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Anthony Braxton 4 Juni 1945 in Chicago ist ein US amerikanischer Komponist und Multi Instrumentalist unter anderem Altsaxophon und Klavier des Modern Creative Anthony Braxton Jazzfestival Moers 26 Mai 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Preise und Auszeichnungen 3 Diskografische Hinweise 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBraxton lernte mit 15 Jahren Saxophon sein Idol war zunachst Paul Desmond Im Alter von 17 Jahren begann er mit dem Studium der Musik am Chicago Musical College sowie der Philosophie an der Roosevelt University Nachdem er beim Militar Klarinette und Altsaxophon gespielt hatte zog er nach Chicago zuruck und schloss sich der Association for the Advancement of Creative Musicians an 1968 grundete er seine erste eigene Gruppe die Creative Construction Company mit Leroy Jenkins und Wadada Leo Smith und veroffentlichte seine erste Platte Er war auch als professioneller Schachspieler tatig und kam wahrend eines langeren Europa Aufenthalts um 1970 auch mit der europaischen Avantgarde sowohl des Jazz Gunter Hampel Globe Unity Orchestra Derek Bailey als auch der Neuen Musik z B Iannis Xenakis Edgar Varese Karlheinz Stockhausen in Beruhrung Braxton fuhrte sowohl das Kontrabasssaxophon und das Sopranino als auch die Kontrabassklarinette in den Jazz ein Er hat sich bereits Mitte der 1970er Jahre mit dem Einsatz von Computern und elektronischen Instrumenten beschaftigt In den 1990er Jahren begann Braxton zusatzlich zu den Holzblasinstrumenten Piano zu spielen Nachdem er lange bewusst auf rhythmische Intensitat verzichtete und eine stakkatierte Tonbildung anstrebte was ihm den Vorwurf einbrachte seine Musik sei zu weiss 1 wird seinem Spiel heute durchweg rhythmische Kraft Flexibilitat Phantasie und Warme zugeschrieben 2 Braxton war der erste Jazzmusiker der ein ganzes Doppelalbum unbegleiteter Altsaxophonsoli aufnahm Sein Quartett der 1970er Jahre zunachst mit Chick Corea Dave Holland und Barry Altschul gehort zu den wichtigen Gruppen des Creative Jazz Er trat erfolgreich bei zahlreichen Festivals auf zwischen 1974 und 1978 jahrlich in Moers 1976 und 1979 auch auf dem Newport Jazz Festival In den 1980ern und 1990ern spielte er uberwiegend mit Marilyn Crispell Mark Dresser und Gerry Hemingway Braxtons Schaffen ist sehr gut dokumentiert und auf mehr als zweihundert Alben veroffentlicht Als besondere Plattenerfolge erwiesen sich seine Soloalben wie Saxophone Improvisations Series F 1972 dann 1974 eine Einspielung von Standards mit europaischen Musikern Five Pieces 1975 die mit dem Prix de l Academie de Jazz ausgezeichnete Creative Orchestra Music 1976 Time Zones 1976 mit Richard Teitelbaum Elements of Surprise 1976 mit George Lewis sowie Aufnahmen mit Derek Baileys Company Braxton komponiert beeinflusst von Charles Ives Harry Partch und John Cage orchestrale Musik und hat Opern wie Shala Fears for the Poor 1996 und Trillium E 2010 geschrieben Vieles in seiner Musik ist Jazz orientiert In seiner Spielpraxis schliesst er auch an die freien Konzepte von Vinko Globokar und Frederic Rzewski an Er schuf eine grosse Anzahl hochkomplexer Werke die jedoch keiner traditionellen Werkasthetik angehoren vielmehr werden sie vom Komponisten selbst dekonstruiert remixed ubermalt Seine Kompositionen sind also die erste Schicht ein Basis Klangmaterial das je nach Verlauf des Konzerts jederzeit abrufbar ist bzw sein soll und sich einerseits mit Improvisationen abwechselt andererseits anderen Kompositionen simultan gegenubergestellt und gleichzeitig gespielt wird 3 Teilweise experimentierte Braxton auch mit sehr ungewohnlichen Besetzungen und schrieb Stucke fur 100 Tubas oder fur vier Orchester schrieb aber auch fur klassische Besetzungen wie etwa fur Streichquartett 8KN B 12 R10 1986 Teilweise benutzt er fur seine graphische Notation und die Bezeichnungen der Kompositionen Diagramme die an mathematische Formeln erinnern Braxton war als Hochschullehrer ab 1985 am Mills College in Oakland tatig und hat seit 1990 eine Professur fur Musik an der Wesleyan University 1985 legte er sein dreibandiges musikphilosophisches und theoretisches Werk Tri Axium Writings vor Sein Sohn Tyondai Braxton ist als professioneller Musiker tatig und vor allem als ehemaliges Mitglied der Battles bekannt Preise und Auszeichnungen BearbeitenEnde der 1970er und Anfang der 1980er Jahre belegte Braxton auf verschiedenen Instrumenten erste und vordere Platze bei den Polls des Down Beat 1995 erhielt er den Genius Grant der Mac Arthur Foundation Wie im Juni 2013 bekannt wurde wird er 2014 mit der NEA Jazz Masters Fellowship die hochste amerikanische Auszeichnung fur Jazzmusiker erhalten Diskografische Hinweise Bearbeiten1968 Three Compositions of New Jazz 1968 For Alto 1969 Anthony Braxton Affinity 1971 Recital Paris live Futura 1971 Together Alone Delmark 1971 Circle Paris Concert live 1972 Donna Lee 1972 Saxophone Improvisations Series F 1972 Town Hall live 1973 Four Compositions 1974 In the Tradition Vol 1 1974 In the Tradition Vol 2 1974 Quartet Live at Moers New Jazz Festival 1974 Duo Vols 1 and 2 1974 First Duo Concert live 1974 Trio and Duet Sackville 1974 New York Fall 1974 Live at Wigmor 1975 Five Pieces 1975 Anthony Braxton Live 1975 The Montreux Berlin Concerts live 1975 Live 1976 Creative Orchestra Music 1976 Elements of Surprise Braxton Lewis Duo 1976 Duets 1976 Donaueschingen Duo 1976 Quartet Dortmund live 1976 Solo Live at Moers Festival 1978 Creative Orchestra Koln 1978 For Four Orchestras 1978 Alto Saxophone Improvisations 1979 1978 Birth and Rebirth Max Roach feat Anthony Braxton 1978 NW5 9M4 For Trio 1981 Six Compositions Quartet 1981 Composition 98 1984 Szabraxtondos Duett mit Gyorgy Szabados Hungarian Radio Record LP Krem SLPX 17909 1988 Six Monk s Compositions 1987 1989 Seven Compositions 1989 Eight 3 Tristano Compositions 1989 For Warne Marsh 1993 Anthony Braxton s Charlie Parker Project 1995 10 Compositions Duet mit Joe Fonda 1997 A Memory of Vienna mit Ran Blake 2003 20 Standards Quartet 2004 Shadow Company 2004 4 Improvisations Duets 2005 Quintet London 2004 Live at the Royal Festival Hall 2006 Compositions 175 amp 126 for Four Vocalists and Constructed Environment with The Creative Jazz Orchestra 2006 Sextet Victoriaville 2005 2006 Duo Victoriaville 2005 Anthony Braxton amp Fred Frith 2006 Black Vomit Wolf Eyes amp Anthony Braxton 2006 9 Compositions Iridium 2007 Creative Orchestra Bolzano mit Italian Instabile Orchestra 2008 Beyond Quantum mit Milford Graves William Parker 2008 The Complete Arista Recordings of Anthony Braxton 1974 1980 2010 Old Dogs 2007 mit Gerry Hemingway 2016 Duo DCWM 2013 mit Miya MasaokaSchriften BearbeitenTriaxium Writings Volumes 1 3 1985 Composition Notes Volumes A E 1988 Literatur BearbeitenStuart Broomer Time and Anthony Braxton Mercury Press 2009 ISBN 978 1 55128 144 5 Stuart Broomer Pitch into Time Notes on Anthony Braxton s Lower Register Critical Studies in Improvisation Etudes critiques en improvisation 4 1 2008 Alun Ford Anthony Braxton Creative Music Continuum Stride 2004 ISBN 978 1 900152 23 5 Gerald J Frederic The African Aesthetic in World Creativity Anthony Braxton s Philosophy of Vibrational Affinity Dynamics Journal of Black Studies 38 2 130 141 2007 Mike Heffley The Music of Anthony Braxton Greenwood 1996 2 Auflage 2001 ISBN 978 0 935016 18 5 Timo Hoyer Musik furs 21 Jahrhundert Anthony Braxton In Jazzthetik 163 3 54 58 2006 Timo Hoyer Notorisch im Fluss Anthony Braxtons unbandige Produktivitat In Neue Zeitschrift fur Musik 4 2014 S 54 55 Timo Hoyer Varianten von Virtuositat Innovationen des Jazzavantgardisten Anthony Braxton In Thomas Phleps Hrsg Schneller hoher lauter Virtuositat in popularen Musiken Bielefeld 2017 S 23 39 Timo Hoyer Anthony Braxton Creative Music Wolke Verlag Hofheim 2021 ISBN 978 3 95593 000 4 Graham Lock Forces in Motion The Music and Thoughts of Anthony Braxton Da Capo 1989 2 Auflage 2018 ISBN 978 0 486 82409 3 Graham Lock Mixtery A Festschrift For Anthony Braxton Stride 1995 ISBN 978 1 873012 97 0 Graham Lock Blutopia Visions of the Future and Revisions of the Past in the Work of Sun Ra Duke Ellington and Anthony Braxton Duke University 2000 ISBN 978 0 8223 2440 9 Graham Lock What I Call a Sound Anthony Braxton s Synaesthetic Ideal and Notations for Improvisers Critical Studies in Improvisation Etudes critiques en improvisation 4 1 2008 Ronald Michael Radano New Musical Figurations Anthony Braxton s Cultural Critique University of Chicago 1994 ISBN 978 0 226 70196 7 David Putnam Rowell Structure and musical convergences in Anthony Braxton s solo saxophone improvisations Dissertation University of Louisville 2008 Peter Niklas Wilson Anthony Braxton Sein Leben Seine Musik Seine Schallplatten Oreos 1993 ISBN 978 3 923657 41 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anthony Braxton Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz Stefan Hetzel Feature zu Anthony Braxton NEA Jazz Masters Wurdigung des Lebenswerks engl Umfassende Diskographie Website der Tricentric Foundation Werke von und uber Anthony Braxton im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Hetzel Black Schopenhauer Vgl Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Burkhard Stangl Anthony Braxton 2005 In Ders Hommage a moi Vom Festhalten des Fluchtigen 2001 ISBN 3 901941 37 1Normdaten Person GND 119117290 lobid OGND AKS LCCN n85235105 VIAF 64191124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braxton AnthonyKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Komponist und Multiinstrumentalist des Modern CreativeGEBURTSDATUM 4 Juni 1945GEBURTSORT Chicago Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anthony Braxton amp oldid 237766305