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Philip Wells Phil Woods 2 November 1931 in Springfield Massachusetts 29 September 2015 in Stroudsburg Pennsylvania war ein US amerikanischer Musiker des Modern Jazz Er stand auf dem Altsaxophon deutlich in der Nachfolge Charlie Parkers Die von diesem entwickelten Stilelemente lockerte er durch eine breitere Phrasierung auf und veranderte die Tonbildung durch gelegentliche Growls und andere Bluesreminiszensen wenn dies zur Melodielinie passte Phil Woods 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Musikalische Anfange 2 Die Zeit an der Juilliard School 3 Kleinere und grossere Jobs 4 Suche nach der Identitat 5 Wegbereiter des Neobop 6 Auszeichnungen 7 Diskographie Auswahl 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMusikalische Anfange BearbeitenPhil Woods war der erste professionelle Musiker in seiner Familie Das Altsaxophon das er mit zwolf Jahren zu spielen begann war sein erstes Instrument vier Jahre lang erlernte er es privat Mit 13 Jahren begann er mit einer Jugendband zu spielen Sein erstes professionelles Engagement einen Gig der langer als ein Wochenende dauerte Woods verschaffte ihm Joe Morello ein Altersgenosse aus Springfield Bevor er dauerhaft nach New York City zog fuhr er funf Wochen lang einmal pro Woche dorthin um bei Lennie Tristano zu lernen und die neuesten Aufnahmen von Charlie Parker zu kaufen Nach einem Sommersemester an der Manhattan School of Music schrieb er sich 1948 an der Juilliard School of Music fur ein Vier Jahres Studium ein Die Zeit an der Juilliard School BearbeitenAn der bekannten Schule fur Tanz Drama und Musik war Woods zunachst von vielen Gitarristen umgeben es kam vor dass gleich funf davon zu einer Session kamen Sein Hauptfach wurde die Klarinette Er interessierte sich fur klassisches Klarinettenspiel und wollte so viel wie moglich uber die Musik lernen statt sich ausschliesslich auf die Jazzszene zu konzentrieren was seiner Meinung nach ungunstig fur den Erwerb der notigen musikalischen Mittel war Er wollte nicht nur Blues spielen sondern sich auch mit anderen Aspekten und Entwicklungen in der Musik vertraut machen Bevor er vollig in den Jazz einstieg wollte er noch mehr lernen An einer Verbindung von Jazz und klassischer Musik hatte er jedoch kein Interesse da es sich hier um vollig unterschiedliche Kategorien handle Aber auch als Jazzmusiker solle man bestimmte musikalische Techniken beherrschen so Woods Ausserdem studierte er Komposition Er komponierte eine Klaviersonate ein Streichtrio und drei Stucke fur Solo Klarinette Seither hat er keine klassischen Werke mehr geschrieben Als er die Schule verliess verliess er gewissermassen auch die klassische Szene Seine Zukunft sowohl in der Komposition als auch beim Spielen sah er im Jazz Als er aus finanziellen Grunden seine Frau erwartete ein Kind fur zwei Monate in Charlie Barnets Band mitwirkte lernte er zwischen den Auftritten fur sein Abschlussexamen das fur den Tag nach dem letzten Auftritt mit der Band angesetzt war Am letzten Abend im Theater wurde seine Klarinette gestohlen und er musste ein ganzes Jahr warten um die Prufung nachzuholen die er bestand Kleinere und grossere Jobs BearbeitenNach Juilliard hatte er Auftritte in New York und spater mit einer eigenen Combo auf Staten Island bevor ihm eines Abends ein betrunkener Preis Boxer mit der Faust auf den Mund schlug und er fur drei Monate pausieren musste Schon vorher aber hatte er seine erste Aufnahme fur Prestige gemacht zusammen mit John Wilson kurz darauf unterschrieb er einen Vertrag mit dieser Plattenfirma Er werde aber nicht bleiben sondern freischaffend und nie wieder bei einer Firma unterschreiben die ihm derartige Bedingungen biete Er habe fur drei Jahre unterschrieben sein Vertrag beinhalte zwei LPs pro Jahr zu wenig um davon zu leben Er sei mit wenigen Ausnahmen sogar daran gehindert worden fur andere Leute Aufnahmen zu machen Nach Staten Island spielte er fur ein paar Monate mit Neal Hefti einschliesslich zweier LPs mit der Band und eine davon zusatzlich mit dem Sanger Francis Wayne Danach spielte er ein Jahr im Nut Club in Greenwich Village mit Nick Stabulas George Syran und Teddy Kotick Mit Jon Eardley im Quintett entstand Phils erstes Album unter seinem eigenen Namen Dann spielte er einen Monat lang im Cafe Bohemia mit Donald Byrd Teddy Kotick und Will Bradley Jr er ausserte sich zufrieden uber diesen Job es sei schon ein ziemlicher Unterschied zum Nut Club Das nachste grossere Engagement war ein Monat bei der Birdland Tour Februar 1956 mit Kenny Dorham Conte Candoli Al Cohn und der Rhythmusgruppe von Sarah Vaughan In diesem Jahr war er Solist auf Quincy Jones Debutalbum This Is How I Feel About Jazz nbsp Phil Woods 1978 Suche nach der Identitat BearbeitenBekannter wurde er mit der Arbeit mit der Dizzy Gillespie Big Band und mit der Friedrich Gulda Combo Den Weggang von Gillespie 1957 begrundete er mit dem leichten Verlust seiner Identitat Er habe zwar fur eine Big Band viele Moglichkeiten gehabt zu improvisieren aber immer nur acht Takte pro Stuck um warm zu werden seien zu wenig und es sei auch sehr schwierig sechzehn Leute gleichzeitig glucklich zu halten 1958 59 spielte er im Quintett von Buddy Rich und war dann Grundungsmitglied der Quincy Jones Big Band mit der er 1959 60 auf Europatournee ging und bis 1961 blieb 1962 arbeitete er bei Benny Goodman und wirkte in den nachsten Jahren als Sessionmusiker wie bei Benny Carters Album Further Definitions 1961 1962 wirkte er bei der Sowjetunion Tournee des Benny Goodman Orchesters mit in dem Dokumentarfilm Jazz fur die Russen To Russia with Jazz 2011 berichtete er von den Reibereien mit dem Swing Bandleader Ende 1963 spielte er bei Thelonious Monk Big Band and Quartet in Concert Mit seiner Frau Chan Richardson zog er nach Paris Dort grundete er 1968 seine Band European Rhythm Machine mit George Gruntz bzw Gordon Beck am Piano Henri Texier am Bass und Daniel Humair an den Drums Mit dieser Gruppe trat er bis 1972 erfolgreich auf den europaischen Festivals auf wobei insbesondere wegen der verwendeten elektronischen Sounds und der Interaktion in der Rhythmusgruppe der Eindruck aufkommen konnte dass Woods tendenziell in Richtung Rockjazz marschierte Im Weiteren spielte er mit der Kenny Clarke Francy Boland Big Band mit Rolf Kuhn 1972 in The George Gruntz Concert Jazz Band und nahm 1973 an einem von Joachim Ernst Berendt produzierten Alto Summit mit Lee Konitz Leo Wright und Pony Poindexter teil Wegbereiter des Neobop BearbeitenAnschliessend kehrte er in die USA zuruck Er arbeitete in Los Angeles und in New York im Studio und nahm mit Aretha Franklin Spyro Gyra Lena Horne oder Michel Legrand auf Er grundete auch eine neue Combo in der uber lange Jahre Tom Harrell und die Pianisten Hal Galper und Jim McNeely sowie Steve Gilmore und Bill Goodwin wirkten und die grosse Anerkennung erhielt Mit dieser Band trug Woods insbesondere zum Revival des Bebop und damit zur Entstehung des Neobop bei Er nahm zudem mit Dizzy Gillespie Clark Terry Jon Hendricks Tommy Flanagan Red Mitchell Marian McPartland oder Jesse Green auf Ab 2011 lebte er in Delaware Water Gap Pennsylvania Woods musste in seinen letzten Jahren wegen eines Lungenemphysems bei Konzerten eine Sauerstoffflasche mit sich fuhren Am 4 September 2015 erklarte er anlasslich eines Konzerts in Pittsburgh mit Mitgliedern des dortigen Sinfonieorchesters und eines Jazztrios bei dem er die Musik des Albums Charlie Parker with Strings interpretierte dass er kunftig nicht mehr auftreten werde 1 Er starb am 29 September 2015 im Alter von 83 Jahren an den Folgen seiner Erkrankung 2 Auszeichnungen BearbeitenIm Jahr 2007 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship 2016 wurde er in die Down Beat Readers Hall of Fame aufgenommen Diskographie Auswahl Bearbeiten1954 Pot Pie Prestige OJC 1955 Woodlore OJC 1956 Pairing Off OJC 1957 Phil amp Quill OJC 1957 Sugan OJC 1961 Rights of Swing Candid 1969 Phil Woods amp His European Rhythm Machine At the Montreux Jazz Festival Verve 1969 Round Trip Verve mit Chris Swanson Orchestra 1971 Phil Woods amp His European Rhythm Machine At the Frankfurt Jazz Festival Embryo Records mit Gordon Beck Henri Texier Daniel Humair rec 1970 1979 I Remember Grayphon Teldec mit Phil Woods Quartet 1980 Phil Woods Lew Tabackin Evidence 1984 Integrity Red 1984 Heaven Evidence 1986 Dizzy Gillespie Meets Phil Woods Quintet Timeless Records mit Tom Harrell Hal Galper Steve Gilmore Bill Goodwin 1987 Bop Stew Bouquet Concord Jazz 1988 Evolution Here s to My Lady Concord 1988 Embracable You Philology 1988 Warm Woods Epic Records rec 1957 1989 Flash Concord 1990 All Bird Children Real Life Concord 1990 Phil s Mood Philology 1991 Flowers for Hodges Concord 1991 Full House Milestone 1994 Just Friends Our Monk Philology 1995 Plays fhe Music of Jim McNeely TCB 1996 Mile High Jazz Live in Denver Concord 1996 Astor and Elis Chesky 1996 The Complete Concert Live at the Wigmore Hall London JMS mit Gordon Beck 1997 Celebration Concord 1998 The Rev And I Blue Note 2006 Pass the Bebop Cowbell Music mit Benjamin Koppel und Alex Riel Trio 2006 Song for Sysiphus Passport Audio 2004 Young Woods Fresh Sound aufgenommen 1956 57 2005 In Her Eyes mit Bob Lark 2011 Woods and Mays mit Phil Mays 2013 Phil Woods amp the Festival Orchestra New Celebration Chiaroscuro Records Literatur BearbeitenRichard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Phil Woods Ted Panken Life in E Flat The Autobiography of Phil Woods Cymbal Press 2021 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phil Woods Album mit Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Phil Woods im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website von Phil Woods englisch Biographie von NEA Seite Memento vom 25 August 2009 im Internet Archive englisch Jazzmusiker Phil Woods gestorben Nachruf in Der Standard vom 30 September 2015Einzelnachweise Bearbeiten Phil Woods beendet seine Konzertkarriere Jazz Echo Nate Chinen Phil Woods Saxophonist Revered in Jazz Dies at 83 In The New York Times 29 September 2015 englisch Abgerufen am 30 September 2015 The Autobiography of Phil Woods April in Paris 1968 JazzTimes 29 Januar 2021 abgerufen am 31 Januar 2021 englisch Normdaten Person GND 134561007 lobid OGND AKS LCCN n81014473 VIAF 60296643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woods PhilALTERNATIVNAMEN Woods Philip Wells vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer MusikerGEBURTSDATUM 2 November 1931GEBURTSORT Springfield MassachusettsSTERBEDATUM 29 September 2015STERBEORT Stroudsburg Pennsylvania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phil Woods amp oldid 236124162