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Die barocke Pfarrkirche St Franziskus ist eine ehemalige Klosterkirche des Franziskanerklosters in der Kernstadt von Schwabisch Gmund und war bis 1908 dem heiligen Ludwig geweiht der heute Nebenpatron ist Ostfassade von St Franziskus gerader ChorabschlussKirche von Nord West aus Sicht der Franziskanergasse Links ist direkt der vierstockige Klosterbau angebaut Dachreiter von SudenRomanisches Portal WestwandJakob Wilhelm Fehrle Franz von Assisi 1968 Nordwestwand Der Innenraum der FranziskuskircheDie Niederlassung des Franziskanerordens in Schwabisch Gmund erfolgte wahrscheinlich noch zu Lebzeiten des heiligen Franziskus und gehort damit zu den altesten Niederlassungen nordlich der Alpen Es gibt sogar die Vermutung dass die Gmunder Niederlassung die erste nordlich der Alpen war Der Hochaltar gilt als ein besonderes Stuck des suddeutschen Rokokos Die Kirche dient heute der katholischen Franziskusgemeinde und der muttersprachlich kroatischen Gemeinde St Nikola Tavelic als Gemeindekirche Zusatzlich findet am ersten Sonntag eines Monats ein Gottesdienst in ungarischer Sprache statt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Uberlieferung der Gmunder Niederlassung der Franziskaner die auch in anderen Niederlassungen gepflegt wurde kam 1208 ein Bruder David mit sieben Gefahrten nach Schwabisch Gmund und grundete dort das Mutterhaus von dem aus die Hauser in Nordlingen Regensburg Luzern und Ulm gegrundet wurden Diese Uberlieferung ist aber unhistorisch denn erst 1209 schloss sich der heilige Franziskus mit weiteren Brudern zu einer Ordensgemeinschaft zusammen 2022 wurde mit dem Jubilaumsjahr 800 Jahre Franziskaner in Gmund 1222 als Grundungsjahr angenommen 2 Fur die fruhe Ansiedlung in Schwabisch Gmund sprechen die romanischen Kirchenteile im Chor die im 13 Jahrhundert entstanden sind Der romanische Bau mit dem gerade schliessenden Chor der bis heute erhalten ist wurde spater in den Stil der Gotik versetzt 1637 zerstorte ein Unwetter den Dachreiter der bald wieder errichtet wurde und die Orgel Schon in dieser Zeit hatte die Kirche die heutigen Ausmasse was Federzeichnungen aus dieser Zeit belegen Am 23 April 1718 wurde begonnen das Kloster im Stil des Barock neu zu errichten zu dieser Zeit auf jeden Fall vor 1723 wurde auch die Kirche barockisiert 1751 wurde dann der Hochaltar im Stil des Rokoko errichtet 1752 malte Joseph Wannenmacher die Decken und Wandfresken Am 13 Oktober 1809 wurde das Kloster im Zuge der Sakularisation aufgehoben und die Pater mussten das Kloster raumen 1830 wurde der Dachreiter abermals vollkommen erneuert Von 1825 bis 1965 war der Klosterbau Lehranstalt Die katholische Gesamtkirchengemeinde Schwabisch Gmund erwarb den Klosterkomplex 1971 Seit dieser Zeit dient er als Gemeinde und Verwaltungszentrum Die Kirche wurde 1908 am 20 November durch Bischof Paul Wilhelm von Keppler zur zweiten Stadtpfarrkirche ernannt und ist bis heute Gemeindekirche der Franziskusgemeinde Schwabisch Gmund Sie ist neben der Heilig Kreuz Munstergemeinde die zweite katholische Innenstadtgemeinde von Schwabisch Gmund und ist ein Teil der Seelsorgeeinheit Schwabisch Gmund Mitte im Dekanat Ostalb Ihr sind unter anderem als Fialen die St Leonhardskirche und die Spitalkapelle zugeordnet Im Zweiten Weltkrieg fanden in St Franziskus die Abend und Fruhmessen statt da dies zu dieser Zeit die einzig grossere katholische Kirche Schwabisch Gmunds war deren Fenster vollstandig verdunkelt werden konnten 1942 erfolgte die Einsetzung einer Reliquie des Franz von Assisi und der hl Klara in den Altar Nachdem 1960 die neue Orgel eingebaut wurde kam es 1968 und 1975 zu kleineren Sanierungsarbeiten 1972 wurde der Innenraum umfangreich renoviert Ausstattung BearbeitenDie Decke im Chor ist ein Kreuzrippengewolbe das bei der Umgestaltung in der Gotik in den romanischen Chor eingebaut wurde Die Decke des Schiffes ist eine Spiegeldecke die mit Fresken des Joseph Wannenmacher gestaltet ist Im Schiff ist neben den Fresken Wannenmachers wenig Stuckzier zu finden was auf die Prinzipien des Bettelordens zuruckging Dass der Chor in ausserst reichem Rokoko gestaltet ist kann nur auf einer Ausnahme beruhen die durch die besondere Verehrung der Gottesmutter begrundet wird Auch das Rippengewolbe im Chor ist in den Feldern mit Fresken ausgemalt Der Hochaltar von Dominikus Zimmermann gilt als das bedeutendste Werk der Altarbaukunst des Rokokos und zeigt in seiner Mitte uber dem Tabernakel erhoht auf einer Weltkugel stehend in einem weiteren Baldachin die Maria vom Siege in Lebensgrosse Es ist ein Baldachinaltar der von sechs Saulen getragen wird und dessen Kuppel bis an das Gewolbe reicht Die Seitenaltare sind einfache Altare die aber an den Stil des Hochaltars angepasst sind Sie wurden vom Zimmermann Schuler Anton Pfister aus Luzern geschaffen Die Kanzel und das Chorgestuhl von dem nur noch die Ruckwand erhalten ist wurden vor den Altaren geschaffen Die Kanzel die in Farbe und Struktur des Marmors anders als die Altare ist zeigt die Zeichen der vier Evangelisten Der Schalldeckel wird von zwei Engeln getragen und vom Guten Hirten gekront Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1960 von der Orgelbaufirma Walcker Ludwigsburg erbaut Das Instrument hat 35 Register drei Manuale und Pedal auf Schleifladen Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektropneumatisch I Hauptwerk C g31 Zartpommer 16 2 Prinzipal 8 3 Spitzgedackt 8 4 Oktav 4 5 Gemshorn 4 6 Rohrquinte 2 2 3 7 Waldflote 2 8 Hornpfeife III9 Mixtur VIII 2 10 Helltrompete 8 II Schwellwerk C g311 Rohrflote 8 12 Violgedackt 8 13 Ital Prinzipal 4 14 Nachthorn 2 15 Terzflote 1 3 5 16 Quintlein 1 1 3 17 Scharff V 2 18 Dulcian 16 19 Cor anglais 8 20 Lieblich Clarino 4 Tremulant III Kronpositiv C g321 Copel 8 22 Quintate 8 23 Feldflote 4 24 Prinzipal 2 25 Hornle II26 Feine Zimbel II27 Vox humana 8 28 Schalmey 4 Tremulant Pedal C f129 Prinzipalbass 16 30 Subbass 16 31 Flotenbass 8 32 Choralbass 4 33 Hintersatz V34 Posaune 16 35 Tromba 8 Koppeln II I III I I P II P III P Spielhilfen Handregistratur zwei freie Kombinationen eine freie PedalkombinationGlocken BearbeitenIm Dachreiter der Kirche hangen drei Glocken wobei die grosse Glocke um 1300 von einem unbekannten Meister gegossen wurde Die beiden anderen Glocken wurden 1949 von Heinrich Kurtz in Stuttgart fur diese Kirche gegossen Die Glockenzier fur diese Glocken wurde von Alfons Feuerle geschaffen Nr Name Durchmesser Gussjahr Ton1 k A 750 mm um 1300 D2 Franziskusglocke 590 mm 1949 f 3 Sterbe bzw Engelglocke 520 mm 1949 g I Sanktusglocke 172 mm 1686 k A Literatur BearbeitenLudwig Mangold St Franziskus Schwabisch Gmund Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 1985 ISBN 3 921703 67 0 Hans Helmut Dieterich Das Franziskanerkloster zwischen Reformation und Sakularisation in Gmunder Studien 3 1989 Beitrage zur Stadtgeschichte Einhorn Verlag Eduard Dietenberger GmbH Schwabisch Gmund 1989 ISBN 3 921703 92 1 S 37 58 Richard Strobel Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Die Kunstdenkmaler der Stadt Schwabisch Gmund Band 2 Kirchen der Altstadt ohne Heiligkreuzmunster Deutscher Kunstverlag Munchen 1995 ISBN 3 422 00569 2 Klaus Jurgen Herrmann Die Franziskaner und St Franziskus in Schwabisch Gmund 90 Jahre zweite Stadtpfarrkirche St Franziskus 1908 bis 1998 in Einhorn Jahrbuch 1998 Einhorn Verlag Eduard Dietenberger GmbH Schwabisch Gmund 1998 ISBN 3 927654 67 1 S 157 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Franziskus Schwabisch Gmund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Geschichte des Franziskaner Minoriten Klosters Schwabisch Gmund Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Siehe bspw Der Anruf Mitteilungsblatt fur die katholischen Gemeinden in der Seelsorgeeinheit Schwabisch Gmund Mitte 108 Jahrgang 2019 Heft 5 S 4 f 800 Jahre Franziskanerkloster Gmund Seelsorgeeinheit begeht Jubilaum mit Festwoche Meldung der Rems Zeitung vom 27 September 2022 48 800232 9 799343 Koordinaten 48 48 0 8 N 9 47 57 6 O Kirchen und Kloster der Stadt Schwabisch Gmund Kirchen Kernstadt Augustinuskirche Dreifaltigkeitskapelle St Franziskus Gmunder Munster Herrgottsruhkapelle Johanniskirche Josefskapelle St Katharina Leonhardskirche Maria Verkundigung Michaelskirche Michaelskapelle St Peter und Paul Piuskirche St Salvator Spitalkirche St Veit Bargau Jakobuskirche Bettringen Auferstehung Christi Kirche St Cyriakus Felixkapelle Friedenskirche Ottilienkirche Versohnungskirche Burgholz St Nemesius Degenfeld Maria Namen und St Sebastian St Sebastian und Walburga Grossdeinbach St Bernhard Christus Konig Evangelische Kirche Herlikofen St Alban Hussenhofen Johanneskirche St Leonhard Lindach Heilig Geist Kirche St Nikolaus Rechberg Wallfahrtskirche St Maria Rehnenhof Wetzgau St Coloman Maria Konigin Martin Luther Kirche Rehnenhofkapelle Strassdorf Alt St Cyriak Neu St Cyriak Marienkapelle Weiler in den Bergen St Michael Zimmern St Johannes BaptistKloster Augustinerkloster Dominikanerinnenkloster Gotteszell Franziskanerkloster Kapuzinerkloster St Ulrich Franziskanerinnenkloster St Ludwig Kloster der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung Predigerkloster Sakralbau nicht mehr vorhanden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Franziskus Schwabisch Gmund amp oldid 226568260