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Johann Jakob Dominikus Debler 20 Juli 1756 in Schwabisch Gmund 8 Oktober 1836 ebenda auch J J Dominikus Debler war ein deutscher Chronist Seite aus der Debler schen Chronik mit dem Gmunder Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Deblers Chronik 3 Ehrungen 4 Debler als Bildberichterstatter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn des Handelsmannes Franz Melchior Debler und der Patriziertochter Maria Theresia von Stahl wuchs Debler im Vorgangerbau des heutigen Rathauses von Schwabisch Gmund auf und besuchte das Gymnasium der Franziskaner in der Schmalzgrube Wohl von 1773 bis 1775 studierte er an der Universitat Dillingen Am 24 Mai 1784 ging Debler die Ehe mit Anna Maria Baumhauerin ein und zog in ihr Haus am Gmunder Marktplatz spateres Haus Buhl Marktplatz 9 wo er begann seine Gmunder Chronik zu verfassen und das Gmunder Stadtgeschehen zu protokollieren Bis er das Haus 1815 verkaufen musste lebte er hier Nach dem Tod seiner ersten Frau 1788 ehelichte er noch im selben Jahr die Wirtstochter Maria Franziska Kohlerin die eine betrachtliche Mitgift in die Ehe brachte Mit ihr hatte er sieben Kinder von denen funf fruh starben 1799 liess sich Debler zum Delegierten fur die Stadtische Armenanstalt wahlen Nachdem seine zweite Ehefrau 1811 verstorben war heiratete er 1820 zum letzten Mal Mit der Mesnerstochter Maria Anna Mullerin von Rechberg hatte er funf Kinder von denen nur eines uberlebte Paul der 1850 in die USA auswanderte Trotz der reichen Abstammung und den erheblichen Mitgiften verarmte Debler ab etwa 1810 da er als Kaufmann offenkundig wenig glucklich agierte Er musste seinen Immobilienbesitz aufgeben und zuletzt ab 1824 von der Armenunterstutzung des Gmunder Spitals leben 1819 bewarb er sich vergeblich um die Mesnerstelle auf dem St Salvator Deblers Chronik BearbeitenEin lederner bienenfleissiger Sammler aller nur irgendwo erreichbaren Gamundiana so charakterisierte Peter Spranger den Chronisten 1 Vermutlich hat die Verlusterfahrung um 1800 und verstarkt nach 1802 als die Reichsstadt Schwabisch Gmund an Wurttemberg fiel Debler motiviert seine Chronik zusammenzutragen 2 die mit 18 Banden und uber 17 500 grossformatigen Seiten eine der umfangreichsten handschriftlichen Stadtchroniken uberhaupt darstellt Chronica Beschreibung der Heil Rom uralt gantz katholischen Kaiserl Konigl Freyen Reichs Stadt Schwab Gemunde lautet der Titel in Band 1 Seite 19 Die Chronik hat Bedeutung sowohl als Uberlieferung anderweitig nicht erhaltener Quellen Archivalien und Chronistik sowie als zeitgeschichtliche Berichterstattung vor allem fur die Zeit von 1780 bis 1830 Sie kann als Zeugnis fur den Lesegeschmack eines Burgers um 1800 gesehen werden enthalt Band 15 nichts Ortsgeschichtliches aber etwa ein Kochbuch und ein Rechenbuch Sie stellt eine bedeutende Bilddokumentation dar da Debler die Bande mit eigenhandigen meist jedoch eher unbeholfenen Zeichnungen ausschmuckte unter anderem ist bei ihm das Aussehen des Alten Rathauses von Schwabisch Gmund festgehalten Ebenfalls Bedeutung hat die Chronik als Quelle fur Erinnerungskultur und das lebendige Erzahlen seiner Zeit 3 1857 wurde die Chronik Deblers von der Stadt fur 75 Gulden erworben Fur die Stadtgeschichte von Michael Grimm war sie eine wichtige Quelle 1880 bemuhte sich der Archivrat Paul Friedrich von Stalin fur das wurttembergische Staatsarchiv vergeblich um das Werk In der Folgezeit wurde es zwar von Rudolf Weser benutzt geriet aber weitgehend in Vergessenheit 1928 entdeckte der spatere Stadtarchivar Albert Deibele Deblers Chronik wieder 1937 und 1993 wurde die Chronik restauriert Ehrungen Bearbeiten1962 wurde in Schwabisch Gmund die Dominikus Debler Strasse nach dem Chronisten benannt Seit 2004 wird in Schwabisch Gmund ein Sumatra Cigarillo verkauft der den Namen des Chronisten tragt Debler als Bildberichterstatter Bearbeiten nbsp Altes Rathaus auf dem Marktplatz abgebrochen nbsp Buhne des Gmunder Passionsspiels nbsp Michaelskapelle am Munster abgebrochen nbsp PrunkschlittenLiteratur BearbeitenKlaus Graf Gmunder Chronisten im 19 Jahrhundert In Einhorn Jahrbuch Schwabisch Gmund 1981 S 177 185 freidok uni freiburg de Klaus Jurgen Herrmann Michael Schwarz Aus den Bestanden des Stadtarchivs Der Zeichner der Debler Chronik In Einhorn Jahrbuch Schwabisch Gmund 1988 S 22 29 Richard Strobel Aus der Vorzeit der Inventarisation in Wurttemberg Bild Wort und Person J A A von Hochstetter und D Debler In Beitrage zur Denkmalkunde Tilmann Breuer zum 60 Geburtstag Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege 56 Lipp Munchen 1991 ISBN 3 87490 551 9 S 19 29 Werner H A Debler Klaus Jurgen Herrmann Herausgeber Die Chronik des Dominikus Debler 1756 1836 Stadtgeschichte in Bildern Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 2006 ISBN 978 3 936373 25 7 Beitrag Klaus Graf S 45 54 PDF Hubert Herkommer Schreibsucht aus Sammelfreude und Geschichtsversessenheit zur ersten Buchpublikation uber den Chronisten Dominikus Debler In Einhorn Jahrbuch Schwabisch Gmund 2006 S 81 88 Herbert Bergold Die Chronik des Dominikus Debler In Kultus und Unterricht Amtsblatt des Ministeriums fur Kultus Jugend und Sport Baden Wurttemberg Neckar Verlag Villingen Schwenningen Nr 20 2006 Werner H A Debler J J Dominikus Debler In Literarische Vielfalt in Ostwurttemberg Heimatforscher aus dem Raum Schwabisch Gmund Lauterner Schriften Band 14 Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 2009 ISBN 978 3 936373 50 9 S 49 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dominikus Debler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Peter Spranger Der Geiger von Gmund 2 Auflage Schwabisch Gmund 1991 S 56 Graf Debler 2006 S 50 Graf Debler 2006 S 45 50 Normdaten Person GND 1012182126 lobid OGND AKS VIAF 171213877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Debler DominikusALTERNATIVNAMEN Debler Johann Jakob Dominikus Debler DominicusKURZBESCHREIBUNG Chronist der Stadt Schwabisch GmundGEBURTSDATUM 20 Juli 1756GEBURTSORT Schwabisch GmundSTERBEDATUM 8 Oktober 1836STERBEORT Schwabisch Gmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikus Debler amp oldid 213949493