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Yusef Abdul Lateef 9 Oktober 1920 als William Emanuel Huddleston in Chattanooga Tennessee 23 Dezember 2013 in Shutesbury Massachusetts 1 war ein US amerikanischer Jazzmusiker Er war Multiinstrumentalist und spielte Tenorsaxophon Altsaxophon Flote Oboe sowie selbstgebaute Instrumente Er gehorte zu den ersten Jazzmusikern die den Jazzhorizont durch Elemente afrikanischer orientalischer und fernostlicher Musikkulturen erweiterten und hat so zur Entstehung des Ethno Jazz beigetragen 2 Yusef Lateef 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung 3 Werke 3 1 Diskographie ausgewahlt 3 2 Bucher 4 Lexigraphische Eintrage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenYusef Lateef wuchs in Detroit auf wo sein Vater in der Autoindustrie arbeitete und seinen Nachnamen in Evans anderte Er wollte zunachst Trompete lernen doch auf Intervention seines Vaters lernte er Altsaxophon Zu seinen Jugendfreunden gehorten Kenny Burrell Milt Jackson Tommy Flanagan Barry Harris Paul Chambers und Donald Byrd Er spielte ab 1940 in der Band von Amos Woodward die Bluessanger begleitete und vertiefte seine musikalischen Kenntnisse auf dem Detroit Conservatory of Music Seine professionelle Musikerkarriere begann er ab 1943 als Tenorsaxophonist bei Lucky Millinder Hot Lips Page Roy Eldridge mit Eugene Wrights Dukes of Swing 1946 1947 bei Ernie Fields und schliesslich 1949 50 bei Dizzy Gillespie als William Evans Gillespies Versuche afro kubanische Rhythmusmuster in Melodien zu verwandeln weckten sein Interesse sich mit der Musik des Nahen Ostens zu beschaftigen 1950 kehrte er nach Detroit zuruck und studierte Komposition und Flote an der dortigen Wayne State University Wahrend dieser Zeit konvertierte er zur Glaubensrichtung Ahmadiyya Islam und nahm seinen muslimischen Namen an Lateef blieb bis 1960 in Detroit wo er die Hausband der Klein s Show Bar und eine Zeitlang ein eigenes Quintett leitete in dem u a Wilbur Harden Bernard McKinney Hugh Lawson Terry Pollard Frank Gant und Oliver Jackson spielten und ein erstes Album unter eigenem Namen fur Savoy einspielte Stable Mates In den folgenden Jahren stellte er mit seinem Quintett auf Morning 1956 und Jazz For Thinkers 1957 die Flote als Soloinstrument heraus Auch trat er mit Donald Byrd auf Daneben vertiefte er seine Fertigkeiten durch Oboen Unterricht bei Ronald Odemark dem Oboisten des Detroit Symphony Orchestra 1960 kehrte er nach New York zuruck und setzte sein Studium an der Manhattan School of Music in Flote und Musikpadagogik fort Zu Beginn der 1960er Jahre arbeitete er mit Charles Mingus Miles Davis Dizzy Gillespie und mit Babatunde Olatunji Eines seiner wichtigsten Musikalben war Eastern Sounds Prestige 1961 das unuberhorbar von fernostlichen Einflussen gepragt ist Er spielt auf diesem Album unter anderem eine chinesische Flote aus Ton Zwischen 1962 und 1964 gehorte er dem Sextett von Cannonball Adderley an danach arbeitete er wieder mit eigenem Quartett u a mit Mike Nock Ab 1964 widmete sich Lateef neben seiner Band akademischen Studien 1969 erlangte Lateef einen Bachelor Abschluss in Musik und einen Master Abschluss in Musikerziehung 1975 schloss er seine Dissertation uber westliche und islamische Erziehung ab und wurde Doctor of Philosophy Von 1972 bis 1976 lehrte er Musik am Manhattan Community College In den 1980er Jahren lehrte er einige Jahre in Nigeria danach als Professor an der University of Massachusetts und am Amherst College Lateef experimentierte auch mit anderen Musikrichtungen wie New Age und Third Stream gleichwohl blieb sein Hauptaugenmerk immer auf den Jazz gerichtet Seine erste Komposition fur grosseres Ensemble war Suite 16 or Blues Suite die 1969 vom Georgia Symphony Orchestra in Augusta Georgia uraufgefuhrt und 1970 vom Detroit Symphony Orchestra auf dem Meadowbrook Music Festival gespielt wurde eine Plattenaufnahme entstand 1971 mit dem WDR Sinfonieorchester Koln 1974 komponierte Lateef im Auftrag des NDR Radio Orchester Hamburg das Poem Lalit in diesem Jahr entstand mit diesem Orchester auch eine Aufnahme seiner Symphony No 1 Daneben arbeitete er mit kleinerem Ensemble mit dem u a das Album Autophysiopsychic entstand 1987 wurde er fur seine Yusef Lateef s Little Symphony auf der er alle Instrumente selbst spielte mit dem Grammy Award als bestes New Age Album ausgezeichnet 1993 komponierte Yusef Lateef sein wohl ambitioniertestes Werk The African American Epic Suite ein vierteiliges Werk fur Jazz Quintett und Orchester in dem er 400 Jahre der afroamerikanischen Geschichte thematisiert Die Suite wurde im gleichen Jahr vom WDR Rundfunkorchester Koln unter David de Villiers uraufgefuhrt und erlebte weitere Darbietungen durch das Atlanta Symphony und Detroit Symphony Orchestra 2000 stellte er anlasslich seines sechzigjahrigen Buhnenjubilaums das Werk The World at Peace fur zwolf Instrumentalisten vor 1992 grundete Lateef sein eigenes Label YAL Records auf dem er beinahe vierzig Alben unter eigenem Namen veroffentlicht hat Er verfasste auch die Erzahlung A Night in the Garden of Love und zahlreiche Kurzgeschichten die in den Banden Spheres und Rain Shapes enthalten sind Unter dem Titel The Gentle Giant legte er seine Autobiographie vor Lateef selbst lehnte die Bezeichnung Jazz fur seine Musik ab Ich mache autophysio psychic music das heisst Musik die aus meinem physischen geistigen spirituellen und intellektuellen Ich entsteht Musik muss diese Balance haben sonst ist sie keine gegluckte Organisation der Klange 2 2010 erhielt Lateef die NEA Jazz Masters Fellowship Er starb am Morgen des 23 Dezember 2013 zuhause an den Folgen von Prostatakrebs 3 Wurdigung BearbeitenNach Ansicht von Wilhelm Liefland gelang Yusef Lateef mit seinem Floten Vibrato eine der warmsten Klangbildungen die je von Jazzern entwickelt wurden 2 Nach Martin Kunzler ist er auch einer der wenigen Jazzmusiker die es auf der Oboe zur Meisterschaft brachten 2 Auch Brian Priestley hebt in seiner Wurdigung besonders Lateefs Flotenspiel hervor Sein Einbezug fernostlicher Klange hatte Vorbildfunktion fur Musiker wie etwa John Coltrane 4 der wiederholt auch auf Lateefs Pionierstellung im Bereich des Modalen Jazz verwies Sein Klang auf dem Tenorsaxophon blieb jedoch immer dem Bebop mit starkem Blues Bezug verpflichtet 2 Auch wenn nach Priestley einige von Lateefs Aufnahmen aus den 1960er und 1970er Jahren nahe dem Punkt der Banalitat kamen seien hingegen seine kompositorischen Leistungen eindrucksvoll 4 Das Magazin Rolling Stone wahlte sein Album Eastern Sounds 2013 in seiner Liste Die 100 besten Jazz Alben auf Platz 50 5 Werke Bearbeiten nbsp Yusef LateefDiskographie ausgewahlt Bearbeiten Jazz Mood 1957 Prayer to the East 1957 Cry Tender 1959 The Three Faces of Yusef Lateef 1960 The Centaur and the Phoenix 1960 Lost in Sound 1960 Eastern Sounds 1961 Into Something 1961 Nippon Soul 1963 Live at Pep s 1964 Psychicemotus 1964 The Golden Flute 1966 A Flat G Flat and C 1966 The Blue Lateef 1968 Yusef Lateef s Detroit 1969 The Diverse Yusef Lateef 1969 Hush N Thunder 1972 The Doctor is In And Out 1974 Ten Years Hence 1975 Autophysiopsychic 1977 Yusef Lateef s Little Symphony 1987 Grammy 1988 6 The African American Epic Suite 1996 The World at Peace 1997 Like the Dust 1998 Hikama Creativity ed 2019 Bucher Bearbeiten The Gentle Giant The Autobiography of Yusef Lateef Morton Books Irvington NJ 2006 ISBN 978 1 929188 12 3 mit Herb Boyd Hausa Performing Arts and Music Dept of Culture Federal Ministry of Information and Culture Lagos 1987 ISBN 978 978 173 041 2 mit Ziky Kofoworola The Repository of Scales and Melodic Patterns Jamey Aebersold Jazz 1981 ISBN 978 1 56224 294 7 Flute Book of Blues Fana Music Amherst Massachusetts 1979 OCLC 830265585 Lexigraphische Eintrage BearbeitenIan Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zum Jazz 1800 Bands und Kunstler von den Anfangen bis heute 2 erweiterte und aktualisierte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2004 ISBN 3 476 01892 X Brad Farberman Lateef Yusef Abdul William Evans In Encyclopedia of Jazz Musicians Archiviert vom Original am 23 Marz 2016 abgerufen am 9 Oktober 2020 englisch Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yusef Lateef Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Yusef Lateef im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Webprasenz englisch Yusef Lateef wird 85 In JazzEcho 7 Oktober 2005 archiviert vom Original am 14 Dezember 2005 abgerufen am 9 Oktober 2020 Maxi Sickert Die autophysiopsychischen Sounds des Yuseef Lateef ein Portrait In Jazzthetik 2000 archiviert vom Original am 29 August 2002 abgerufen am 9 Oktober 2020 Yusef Lateef In All About Jazz Archiviert vom Original am 7 Juli 2012 abgerufen am 9 Oktober 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mark Stryker Yusef Lateef legendary Detroit jazz man dies at age 93 An enormous spirit In freep com 24 Dezember 2013 archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 9 Oktober 2020 englisch Ein Jazzpionier Yusef Lateef gestorben In NZZ ch 26 Dezember 2013 abgerufen am 9 Oktober 2020 a b c d e Kunzler Jazz Lexikon Band 1 S 682 Jack Phillips Yusef Lateef Dies Jazz Saxophonist and Composer Dead at 93 RIP Tributes on Twitter In TheEpochTimes com 23 Dezember 2013 archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 9 Oktober 2020 englisch a b Carr Priestley Fairweather Jazz Rough Guide Lateef Artikel Christina Wenig Die 100 besten Jazz Alben Platz 50 bis 1 In Rolling Stone 8 November 2013 abgerufen am 16 November 2016 Jazzpionier Trauer um Yusef Lateef In Spiegel Online 24 Dezember 2013 abgerufen am 9 Oktober 2020 Normdaten Person GND 103793755 lobid OGND AKS LCCN n88144464 VIAF 84226595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lateef YusefALTERNATIVNAMEN Lateef Yusef Abdul vollstandiger Name Huddleston William Emanuel Geburtsname Evans Williams Namenswechsel KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer MultiinstrumentalistGEBURTSDATUM 9 Oktober 1920GEBURTSORT Chattanooga TennesseeSTERBEDATUM 23 Dezember 2013STERBEORT Shutesbury Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yusef Lateef amp oldid 233791790