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Das Spital auch Hospital zum Heiligen Geist oder Heiliggeistspital ist ein Komplex mit grossem begruntem Innenhof am nordlichen Marktplatz in Schwabisch Gmund der zu Versorgung von Alten Pflegebedurftigen und Kranken diente und bis heute ein Pflegeheim und betreutes Wohnen beherbergt Bis zu seiner Auflosung 1984 galt das Spital als das alteste bestehende Krankenhaus Deutschlands 1 Die Gmunder Hospitalstiftung besteht seit 1269 bis heute 2 Das Spital vom Marktplatz gesehen mit dem grossen Fachwerkamtshaus von 1434 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Spitalmuhle im Innenhof mit Erscheinungsbild aus dem 16 Jahrhundert nbsp Amtshaus vom Innenhof gesehen links am Rand ein Teil des Uhrenstubenbaus nbsp Spital mit alter Spitalkirche aus dem Stadtplan von Dominikus DeblerDie Grundung des Spitals wird auf kurz vor 1269 datiert da die Spitalbruder in diesem Jahr am 8 Juni die Erlaubnis durch den Bischof Hartmann von Augsburg bekamen eine Kapelle auf ihrem Grundstuck zu erbauen Zum 1 Januar 1269 wurde bereits die Spitalstiftung ins Leben gerufen Diese Stiftung seit 1954 als gemeinnutzig anerkannt besteht bis heute fort 2 Die Satzung der Gmunder Hospitalstiftung sieht als Aufgaben die Forderung und Unterstutzung von Einrichtungen fur Alte Kranke und Hilfsbedurftige vor und steht damit in der Tradition des mittelalterlichen Stiftungszwecks 3 Teile dieser Kapelle von 1269 waren sehr wahrscheinlich auch in der 1841 abgebrochenen Spitalkirche wiederzufinden was sich aus der Beschaffenheit des Mauerwerks schliessen liess 1364 ging das Spital an die Stadt Schwabisch Gmund uber wobei sich der Zustandigkeitsbereich des Spitals auf die Pfarreien Dewangen Lautern Mogglingen und Weiler in den Bergen samt Unterbettringen sowie spater auch Oberbettringen ausweitete Ab dieser Zeit wurden auch vermehrt Kranke und Pflegebedurftige die unerwunscht waren in das Katharinenspital zu den Sondersiechen vor die Mauern der Stadt gebracht Auf die Pfarreien Wetzgau Bargau und die Gmunder Pfarreien war der Einfluss des Spitals ebenfalls sehr gross was im 16 Jahrhundert dazu fuhrte dass die Gmunder Gebiete katholisch blieben Das Spital war in dieser Zeit der grosste Grundbesitzer im Gmunder Raum was ihm unter anderem ermoglichte sich selbst zu versorgen Den Status als Selbstversorger behielt das Spital bis 1951 wozu es bis 1951 die Spitalscheuer unterhielt Im Jahr 1840 wurde der Neubau des Spitals beschlossen Im Anschluss erfolgten umfangreiche Abbrucharbeiten denen unter anderem auch 1841 die Spitalkirche zum Opfer fiel 1846 wurde der Spitalneubau mit neuer kleinerer Spitalkapelle ubergeben Nach dem Abbruch der Spitalscheuer 1951 wurde 1954 ein weiterer Krankenhausneubau eingeweiht der damals mit funf Geschossen der grosste Profanbau der Stadt war 1984 waren die Kapazitaten des Spitalkomplexes ausgeschopft sodass die Zeit des Krankenhauses nach uber 700 Jahren im Heiliggeistspital zu Ende war Trotzdem behielten Teile des Komplexes weiter ihre ursprungliche Bestimmung als Einrichtung fur alte und pflegebedurftige Menschen Nach einem Wettbewerb im Jahr 1989 kam es dann zu den letzten grossen Umbaumassnahmen Das Spitalamtshaus von 1434 wurde bis 1994 durch die Stuttgarter Architektenpartnerschaft Heckmann Kristel Jung von einem Krankenhausbau in eine Stadtbibliothek unter Sichtbarmachung des inneren mittelalterlichen Gefuges umgewandelt Der Bau von 1954 wurde zum Pflegewohnheim ausgebaut und um einen Kapellbau erweitert da die Spitalkapelle von 1840 mit der Schliessung des Krankenhauses 1985 profaniert worden war Die Spitalmuhle von vor 1373 mit ihrem Erscheinungsbild aus dem 16 Jahrhundert wurde renoviert und zu einem Senioren Begegnungszentrum umgebaut Heutige Nutzung BearbeitenDer Spitalkomplex ist heute sehr vielseitig genutzt Der Krankenhausneubau von 1954 beherbergt das Altenpflegeheim der Ostflugel des Spitals ein betreutes Wohnen Die holzvertafelte Uhrenstube von 1596 wird fur Trauungen sowie als Gerichtssaal genutzt die Erdgeschossraume dieses Baus dienen als Cafe Der angrenzende grosse Fachwerkbau das Amtshaus des Spitals beherbergt heute die Stadtbibliothek die ehemalige Spitalkapelle wird als Theater genutzt Ausserdem sind im Spitalkomplex die Touristeninformation und weitere Einrichtungen der Stadt untergebracht Der begrunte Innenhof wurde 1994 mit Bronzefiguren von Maria Kloss zum Thema Paradiesgarten gestaltet Literatur BearbeitenRichard Strobel Die Kunstdenkmaler der Stadt Schwabisch Gmund Bd 2 Munchen Berlin 1995 ISBN 3 422 00569 2 S 224 ff grundlegend Alfred Worner Hrsg Johann Nepomuk Denkinger Mitwirkung Das stadtische Hospital zum Hl Geist in Schwab Gmund in Vergangenheit und Gegenwart Mit einer Abhandlung uber die Geschichte der Hospitaler im Altertum und Mittelalter und einem medicinisch wissenschaftlichen Anhang Laupp Tubingen 1905 Digitalisat Heinz Dieter Heiss Das stadtische Krankenhaus im Spital zum Heiligen Geist Schwabisch Gmund 2007 ISBN 978 3 93637 331 8 Das Hospital zum Heiligen Geist in Schwabisch Gmund Ausgewahlte Quellen zur Geschichte des Hospitals vom Mittelalter bis in die Gegenwart Hrsg von David Schnur Mit Beitragen von Hans Helmut Dieterich Hanspeter Johner und Dieter Rosch Veroffentlichungen des Stadtarchivs Schwabisch Gmund 14 Schwabisch Gmund einhorn Verlag 2019 ISBN 978 3 95747 091 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spital zum hl Geist Schwabisch Gmund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Spital auf der Website der StadtEinzelnachweise Bearbeiten Theodor Zanek Die Gumpenmuhle Spitalmuhle In einhorn Jahrbuch Schwabisch Gmund 1989 Einhorn Verlag Eduard Dietenberger Schwabisch Gmund 1989 ISBN 3 921703 99 9 S 109 a b 750 Jahre Hospitalstiftung in Gmund Helfender Engel Artikel auf remszeitung de vom 27 Juni 2019 Hospitalstiftung in Gmund Aufgaben sind vielfaltiger geworden Artikel auf remszeitung de vom 28 Juni 2019 48 8017 9 79654 Koordinaten 48 48 6 1 N 9 47 47 5 O Kirchen und Kloster der Stadt Schwabisch Gmund Kirchen Kernstadt Augustinuskirche Dreifaltigkeitskapelle St Franziskus Gmunder Munster Herrgottsruhkapelle Johanniskirche Josefskapelle St Katharina Leonhardskirche Maria Verkundigung Michaelskirche Michaelskapelle St Peter und Paul Piuskirche St Salvator Spitalkirche St Veit Bargau Jakobuskirche Bettringen Auferstehung Christi Kirche St Cyriakus Felixkapelle Friedenskirche Ottilienkirche Versohnungskirche Burgholz St Nemesius Degenfeld Maria Namen und St Sebastian St Sebastian und Walburga Grossdeinbach St Bernhard Christus Konig Evangelische Kirche Herlikofen St Alban Hussenhofen Johanneskirche St Leonhard Lindach Heilig Geist Kirche St Nikolaus Rechberg Wallfahrtskirche St Maria Rehnenhof Wetzgau St Coloman Maria Konigin Martin Luther Kirche Rehnenhofkapelle Strassdorf Alt St Cyriak Neu St Cyriak Marienkapelle Weiler in den Bergen St Michael Zimmern St Johannes BaptistKloster Augustinerkloster Dominikanerinnenkloster Gotteszell Franziskanerkloster Kapuzinerkloster 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