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Derek Bailey 29 Januar 1930 in Sheffield 25 Dezember 2005 in London war ein britischer Gitarrist und Improvisationsmusiker Er gehorte als kompromissloser Avantgardist zu den ersten europaischen Musikern die sich mit formfreier auch thematisch ungebundener Improvisation beschaftigten und die Improvisationsmusik hin zur elektronischen Musik offneten 1 Derek Bailey 1991 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Preise und Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen von Derek Bailey Auswahl 3 1 Bucher 3 2 Diskografie 4 Literatur 4 1 Lexikalische Eintrage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBailey lernte seit seiner fruhen Kindheit Gitarre erste Anregungen erhielt er von seinem Grossvater und einem Onkel beides professionelle Musiker Seit 1951 spielte er zehn Jahre lang Unterhaltungsmusik als Solist Begleiter oder Orchestermusiker Er spielte im Radio Fernsehen Clubs in Tanz und Konzerthallen Fur Baileys musikalische Entwicklung war zunachst die Zusammenarbeit mit dem Kontrabassisten Gavin Bryars und dem Schlagzeuger Tony Oxley in der in Sheffield beheimateten Combo Joseph Holbrooke von entscheidender Bedeutung gewesen Die Gruppe grundete sich 1963 und spielte zunachst konventionellen Modern Jazz wandte sich aber bald avancierten musikalischen Stromungen zu 2 Wahrend Bryars sich verstarkt fur Komposition zu interessieren begann wurde die radikale freie Improvisation fur Bailey zum beherrschenden Ausgangspunkt seines musikalischen Schaffens Verstarkt ab Mitte 1965 und ausschliesslich nach seinem Umzug nach London trat Bailey als freier Improvisationsmusiker auf 1968 grundete er mit dem Saxophonisten Evan Parker und dem Elektroniker Hugh Davies die Music Improvisation Company die bald um den Perkussionisten Jamie Muir erganzt wurde Ein weiterer Hohepunkt zeitgenossischer Improvisationsmusik stellte ab 1970 das gleichfalls radikal frei spielende Trio Iskra 1903 mit Barry Guy und Paul Rutherford dar Im selben Jahr grundete Bailey mit Evan Parker und Tony Oxley das Plattenlabel Incus das als erste unabhangige von Musikern selbstverwaltete Plattenfirma Englands angesehen wird Bailey trat mit wichtigen Improvisatoren des Free Jazz z B Peter Brotzmann Han Bennink Cecil Taylor William Parker Peter Kowald John Butcher Louis Moholo und Tristan Honsinger aber auch als Sologitarrist auf Er spielte sowohl elektrische als auch akustische Gitarre ist aber auch als Rezitator aufgetreten Zur Theorie der freien Improvisation hat er auch musikwissenschaftlich gearbeitet Daraus resultierte eine Buchveroffentlichung und eine vierteilige Dokumentarfilmserie uber Improvisation in verschiedenen Musikstilen Unter dem Titel On the Edge wurde diese Serie 1992 auf dem Channel 4 der BBC gesendet Bailey gilt heute als einer der herausragenden Grundervater der modernen europaischen Improvisationsmusik die sich nicht zuletzt durch Baileys eigenes musikalisches Schaffen spatestens in den 1970ern vom Vorbild des US amerikanischen Free Jazz zu losen vermochte und ein eigenes europaisches Konzept musikalischer Improvisation etablierte wobei die sog Freemusic zeitweilig in die Nahe bestimmter Stromungen der Neuen Musik geriet die in den 1960er Jahren durchaus unabhangig von den zeitgenossischen Entwicklungen im Jazz eigene Improvisationsensemble hervorbrachte vgl u a Gruppo di Improvvisazione Nuova Consonanza Bailey blieb aber offen fur gelegentliche Cross Over Projekte etwa im Fusionbereich mit Arcana Preise und Auszeichnungen Bearbeiten1977 zeichnete ihn der Kritikerpoll des Down Beat als Gitarrist der weitere Beachtung verdiente aus Sein 1980 aufgenommenes Soloalbum Aida wurde in die Wireliste The Wire s 100 Records That Set the World on Fire While No One Was Listening aufgenommen Music Improvisation Company mit Evan Parker ECM 1970 wurde in die The 100 Jazz Albums That Shook the World von Jazzwise gewahlt Veroffentlichungen von Derek Bailey Auswahl BearbeitenBucher Bearbeiten Derek Bailey Improvisation Kunst ohne Werk ubersetzt von Hermann J Metzler und Alexander von Schlippenbach Wolke Verlag Hofheim 1987 ISBN 3 923997 02 7Diskografie Bearbeiten Derek Bailey hat Hunderte von Aufnahmen veroffentlicht Dies ist eine kleine Auswahl herausragender Beispiele Iskra 1903 mit Derek Bailey Gitarre Paul Rutherford Posaune und Barry Guy Kontrabass Incus 1970 Free Improvisation mit Derek Bailey Gitarre Paul Rutherford Posaune und Barry Guy Kontrabass Deutsche Grammophon 1973 3 The Sinking of the Titanic The Cockpit Ensemble Derek Bailey Michael Nyman John Nash John White Sandra Hill und Gavin Bryars 1975 Machine Music mit Derek Bailey Fred Frith Brian Eno und Gavin Bryars Obscure 1978 Ballads Derek Bailey solo auf der akustischen Gitarre Tzadik 2002 Literatur BearbeitenBen Watson Derek Bailey and the Story of Free Improvisation Verso London 2004 ISBN 1 84467 003 1Lexikalische Eintrage Bearbeiten Wolf Kampmann Hrsg unter Mitarbeit von Ekkehard Jost Reclams Jazzlexikon Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 010528 5 Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Derek Bailey im Katalog der Deutschen NationalbibliothekSehr ausfuhrliche Diskografie Nachruf im Independent Memento vom 31 Dezember 2005 im Internet Archive Nachruf in The GuardianEinzelnachweise Bearbeiten Kunzler Jazzlexikon Ulrich Kurth The 4th Quarter of the Triad Tony Oxley Funf Jahrzehnte improvisierter Musik Wolke Verlag Hofheim am Taunus 2011 Mit Iskra 1903 ist nur eine der drei Platten in der BoxNormdaten Person GND 129698903 lobid OGND AKS LCCN n80117399 NDL 00432065 VIAF 10045532 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bailey DerekKURZBESCHREIBUNG britischer Gitarrist und ImprovisationsmusikerGEBURTSDATUM 29 Januar 1930GEBURTSORT SheffieldSTERBEDATUM 25 Dezember 2005STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Derek Bailey amp oldid 214832900