 5 Durch die Lage der Stadt am Limes und die umfangreichen Ausgrabungsarbeiten kann das Museum auch eine Sammlung an Werken aus der romischen Zeit aufweisen Die Sammlung des Museums wird durch Erbschaften Schenkungen und vor allem Ankaufe regelmassig erganzt und erweitert Galerie im Prediger Bearbeiten Die 1994 eroffnete Galerie befindet sich im Erdgeschoss der ehemaligen Klosterkirche Der Ausstellungsraum greift in seiner modernen Gestaltung dennoch die dreischiffige Anlage der Klosterkirche auf wobei durch grosse Fenster viel Tageslicht den Raum beherrscht Die Galerie gibt jahrlich zirka funf Ausstellungen wobei das Ausstellungskonzept im weitesten Sinne den Themen Natur und Landschaft verbunden ist Ausstellungen Auswahl Bearbeiten 1991 Josef Uberall Holzobjekte im I Punkt 1999 Daniel Wagenblast Weltenfahrer Fahrerwelten 1999 Gunther Uecker Regen Garten 2003 Menashe Kadishman Eretz Moledet 2003 2004 Franz Beer Metamorphosen 2004 Erwin Wortelkamp Im Gegenuber Skulpturen und Papierarbeiten 2004 2005 LIVING KHAMSA Die Hand zum Gluck erste Ausstellung zu diesem Themenkomplex in Deutschland 2005 Passionen Neue Arbeiten von Thomas Raschke 2005 Madchen und Frauen Der Bildhauer Jakob Wilhelm Fehrle 2006 David Nash Fencing wood Ausstellung im Prediger und in der Johanniskirche 2007 Schlusselwerke Sammlerstucke Walter Giers zum 70 Geburtstag 2009 Kunst aus einhundert Jahren 1909 2009 Highlights der Daimler Kunst Sammlung 2009 2010 Gericault Delacroix Daumier Franzosische Lithographien und Zeichnungen aus Privatbesitz 2010 Eckhart Dietz Neue Arbeiten 2011 Quadratisch Praktisch Kunst Die Sammlung Marli Hoppe Ritter zu Gast in Schwabisch Gmund 2011 Daniel Brag Obstlandschaften 2012 2013 Friedrich Hechelmann Meister des Lichts 2013 Franz Bernhard Form ist alles 2016 Emanuel Leutze In Deutschland bluhen meine Rosen nicht 2018 Durchleuchtet Glaskunst aus der Sammlung 2019 Otto Eberle Maler Grafiker und Lehrer 2019 Dieter Nuhr Bilder aus anderen Welten Unikat Fotografien auf Textil 2019 Feine Fruchtchen Obst in illustrierten Pflanzenbuchern und moderner Kunst 2019 2020 Monika Baumhauer Landschaft Figur Stillleben 2019 2020 Hans Baldung Grien Glaube Wahn und Phantasie Holzschnitte aus der Sammlung 2021 2022 Mit offenen Sinnen fur das Neue Jakob Wilhelm Fehrles Pariser Jahre Einzelnachweise Bearbeiten Artikel zum Predigerumbau auf remszeitung de Artikel zum Umbau von 2010 auf remszeitung de Fotografie der Gedenktafel mit thronender Madonna Fotografie der Gedenktafel auf Wikimedia Commons Schatzkammer des Museums im Prediger auf schwaebisch gmuend de abgerufen am 14 Juni 2022 Literatur BearbeitenMartin Weinzettl Max Tillmann Der Prediger Geschichte eines Gmunder Bauwerks durch die Jahrhunderte Schwabisch Gmund 2023 ISBN 978 3 936988 41 3 Richard Strobel Die Kunstdenkmaler der Stadt Schwabisch Gmund Bd 2 Munchen Berlin 1995 ISBN 3 422 00569 2 S 196 223 grundlegend Richard Strobel Der Prediger in Schwabisch Gmund Inventarisation und Denkmalpflege Praxis In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 23 Jg 1994 Heft 3 S 90 99 PDF Klaus Graf Gmund im Spatmittelalter In Geschichte der Stadt Schwabisch Gmund Stuttgart 1984 S 87 184 564 590 hier S 162 doi 10 6094 UNIFR 10310 Bodo Cichy Die Rettung des Prediger in Schwabisch Gmund Ostalbkreis Altes lebt aus Neuem In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 2 Jg 1973 Heft 2 S 2 17 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prediger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zu Museum und Galerie Dominikanerkloster Schwabisch Gmund in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg48 799722222222 9 7958333333333 Koordinaten 48 47 59 N 9 47 45 O Kirchen und Kloster der Stadt Schwabisch Gmund Kirchen Kernstadt Augustinuskirche Dreifaltigkeitskapelle St Franziskus Gmunder Munster Herrgottsruhkapelle Johanniskirche Josefskapelle St Katharina Leonhardskirche Maria Verkundigung Michaelskirche Michaelskapelle St Peter und Paul Piuskirche St Salvator Spitalkirche St Veit Bargau Jakobuskirche Bettringen Auferstehung Christi Kirche St Cyriakus Felixkapelle Friedenskirche Ottilienkirche Versohnungskirche Burgholz St Nemesius Degenfeld Maria Namen und St Sebastian St Sebastian und Walburga Grossdeinbach St Bernhard Christus Konig Evangelische Kirche Herlikofen St Alban Hussenhofen Johanneskirche St Leonhard Lindach Heilig Geist Kirche St Nikolaus Rechberg Wallfahrtskirche St Maria Rehnenhof Wetzgau St Coloman Maria Konigin Martin Luther Kirche Rehnenhofkapelle Strassdorf Alt St Cyriak Neu St Cyriak Marienkapelle Weiler in den Bergen St Michael Zimmern St Johannes BaptistKloster Augustinerkloster Dominikanerinnenkloster Gotteszell Franziskanerkloster Kapuzinerkloster St Ulrich Franziskanerinnenkloster St Ludwig Kloster der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung Predigerkloster Sakralbau nicht mehr vorhanden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prediger Schwabisch Gmund amp oldid 239290679