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Free Fall ist ein Jazz Album des Jimmy Giuffre Trios mit Paul Bley und Steve Swallow aufgenommen am 9 Juli 10 Oktober und 1 November 1962 in New York City Das von Teo Macero produzierte Album erschien 1963 bei Columbia Records In erweiterter Form wurde es in CD Form 1998 wiederveroffentlicht Free FallStudioalbum von Jimmy GiuffreVeroffent lichung en 1963Label s Columbia RecordsFormat e LP CDGenre s JazzLange 34 40 LP 56 57 CD Besetzung Klarinette Jimmy GiuffrePiano Paul Bley 2 6 10 12 Kontrabass Steve Swallow 2 4 6 8 10 12 Produktion Teo Macero Michael Cuscuna reissue Studio s New York City Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Das Album 3 Liste der Titel 3 1 LP Ausgabe 1963 3 2 CD Ausgabe 1998 4 Wirkung des Albums 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenGiuffre hatte in der Lenox School of Jazz wo er Ende der 1950er Jahre unterrichtete erstmals Ornette Coleman gehort der an deren Sommerschule 1959 teilnahm Giuffre war von Colemans Spiel sehr beeindruckt wechselte 1960 vom Baritonsaxophon zur Klarinette und anderte seine Musik in den nachsten Jahren das Ergebnis waren stimmungsvolle uberlappende Improvisationen ohne fixierte Tonart oder Tempi die sein Spiel von nun an charakterisierten 1 1961 grundete der Klarinettist Jimmy Giuffre mit dem Pianisten Paul Bley und dem Bassisten Steve Swallow ein Trio mit dem er die beiden Verve Alben Fusion Marz 1961 und Thesis August 1961 einspielte wiederveroffentlicht unter dem Titel 1961 bei ECM und im Oktober November 1961 auf eine vierwochige Europatournee ging dokumentiert auf Alben wie Emphasis Stuttgart 1961 und Flight Bremen 1961 erschienen auf HatHut Records Zwischen den beiden Verve Alben hatte sich Giuffres Musik weg vom pastoral klagenden Klang von The Train and the River wegentwickelt woruber man nach den Erinnerungen von Steve Swallow beim Verve Management nicht begeistert war man habe versucht Giuffre davon zu uberzeugen seinen Anschlag auf die Kaufkraft von Jazz abzuschwachen und beauftragte Creed Taylor die Sessions zu uberwachen die schnell abgewickelt wurden 2 Das Album BearbeitenDie Columbia Session ein Jahr spater fand dann in angenehmerer Atmosphare statt erinnerte sich Swallow 1998 Teo Macero war unserer Musik gegenuber toleranter als das Creed Taylor war und hatte wesentlich mehr Sympathie dafur Die Aufnahmen mit einem mit der klassischen Musik vertrauten Toningenieur fanden in einer zum Studio umgebauten Kirche in der 30th Street statt die uber eine geeignete Akustik verfugte 2 Nach ersten Einspielungen unbegleiteter Soli im Juli 1962 ging Giuffre mit Bley und Swallow am 10 Oktober ins Aufnahmestudio bei der Session entstanden neben der Solo Nummer Man Alone die Titel Spasmodic The Five Ways und Threewe Bei der letzten Aufnahmesitzung am 1 November wurden die Trio Titel Dichotomy Divided Man und Motion Suspended sowie die Solo Titel Onothoids Yggdrasill und Primordial Call eingespielt 3 Das Original Album enthielt funf Klarinetten Solos zwei Duette fur Klarinette und Bass sowie drei Trio Titel Bei der Wiederveroffentlichung als Compact Disc wurden funf weitere Klarinetten Solos erganzt Giuffre urteilte spater uber die Musik des Albums There s no time no key no metre 4 Liste der Titel BearbeitenLP Ausgabe 1963 Bearbeiten Jimmy Giuffre Free Fall Columbia 1963 CL 1964 CS 8764 A1 Propulsion 1 43A2 Threewe 4 10A3 Ornothoids 2 11A4 Dichotomy 3 56A5 Man Alone 2 16A6 Spasmodic 3 24 B1 Yggdrasill 2 32B2 Divided Man 1 52B3 Primordial Call 2 16B4 The Five Ways 10 20Alle Titel stammen von Jimmy Giuffre CD Ausgabe 1998 Bearbeiten Jimmy Giuffre Free Fall Columbia 1998 CK 65446 Legacy 01 065446 10 Propulsion 3 07 Threewe 4 11 Ornothoids 2 43 Dichotomy 3 57 Man Alone 2 18 Spasmodic 3 27 Yggdrasill 2 32 Divided Man 1 53 Primordial Call 2 17 The Five Ways 10 19 Present Notion 3 41 Motion Suspended 3 16 Future Plans 3 56 Past Mistakes 2 05 Time Will Tell 3 49 Let s See 3 26Wirkung des Albums BearbeitenDieses Trio bestand weniger als zwei Jahre Steve Swallow schrieb spater die Gruppe habe zuletzt in einem Kaffeehaus in der Bleecker Street in New York gespielt bei dem die Gage fur jeden Musiker 35 Cents betragen habe 1 Trotz positiver Kritiken nach Ansicht des Magazins Jazz 1964 enthalte Free Fall einige der einzigartigsten Gruppenimprovisationen die je aufgenommen wurden 5 blieb Free Fall bei seinem Erscheinen 1963 ein kommerzieller Misserfolg Nach dem Columbia Album veroffentlichte Giuffre fur zehn Jahre keine neuen Aufnahmen Stattdessen unterrichtete er an der New School und an der New York University in New York City 1 Erst 1989 und 1992 trafen sich Giuffre Bley und Swallow erneut zu Tourneen und Plattenaufnahmen dabei entstanden die Alben The Life of a Trio Saturday and Sunday und Fly Away Little Bird Owl Die Bedeutung des Albums wurde erst in spateren Jahren voll erkannt nach Meinung der britischen Zeitschrift Gramophone sei die Jimmy Giuffre 3 mit Paul Bley und Steve Swallow in der Ruckschau eine der ambitioniertesten Gruppen der Ara gewesen 6 Nach Ansicht von Tracie Ratiner war jedoch das Erscheinen von Giuffres Trio Free Jazz uberschattet von Ornette Colemans grundlegendem Album The Shape of Jazz to Come 1959 und weiteren Veroffentlichungen dieser Phase 7 Steve Voce bezeichnete es in seinem Giuffre Nachruf im Independent 2008 als ein klassisches Album des Free Jazz Genre 8 Josef Woodard bezeichnete sie in JazzTimes als fruhes und wichtiges Grollen der kommenden Revolution in der Improvisation 9 Nach Ansicht des britischen Musikkritikers Wilfrid Mellers nehme Giuffre hier die ultimate Stufe und lost sich vollkommen vom Beat 10 Nach Ansicht von Piero Scaruffi erkunde Giuffre Klangflachen an der Grenze zwischen Freejazz und klassischer Musik 11 Thom Jurek bewertete das Album im Allmusic mit 4 Sternen und bezeichnet es als one of the most revolutionary recordings to come out of the 1960s Wahrend John Coltrane Ornette Coleman und Cecil Taylor die Musik von innen einreissen wollten entwickelte Giuffre ruhig seine eigene mikrotonale Revolution die von den anderen Avantgardisten im Jazz ubersehen wurde Auf Free Fall begebe sich Giuffre mit Paul Bley und Steve Swallow auf eine viel weiter reichende Reise als auf den beiden vorangegangenen Verve Alben Fusion und Thesis 1961 in seiner Suche nach pointillistischer Harmonie offen tonalem Spiel und der Kraft einer nuancierten Phrasierung um neue Sichtweisen fur Solo und Gruppenimprovisation zu schaffen Das Album verschaffe einen grossartigen Blick auf Giuffre als einen Meister nicht nur der freien Improvisation sondern auch als ausgezeichneten Interpreten einer musikalischen Sprache die von Komponisten wie Darius Milhaud Igor Stravinsky Olivier Messiaen und auch Morton Feldman und Earle Brown vorbereitet wurde Giuffres Klarinettenstudien wie Man Alone Yggdrasill und Present Motion seien Studien in tonaler Kolorierung die Gruppeninteraktionen Threewe und Spasmodic boten einen Blick auf ineinander greifenden chromatischen Pointillismus Doch sei Free Fall zu der Zeit eine so radikale Musik gewesen dass niemand bereit dafur war Free Fall sei ein Vorlaufer der europaischen mikrotonalen Studien und eine Inspiration fur alle die dies annehmen 12 Richard Cook und Brian Morton zeichnen das Album in The Penguin Guide to Jazz mit der Hochstnote von vier Sternen und der zusatzlichen Krone a special token of merit aus Gegenuber den beiden Vorgangeralben Fusion und Thesis habe Free Fall einen komplizierteren und hinterlistigeren Klang Es fange die Gruppe kurz vor dem Ende ihres Bestehens ein Es sei bemerkenswert dass Columbia den Mut besessen habe dieses Projekt zu realisieren Was man hort ist etwas was sich in der Praxis stabilisiert hat aber seine Kreativitat bei weitem nicht eingebusst hat Swallows feuriges Herumwuhlen und spitz gezupftes Single Note Spiel verleiht der Musik einen neuen Impuls die Art von Energie wie man sie im Free Jazz finde Neben den Vorgangeralben sei vor allem Free Fall ein wesentliches Dokument eines breiteren Jazzidioms das sich weigerte im Bop den alleinigen Anspruch zu sehen 13 Jimmy Giuffres Trio Aufnahmen mit Paul Bley und Steve Swallow waren die Inspiration fur Ken Vandermarks Aufnahmen mit Havard Wiik und Ingebrigt Haker Flaten Free Fall Gray Scale 2010 14 Auch das Trio aus Lotte Anker Rodrigo Pinheiro und Hernani Faustino bezog sich bei ihrem Album Still Creative Sources 2007 auf Free Fall 15 Free Fall wurde als 112 in The Wire s 100 Records That Set the World on Fire While No One Was Listening aufgenommen Das Magazin Rolling Stone wahlte das Album 2013 in seiner Liste Die 100 besten Jazz Alben auf Platz 93 16 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ben Ratliff Nachruf 2008 auf Jimmy Giuffre in The New York Times a b Steve Swallow Liner Notes des Albums 1998 Tom Lord The Jazz Discography online 31 August 2013 Zitiert nach Max Harrison Charles Fox Eric Thacker Stuart Nicholson Hrsg The Essential Jazz Records Modernism to Postmodernism London Mansell 1984 Continuum 2000 ISBN 0 7201 1708 9 S 371 Jazz 1964 Bande 3 4 Seite 65 Gramophone Band 70 Ausgaben 836 841 Seite 80 Vgl Tracie Ratiner Contemporary Musicians Profiles of the People in Music Band 64 2008 S 92 lt Nachruf in The Independent Paul Bley remembers Jimmy Giuffre 2009 in JazzTimes Handbook of Texas Music herausgegeben von Laurie E Jasinski http www scaruffi com jazz giuffre html Besprechung des Albums Free Fall von Thom Jurek bei AllMusic englisch Abgerufen am 23 August 2013 Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz 6 Auflage London 2003 S 578 f Besprechung des Albums Free Fall Gray Scale von John Fordham 2010 in The Guardian http www hernanifaustino com discography reviews birthmark Rolling Stone Die 100 besten Jazz Alben Abgerufen am 16 November 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Free Fall Jimmy Giuffre Album amp oldid 237467561