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Der Jazz ist eine bedeutende Musikgattung die in den Vereinigten Staaten entstanden ist Nach Billy Taylor und Wynton Marsalis kann sie als die klassische Musik Amerikas gelten 1 Daher wird hier die besondere Entwicklung des Jazz im Mutterland behandelt die von seiner Rezeption aber auch den Arbeitsbedingungen fur die Jazzmusiker in den USA nicht zu trennen ist Inhaltsverzeichnis 1 Wurzeln 2 Die Ara des Jazz 3 Einschnitte 4 Neue Wege 5 Comeback des Jazz 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksWurzeln Bearbeiten nbsp Buddy Boldens Jazzband um 1900 Hauptartikel Geschichte des Jazz Die Wurzeln des Jazz liegen zum einen im Blues und in den Worksongs Spirituals und Gospels der afroamerikanischen Sklavenarbeiter in den Sudstaaten der USA zum anderen in den verschiedenen Volksmusiken der europaischen Einwanderer darunter Tanzmusik und Marschmusik Aus europaischen Musikstilen und afroamerikanischen Rhythmen hatte sich der Ragtime entwickelt der neben dem Blues der direkte Vorganger des Jazz ist Der Blues hatte wahrend der gesamten Entwicklung bis heute permanenten Einfluss auf den Jazz wie auch auf andere Musikstile die im Laufe der Zeit neben dem Jazz entstanden sind Zwischen 1890 und 1915 war der Ragtime die beliebteste Musik in Amerika Aus dem Ragtime und dem Blues entstand nach 1900 in der kreolischen Kultur von Louisiana der New Orleans Jazz Der erste bekannte Bandleader der neuen Jazzmusik war Buddy Bolden mit seiner Blaskapelle Von ihm gibt es allerdings keine Tonaufnahme da er 1907 in eine Nervenanstalt eingewiesen wurde noch vor dem Zeitalter der Schallplattenaufnahmen Jelly Roll Morton ein erfolgreicher Barpianist war ebenfalls ein Mitgestalter des fruhen Jazz Bestimmte Bandleader wie Buddy Bolden sollen markante Instrumentalisten mit einer sehr individuellen Tonbildung gewesen sein Die Ara des Jazz Bearbeiten Warum gibt es diese Jazzmusik und diese Jazzbands uberhaupt Man konnte genau so gut fragen warum es Groschenromane und fetttriefende Krapfen gibt Dies sind alles Manifestationen der untersten Schublade des menschlichen Geschmacks die noch nicht vom Zivilisationsprozess weggeschwemmt wurden Jazz gehort in den untersten Keller des Hauses der Musik in das Dienstbotenzimmer des Rhythmus Denn das Hauptproblem des Jazz ist unglucklicherweise seine Betonung des Rhythmus Auf manche Naturen haben laute Gerausche und bedeutungsloser Krach einen erregenden fast berauschenden Effekt wie primitive Farben oder starke Parfums der Anblick nackten Fleisches oder sadistischen Blutvergnugens New Orleans Times Picayune 17 Juni 1917 2 Seit ungefahr 1912 gingen Jazzbands aus New Orleans auf Tour insbesondere die Gruppen von Bill Johnson Tom Brown oder Freddie Keppard Durch die damalige Rassentrennung waren Bands nach Hautfarben getrennt In New Orleans gab es von Anfang an sowohl afroamerikanische als auch weisse Bands Letztere spielten den etwas einfacheren Dixieland Jazz Aus der Begegnung der Musikkulturen entstand eine Reihe neuer musikalischer Ausdrucksformen Zuerst in New Orleans und entlang des Mississippi River spater in Chicago und anderen Metropolen der USA Diese Grossstadte verbuchten damals eine hohe Zuwanderung vor allem von Afroamerikanern aus den Sudstaaten was zur Entwicklung des Jazz massgeblich beitrug Hinzu kam dass die Behorden 1917 das Vergnugungsviertel Storyville in dem viele Jazzmusiker bis dahin gute Auftrittsmoglichkeiten hatten wegen Zwischenfallen mit der Marine schlossen Bekannt wurde die Musikrichtung durch die erste Jazz Plattenaufnahme von 1917 mit der Original Dixieland Jass Band Die meisten Amerikaner hatten bis dahin noch keinen Jazz gehort der allerdings schon langst vielerorts gespielt wurde Nach dieser ersten Aufnahme nahm der Jazz bald die Rolle der Alles dominierenden Musikrichtung ein die er bis Mitte der 1950er Jahre behielt Er verbreitete sich wie ein Flachenbrand 3 Der Jazz und seine Tanze zunachst der Shimmy wurden bald popular Es folgten schon bald viele weitere Aufnahmen Die meisten besser gesagt fast alle Aufnahmen des New Orleans Jazz bzw des Dixieland wurden nicht in New Orleans gemacht sondern in Chicago einige auch in New York Viele Musikprofis aus dem Suden allen voran Joe King Oliver und sein jungerer Bandpartner Louis Armstrong gingen nach Norden Die damalige Prohibition pragte die Kneipenszene in Chicago und damit die dortige Jazzkultur Armstrong ging 1924 fur zwei Jahre nach New York um in Fletcher Hendersons Band zu spielen Das veranderte den Jazz fur immer In New York schuf Armstrong den Swing Seine Aufnahme des Songs Heebie Jeebies aus dem Jahr 1926 gilt als erste Aufnahme die den Scatgesang nutzt Zuvor hatte Armstrong die instrumentalen Soli zur Kunstform gemacht nbsp Glenn MillerDie Swing Ara von Ende der 1920er Jahre bis Anfang der 1940er Jahre ist die beim Publikum erfolgreichste Zeit des Jazz Der Jazz hatte sich als Tanzmusik etabliert Die zugehorigen Swing Tanze vor allem der Lindy Hop waren sehr popular In den spaten 1930er Jahren entstand eine weitere Form des Swing langsamer romantischer und mit Gesang Der Entwickler und erfolgreichste Bandleader dieses Stils war Glenn Miller Er schaffte es mit der veranderten Stilrichtung ein Publikum zu erreichen das mit der vorherrschenden Variante noch nichts anfangen konnte Die Arrangements waren relativ festgelegt Daher wurde viel diskutiert ob der Swing den Namen Jazz uberhaupt verdient Auch wahrend des Krieges sogar an der Front war diese Musik beliebt Viele der damaligen Bandleader gingen damals zum Militar und grundeten dort Militarbands Mit dem Stomp wurde noch eine Variante des ursprunglichen Swing popular Er wurde durch Count Basie aus Kansas City bekannt Im Kansas City Jazz mit seinen robusteren Arrangements die spontaneres Zusammenspiel erlaubte wurde die Swingmusik der Bigbands revitalisiert Lester Young Herschel Evans aber auch Coleman Hawkins machten das Saxophon nach seinem Einsatz im Chicago Jazz ein zweites Mal zum wichtigen Instrument Mit Count Basie kam noch eine weitere neue Stilrichtung auf die damals aber im Schatten der Trends stand Sie hiess Mitternachtsjazz und ist die Vorlauferin des Bar Jazz Es war eine sehr langsame und ruhige Musik mit Saxophon und Klavier als wichtige Instrumente 1939 weigerte sich das Label Columbia den rassistische Lynchmorde anprangernden Protestsong Strange Fruit aufzunehmen den Billie Holiday dann bei dem kleinen Label Commodore veroffentlichte Die Sangerin die ihr Publikum betoren aber auch verwirren konnte brachte die Widerspruche der USA zum Klingen 4 Den Versuch die Rassendiskriminierung zu durchbrechen machten Musiker 1935 in Philadelphia mit der Grundung einer afroamerikanischen Gewerkschafts Ortsgruppe der Union Local 274 American Federation of Musicians Einschnitte Bearbeiten nbsp Woody Herman 1976Anfang der 40er Jahre als der Swing noch dominierte hatten Charlie Parker Thelonious Monk Dizzy Gillespie und weitere Musiker eine neue Richtung des Jazz entwickelt die bald Bebop genannt wurde Aufgrund eines Streiks der Gewerkschaften gegen die Plattenindustrie recording ban und weil er wahrend des Krieges nicht im Radio gespielt wurde blieb der Bebop zunachst ungehort Ab 1943 wurde Bebop bekannt und spaltete die Jazzwelt Es war ein noch schneller gespielter Stil mit noch wesentlich mehr Noten Bandensembles Zusammenspiel und Arrangements traten in den Hintergrund Solisten und freie Improvisationen dominierten Dieser Modern Jazz beruhte insbesondere auf gegenuber der bisherigen Harmonik erweiterten Harmonien Kritiker bemangelten unter anderem die fehlende Tanzbarkeit und die Domane dieser neuen Musikrichtung waren die aufbluhenden Jazzclubs In den 1940er Jahren begann mit der Verbreitung von Heroin als Droge eine weitere Entwicklung die sich fatal auf das Leben und Wirken vieler Jazzmusiker auswirken sollte fruher Tod Gefangnisaufenthalte Vielfach hatten Drogendelikte den Verlust der Auftrittslizenz in Clubs zur Folge mit entsprechenden Einkommenseinbussen Marihuana Konsum war insbesondere unter den Musikern des New Orleans Jazz weit verbreitet hatte aber rechtlich ahnliche Folgen Auch aus diesem Grund kam es in den 1950er Jahren zu einem Exodus wichtiger Jazzmusiker nach Europa was haufig bedeutete dass sie aus der Wahrnehmung des amerikanischen Publikums ganz verschwanden Durch den Krieg und den sich danach wandelnden Publikumsgeschmack Sanger waren nach dem Krieg die Zugpferde der Unterhaltung kam es bis Ende der 1940er Jahre zu einem grossen Bigband Sterben Eine nicht zu unterschatzende Rolle spielte auch die wahrend des Krieges eingefuhrte und auch danach fortbestehende 20 Steuer auf Unterhaltungsveranstaltungen mit Tanz oder Gesang Einige progressivere Bigbands wie die von Stan Kenton oder Woody Herman schlugen neue Wege mit komplexeren Arrangements ein Mit den Konzerten von Jazz at the Philharmonic gelangte der Jazz aus den Tanzsalen und Clubs in die grossen Konzerthauser Die swingenden wilden Jamsessions die der Impresario Norman Granz unter diesem Titel als landesweite Tournee organisierte wurden ab der zweiten Halfte der 1940er zu einem wichtigen Wanderzirkus dessen Mitwirkende sich um die Grenzen zwischen Swingjazz und Bebop nicht kummerte Musiker wie Oscar Peterson Stan Getz oder Ella Fitzgerald wurden rasch landesweit bekannt nbsp Louis Armstrong mit Willis Conover rechts beim Newport Jazz Festival 1958Insbesondere mit Miles Davis Aufnahmen zu Birth of the Cool aus dem Jahre 1949 begann eine Gegenbewegung zum hektischen Bebop der langsame und vertraumt wirkende Cool Jazz entstand Eine eher auf Unterhaltung setzende Variante des Cool Jazz entstand bei den Musikern die in den Studios der Filmindustrie in Hollywood beschaftigt waren der West Coast Jazz In der Abgrenzung zum West Coast Jazz entwickelten afroamerikanische Musiker Mitte der 50er Jahre den Hardbop Ab Mitte der 1950er Jahre schickte das State Department Jazzmusiker als Jazz Ambassadors als musikalische Botschafter in andere Lander Willis Conover prasentierte den Jazz uber die Voice of America auch im Ostblock Der grosste Einschnitt in der Geschichte des Jazz kam von aussen Wahrend der 50er Jahre hatte sich aus dem Rhythm and Blues eine weitere Musikform entwickelt und wurde beim weissen Teil des Publikums immer beliebter der Rock and Roll Damit war Jazz nicht mehr die alleinige Popularmusik er ging in der Offentlichkeit langsam unter Dies begunstigte dass insbesondere fur afroamerikanische Musiker die Auftrittsmoglichkeiten in den USA immer schlechter wurden Auch angesichts der weiter bestehenden Rassentrennung liessen sich zahlreichen amerikanische Jazzmusiker wie beispielsweise Bud Powell in Europa insbesondere in Paris nieder Musiker des Hardbop entwickelten den Soul Jazz mit dem versucht wurde wieder eine Nahe zur Musik der afroamerikanischen Jugendlichen herzustellen 1964 hatten die Beatles auch in den Vereinigten Staaten ihren Aufstieg mit der Etablierung der Rockmusik war die Erfolgsara des Jazz endgultig beendet In diesem Jahr landete einzig Louis Armstrong noch einen Hit mit dem Song Hello Dolly der vor den Beatles auf Platz Eins in den Charts stand Im Laufe der 60er Jahre schlossen alle legendaren Jazzhallen In den spaten 30er Jahren machten Jazz und Swing 70 aller verkauften Schallplatten aus Mitte der 70er waren es weniger als 3 1975 erklarte Miles Davis den Jazz fur tot und bezeichnete ihn daruber hinaus als Museumsmusik nbsp Iridium Jazz Club New York Das Drangen der Plattenindustrie insbesondere der Major Labels veranlasste jedoch viele Jazzvokalisten kommerzielles Material aufzunehmen schliesslich entschloss man sich dazu die Entscheidungsfreiheit auf Seiten der Kunstler ebenso abzuschaffen wie auf Seite der Konsumenten schrieb Will Friedwald in seinem Buch Swinging Voices Er gab die Meinung von Lew Tabackin wieder der uber seine Erfahrungen bei Aufnahmen bei Motown berichtete Alles musste austauschbar sein Wenn eines der Madchen Zicken machen sollte konnte sie durch eine andere ersetzt werden und niemand wurde den Unterschied bemerken Da war kein Platz fur Jazz in ihrem Denken Die Popmusik wurde von der jungen Garde erobert und der Jazz polarisierte sich in kommerziellem Funk auf der einen und anti kommerziellem Free Jazz auf der anderen 1962 entliess Creed Taylor Anita O Day und Mel Torme aus ihren Verve Vertragen und Atlantic machte das gleiche mit Chris Connor 1965 nahm June Christy ihr letztes Album fur Capitol auf und Mark Murphy und Jackie Paris verliessen das Land 5 Neue Wege BearbeitenAus dem Cool Jazz entwickelten bestimmte Kreise der Jazz Musiker in Verbindung mit dem Hardbop eine freiere experimentelle Spielrichtung Sie wurde zunachst als Avantgarde bezeichnet ihre Schaffer als Avantgardisten In Werken wie We Insist Freedom Now Suite findet sich eine politische und zugleich musikalische Ruckbesinnung auf die musikalischen Traditionen Afrikas die von Max Roach mit dieser Musik verbunden werden Ahnlich arbeiteten auch Randy Weston und Melba Liston Ende der 1950er Jahre entstand der Free Jazz Ornette Coleman war hier der bedeutendste Entwickler und neben John Coltrane der bekannteste Vertreter in den 1960ern 1961 brachte Coleman die Platte Free Jazz auf den Markt Beide Plattenseiten bestanden aus einem einzigen Titel Dieser Musikstil hob alle musikalischen Gesetzmassigkeiten auf und erlaubte den Musikern alles Das loste in der Jazzwelt Diskussionen aus da Jazz ja ohnehin schon als Inbegriff der Freiheit gesehen wurde Beim breiten Publikum in den USA hatte Free Jazz anders als in Europa wohin die Musiker bald zum Geldverdienen auf Tournee gingen nur bedingt Erfolg Dies mussten auch Vertreter einer freien Black Music erfahren die ihre Musik dem afroamerikanischen Publikum in seinen Stadtteilen vorstellte Einige dieser Musiker wurden beschimpft einige wurden angespuckt einige wurden attackiert physisch ebenso wie von der schwarzen Presse einige wurden mit Eiern und anderen Dingen beworfen 6 Die Association for the Advancement of Creative Musicians in Chicago hat daraus die Konsequenz abgeleitet sich verstarkt um die schulische Musikausbildung der nachwachsenden Generationen zu kummern Miles Davis stand der Avantgarde zunachst skeptisch gegenuber naherte sich ihr aber schliesslich an Seit Mitte der 1960er verschmolzen Davis und andere Musiker wie Larry Coryell John Klemmer Tony Williams und Herbie Hancock die Riffs und Rhythmen der Rockmusik mit Jazzimprovisationen In diesem Rockjazz wurden vorrangig elektrisch verstarkte Instrumente wie E Gitarren und Synthesizer verwendet und auch die Blasinstrumente entsprechend verstarkt Verglichen mit anderen Jazz Aufnahmen dieser Zeit war der Rockjazz kommerziell sehr erfolgreich und erreichte noch einmal ein Massenpublikum auch in der Jugendkultur Beispielhaft hierfur steht nicht nur Davis der im Fillmore East ebenso wie Rockgruppen auftrat sondern auch die Gruppe Weather Report die vor grossem Publikum auftrat und entsprechende Plattenverkaufe erzielen konnte Comeback des Jazz Bearbeiten1976 kehrte der in den USA nur wenig bekannte Jazz Musiker Dexter Gordon nach 15 Jahren Aufenthalt in Europa zuruck in die Vereinigten Staaten Er spielte traditionellen Jazz mit Schwerpunkt auf Swing und mit Blues Feeling Bei seinen Auftritten hatte er grossen Erfolg Sein Album Homecomming von 1977 wurde ein Renner Daraufhin fanden sich in den US amerikanischen Geschaften wieder Platten von Jazzgrossen wie Duke Ellington und vielen Anderen die zuvor dort kaum noch erhaltlich waren Das gab der Jazzszene in den USA wieder Auftrieb Seit dieser Zeit existiert der Jazz als eine zeitlose Musikrichtung neben anderen Diese ist jedoch in den Radiosendern kaum noch vertreten sieht man von Marian McPartlands Gesprachskonzerten mit wichtigen Musikern und den College Sendern ab In den Vereinigten Staaten wird in speziellen Radiosendern allerdings regelmassig Smooth Jazz gespielt eine in Europa fast nicht vertretene eingangige Spielart des Jazz die auf komplexe Improvisationen verzichtet In der Musikausbildung der amerikanischen Musikhochschulen und Konservatorien ist der Jazz mit eigenen Studiengangen anerkannt In New York widmet sich die von Wynton Marsalis geleitete Jazz at Lincoln Center als gemeinnutzige Einrichtung voll und ganz der Forderung der Jazzmusik als klassischer Musik Amerikas Allerdings wird dort die Pflege des im Laufe der letzten hundert Jahre entstandenen Repertoires hoher bewertet als die Fortentwicklung des Jazz nbsp Norah JonesDabei ist die gegenwartige stilistische Bandbreite und die Trennung in verschiedene Jazzszenen 7 so gross wie nie zuvor Veteranen wie Sonny Rollins und Keith Jarrett spielen nach wie vor auf hohem Niveau David Murray fuhrt die Errungenschaften des Jazz der spaten 1960er in eine neoklassische Form Der Gitarrist Pat Metheny ist nicht nur bei Jazzhorern erfolgreich Der sehr der Tradition verbundene Trompeter Wynton Marsalis erlangte in den 80er Jahren bedeutenden Einfluss grosse Talente wie die Sangerin Cassandra Wilson und der Saxophonist James Carter geben dem Jazz neue Impulse Gerade aber auch die zahlreichen Seitenarme der gegenwartigen Jazzentwicklung wie etwa die Downtown Szene um Musiker wie John Zorn und Dave Douglas oder der Saxophonist Steve Coleman tragen zur Lebendigkeit des aktuellen Jazz bei Den grossten Erfolg der jungeren Jazzgeschichte hatte die Komponistin Sangerin und Pianistin Norah Jones Mit ihrem individuellen Pop Jazz Stil erhielt sie 2003 acht Grammys fur ihr Album Come Away With Me Daneben wurde der Jazz uber die Jahrzehnte mit verschiedenen Stilrichtungen kombiniert zum Beispiel mit Hip Hop Ebenso wurde er in andere Stilrichtungen wie Pop und House integriert und trug zu deren Vielfalt bei Eine Begleiterscheinung dieser starken Diversifizierung ist jedoch auch dass viele aktuelle Entwicklungen sowohl bei Kritik als auch Horern teils heftig umstritten sind So wird manchen Musikern sturer Traditionalismus vorgeworfen wahrend anderen vorgehalten wird sich von den afro amerikanischen Wurzeln des Jazz entfernt und damit wesentliche Elemente des Jazz aufgegeben zu haben Diese Kontroversen fuhrten dazu dass die Gattungs Bezeichnung Jazz ausserst unscharf geworden ist und entsprechend verschieden ausgelegt wird Dabei ist der Begriff Jazz selbst nicht unumstritten Nicholas Payton meinte 2011 ebenso wie Amerika sei auch Jazz eine Luge Daher wird von ihm und ahnlich auch von Orrin Evans vorgeschlagen statt von Jazz von Black American Music zu sprechen um einer weissen Inanspruchnahme der Musikrichtung entgegenzuwirken 8 9 Literatur BearbeitenJoachim Ernst Berendt Gunther Huesmann Bearb Das Jazzbuch 7 Auflage S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 10 003802 9 Christian Broecking Der Marsalis Faktor Oreos Waakirchen Schaftlach 1995 ISBN 3 923657 48 X Christian Broecking Jeder Ton eine Rettungsstation Verbrecher Berlin 2007 ISBN 978 3 935843 85 0 Ken Burns Geoffrey C Ward Jazz eine Musik und ihre Geschichte Econ Munchen 2001 ISBN 3 430 11609 0 Nach einer Dokumentarfilm Reihe von Ken Burns mit Beitragen von Wynton Marsalis Geoff Dyer But Beautiful Ein Buch uber Jazz Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 596 15314 X Ekkehard Jost Sozialgeschichte des Jazz 2 Auflage Zweitausendeins Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 86150 472 3 Peter Niklas Wilson Hrsg Jazz Klassiker Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 030030 4 Einzelnachweise Bearbeiten William Billy Taylor Jazz America s Classical Music The Black Perspective in Music 14 1 1986 21 25 vgl kritisch Jon Pareles Don t Call Jazz America s Classical Music New York Times 28 Februar 1999 zit nach R Wagnleiter Jazz Die klassische Musik der Globalisierung 2001 Reinhold Wagnleiter Jazz Die klassische Musik der Globalisierung 2001 Ulrich Stock Was sie zum Klingen bringt sind die Widerspruche Amerikas Die Zeit 6 April 2015 Zit nach Friedwald So Bill Dixon zit n Ekkehard Jost Jazzmusiker Materialien zur Soziologie der afro amerikanischen Musik Berlin 1982 S 58 Jost Jazzmusiker S 64ff unterscheidet schon fur die fruhen 1980er in New York 4 unabhangige Szenen die Mainstream Jazz Szene die Avantgarde Jazz Szene die Studiomusiker Szene und schliesslich die Pianobar Musiker Nicholas Payton and Guests Don t Need All That Jazz Village Voice 6 Januar 2012 The Word Jazz Will Now Be Racist Philadelphia Magazine 10 Januar 2012Weblinks BearbeitenLibrary of Congress William P Gottlieb Collection Photographs from the Golden Age of Jazz englisch Die Farbe des Jazz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jazz in den Vereinigten Staaten amp oldid 237944214