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John Martin Tchicai 28 April 1936 in Kopenhagen 8 Oktober 2012 in Perpignan Frankreich war ein danischer Jazz Saxophonist Tchicai war als einziger europaischer Saxophonist an der Ausgestaltung des freien Jazz in New York Mitte der 1960er Jahre entscheidend beteiligt Anders als die meisten Free Jazz Saxofonisten mit ihrem explosiven Energiespiel mit ihren Spalt und Splitterklangen im Obertonbereich zeichnete sich Tchicais Spiel durch einen trockenen Lyrismus und eine coolere durch Lee Konitz beeinflusste Klangkonzeption aus John Tchicai 1987 Jazzfestival Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Diskografische Hinweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenTchicai der in Arhus als Sohn eines kongolesisch danischen Elternpaares aufwuchs erhielt als Kind Geigen und Klarinettenunterricht Ab dem funfzehnten Lebensjahr lernte er Altsaxophon Wahrend seines Musikstudiums am Kopenhagener Konservatorium trat er mit Albert Ayler und Sunny Murray auf 1962 63 konzertierte er erstmals ausserhalb von Danemark bei den Festivals in Helsinki und dem Jazz Jamboree in Warschau wo es zur ersten als Jazz Jamboree Vol 4 veroffentlichten Aufnahme kam 1963 ging er erstmals nach New York wo er mit Musikern der dortigen Jazzavantgarde spielte Dort grundete er gemeinsam mit Don Cherry und Archie Shepp die New York Contemporary Five bei denen die drei Blaser simultan improvisierten Diese multilinearen Improvisationen waren dem harmolodischen Musizierideal Ornette Colemans verpflichtet Mit dieser Band kam Tchicai nach Europa Zuruck in New York grundete er 1964 mit Roswell Rudd und Milford Graves das New York Art Quartet spielte aber auch bei bahnbrechenden Aufnahmen von Archie Shepp Four for Trane 1964 John Coltrane Ascension 1965 und von Albert Ayler N Y Eye and Ear Control Nach Europa zuruckgekehrt grundete Tchicai 1966 die Cadentia Nova Danica mit der er Ende der 1960er Jahre auf mehreren Festivals gastierte und zwei Alben herausbrachte 1968 arbeitete er auch im Trio mit Misha Mengelberg und Han Bennink Beim Montreux Jazz Festival 1970 trat er mit seinem Quartett auf Wahrend der 1970er Jahre konzentrierte er sich auf seine Lehrtatigkeit neben Privatunterricht insbesondere Meisterkurse an Konservatorien beschaftigte sich mit der Bassklarinette dem Sopransaxophon und Bambusfloten und trat nur gelegentlich mit Gunter Hampel Irene Schweizer John Stevens dem eigenen Trio dem Danischen Radio Jazzorchester und in Solokonzerten auf In den 1980er Jahren wechselte Tchicai auf das Tenorsaxophon und arbeitete u a mit dem New Jungle Orchestra von Pierre Dorge und der niederlandischen Formation De Zes Winden sowie in Gruppen von Johnny Dyani und Chris McGregor Zeitweise spielte er mit Francois Jeanneau im Saxophon Quartett und auch Sextett 1983 84 trat er auch im Trio mit dem Kirchenorganisten Hans Gunther Wauer und dem Schlagzeuger Gunter Baby Sommer sowie mit Cecil Taylor auf Auch nahm er mit Charles Gayle auf 1987 veroffentlichte er sein Lehrbuch Advice to Improvisers Edition Hansen Seit dem gleichen Jahr beteiligte er sich am Projekt Jazz gegen Apartheid u a mit Harry Beckett und Makaya Ntshoko 1991 grundete er in Kalifornien sein Septett John Tchicai and the Archetypes Daneben war er Mitglied der Yo Miles Band von Henry Kaiser und Wadada Leo Smith spielte in Projekten von Karl Berger Karoly Binder und Vitold Rek Er trat ferner mit seinem International Workshop Orchestra sowie der John Tchicai Connection auf und reaktivierte seine Cadentia Nova Danica 2000 erschien unter dem Titel Tchicai and New York Art Quartet ein Dokumentarfilm von Alan Roth beim Jazz Festival von Lissabon 2001 kam es zu einer Reunion dieses Quartetts Tchicai wohnte seit 1991 in Davis Kalifornien und seit 2001 hauptsachlich in Claira bei Perpignan in Frankreich Nach einer Hirnblutung lag er seit Juni 2012 im Koma nbsp John Tchicai 2010 Diskografische Hinweise BearbeitenNew York Art Quartet Mohawk Fontana Records 1965 mit Roswell Rudd Reggie Workman Milford Graves Cadentia Nova Danica Polydor 1968 mit Karsten Vogel Hugh Steinmetz Kim Menzer Max Bruel Steffen Andersen Giorgio Musoni Yvan Krill Robidoo John Tchicai amp Cadentia Nova Danica Afrodisiaca MPS 1970 mit Hugh Steinmetz Theo Rahbek Mauritz Tchicai Kim Menzer Willy Jagert Willem Breuker Max Bruel Michael Schou Sune Weimar Niels Harrit Ole Kuhl Christian Kyhl Mogens Bollerup Joergen Thorup Bent Hesselman Pierre Dorge Ole Matthissen Ole Thilo Steffen Andersen Claus Boeje Jon Finsen Anthony Barnett Giorgio Musoni Simon Kopel J C Moses Willi The Pig Willisau 1975 mit Irene Schweizer Buschi Niebergall Makaya Ntshoko Real Tchicai 1977 mit Pierre Dorge und Niels Henning Orsted Pedersen Cassava Balls 1985 mit Hartmut Geerken und Don Moye Anybody Home Tutl Records 2001 mit Sunleif Rasmussen Peder Riis Jensen Hedin Ziska Davidsen Kristian Blak und The Esbjerg Ensemble Big Chief Dreaming Soul Note 2005 mit Garrison Fewell Tino Tracanna Paolino Dalla Porta Massimo Manzi Tribal Ghost NoBusiness Records 2013 mit Charlie Kohlhase Garrison Fewell Cecil McBee Billy Hart Musical Monsters Intakt 1980 ed 2018 Live at the Stone 2007 ed 2020 mit Adam Lane Garrison Fewell Vijay AndersonLiteratur BearbeitenWolf Kampmann Hrsg unter Mitarbeit von Ekkehard Jost Reclams Jazzlexikon Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 010528 5 Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 2 M Z rororo Sachbuch Bd 16513 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16513 9 Erik Wiedemann Geschichte des Jazz in Danemark In That s Jazz Ausstellungskatalog Darmstadt 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John Tchicai Sammlung von Bildern John Tchicai bei AllMusic englisch Diskografie FMP Veroffentlichungen John Tchicai in der Internet Movie Database englisch John Tchicai bei AllMusic englisch John Tchicai bei DiscogsNormdaten Person GND 134592921 lobid OGND AKS LCCN nr97018268 VIAF 2558225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tchicai JohnALTERNATIVNAMEN Tchicai John MartinKURZBESCHREIBUNG danischer JazzmusikerGEBURTSDATUM 28 April 1936GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 8 Oktober 2012STERBEORT Perpignan Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Tchicai amp oldid 236408730