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St Leonhard ist ein Friedhofskomplex ostlich der Altstadt von Schwabisch Gmund zwischen der Bundesstrasse 29 und der Remsbahn gelegen bestehend aus der gotischen Leonhardskirche auch Leonhardskapelle der nachgotischen Herrgottsruhkapelle und dem Leonhardsfriedhof Leonhardskirche mit Friedhof und Herrgottsruhkapelle im Hintergrund der SchmiedturmLeonhardskirche von SudwestLeonhardskirche von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Leonhardskirche 2 Herrgottsruhkapelle 3 Leonhardsfriedhof 3 1 Bei St Leonhard bestattete Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeonhardskirche BearbeitenDie alteste schriftliche Nennung der Leonhardskirche ist vom Sommer 1345 Zu dieser Zeit bestand die heutige Kirche schon Das Dach des Chores ist auf 1340 41 datiert das Dach des Langhauses erst auf 1471 wobei dies auf eine Renovierung in dieser Zeit zuruckzufuhren ist Eine oft geausserte und unter anderem von Hermann Kissling durch die Analyse von Steinmetzzeichen untermauerte Vermutung dass die Baumeisterfamilie Parler die auch das Gmunder Munster errichteten die Kapelle bauten konnte nicht bewiesen oder widerlegt werden Insgesamt wird die Neuanlage des Leonhardsfriedhofes mit einer solch grossen Friedhofskirche als erstaunlich angesehen da zur selben Zeit neben dem neuen Munster ebenfalls eine Kapelle mit Friedhof die Michaelskapelle errichtet wurde In den Jahren 1776 bis 1779 wurde die Kirche durch den Stadtbaumeister Johann Michael Keller umfangreich barockisiert Die Stuckateursarbeiten ubernahm Laurentin Hieber aus Neresheim die Malereien wurden von Joseph Wannenmacher ausgefuhrt 1779 kam ein Sakristeianbau hinzu 1782 das Mesnerhaus an der Westfassade welches der Leonhardskirche ihr charakteristisches Aussehen verlieh 1907 und 1916 sowie in den 1970er Jahren fanden grossere Sanierungs und Restaurierungsarbeiten statt Die letzte grosse Sanierung wurde von 1997 bis 1999 durchgefuhrt Heute dient die zur Kirchengemeinde St Franziskus gehorende Leonhardskirche hauptsachlich als Friedhofskapelle fur den Leonhardsfriedhof der mit dem Dreifaltigkeitsfriedhof zu den beiden noch bestehenden Stadtfriedhofen gehort und sich unter anderem durch seinen alten Baumbestand auszeichnet Nachdem 2012 bei der Beerdigung des Stadtkapellmeisters Dietmar Spiller das Gelaut der Leonhardskirche ausgefallen war wurde die Baufalligkeit des Dachreiters bekannt Im Jahr 2018 wurde daher mit einer umfangreichen Sanierung insbesondere des Dachbereiches begonnen Im August 2018 wurden dabei die Glocken abgenommen und ebenfalls der Instandsetzung zugefuhrt 1 2 Herrgottsruhkapelle BearbeitenDie Herrgottsruhkapelle wurde 1622 anstelle einer Vorgangerkapelle die 1495 erstmals Erwahnung fand von Kaspar Vogt errichtet Die im Stile der Nachgotik gebaute Kapelle wurde mehrmals verandert so wurde 1692 das Langhaus neu gebaut hundert Jahre spater 1792 eine Sakristei 1839 wurde die Kapelle an den Kaufmann Xaver Deibele veraussert der stets um die Abhaltung von Messen an Werktagen bemuht war wobei der Kirchenrat in Stuttgart sich gegen diese aussprach 1894 bis 1898 wurde die Kapelle durch Spenden saniert 1924 gelangte die Kapelle zuruck in kirchlichen Besitz 1978 wurde sie dem Arbeitskreis Alt Gmund geschenkt 1983 wurde die Kapelle abermals aussen und von 1988 bis 1990 innen saniert Seit 1990 nutzen die Alt Katholiken die Kapelle Ferner wird sie von der Petrusbruderschaft fur den sonntaglichen Gottesdienst genutzt Von 2012 bis 2014 wurde die Kapelle am Ende der Umbauarbeiten zum Gmunder Einhorn Tunnel aussen aufwendig saniert 3 Die Innenrenovierung erfolgte von 2019 bis 2021 4 Die Herrgottsruhkapelle diente 1677 als Vorbild fur die sudwestlich der Altstadt gelegene St Josefskapelle nbsp Herrgottsruhkapelle von Westen nbsp Herrgottsruhkapelle von Osten nbsp Geiger von Gmund an der HerrgottsruhkapelleLeonhardsfriedhof Bearbeiten nbsp Aussegnungshalle auf dem Leonhardsfriedhof nbsp Leonhardsfriedhof mit altem BaumbestandIn der fruhen Zeit von Schwabisch Gmund befanden sich die Friedhofe der Stadt um das Gmunder Munster und die Johanniskirche sowie bei den Klostern Von 1477 stammt der fruheste erhaltene Beleg fur ein Begrabnis bei St Leonhard wenngleich davon ausgegangen wird dass der Friedhof ausserhalb der Stadtmauern mit dem grosseren Neubau des Munster und dem damit erlittenen Platzverlust auf dem Munsterplatz einherging Im Jahre der Pest 1542 kam es zur ersten Vergrosserung 1622 zu einer weiteren Als 1804 die innerstadtischen Friedhofe aufgegeben wurden war St Leonhard zunachst der einzige Friedhof weshalb 1830 eine erneute Erweiterung und von 1859 bis 1864 eine Umgestaltung und Erweiterung notwendig wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kapazitat nicht mehr ausreichend sodass man sudostlich der Stadt den Dreifaltigkeitsfriedhof eroffnete der heute bedeutend grosser ist als St Leonhard Bei St Leonhard bestattete Personlichkeiten Bearbeiten Johannes Buhl 1804 1882 Kaufmann Turnpionier und Feuerwehrpionier Johann Baptist Bommas 1816 1893 Komponist und katholischer Pfarrer Grabstatte aufgelost zuletzt 1959 bezeugt Anton Pfitzer 1818 1892 Stadtpfarrer und Heimatforscher Julius Erhard 1820 1898 Fabrikant und Sammler Adolph Untersee 1842 1893 Oberburgermeister der Stadt und Landtagsabgeordneter Bruno Klaus 1848 1915 Lehrer Politiker und Heimatforscher Paul Mohler 1852 1929 Zentrums Politiker und Oberburgermeister der Stadt Karl Haussmann 1860 1940 Markscheider Geomagnetiker und Hochschullehrer Josef Bidlingmaier 1870 1967 Uhrenfabrikant Alfred Boppel 1872 1951 Fotograf Walter Klein 1877 1952 Rektor der Hoheren Fachschule fur Edelmetallindustrie Schwabisch Gmund und Heimatforscher Hermann Erhard 1883 1968 Fabrikant und Politiker Albert Deibele 1889 1972 Padagoge Heimatforscher und Stadtarchivar von Schwabisch Gmund Konrad Burkhardt 1894 1978 Landrat des Landkreises Schwabisch Gmund Fritz Mohler 1896 1978 Goldschmied und Professor an der Hoheren Fachschule fur Edelmetallindustrie Schwabisch Gmund Hans Hirner 1906 2004 Kaufmann Prasident der Deutschen Handelskammer fur Spanien Josef Janota 1911 1994 Politiker Gebhard Luiz 1913 2013 katholischer Pfarrer Erich Ganzenmuller 1914 1983 Padagoge und Politiker Alfred Lutz 1919 2013 Grafiker Hochschullehrer und Prorektor der HfG Schwabisch Gmund Peter Spranger 1926 2013 Historiker Padagoge Schulleiter des Scheffold Gymnasiums Schwabisch Gmund Max Seiz 1927 2020 Bildhauer Peter C Schenk 1928 2020 Architekt und Hochschullehrer Norbert Schoch 1932 2008 Rechtsanwalt und Oberburgermeister der Stadt Walter Giers 1937 2016 Licht Klang und Medienkunstler Hans Kloss 1938 2018 Maler und GrafikerLiteratur BearbeitenJosef Seehofer Die Friedhofskapelle zum heiligen Leonhard in Schwabisch Gmund Gmunder Hefte Heimatkundliche Schriftreihe Band 8 Stadtarchiv Schwabisch Gmund 1969 Albert Deibele Hermann Kissling St Leonhard in Schwabisch Gmund und die ihm angeschlossenen Pflegen Geschichte und Verzeichnis der Urkunden Akten u Bande mit einem Anhang uber die Dreifaltigkeitskapelle und den St Salvator 1323 bis zur Gegenwart Schwabisch Gmund Stadtarchiv 1971 online Richard Strobel Die Kunstdenkmaler in Baden Wurttemberg Stadt Schwabisch Gmund Band II Kirchen der Altstadt ohne Heiligkreuzmunster Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1995 ISBN 3 422 00569 2 Theo Zanek Der Tod und sein Friedhof Der Leonhardsfriedhof in Schwabisch Gmund In Einhorn Jahrbuch Schwabisch Gmund 2000 ISBN 3 927654 84 1 S 163 170 Johannes Schule Wenn Steine reden Grabdenkmale auf dem Friedhof bei St Leonhard in Schwabisch Gmund Herausgegeben vom Stadtarchiv Schwabisch Gmund mit einem Vorwort von David Schnur Schwabisch Gmund 2019 ISBN 978 3 9813675 9 1 Hans Helmut Dieterich Die St Leonhards Kapelle und der dortige Friedhof in Schwabisch Gmund Erweiterte Ausgabe mit einer Beschreibung der Herrgottsruh Kapelle von 1622 Schwabisch Gmund 2017 ISBN 978 3 9813675 7 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Leonhard Schwabisch Gmund Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten St Leonhardskirche Umfangreiche Sanierung Artikel vom 29 Mai 2018 der Rems Zeitung Leonhardskirche Glocken abgenommen Artikel vom 24 August 2018 der Rems Zeitung Artikel Hergottsruhkapelle in frischem Glanz vom 9 September 2014 auf remszeitung de Herrgottsruhkapelle in Schwabisch Gmund Renovierung abgeschlossen Meldung der Rems Zeitung vom 9 September 2021 Kirchen und Kloster der Stadt Schwabisch Gmund Kirchen Kernstadt Augustinuskirche Dreifaltigkeitskapelle St Franziskus Gmunder Munster Herrgottsruhkapelle Johanniskirche Josefskapelle St Katharina Leonhardskirche Maria Verkundigung Michaelskirche Michaelskapelle St Peter und Paul Piuskirche St Salvator Spitalkirche St Veit Bargau Jakobuskirche Bettringen Auferstehung Christi Kirche St Cyriakus Felixkapelle Friedenskirche Ottilienkirche Versohnungskirche Burgholz St Nemesius Degenfeld Maria Namen und St Sebastian St Sebastian und Walburga Grossdeinbach St Bernhard Christus Konig Evangelische Kirche Herlikofen St Alban Hussenhofen 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