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Benjamin David Benny Goodman 30 Mai 1909 in Chicago Illinois 13 Juni 1986 in New York City New York 1 war ein amerikanischer Jazzmusiker Klarinettist und Bandleader Vor allem in den 1930er Jahren feierte er mit seiner Big Band grosse Erfolge und gilt als einer der popularsten Protagonisten des Swing Benny Goodman 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Privatleben 3 Filme 4 Diskographische Hinweise 5 Sammlungen 6 Werke Auszug 7 Ehrungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGoodman wurde als neuntes von zwolf Kindern armer judischer Immigranten aus dem Russischen Kaiserreich geboren Sein Vater David Goodman 1873 1926 kam 1892 aus Warschau im geteilten Polen in die Vereinigten Staaten und wurde Schneider Seine Mutter Dora Grisinsky 1873 1964 stammte aus Kaunas Sie lernten sich in Baltimore Maryland kennen und zogen noch vor Goodmans Geburt nach Chicago Mit geringem Einkommen und einer grossen Familie zogen sie in das Viertel Maxwell Street ein uberfulltes Elendsviertel in der Nahe von Bahnhofen und Fabriken das von deutschen irischen italienischen polnischen skandinavischen und judischen Einwanderern bevolkert war Geld war ein standiges Problem Sonntags nahm sein Vater die Kinder zu kostenlosen Bandkonzerten im Douglass Park mit wo Goodman zum ersten Mal professionelle Live Auftritte erlebte Um seinen Kindern einige Fertigkeiten und ein Gefuhl fur Musik zu vermitteln meldete sein Vater den zehnjahrigen Goodman und zwei seiner Bruder ab 1919 zum Musikunterricht in der Kehelah Jacob Synagoge an Fur zwei Jahre unterrichtete ihn Franz Schoepp vom Chicago Symphony Orchestra Mit zwolf Jahren spielte er bereits im Theaterorchester und in verschiedenen Tanzkapellen der Stadt Wahrend seiner Highschoolzeit trat er 1922 auch mit der Austin High School Gang auf Seine Jazzlehrmeister waren die grossen Solisten und Bands der 1920er Jahre u a King Olivers Creole Jazz Band mit Louis Armstrong und die Vertreter des Chicago Jazz Goodman stieg in eine der damals fuhrenden Bands in Chicago ein das Ben Pollack Orchester mit dem er auf Tournee ging und 1926 seine ersten Aufnahmen machte darunter am 17 Dezember die erste Aufnahme eines von ihm gespielten Klarinetten Solos He s the Last Word Zwei Jahre spater zog er nach New York City wo er fur das Radio und als Sessionmusiker arbeitete u a fur Ben Selvin und Paul Whiteman und als Theatermusiker am Broadway nbsp Benny Goodman wahrend eines Konzerts in Nurnberg 1971Im Jahre 1926 als er 17 Jahre alt war wurde sein Vater von einem vorbeifahrenden Auto getotet nachdem er aus einer Strassenbahn ausgestiegen war Der Tod seines Vaters war das Traurigste was je in unserer Familie passiert ist so GoodmanIm Januar 1931 hatte er mit seiner Schallplattenaufnahme des Songs He s Not Worth Your Tears einen ersten Charterfolg 20 Fur die Rundfunkserie Let s Dance formierte der Klarinettist 1934 seine erste Big Band im Club Billy Rose s Music Hall die zum ersten Mal in der Geschichte des Jazz weisse und schwarze Musiker vereinte Mit ihrer Perfektion 2 errang sie innerhalb weniger Jahre die Anerkennung nicht nur der Jazzfans sondern auch zahlreicher Musikliebhaber ausserhalb des Jazzbereichs zum Beispiel in Mozartkonzerten Der grosse Durchbruch beim Publikum blieb ihm jedoch vorerst verwehrt In den fruhen 1930er Jahren spielte er mit den national bekannten Bands von Red Nichols Isham Jones und Ted Lewis Ab 1933 hatte er fur Columbia weitere Hits wie Fats Wallers Ain tcha Glad 6 und den Songs I Gotta Right to Sing the Blues 20 und I Ain t Lazy I m Just Dreaming 6 mit Jack Teagarden als Bandsanger Im Juni 1934 gelang ihm mit Moonglow der erste seiner sechzehn Nummer 1 Hits In dieser Zeit spielte auch Glenn Miller als freier Posaunist mit Erst 1935 im Palomar Ballroom erlebte er mit seiner eigenen Band den Durchbruch und reiste nun von Erfolg zu Erfolg nbsp Benny Goodman Stompin at the SavoyAm 16 Januar 1938 gab Goodman dann sein beruhmtes Jazz Konzert siehe The Famous Carnegie Hall Concert 1938 in der New Yorker Carnegie Hall Das Konzert war ein durchschlagender Erfolg wodurch der Jazz quasi uber Nacht salonfahig und auch in den feineren Kreisen zunehmend akzeptiert wurde Die Aufnahme des Konzertes insbesondere der uberlange Schlusstitel Sing Sing Sing gilt heute als Meilenstein und bedeutender Genre Klassiker und fand bereits vor Jahren Aufnahme in den erlesenen Kreis der Hall of Fame des Jazz Von 1934 bis 1938 nahm Goodman fur das Label Victor auf das spater unter dem Namen RCA Victor firmierte Ab 1939 wurden seine Platten bei Columbia Records veroffentlicht welche auch das erste Konzert Goodmans in der Carnegie Hall herausbrachten Fur Victor nahm er auch einen seiner grossten Hits auf Edgar Sampsons Don t Be That Way der funf Wochen auf Rang 1 stand und 13 Wochen in den Hitparaden blieb Neben Stompin at the Savoy war dies die Nummer die Goodman immer wieder fur sein Publikum spielen musste Neben seiner Big Band in welcher unter anderem die Star Trompeter Harry James und Ziggy Elman spielten grundete er auch das Benny Goodman Quartett das die Jazzgrossen Teddy Wilson Gene Krupa und Lionel Hampton vereinte In diesem Quartett spielten mit Teddy Wilson und Lionel Hampton zwei schwarze Musiker zusammen mit zwei weissen Musikern was zur damaligen Zeit ein Tabu war nbsp Benny Goodman dritter von links 1952 mit einigen seiner fruheren Bandmitglieder um das Piano von links nach rechts Vernon Brown Georgie Auld Gene Krupa Clint Neagley Ziggy Elman Israel Crosby und Teddy Wilson am Piano Die Musik des Bandleaders Benny Goodman war in erster Linie darauf ausgerichtet ihn in seiner Rolle als Solisten auf der Klarinette herauszustellen wenngleich er auch stets andere hervorragende Solisten und Vokalisten etwa Helen Ward Peggy Lee oder Ella Fitzgerald in seiner Band hatte Goodman war zwar kein Innovator etwa im Range eines Duke Ellington oder Count Basie es stammen auch nur verhaltnismassig wenige seiner Stucke aus eigener Feder Die akribischen Arrangements seiner Titel waren jedoch meist sehr eingangig und so konnte er mit seinem virtuosen Spiel im Kreise der perfekt eingespielten Bandkollegen und sicher auch aufgrund der Hautfarbe damals ein grosseres Publikum erreichen als diese Stilistisch markierte seine Musik den Mainstream des Swing und zusammen mit dem ebenfalls Klarinette spielenden Artie Shaw war er der popularste weisse Bandleader der Swing Ara der auch in der Nachkriegszeit noch grosse Erfolge feierte nbsp Benny Goodman mit der Disneyland Band 1962 Viele Musikkritiker sind heute der Ansicht dass Goodman fur den Jazz und Swing die gleiche Bedeutung hat wie beispielsweise Elvis Presley fur den Rock n Roll Benny Goodman hatte das Ziel schwarze Musik einem jungen weissen Publikum naher zu bringen und er hat sich dabei auch um die Uberwindung der Rassentrennung in den USA sehr verdient gemacht denn in den fruhen dreissiger Jahren konnten schwarze und weisse Jazzmusiker in den meisten Musikkapellen oder in Konzerten aufgrund der offentlichen Meinung nicht zusammen spielen Dies hatte er in seiner eigenen Big Band moglich gemacht Auch deshalb gilt er heute neben Fletcher Henderson als King of Swing Vertreter der sogenannten Ernsten Musik wie Paul Hindemith Aaron Copland Malcolm Arnold und Bela Bartok haben ihm Kompositionen gewidmet Benny Goodman selbst spielte auch klassische Musik so zum Beispiel das Klarinettenkonzert KV 622 und das Klarinettenquintett KV 581 von Wolfgang Amadeus Mozart Privatleben BearbeitenGoodman war seit 1942 mit Alice Hammond Duckworth der Schwester des Produzenten John Hammond verheiratet aus der Beziehung stammen zwei Tochter Trotz gesundheitlicher Probleme trat er weiterhin auf sein letztes Konzert fand sechs Tage vor seinem Tod statt Goodman starb am 13 Juni 1986 an einem Herzinfarkt wahrend er in seiner Wohnung im Manhattan House ein Nickerchen machte Filme BearbeitenBereits 1944 erschien der Musicalfilm Sweet and Low Down uber und mit Benny Goodman der jedoch eher fiktiv ist Uber Benny Goodman wurde 1955 der Film Die Benny Goodman Story The Benny Goodman Story gedreht Regie Valentine Davies mit Steve Allen in der Titelrolle Goodman selber ausserte sich einmal dazu dass die Musik ganz gut sei die Biografie jedoch nicht stimme 2011 wurde der Dokumentarfilm Jazz fur die Russen To Russia with Jazz uber Goodmans Sowjetunion Tournee 1962 veroffentlicht Diskographische Hinweise Bearbeiten Hauptartikel Liste der Top 30 Schellackplatten von Benny GoodmanSammlungen BearbeitenClassic Columbia and Okeh Benny Goodman Orchestra Session 1939 1958 Mosaic 2008 7 CDs mit Ziggy Elman Chris Griffin Corky Cornelius Vernon Brown Toots Mondello Jerry Jerome Fletcher Henderson Artie Bernstein Nick Fatool Charlie Christian Johnny Guarnieri Fred Astaire Lionel Hampton Cootie Williams Lou McGarity Georgie Auld Mike Bryan Cutty Cutshall Bernie Leighton Teddy Wilson Hymie Schertzer Count Basie Dave Tough Billy Butterfield Jo Jones Mel Powell Sid Catlett Vido Musso Bernie Privin Sid Weiss Dave Barbour Trummy Young Aaron Sachs Clyde Lombardi Morey Feld Slam Stewart Bud Freeman Johnny Best Kai Winding Stan Getz Peanuts Hucko Buddy Rich Joe Bushkin Zoot Sims Barney Kessel Bob Haggart Johnny Smith Paul Smith George Van Eps Mundell Lowe Eddie Safranski Don Lamond Buck Clayton Doc Severinsen Hank Jones George Duvivier The Complete Capitol Small Group Recordings of Benny Goodman 1944 1955 Mosaic 1994 6 LPs oder 4 CDs mit Teddy Wilson Cozy Cole Jess Stacy Dave Barbour Peggy Lee Jimmy Rowles Benny Carter Charlie Shavers Red Norvo Irving Ashby Red Callender Don Lamond Mel Powell Louis Bellson Wardell Gray Fats Navarro Mundell Lowe Buddy Greco p amp voc Clyde Lombardi George Duvivier Jo Jones Ruby Braff Lionel Hampton Swing Swing Swing Rare Recordings from the Yale University Music Library Limelight 1993 6 CDs aufgenommen 1955 1986 mit Herb Geller Jerry Dodgion Ted Nash Ken Peplowski Flip Phillips Paul Quinichette Zoot Sims Buddy Tate Bob Wilber Pepper Adams Russ Freeman Roland Hanna Dave McKenna Teddy Wilson Billy Bauer Chuck Wayne Attila Zoller George Duvivier Milt Hinton Arvell Shaw Ruby Braff Taft Jordan Joe Newman Randy Sandke Dan Barrett Vernon Brown Buster Cooper Urbie Green Bill Harris Red Norvo Louie Bellson Don Lamond Shelly Manne Bobby Donaldson Ethel Ennis Jimmy Rushing Phil Woods Teddy Edwards Budd Johnson John Bunch Hank Jones Pete Jolly Kenny Burrell Martha Tilton Monty Budwig Bill Crow Jimmy Maxwell Allen Smith Joe Wilder Jimmy Knepper Mousey Alexander Mel Lewis Victor Feldman Bobby Hackett Steve SwallowWerke Auszug BearbeitenGoodman wurde vor allem durch seine Interpretationen von Fremdkompositionen bekannt Er hatte an zahlreichen Kompositionen Anteil die er zusammen mit den Mitgliedern seiner Bands vor allem in den kleineren Besetzungen erarbeitete Besonders hervorzuheben sind hierbei die Musiker Lionel Hampton Vibraphon und Charlie Christian E Gitarre Seltener ist er als alleiniger Komponist belegt AC DC Current Christian Hampton Goodman Air Mail Special Mundy Christian Goodman Don t Be That Way Goodman Sampson Parrish Flying Home Goodman Hampton Robin Opus 1 2 Goodman Hampton Wilson Tough Opus 3 4 Goodman Hampton Opus Local 802 Goodman Pick A Rib Pts 1 2 Goodman Seven Come Eleven Goodman Christian Smoke House Rhythm Goodman Norman Soft Winds Goodman Stompin at the Savoy Goodman Webb Sampson Razaf Vibraphone Blues Goodman Hampton Ehrungen BearbeitenDie Softwareversion 4 0 September 2014 von WordPress erhielt den Namen Benny um den Jazzklarinettisten und Bandleader zu ehren 3 Literatur BearbeitenDavid Jessup Benny Goodman A Supplemental Discography Scarecrow Press Lanham MD 2010 ISBN 978 0 8108 7685 9 James Lincoln Collier Benny Goodman and the Swing Era 1989 Benny Goodman king of Swing Virtuoses Spiegelbild einer Epoche Hannibal Wien 1992 ISBN 3 85445 074 5 mit Diskographie von Manfred Scheffner Arrigo Polillo Jazz Piper 1984 Kapitel Goodman George T Simon The Big Bands 1984 mit Interview Simon George T The Big Bands Mit einem Vorwort von Frank Sinatra 3 uberarbeitete Auflage New York City New York Macmillan Publishing Co und London Collier Macmillan Publishers 1974 S 204 227 und Interview Benny Goodman Revisited S 524 528 Stanley Dance The World of Swing Da Capo Press New York 1979 ISBN 0 306 80103 5 Eddie Condon amp Richard Gehman Eddie Condon s Treasury of Jazz 1956 mit Goodmans Erinnerungen an seine Zeit in Chicago Benny Goodman amp Irving Kolodin The Kingdom of Swing 1939 Autobiografie bis 1938 Mein Weg zum Jazz Eine Autobiographie Sanssouci Verlag Zurich 1961 Ross Firestone Swing Swing Swing The Life and Times of Benny Goodman New York Norton 1993 Donald Russell Connor Benny Goodman listen to his legacy Scarecrow Press 1988 aktualisiert in Benny Goodman wrapping it up 1996 Donald Russell Connor Bg on the Record A Bio Discography of Benny Goodman Arlington House 1978 Studs Terkel Giganten des Jazz Zweitausendeins Frankfurt 2005 ISBN 3 86150 723 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benny Goodman Album mit Bildern Videos und Audiodateien Benny Goodman in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Benny Goodman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Website von Benny Goodman englisch Tonaufnahmen mit Benny Goodman in der Osterreichischen Mediathek Markus Vanhoefer Benny Goodman The King of Swing Bayern 2 Radiowissen Ausstrahlung am 19 Oktober 2021 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Benny Goodman in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 15 Juli 2014 englisch Nach Ansicht von Drummer Gene Krupa baute sich Goodman eine Band auf die Musik fur Musiker spielte aber er tat nichts was uber den Horizont des Publikums hinausging zit n Kunzler Jazzlexikon WordPress 4 0 Benny Abgerufen am 8 September 2014 Normdaten Person GND 118696424 lobid OGND AKS LCCN n81139256 NDL 00620746 VIAF 7573997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goodman BennyALTERNATIVNAMEN Goodman Benjamin DavidKURZBESCHREIBUNG amerikanischer Jazzmusiker Klarinettist und Bandleader GEBURTSDATUM 30 Mai 1909GEBURTSORT Chicago IllinoisSTERBEDATUM 13 Juni 1986STERBEORT New York City New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benny Goodman amp oldid 229283173