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Lee Konitz 13 Oktober 1927 in Chicago Illinois USA 15 April 2020 in Greenwich Village New York 2 war ein Saxophonist des Modern Jazz Auf seinem Hauptinstrument dem Altsaxophon stellte er am Ende der 1940er Jahre den einzigen originaren Beitrag neben Charlie Parker dar und zugleich beginnend mit seiner ersten Einspielung von Subconscious Lee den wichtigsten neuen Einfluss nach diesem In seiner motivischen Arbeit erreichte die Soloimprovisation Martin Kunzler zufolge einen asthetischen und inhaltlichen Hohepunkt Mit seiner linearen Spielhaltung pragte der neben Lennie Tristano bedeutendste Cool Innovator Musiker wie Paul Desmond oder Bill Evans ebenso wie Hans Koller und Albert Mangelsdorff und schliesslich sogar Avantgardisten wie Anthony Braxton 3 Lee Konitz 2015 Chartplatzierungen Erklarung der DatenAlben 1 Lee Konitz Plays with the Gerry Mulligan Quartet mit Gerry Mulligan DE 93 15 10 2021 1 Wo Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen und Preise 3 Diskographische Hinweise 4 Literatur 5 Quellen 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenKonitz kaufte 1938 eine Klarinette und eine Selbstunterrichtungsmethode dann 1939 ein Tenorsaxophon Er war zunachst als Altsaxophonist bei Teddy Powell und Jerry Wald tatig bevor er zwei Jahre das Roosevelt College besuchte Seine ersten Aufnahmen machte Konitz 1947 und 1948 mit Claude Thornhill Mit 21 Jahren war er in New York Mitglied im beruhmten Miles Davis Gil Evans Nonett das an den Plattensessions von Birth of the Cool beteiligt war Diese Aufnahmen 1949 50 sind einer der Ursprunge des Cool Jazz Die Mitgliedschaft in dieser Band zeichnete ihn aus weil er als Weisser in diese Band aufgenommen wurde obwohl es zu dieser Zeit genugend arbeitslose afroamerikanische Altsaxophonisten gab Gleichzeitig arbeitete er mit dem Pianisten Lennie Tristano und dem Tenorsaxophonisten Warne Marsh zusammen und nahm 1949 mit ihnen und Billy Bauer erste freie Improvisationen auf insbesondere Intuition und Digression auf Crosscurrents Ab Anfang der 1950er entfernte er sich vom Cool Jazz Seine weit geschwungenen Achtel Ketten folgen primar motivischen Entwicklungsmoglichkeiten und Idealen der inneren Symmetrie 3 Konitz arbeitete 1951 in Schweden Sax of a Kind Americans in Sweden 1952 spielte er in Kanada mit Tristano dann in Stan Kentons Band 1952 bis 1954 als Solist ist er 1952 zu horen auf New Concepts of Artistry in Rhythm 1953 entstanden Aufnahmen mit Gerry Mulligan 1954 55 leitete er in New York und Boston eigene Gruppen Im Sommer 1955 trat er mit Tristano in einem New Yorker Restaurant auf die Aufnahmen erschienen unter dem Titel Lennie Tristano auf Atlantic Im Januar 1956 ging er auf Europatournee mit Hans Koller Lars Gullin und Zoot Sims Trotz seines kunstlerischen Erfolges ging er damals aber immer wieder burgerlichen Tatigkeiten nach um sich die kunstlerische Freiheit zu bewahren Konitz der in den 1950er Jahren zahlreiche Polls gewann konzentrierte sich Anfang der 1960er Jahre fur eine Weile auf die Tatigkeit als Lehrer in Kalifornien 1964 trat er erneut mit Tristano auf 1965 stand er mit einem viel beachteten Solo uber Donna Lee im Mittelpunkt eines auch auf Platte dokumentierten Parker Gedachtniskonzertes in der Carnegie Hall Er nahm wieder mit Mulligan und mit Bill Evans Revelation auf Auch spielte er 1965 66 sowie 1968 69 mit verschiedenen auch europaischen Musikern auf europaischen Festivals darunter den Berliner Jazztagen In dieser Zeit lebte er bei Freunden in Lorrach nbsp Lee Konitz in Toronto 2007 nbsp Lee Konitz im Roten Saal von Schloss Mergentheim 2015Ende der 1960er Jahre zog es Konitz wieder zur Lehrtatigkeit zuruck Nach einigen Europareisen Festivalauftritten u a in Japan 1972 New York 1973 Berlin 1973 und Antibes 1974 und wenigen Plattenveroffentlichungen trat er erst Mitte der 1970er Jahre wieder regelmassiger in Erscheinung Von 1975 bis 1983 leitete er zunachst im New Yorker Stryker s Club ein Nonett mit dem er 1979 auch Europa besuchte Live at Laren wo er auch mit Karl Bergers Woodstock Ensemble auftrat 1980 tourte er mit dem Orchester von Gil Evans Als Lehrer wirkte Lee Konitz 1979 80 haufig in Kanada Auch in den 1980er Jahren blieb er trotz verstarkter Lehrtatigkeit an Colleges der New York University und spater auch in Philadelphia international prasent Konitz nahm mehr als 150 Alben auf als Leader und als Sideman Ab den 1960er Jahren spielte er vermehrt in Europa Clubkonzerte in kleinen Formationen haufig nur von einem Pianisten begleitet 1972 gastierte er bei Charles Mingus and Friends in Concert 1974 spielte er eine bis heute beachtenswerte Soloaufnahme Lone Lee ein Ein sehr grosser Erfolg war die Reunion mit Warne Marsh Ende 1975 Ab 1980 tourte er bis ins hohe Alter regelmassig durch die Jazzclubs Europas er war oft im Studio mit jungen Formationen z B in Franz Koglmanns We Thought About Duke oder dem Trio Minsarah um Florian Weber verfolgte aber auch Avantgardeprojekte mit avancierten Musikern wie Andrew Hill Attila Zoller Derek Bailey oder dem Theo Jorgensmann Quartet Konitz der zeitweise in Koln lebte zeigte sich auch fur Musik von Debussy Satie und Bach offen gemeinsam mit einem Streichquartett und Ohad Talmor ging er mit dem Lee Konitz String Project auf Tournee und improvisierte uber Musik des franzosischen Impressionismus Im November 2000 spielte Konitz mit dem Brandenburgischen Staatsorchester bei zwei Konzerten in Frankfurt Oder und Potsdam das fur ihn geschriebene Konzert Prisma von Gunter Buhles Massstabsetzende Duoaufnahmen zogen sich wie ein roter Faden durch sein Lebenswerk Angefangen mit Billy Bauer Rebecca 1950 folgte die Zusammenarbeit mit Gitarrist Jim Hall den Posaunisten Albert Mangelsdorff und Jiggs Whigham Tenorsaxofonist Joe Henderson oder Pianist Frank Wunsch Die LPs und CDs von Konitz erschienen bei grossen Labels wie Universal oft auch bei unabhangigen Labels wie z B Philology in Italien Duoeinspielung mit Franco D Andrea Nabel Pirouet und Enja in Deutschland Nato in Frankreich oder HatHut Records in der Schweiz Konitz starb im April 2020 wahrend der COVID 19 Pandemie in New York City im Alter von 92 Jahren in Greenwich Village an den Folgen einer SARS CoV 2 Infektion 4 Auszeichnungen und Preise Bearbeiten1992 erhielt er den hochdotierten Jazzpar Preis 1998 wurde sein Album Motion 1961 in die Wireliste The Wire s 100 Records That Set the World on Fire While No One Was Listening aufgenommen 2009 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship die wichtigste Auszeichnung fur amerikanische Jazzmusiker 2013 wurde ihm die German Jazz Trophy verliehen 5 2015 wurde er in die Down Beat Hall of Fame aufgenommen Diskographische Hinweise Bearbeiten Hauptartikel Lee Konitz Diskografie Lee Konitz With Warne Marsh Atlantic Storyville 1955 Zo Ko Ma Attila Zoller Lee Konitz Albert Mangelsdorff 1968 MPS Motion Verve 1961 mit Elvin Jones und Sonny Dallas Lee Konitz Albert Mangelsdorff Art of The Duo Enja 1983 Lee Konitz Frank Wunsch Into It Westwind 1995 Lee Konitz Attila Zoller Don Friedman Thingin HatHut 1996 Lee Konitz amp The Axis String Quartet Play French Impressionist Music Palmetto 2000 Walter Lang Lee Konitz Ashiya Pirouet 2007 Live at Birdland ECM 2009 mit Brad Mehldau Charlie Haden und Paul Motian Enfants Terribles Live at the Blue Note Half Note Records 2011 mit Gary Peacock Joey Baron und Bill Frisell Lee Konitz Nonet Old Songs New Sunnyside Records 2019 als Sideman Lennie Tristano Crosscurrents Miles Davis Birth of the Cool Capitol Ralph Burns Free Forms Kenny Wheeler Angel Song ECM Literatur BearbeitenAndy Hamilton Lee Konitz Conversations on the Improviser s Art University of Michigan Press Ann Arbor 2007 Michael Frohne Subconscious Lee Die Lee Konitz Discographie Jazzrealities 1987 Quellen Bearbeiten Chartquellen DE Joe Bebco Jazz innovator Lee Konitz has died of Covid 19 at age 92 syncopatedtimes com vom 15 April 2020 a b Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 S 695 Lee Konitz Jazz Saxophonist and Miles Davis Collaborator Dead at 92 pitchfork com erschienen und abgerufen am 16 April 2020 Lee Konitz erhalt Jazz Trophy fur Lebenswerk Der Standard 9 Juli 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lee Konitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat bei alisch trilithium de Lee Konitz bei AllMusic englisch Jazz Masters Lee Konitz bei National Endowment for the ArtsNormdaten Person GND 12060003X lobid OGND AKS LCCN n81058261 NDL 001217917 VIAF 71373696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konitz LeeKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Jazz SaxophonistGEBURTSDATUM 13 Oktober 1927GEBURTSORT Chicago Illinois USASTERBEDATUM 15 April 2020STERBEORT New York USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lee Konitz amp oldid 218349529