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Der Munsterplatz bis 1926 offiziell Kirchplatz stellt einen der drei Hauptplatze in der Altstadt Schwabisch Gmunds dar Der Munsterplatz wird vom freistehenden Gmunder Heilig Kreuz Munster dominiert und stellte fruher neben dem Marktplatz mit dem weltlichen Zentrum im freistehenden Alten Rathaus das kirchliche Zentrum dar Ein Grossteil der Gebaude die sich in geradlinigen Seiten um das Munster gruppieren stehen auch in der Nutzung im Umfeld des Munsters Trotz der Fassadenvielfalt die der jeweiligen Bauzeit geschuldet ist kann dennoch eine architektonische Unterordnung unter das machtige Munster wahrgenommen werden Der grosse freie Platz war bis Anfang des 18 Jahrhunderts sudlich des Munsters durch einen Friedhof belegt dessen gotische Friedhofskapelle St Michael 1807 abgetragen wurde und der durch eine ebenfalls in dieser Zeit abgetragene 7 Schuh hohe Friedhofsmauer umgeben war Reste einer weiteren gotischen Kapelle sudlich von St Michael wurden ebenfalls erst im 19 Jahrhundert abgetragen Den Platz beherrschend Das Gmunder Munster von Sudwest aufgenommen von rechts nach links Leonhardskaplanei Kapitelshaus Pfarrhaus sowie MunsterbauhutteChor des Munsters von Osten aufgenommen im Vordergrund fur den Winter eingehauster LowenbrunnenNordlicher Munsterplatz v l n r Prazeptoriatsgebaude oder Martinskaplanei Munsterplatz 12 Munsterplatz 10 Dinkelackerhaus Munsterplatz 8 Mesnerhaus Munsterplatz 6 und Glockenturm Nikolauskaplanei und StadtarchivLeonhardskaplaneiFuggerei in Ansicht vom MunsterplatzGrundriss der Michaelskapelle auf dem Munsterplatz1807 abgebrochene St Michaelskapelle bei Dominikus DeblerErkennbar die dem Munster untergeordnete Architektur im Vordergrund das Kapitelshaus links daneben Leonhardskaplanei rechts daneben abgeschnitten das MunsterpfarramtMariensauleLowenbrunnen mit Winterabdeckung Inhaltsverzeichnis 1 Nutzung 2 Gebaude 2 1 Bommashaus Munsterplatz 2 2 2 Munsterbauhutte Munsterplatz 3 2 3 Glockenturm Munsterplatz 4 2 4 Munsterpfarrhaus Munsterplatz 5 2 5 Munstermesnerhaus Munsterplatz 6 2 6 Kapitelshaus Munsterplatz 7 2 7 Dinkelackerhaus Munsterplatz 8 2 8 St Leonhards Kaplanei Munsterplatz 9 2 9 St Katharinen oder Marienkaplaneihaus Munsterplatz 11 2 10 Prazeptoriatsgebaude oder Martinskaplanei Munsterplatz 12 2 11 Fuggerei 2 12 Volkshochschule Munsterplatz 15 2 13 Munsterdruckerei Munsterplatz 19 2 14 St Nikolaus Kaplanei Munsterplatz 21 2 15 Stadtarchiv Schwabisch Gmund Augustinerstrasse 3 3 Weitere Bauwerke 3 1 Mariensaule 3 2 Lowenbrunnen 4 Literatur 5 WeblinksNutzung BearbeitenAuf dem Munsterplatz wird mittwochs und samstags ein Wochenmarkt abgehalten Des Weiteren wird der Platz durch andere Marktveranstaltungen kirchliche Veranstaltungen sowie fur Konzerte genutzt So zum Beispiel auch wahrend des Festivals Europaische Kirchenmusik Bei grossen Sportveranstaltungen wurden auf dem Munsterplatz Public Viewing Veranstaltungen organisiert In der Sudwestecke vor der Volkshochschule befindet sich ein offentlicher Boule Spielplatz Gebaude BearbeitenDie hier nicht behandelten Gebaude Munsterplatz 13 und 17 sowie Augustinerstrasse 1 sind ebenfalls als Denkmal eingestufte Hauser Bommashaus Munsterplatz 2 Bearbeiten Das Haus zeigt sich heute in barocker Gliederung von 1773 Das Haus stammt jedoch in seiner Grundsubstanz aus dem 15 Jahrhundert im Gebalk wurden Balken von 1450 verwendet Die machtige Nordmauer konnte indes auf einen alteren Ursprung hinweisen Die barockgestalteten Eingangsturen des Hauses zeigen das Wappen des Handelsmannes Dominikus Bommas sowie die Inschrift D B Bis zum Umbau 1955 befand sich mittig eine stichbogige Tur die heute am Ehemaligen Spital St Katharina angebracht ist Das Treppenhaus ist durch umfangreiche Rokokoschnitzereien gepragt Im Erdgeschoss tragt das sudwestliche Eckzimmer eine Kassettendecke die wohl aus dem 17 Jahrhundert stammt Im ersten Obergeschoss befinden sich Walter Klein folgend unter den untergehangten Decken freimodellierte Rokokostukkatur Munsterbauhutte Munsterplatz 3 Bearbeiten Die Munsterbauhutte wurde unter Verwendung alterer Bauteile die einem bis 1826 dort stehenden Fachwerkhaus entspringen Mitte des 19 Jahrhunderts als Mansardhalbgiebelhaus errichtet Dominikus Debler folgend war dort bereits vor dem Neubau die Munsterbauhutte beheimatet 1880 wurden Remisen an der Ruckseite des Hauses errichtet 1919 die heutigen Werkstatten 1921 erwarb die Katholische Kirchenpflege das Gebaude als Kanzlei Bauhutte und Wohnung wobei die Munsterbauhutte ab 1922 offiziell wieder in diesem Komplex untergebracht ist 1938 wurde durch das Stadtbauamt ein Umbau in neubarocken Formen vorgenommen 1962 kam es zu Instandsetzungsarbeiten Bis heute ist dort die Munsterbauhutte beheimatet Glockenturm Munsterplatz 4 Bearbeiten Hauptartikel Glockenturm Schwabisch Gmund Munsterpfarrhaus Munsterplatz 5 Bearbeiten Die erste Erwahnung des Pfarrhofes ist auf 1448 datiert In den 1550er Jahren wird das Pfarrhaus grundsaniert und durch Malereien und Spruche geziert Ende der 1720er Jahre wird der Pfarrhof durch einen Neubau ersetzt wobei altere Bausubstanz aus dem 15 Und 16 Jahrhundert erhalten wurde 1747 und 1751 wurden im hinteren Bereich angrenzende Gebaude angekauft und abgerissen um den Pfarrgarten zu vergrossern 1826 werden innen die Zimmer neu aufgeteilt 1844 eine neue Treppe eingezogen Zu umfangreichen Sanierungsarbeiten kam es 1980 81 Die Pfarrhofmauer verfugt uber ein barockes Tor Die Innenraume sind stuckiert Soweit sie nicht bereits in Museen verbracht wurden befinden sich im Munsterpfarrhaus diverse Olgemalde von Angehorigen des ortlichen Kollegiatstiftes so zum Beispiel von Franz Xaver Debler oder dem Weihbischof Franz Xaver Adelmann von Adelmannsfelden Ausserdem ein Marienbildnis aus dem 18 Jahrhundert Heute wird es als Pfarrhaus fur den Munsterpfarrer sowie als Munsterpfarramt genutzt Munstermesnerhaus Munsterplatz 6 Bearbeiten Das Munstermesnerhaus geht auf das fruhe 16 Jahrhundert zuruck und wurde mit Verbindung an den Glockenturm angebaut Das Fachwerk wurde 1939 freigelegt zu Sanierungsarbeiten kam es 1987 sowie 2009 Das Gebaude dient bis heute als Mesnerhaus fur den Munstermesner Kapitelshaus Munsterplatz 7 Bearbeiten Hauptartikel Kapitelshaus Schwabisch Gmund Dinkelackerhaus Munsterplatz 8 Bearbeiten Ehemalige Dependance der Dinkelackerbrauerei in Schwabisch Gmund Anschliessend fand es Weiterverwendung als Lager Heute ist es ein Lagerhaus der Munsterbauhutte Eines der wenigen nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebauden am Munsterplatz St Leonhards Kaplanei Munsterplatz 9 Bearbeiten Die Kaplanei verfugt im Bereich des Gewolbekellers und des Erdgeschosses uber romanische Bausubstanz aus dem 12 13 Jahrhundert Das heutige Aussehen wurde hauptsachlich durch die Fachwerkaufbauten von 1434 gepragt Trotz Umbauten und Instandhaltungsarbeiten 1510 1720 oder 1749 sowie 1868 und 1889 bis 1991 blieb die Substanz von 1434 grosstenteils erhalten 1510 wurden die Saulen auf das wohl 1434 jedoch spatestens 1510 eingezogene neue Kellergewolbe gestellt wodurch das Erdgeschoss seiner Hallennutzung zugefuhrt werden konnte Der Charakter als zweischiffige Halle des fruhen 16 Jahrhunderts ging erst 1990 verloren St Katharinen oder Marienkaplaneihaus Munsterplatz 11 Bearbeiten Die Urkundenlage uber die Katharinenkaplanei intra muros ist aufgrund zumeist bestehender Verwechslungsgefahr mit der Katharinenkaplanei extra muros sehr unsicher Die Grundbausubstanz ist mittelalterlich wobei das heutige Erscheinungsbild auf umfangreichen Bautatigkeiten des 18 Jahrhunderts sowie durch den Umbau zu einer Arztpraxis 1983 gepragt ist 1863 galt der Bau als einsturzgefahrdet Prazeptoriatsgebaude oder Martinskaplanei Munsterplatz 12 Bearbeiten Das Gebaude tragt seinen Hauptnamen aufgrund der darin untergebrachten Lehrerwohnungen Das Gebaude ist auf das Jahr 1557 datiert jedoch wurde der Bau unter Verwendung romanischen Baumaterials aufgerichtet Die Fachwerkfreilegung erfolgte 1938 Innenumbauten wurden 1949 und 1986 vorgenommen Das Erdgeschoss war ursprunglich eine zweischiffige Halle Seit dem 19 Jahrhundert ist das Haus stets in zwei Teile geteilt Fuggerei Bearbeiten Hauptartikel Fuggerei Schwabisch Gmund Volkshochschule Munsterplatz 15 Bearbeiten Das Gebaude wurde 1880 geplant und 1881 durch den Stadtbaumeister Stegmaier als neue Evangelische Volksschule errichtet Im Keller war zunachst ein Spielplatz untergebracht im Dachstock Lehrerwohnungen Das Gebaude erfuhr vielfaltige Nutzung als Schulgebaude so neben der Evangelischen Volksschule als Schulgebaude der Schillerrealschule sowie als Schulgebaude der Pestalozzischule 2006 wurde das Gebaude durch einen Glasverbindungsbau mit dem Klosterle verbunden und seiner neuen Nutzung als Volkshochschule ubergeben Munsterdruckerei Munsterplatz 19 Bearbeiten Das Gebaude Munsterplatz 19 verfugt uber einen kleinen Anteil mittelalterliche Bausubstanz Bedeutung entfaltet das Gebaude hauptsachlich durch seinen Stuck aus dem 17 Jahrhundert sowie durch die Deckenbilder von Joseph Wannenmacher von 1753 Der Keller sowie die grossen Raume deuten auf ein Kaufmannshaus hin Eine Hauserweiterung wurde im 17 18 Jahrhundert vorgenommen Nach einem Brand 1872 kam es 1896 zu Umgestaltungen 1978 wurden die Fresken durch Max Bader restauriert und das Ladenlokal umgebaut 1988 ein Aufzug eingezogen Ein Gassenspiegel von Johann Michael Storr von 1790 befindet sich heute im Stadtmuseum im Prediger St Nikolaus Kaplanei Munsterplatz 21 Bearbeiten Die Nikolauskaplanei wurde in ihrem heutigen Erscheinungsbild als Neubau 1732 errichtet Aus dieser Zeit stammen sicher auch die Fachwerkaufbauten Die Datierung des Erdgeschosses ist unbekannt Ab 1909 diente das Haus als 2 Stadtpfarrhaus dem Stadtpfarrer zu St Franziskus 1939 wurde der Abbruch des Hauses vorgesehen um das Munster freizulegen Eine Instandsetzung wurde 1990 vorgenommen Im Garten daneben soll das St Anna Pfrundhaus gestanden haben Stadtarchiv Schwabisch Gmund Augustinerstrasse 3 Bearbeiten Hauptartikel Stadtarchiv Schwabisch GmundWeitere Bauwerke BearbeitenMariensaule Bearbeiten Die heute sudlich vom Munster vor der Fuggerei stehende Saule wurde 1693 vom Gmunder Burger Benedikt Broschenrieder geschaffen Sie ist eine Nachahmung einer Schonen Maria zu Regensburg die 1516 durch den dortigen Dombaumeister Erhard Heydenreich geschaffen wurde Sie stand zunachst vor dem Munsterchor an der Hoffstatt 1892 wurde sie an die Munstergasse und 1951 an ihren heutigen Standort versetzt 1858 1859 sowie 1892 wurde sie instand gesetzt 1892 bekam die Mariensaule kunstvolle Eisengitter als Umrandung die spater wieder verschwanden Die Sandsteinsaule ist auf attische Basis gesetzt und tragt ein korinthisches Kapitell die Maria ist von einem siebensternigen Metallkranz gekront Lowenbrunnen Bearbeiten Die Brunnensaule mit dem Lowen als Wappenhalter ist eine von Franz Huber 1982 gefertigte Kopie Das Original das von Kaspar Vogt 1610 gefertigt wurde befindet sich heute im Scheffold Gymnasium Der heutige Eisentrog wurde 1773 bei den Schwabischen Huttenwerken in Wasseralfingen gegossen Der Lowe halt zwei Wappen zum einen das Gmunder Stadtwappen und zum anderen das Reichswappen mit dem Doppelkopfadler das zeitweilig durch das Wappen der Wurttemberger ersetzt wurde Weitere Wappen an den Seiten sind dem Burgermeister Franz Dominikus Jageisen dem Oberstattmeister Johann Sebastian Doll gemeinsam auf einer Seite dem Stattmeister Johann Ignaz Maier und dem Ratskonsultenten Alois Beisswenger sowie gemeinsam den Stattmeistern Franz Fischer Johann Maier und Georg Franz von Stahl sowie dem Oberstattmeister Sebastian Ziegler sowie dem Burgermeister Joseph Ferdinand Anton Storr von Ostrach zugeordnet 1952 und 2018 fanden umfangreiche Instandsetzungen statt Literatur BearbeitenRichard Strobel Die Kunstdenkmaler der Stadt Schwabisch Gmund Band 3 Profanbauten der Altstadt ohne Stadtbefestigung Deutscher Kunstverlag Munchen 1995 ISBN 3 422 00570 6 S 23 25 und 270 298 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Munsterplatz Schwabisch Gmund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 79895 9 79612 Koordinaten 48 47 56 2 N 9 47 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munsterplatz Schwabisch Gmund amp oldid 218515324