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Paul Bley 10 November 1932 in Montreal 3 Januar 2016 in Stuart Florida 1 war ein kanadischer Jazzpianist des Free Jazz und des Modern Creative Stils der als leiser Genius des Free Jazz gilt Melody Maker 2 Bleys Spiel und seine Kompositionen strahlen Martin Kunzler zufolge Ruhe aus und bestechen durch Klarheit 3 Seine Improvisationen haben zu einer Souveranitat gefunden die die alte Trennung zwischen traditionellem Jazz sei er tonal oder modal und freiem Spiel vergessen lasst 4 Er wohnte und arbeitete lange Zeit in den Vereinigten Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Diskografie Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelanmerkungenLeben BearbeitenBley lernte als Kind ab 1938 Geige und ab 1940 Klavier Bereits mit elf Jahren war 1944 seine musikalische Ausbildung am McGill Conservatory abgeschlossen 1946 grundete er seine erste Band 1948 lernte er in seiner Geburtsstadt Montreal Oscar Peterson kennen der ihn in die Jazzszene einfuhrte und von dem er 1949 die Rhythmusgruppe ubernahm Bley leitete den Montreal Jazz Workshop zu dem er Musiker wie Charlie Parker oder Sonny Rollins nach Montreal brachte 1950 zog Bley nach New York wo er bis 1954 an der Juilliard School of Music studierte Wahrend des Studiums trat Bley weiterhin auf absolvierte Tourneen mit Art Blakey Louis Armstrong und anderen Er beschaftigte sich mit dem Konzept von Lennie Tristano und erhielt 1953 durch Charles Mingus die Moglichkeit zu seinem Debut Album 1957 heiratete Bley Carla Borg die als Carla Bley einen Namen in der Jazzwelt erlangte und zunachst fur ihn komponierte Die Zusammenarbeit sollte knapp zehn Jahre Bestand haben Von 1957 bis 1959 lebte Bley in Los Angeles wo er nicht nur mit Chet Baker spielte sondern ein eigenes Trio grundete haufig mit Billy Higgins und Charlie Haden bzw Scott LaFaro das 1958 um die noch unbekannten Ornette Coleman und Don Cherry bzw Bobby Hutcherson erweitert wurde 1959 kehrte er nach New York zuruck wo sich um den Klarinettisten Jimmy Giuffre mit Steve Swallow und Bley das Jimmy Giuffre Trio bildete Diese Formation trat erstmals nun auch in Europa auf und spielte drei Alben ein darunter Free Fall bei Columbia Bley hatte damals mit Stilmitteln der Neuen Musik experimentiert und unterschiedliche Herangehensweisen zu einem asthetisch ambitionierten Gesamtkonzept verbunden 3 Neben seinen Engagements bei anderen Jazzgrossen hatte Bley in den 1960er Jahren ein eigenes Trio mit Gary Peacock und Paul Motian In der ersten Halfte der 1960er Jahre versuchte Paul Bley in der damals im Umbruch befindlichen und sehr experimentierfreudigen Jazzszene mit dem Kontrabassisten freiere musikalische Ausdrucksmoglichkeiten zu finden 1964 zahlte Bley zu den Schlusselpersonen der so genannten October Revolution im Cellar Cafe New York bei der die Musiker des amerikanischen Free Jazz eine Plattform bildeten Bley wurde zu einem wichtigen Pianisten dieses Genres Als Mitbegrunder der Jazz Composers Guild 1964 arbeitete er auch im Duo mit David Izenzon sowie mit Giuseppi Logan Archie Shepp oder John Tchicai Als Pianist in Sonny Rollins Gruppe 1963 besuchte er Japan 1965 und 1966 weilte er nach einem viel beachteten Auftritt mit Mingus im New Yorker Five Spot fur langere Zeit in Europa Ende der 1960er Jahre trat Bleys neue Lebensgefahrtin Annette Peacock auf den Plan die auch als Komponistin fur ihn arbeitete und mit ihm zusammen auftrat 1968 verwendete Bley erstmals Synthesizer und als erste Jazzgruppe setzte sein Trio 1969 ein grosses elektronisches Set live in der Philharmonic Hall in New York City ein Daraus entstand die Bley Peacock Synthesizer Show 5 Ab 1971 wandte sich Paul Bley verstarkt Solodarbietungen zu Konzerte fuhrten erneut nach Europa 1972 kam es zur Aufnahme seines ersten Soloalbums 1974 grundete Bley das Plattenlabel Improvising Artists Inc IAI gemeinsam mit der Videokunstlerin Carol Goss die Bleys Auftritte mit eigens gestalteten Filmsequenzen illustrierte Neben der Aufnahme einiger Synthesizer Soloalben dokumentierte IAI auch Sessions mit zahlreichen anderen Musikern bei IAI hatte u a Pat Metheny sein Schallplattendebut Bley hat mehr als 100 Alben veroffentlicht oftmals mit seinen Begleitern seit den 1960er Jahren Giuffre Swallow Peacock und Motian Zahlreiche Tourneen fuhrten Paul Bley immer wieder nach Europa u a mit Evan Parker und Barre Phillips 1999 legte Paul Bley seine Autobiografie Stopping Time vor und 2003 erschien ein Interviewbuch unter dem Titel Time Will Tell Diskografie Auswahl Bearbeiten Hauptartikel Paul Bley Diskografie Coleman Classics mit Ornette Coleman Don Cherry Charlie Haden Billy Higgins IAI aufgenommen 1958 Barrage mit Marshall Allen Dewey Johnson Eddie Gomez Milford Graves ESP Disk aufgenommen 1964 Touching mit Kent Carter Barry Altschul Debut 1965 Dual Unity mit Annette Peacock Han Bennink Mario Pavone Laurence Cook Freedom mit Gary Peacock ECM 1970 Open to Love Solo piano ECM 1972 The Paul Bley Quartet mit John Surman Bill Frisell and Paul Motian ECM 1987 The Life of a Trio Saturday and Sunday mit Jimmy Giuffre Steve Swallow Owl 1989 Partners mit Gary Peacock 1990 Not Two Not One mit Gary Peacock und Paul Motian ECM 1999 Nothing to Declare Solo piano 2004 Solo in Mondsee ECM 2007 About Time Justin Time 2008 Play Blue Oslo Concert ECM 2014 When Will the Blues Leave ECM ed 2019Literatur BearbeitenMartin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Arne Reimer American Jazz Heroes S 28 31 Jazz thing Verlag Koln 2013 ISBN 978 3 9815858 0 3 Weblinks BearbeitenPaul Bley bei AllMusic englisch Paul Bley bei Discogs Paul Bley in der Internet Movie Database englisch Einzelanmerkungen Bearbeiten RIP Paul Bley Abgerufen am 18 Oktober 2023 zit n M Kunzler Jazzlexikon Bd 1 Reinbek 2002 S 116 a b M Kunzler Jazzlexikon S 116 Konrad Heidkamp Solo fur Zwei Die Zeit 17 April 1992 Die American Physical Society ehrte 1999 fur seine Bemuhungen um den Synthesizer Normdaten Person GND 122715128 lobid OGND AKS LCCN n82012139 VIAF 66651120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bley PaulALTERNATIVNAMEN Bley Hyman PaulKURZBESCHREIBUNG kanadischer Jazz Pianist des Free JazzGEBURTSDATUM 10 November 1932GEBURTSORT Montreal KanadaSTERBEDATUM 3 Januar 2016STERBEORT Stuart Florida Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Bley amp oldid 238247607