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Ludwig von Toulouse auch Ludwig von Anjou 9 Februar 1274 in Nocera dei Pagani bei Salerno Konigreich Neapel heute Italien 19 August 1297 in Brignoles in Frankreich aus dem Haus Anjou war Erzbischof von Toulouse franziskanischer Ordensmann und ist ein Heiliger der katholischen Kirche Sein Festtag ist der 19 August Tafelbild des heiligen Ludwig von Toulouse von Antonio Vivarini ca 1450 Leben BearbeitenLudwig war der zweite Sohn der insgesamt funfzehn Kinder Karls von Anjou genannt der Lahme Furst von Salerno und kunftiger Konig Karl II von Neapel und dessen Gemahlin Maria von Ungarn Durch seinen Vater war er ein Grossneffe des heiligen Konigs Ludwig IX von Frankreich und durch seine Mutter ein Urgrossneffe der heiligen Elisabeth von Thuringen Auf Wunsch seines Grossvaters Karl I von Neapel wurde er gemeinsam mit seinen Brudern in Frankreich erzogen und wuchs im provenzalischen Brignoles auf Nachdem Ludwigs Vater am 5 Juni 1284 im Verlauf der Seeschlacht bei Neapel in aragonesische Kriegsgefangenschaft geraten war starb sein Grossvater 7 Januar 1285 In dieser Zeit begegnete Ludwig dem Bruder Francois Brun vom Orden der Minderen Bruder des Heiligen Franz von Assisi der sein Gefahrte wurde und grossen Einfluss auf ihn nahm Francois Brun und sein Ordensbruder Pierre Scarrerii folgten Ludwig seinen Brudern Robert und Raimund Berengar als diese sich gemass dem am 25 Juli 1288 unterzeichneten Abkommen durch das Karl II seine Freiheit wiedererlangte als Geiseln fur ihren Vater in die Gefangenschaft begaben Karls von sechzig jungen Adeligen begleiteten Sohne wurden von 1288 bis 1295 festgehalten Als Aufenthaltsort wurde ihnen zunachst Montcada bei Barcelona dann das hoch in den Bergen von Tarragona gelegene Ciurana zugewiesen Respektvoll behandelt durften sie zwar ihren Tagesablauf frei gestalten ausreiten jagen und Turniere veranstalten waren aber vollstandig von der Aussenwelt abgeschieden und in Geldnot da ihr finanziell ruinierter Vater ihnen kaum Unterstutzung zukommen lassen konnte Ludwig ubernahm die Leitung der Lebensgemeinschaft fur welche er eine zugleich militarisch und geistlich gepragte Regel verfasste Er nutzte seine Zeit um sich mit den Minderen Brudern auszutauschen widmete sich dem Studium der lateinischen Sprache und der Theologie Schwer an Tuberkulose erkrankt beschloss er am 1 Februar 1290 sein Leben Gott zu verschreiben und gelobte dies inzwischen gesundet am darauffolgenden Pfingstfest erneut Er verzichtete auf das Tragen von Waffen und die Teilnahme an der Jagd Als die Bedingungen der Gefangenschaft gelockert wurden konnte er sich nach Barcelona begeben wo er sich regelmassig im Kloster der Minderen Bruder aufhielt und die Universitat besuchte Dort entstand Kontakt zum spiritualistischen Flugel des Franziskanerordens besonders zu Petrus Johannis Olivi Dank der Bemuhungen von Papst Bonifaz VIII schlossen Aragon und das Haus Anjou am 7 Juni 1295 Frieden Im Oktober war Ludwig mit seiner Familie in Figueres vereint wo die Vorbereitungen fur die Vermahlung seiner Schwester Blanka mit Jakob II von Aragon getroffen wurden anlasslich der Johann im Kloster Santa Maria de Vilabertran die Tonsur erhielt Er trat gegen den Willen und ohne Wissen seines Vaters der weitere Hochzeitsplane mit dem Haus Aragon hegte und Ludwig mit Jolande von Aragon vermahlen wollte in den geistlichen Stand Ludwig wurde am 24 Dezember 1296 Mitglied des Franziskanerordens und am 29 Dezember 1296 zum Bischof von Toulouse ernannt Durch seinen Verzicht auf den Thron von Neapel wurde sein jungerer Bruder Robert Konig Er starb bereits 1297 und wurde seinem letzten Willen gemass in der Franziskanerkirche von Marseille bestattet Sein Vater trieb 1300 die Eroffnung eines Kanonisierungsprozesses voran ohne die Unterstutzung des Franziskanerordens Der Prozess fand 1308 in Marseille statt aber erst am 13 April 1317 wurde Ludwig von Papst Johannes XXII heiliggesprochen Die Translation seiner Gebeine in einen Grabaltar nahm 1319 sein Bruder Robert vor aber 1433 uberfuhrte Alfons V von Aragon die Reliquien in die Kathedrale von Valencia in Spanien Von dort aus breitete sich die Verehrung des Heiligen uber ganz Europa aus Der heilige Ludwig von Toulouse ist Verfasser beruhmter Predigten und eines Traktats uber mehrstimmige Musik s Codex Laurentiano Ashburn 1051 in Florenz nbsp Polyptychon mit dem Hl Ludwig von Toulouse der Hl Elisabeth von Thuringen der Hl Klara und dem Hl Ludwig IX Konig von Frankreich Fresco von Simone Martini Literatur BearbeitenTanja Michalsky Memoria und Reprasentation Die Grabmaler des Konigshauses Anjou in Italien Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Bd 157 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 35473 8 zugl Dissertation Universitat Munchen 1995 Johannes Madey Ludwig von Toulouse In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 965 966 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig von Toulouse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 118890751 lobid OGND AKS LCCN n00005741 VIAF 65232866 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig von ToulouseALTERNATIVNAMEN Ludwig von AnjouKURZBESCHREIBUNG Heiliger Erzbischof von ToulouseGEBURTSDATUM 9 Februar 1274GEBURTSORT Nocera dei Pagani ItalienSTERBEDATUM 19 August 1297STERBEORT Brignoles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig von Toulouse amp oldid 234813960