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Jazzhus Montmartre war ein Jazz Club in Kopenhagen Norregade 41 davor 1959 bis 1976 Store Regnegade 19 Der legendare Jazz Club war in den 1960er Jahren bis zu seiner Schliessung beziehungsweise seinem Umzug 1976 eines der Zentren fur modernen Jazz in Europa 1995 wurde der Club geschlossen 2010 entstand wieder ein gleichnamiger Club in der Store Regnegade 19a Der alte Club hiess zeitweise auch Cafe Montmartre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutung 3 Sonstiges 4 Auswahl Liste der dort aufgetretenen Musiker 5 Platten die im Montmartre aufgenommen wurden Auswahl 6 Literatur Filme 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas Lokal in der Store Regnegade 19 wurde von dem Architekten Anders Dyrup am 16 Februar 1959 eroffnet mit einem zweiwochigen Gastspiel von George Lewis Im Gebaude gab es ein Tanzlokal mit Namen Montmartre dass schon Jahrzehnte vorher gelegentlich fur Jazzveranstaltungen benutzt wurde unter anderem seit 1954 fur die des Club Montmartre von Dyrup und Adrian Bentzon 1 und die Veranstaltungen des Blue Note beide nur fur Mitglieder Dyrup kaufte das Haus und wandelte es in einen Jazzclub um genannt Cafe Montmartre 2 Im neu eroffneten fur jeden offenen Club spielten zunachst vor allem Bands des traditionellen Jazz nur vereinzelt waren Exponenten des Modern Jazz wie Jorgen Ryg mit Erik Moseholm Mose Allison oder das Finn Savery Trio gebucht Kurz darauf spielte Stan Getz regelmassig Montag bis Donnerstag im Club als erster einer Reihe von Exil Amerikanern die langere Engagements im Montmartre hatten Die Rhythmusgruppe wurde nun ab August 1959 von Oscar Pettiford dem schwedischen Pianisten Jan Johansson und damals fuhrenden danischen Schlagzeuger William Schiopffe 1926 1981 gebildet die den danischen Vibraphonisten Louis Hjulmand ebenso wie Getz Benny Bailey und Don Byas begleitete Auch Helen Merrill trat im ersten Jahr auf Februar 1960 wurde der Club wegen Renovierung geschlossen und offnete erst wieder unter neuer Leitung Ende 1961 Wahrend dieser Zeit starb Pettiford und Getz ging in die Vereinigten Staaten zuruck Auf Vorschlag des in Kopenhagen lebenden US amerikanischen Jazzpianisten Harold Goldberg kaufte Herluf Kamp Larsen den Club in die Store Regnegade von Dyrup und beide eroffneten Neujahr 1962 mit dem Tenorsaxophonisten Brew Moore Nach einem Jahr verliess Goldberg die Partnerschaft da es Zwistigkeiten wegen des Programms gab das Goldberg nicht andern wollte Ab Marz 1963 hiess der Club Jazzhus Montmartre Kamp Larsen nahm neben Modern Jazz der Nachkriegszeit und den mehr traditionellen grossen Solisten der Swing Ara auch zeitgenossische New Yorker Musiker ins Programm Fur US Musiker organisierte Kamp Larsen auch gleichzeitig mit Hilfe von SAS Rundflugtickets Auftritte vorzugsweise im Ronnie Scotts in London Gyllene Cirkeln in Stockholm und Blue Note in Paris Ein angeschlossenes kleines Studio diente fur Radioubertragungen und Aufnahmen Es traten nun Musiker wie Dexter Gordon der erstmals im Oktober 1962 und mit Unterbrechungen bis 1976 hier spielte Bud Powell Februar Marz 1962 es entstanden keine Aufnahmen Begleitung Oersted Pedersen Don Byas Roland Kirk Oktober 1963 Dezember 1966 Coleman Hawkins Februar 1968 Don Cherry Albert Ayler Ben Webster zuerst Januar 1965 Johnny Griffin der ab 1964 auftrat und nach Gordon der im Club am haufigsten zu horende Solist war Sahib Shihab Phil Woods Lee Konitz Bill Evans Teddy Wilson Abdullah Ibrahim Dollar Brand Mai 63 Marz April 64 1965 1969 Mai Juni 1972 solo und mit Don Cherry Rex Stewart Art Farmer Charles Tolliver Freddie Hubbard und Stuff Smith Marz 1965 Juni Juli 1966 September 1967 auf An den Montagen konnten danische Gruppen spielen zunachst wechselten sich Max Bruel und John Tchicai ab Die Rhythmusgruppen bestanden aus einer Hausband mit zunachst Pianist Bent Axen dann Tete Montoliu ab Oktober 1963 und von 1964 fur sieben Jahre Kenny Drew Ab 1963 war Niels Henning Orsted Pedersen der Bassist als Schlagzeuger wirkten William Schiopffe 1962 63 Alex Riel 1963 1966 Al Heath 1967 68 und Makaya Ntshoko 1966 und 1969 70 Um 1970 war J C Moses hier als Schlagzeuger in der Rhythmusgruppe des Clubs tatig Bis ins Jahr 1970 stimmte die okonomische Basis des Clubs dann aber kam er in eine Krise Einerseits kamen immer haufiger eingespielte Bands anstelle der Solisten bzw die Solisten brachten eigene Begleitbands mit 3 so dass der Club hohere Kosten hatte Hinzu kamen ein neues Steuersystem das auf 18 Jahre angehobene Eintrittsalter ab 1971 und teurere Flugtickets ausserdem hatte das Interesse fur Jazz gegenuber den Anfangsjahren nachgelassen Bereits im Sommer 1970 und 1971 spielten einige danische Bands ohne Gage um den Club zu unterstutzen und es gab auch erstmals Unterstutzung vom Kultusministerium Doch 1974 musste Kamp Larsen seinen Bankrott erklaren Die danische Jazzmusikervereinigung die seit 1971 die Programmplanung ubernahm hatte sich zuruckgezogen Am 7 September schloss der Club nach einem letzten Auftritt von Dexter Gordon Im Februar 1975 kam es zu einer kurzzeitigen Neueroffnung nach einer Renovierung als Cafe Montmartre mit Dexter Gordon als Zugpferd und zum Beispiel Jimmy Heath Clifford Jordan Johnny Griffin Warne Marsh mit Lee Konitz Duke Jordan Elvin Jones und der Thad Jones Mel Lewis Bigband Im November stand es aber wieder zum Verkauf und die letzte Vorstellung war im Februar 1976 Obwohl es Interessenten gab entschied sich der Besitzer fur eine andere Nutzung Das neue Jazzhus Montmartre trat am 15 September 1976 unter der Leitung von Kay Sorensen 1938 1988 in Danemark als JazzKay bekannt seine Nachfolge in der Norregade an an der Stelle des ersten danischen Jazz Nachtclubs der 1920er Jahre des Adlon Musikalischer Manager war Niels Christensen der aus kommerziellen Grunden auch Rock Pop und Folk Acts buchte und nach den Auftritten eine sehr populare Nacht Diskothek betrieb Nach dem Tod von Sorensen der fur sein Engagement den Poul Henningsen Preis erhielt den er gleich an Kamp Larsen weitergab wurde der Club verkauft und die Leitung die bis dahin bei Thorborg und Christensen gelegen hatte wechselte Unter Leitung des Klarinettisten Ole Gohn und des Schlagzeugers Soren Houlind wurden verschiedene Musikstile ausprobiert Aufgrund mangelnden Erfolgs schloss der Club aber 1993 und wurde von der Pop Sangerin Anne Linnet gekauft und auf neue Musikstile wie Techno und Hip Hop umgestellt Der Erfolg blieb aber aus und trotz finanzieller Unterstutzung der Kommune wurde der Club im Januar 1995 endgultig geschlossen und stattdessen in eine Diskothek verwandelt Als neue Spielstatte fur Jazz in Kopenhagen hatte aber schon Oktober 1991 das Copenhagen Jazz House Niels Hemmingsens Gade 10 eroffnet geleitet von Lars Thorborg Ausserdem findet jahrlich im Juli seit 1979 das Copenhagen Jazz Festival statt Mai 2010 wurde der Club an alter Stelle Store Regnegade 19A von dem Journalisten Rune Bech in Zusammenarbeit mit Niels Lan Doky neu eroffnet Bedeutung BearbeitenAls sich viele US amerikanische Jazzmusiker wegen des liberaleren Klimas ab Ende der 1950er Jahre in Europa und speziell in Kopenhagen niederliessen wurde das Montmartre zu ihrer Hauptspielstatte Dazu zahlten Dexter Gordon 1962 bis 1976 in Kopenhagen Ben Webster der von 1964 bis zu seinem Tod 1973 uberwiegend in Kopenhagen lebte unterbrochen 1966 bis 1969 in Amsterdam Stan Getz der 1958 bis 1961 mit seiner schwedischen Frau in Kopenhagen lebte Bud Powell der von 1959 bis 1964 in Paris lebte und Oscar Pettiford der aber schon 1960 kurz nach seinem Umzug nach Kopenhagen starb Hauspianist Kenny Drew lebte ebenfalls als Exilant seit den 1960er Jahren in Danemark 4 Sonstiges Bearbeiten1962 begegneten sich hier erstmals die Free Jazzer Albert Ayler Sunny Murray und Cecil Taylor Taylor war im November 1962 fur vier Wochen im Montmartre begleitet von Sunny Murray und Altsaxophonist Jimmy Lyons Von der Begegnung von Taylor mit Ayler existieren keine Aufnahmen Zeitweise gaben sie ein vierzehntagliches Mitteilungsblatt Jazz amp Rock heraus Auswahl Liste der dort aufgetretenen Musiker BearbeitenIm alten Montmartre bis 1976 Joe Albany April 73 Albert Ayler Herbst 64 mit Quartett Cherry Peacock Murray Sathima Bea Benjamin Sangerin Paul Bley Trio 1965 1972 Donald Byrd Aug 65 mit Gordon Benny Carter 1971 mit Webster Don Cherry zuerst Sept und Okt 1963 mit Archie Shepp Tchicai 1965 mit Steve Lacy Marz 1966 mit Quintett Gato Barbieri Karl Berger Bo Stief Aldo Romano Chick Corea Return to Forever Sept 72 Eddie Lockjaw Davis Mai 67 Kenny Drew Kenny Dorham Dez 63 Roy Eldridge Okt 73 Booker Ervin Okt 1964 Juni 1969 Bill Evans Trio Nov 69 Juni 70 Nov 73 Gil Evans Juni 71 Juli 74 mit Big Band Art Farmer 1965 1968 Stan Getz 1960 dann wieder 1970 und spater Dexter Gordon Lars Gullin Sept 62 1970 Al Haig Dez 73 Herbie Hancock Sextett Juli 71 Marz 72 Albert Heath Jimmy Heath Sept 67 Okt 69 Joe Henderson Sept 68 Aug 73 Freddie Hubbard Quintet Sept 70 Marz 73 Keith Jarrett Sept 72 Jan Johansson Thad Jones Mel Lewis Orchestra Juli 74 Clifford Jordan Nov 67 April 69 Duke Jordan Nov 73 Rahsaan Roland Kirk Okt 63 Dez 66 Krzysztof Komeda April 63 Februar 65 Lee Konitz Sept 65 April 68 Mai 69 Harold Land Bobby Hutcherson Quinet Mai 70 Yusef Lateef Aug Sept 1966 Aug 67 Juni Juli 1968 Okt 1971 Mahavishnu Orchestra Juni 72 Chris McGregor und seine Blue Notes Juli 65 April 66 mit Louis Moholo Johnny Dyani Charles Mingus Quintett Aug 72 Tete Montoliu Hank Mobley April 1968 Gerry Mulligan Horace Parlan ab 1972 Oscar Pettiford Jean Luc Ponty Dezember 1969 Bud Powell Bob Rockwell Sonny Rollins Sept 1968 George Russell April 65 Archie Shepp Zoot Sims Stuff Smith Clark Terry Lucky Thompson Marz 62 Aug 68 Ed Thigpen McCoy Tyner Quartett Juli 73 Weather Report Juni 72 Ben Webster Tony Williams Lifetime Juni 71 Aug 72 Phil Woods Juli 68 Aug 69 Frank Wright Quartet Sept 70 Leo Wright Jan Feb 64 Aus der danischen Jazz Szene Atli Bjorn Klavier mit eigenem Trio ab 1962 Max Bruel Sopransaxophon regulares Quintett an den Montagabenden ab Sept 62 mit Niels Brondsted Klavier teilweise mit John Tchicai oder Ray Pitts Torben Kjaer Piano Palle Mikkelborg Schlagzeug Bandleader ab November 1964 regelmassig an den Montag Abenden ab 1972 Oktett mit Riel Niels Henning Orsted Pedersen Bass als Leader zuerst mit Sextett 1965 Alex Riel Schlagzeug Niels Jorgen Steen Jesper Thilo Tenorsaxophon Mads Vinding Bass Bo Stief Bass Im Jazzhouse Montmartre in der Norregade Miles Davis Chet Baker Freddie Hubbard Harry Sweets Edison Wynton Marsalis Dizzy Gillespie Sonny Rollins Tom Scott Pharoah Sanders Johnny Griffin Bob Mintzer Bob Malach Stan Getz Wayne Shorter Michael Brecker Joe Lovano David Liebman Eddie Harris Phil Woods Art Pepper David Sanborn Gerry Mulligan Michel Petrucciani Abdullah Ibrahim Dollar Brand Bill Evans Chick Corea Michel Camilo Tania Maria Eddie Palmieri Eliane Elias Cecil Taylor Egberto Gismonti Joe Zawinul John Scofield Bill Frisell Pat Metheny John McLaughlin Steve Khan Lee Ritenour Allan Holdsworth Jaco Pastorius Marc Johnson Ron Carter Stanley Clarke Miroslav Vitous Eddie Gomez Marcus Miller Elvin Jones Steve Gadd Art Blakey Roy Haynes Tony Williams Jack DeJohnette Billy Higgins Louis Hayes Peter Erskine Adam Nussbaum Mel Lewis Al Foster Peter Erskine Airto Moreira Nana Vasconcelos Ray Barretto Mongo Santamaria Tito Puente Nancy Wilson Dee Dee Bridgewater Bobby McFerrin John Hiatt Milton Nascimento James Brown Tower of PowerPlatten die im Montmartre aufgenommen wurden Auswahl BearbeitenDollar Brand African Piano Dollar Brand Ancient Africa Don Byas 30th Anniversary Album Bill Evans Jazzhouse Bill Evans You re Gonna Hear from Me Maffy Falay amp Sevda Live at Jazzhus Montmartre Dexter Gordon Body and Soul Dexter Gordon Ladybird in Music Dexter Gordon Live at the Montmartre Jazzhus Dexter Gordon The Montmartre Collection vol 1 amp 2 Johnny Griffin Live at Jazzhus Montmartre Roland Kirk Kirk in Copenhagen Roland Kirk Live in Copenhagen 1963 Oscar Pettiford My Little Cello Stuff Smith Live at the Montmartre Stuff Smith Quartet Swingin Stuff Clark Terry amp Ernie Wilkins Live at Montmartre Copenhagen 9 June 1975 Cecil Taylor Innovations Cecil Taylor What s New Ben Webster Live at the Jazzhus Montmartre Ben Webster Saturday Night at the Montmartre Ben Webster Stormy Weather Ben Webster Sunday Morning at the Montmartre Ben Webster Midnight at the Monmartre 1965 mit Drew Orsted Pedersen Riel Literatur Filme BearbeitenFrank Buchmann Moller Henrik Wolsgaard Iversen Montmartre Jazzhuset i St Regnegade 19 Kobenhavn 1959 1976 Odense 2008 Bildband mit Diskographie Liste der Konzerte Erik Wiedemann Montmartre 1959 76 Historien om et jazzhus i Kobenhavn 1997 sowie in Musik Forskning Bd 21 1996 274 Erik Wiedemann The Montmartre pdf Jens Jorn Gjedsted Thorborg Niels Christensen Montmartre gennem 10 ar 1976 1986 1986 ISBN 87 980654 2 4 zum zehnjahrigen Bestehen am neuen Ort vom Journalisten Gjedsted mit den damaligen Leitern Thorborg und Christensen Between a Smile and a Tear kritischer Film 2004 von Niels Lan DokyWeblinks BearbeitenWebseite zu Jazz in Kopenhagen danisch Webprasenz des gleichnamigen neuen Clubs mit einem Abschnitt uber die GeschichteAnmerkungen Bearbeiten Sa meget som de glaeder sig kan de sagtens genskabe den gamle nerve Information 28 april 2010 Erik Wiedemann The Montmartre 1959 1976 siehe Literatur Zu ihnen gehorte das Harold Land Bobby Hutcherson Quintet die Tony Williams Lifetime Herbie Hancocks Sextett Weather Report das Mahavishnu Orchestra Return to Forever das McCoy Tyner Quartett oder das Charles Mingus Quintett Weitere in Danemark lebende auslandische Jazzmusiker waren beziehungsweise sind der Baritonsaxofonist Sahib Shihab 1960 bis 1986 der Trompeter Idrees Sulieman ab 1964 Duke Jordan seit 1978 in Kopenhagen Wild Bill Davison 1974 1979 in Kopenhagen der Tenorsaxophonist Brew Moore Stuff Smith 1965 1967 Ed Thigpen ab den 1970er Jahren Walt Dickerson ab 1964 Michael Mantler Horace Parlan und Thad Jones Abgerufen von https de wikipedia org w 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