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Jazz Ambassadors war eine Konzertreihe die in der Zeit des Kalten Krieges vom US amerikanischen Aussenministerium initiiert und von 1956 bis 1978 durchgefuhrt wurde Musiker wie Louis Armstrong Dizzy Gillespie Duke Ellington Woody Herman Clark Terry Thelonious Monk Miles Davis Benny Goodman und viele andere wirkten dabei mit Geschichte BearbeitenWahrend des Kalten Krieges hatte der afroamerikanische Kongressabgeordnete Adam Clayton Powell Jr die Idee das angeschlagene Image der Vereinigten Staaten statt wie bisher mit Ballett und klassischer Musik mit einem internationalen Tournee Programm bekannter Jazzmusiker und Bands aufzupolieren Dies fand schliesslich unter dem Motto Real Americana statt und sollte den Jazz als kunstlerischen Gegensatz zum bestehenden politischen System darstellen Willis Conover von Voice of America dessen Jazzprogramme auch 1955 ausgestrahlt wurde meinte die Leute liebten den Jazz weil sie die Freiheit lieben Adam Clayton Powell arrangierte es dass sein Freund der Trompeter Dizzy Gillespie die erste Good Will Tour in diesem Sinne durchfuhren sollte er startete im Marz 1956 mit seiner 18 kopfigen Dizzy Gillespie Big Band und tourte durch den Mittleren Osten Sudasien Agypten und Sudamerika Ihren letzten Auftritt hatte die Gillespie Band in Athen wo Demonstranten kurz zuvor als Protest gegen die Unterstutzung der griechischen Militardiktatur durch die US Regierung deren Botschaftsgebaude mit Steinen beworfen hatten Viele dieser Studenten hatten Gillespie dennoch herzlichst willkommen geheissen Jedoch liessen sich nicht alle Musiker derart instrumentalisieren Louis Armstrong sagte 1957 eine Reise nach Moskau ab nachdem sich US Prasident Dwight D Eisenhower geweigert hatte Bundestruppen nach Little Rock Arkansas zu schicken um die Rechte der afroamerikanischen Bevolkerung durchzusetzen Die Bundesverwaltung und Aussenminister John Foster Dulles befurchteten ein diplomatisches Desaster zwei Wochen spater schickte Eisenhower die Bundestruppen Armstrong lobte den Sinneswandel und reiste mit den Jazz Ambassadors nach Sudamerika Im Jahr 1961 reiste Armstrong erneut nach Afrika 1962 tat dies Benny Goodman Durch das Jazz Ambassadors Programm entstanden fur die beteiligten Musiker vielfaltige internationale Kontakte die grossen Einfluss auf die Entwicklung des US amerikanischen Jazz hatten So absolvierte der Pianist Randy Weston eine Tournee durch Afrika Bei einem Besuch in Gabun lernte er dabei in einem lokalen Museum einheimische Musikinstrumente kennen und horte afrikanische Musiker Duke Ellington schrieb nach seiner Tournee 1963 die Far East Suite und Dave Brubeck komponierte einen Song fur die polnische Bevolkerung nach seinem Besuch in dem Land 1958 und spielte ihn bei einem Konzert in Posen Bei einem Turkeibesuch schrieb er The Golden Horn enthalten auf Jazz Impressions of Eurasia basierend auf den turkischen Worten fur vielen Dank Bei derselben Tour spielte er mit indischen Musikern spater mundeten viele Eindrucke in die Komposition Blue Rondo a la Turk auf dem Album Time Out die auf dem turkischen Zeybek Tanz basierte den er auf seiner Reise beobachtet hatte Aktuell fuhrt das Lincoln Center im Auftrag des State Departments ein ahnliches Programm unter dem Titel Rhythm Road durch das jeweils zehn Bands meist Jazzmusiker aber auch Hip Hop Musiker in 56 Lander schickt Im Gegensatz zu dem fruheren eher politischen Jazz Ambassadors Programm schreibt das Aussenministerium den Kunstlern aber nicht vor was sie zu tun haben Viele Musiker setzen sich jedoch mit der Kultur der besuchten Lander auseinander der Bassist Ari Roland studierte vor seiner Tournee nach Turkmenistan einige Folksongs ein und spielte sie mit einheimischen Musikern Er kommentierte seinen Ansatz wie folgt Die Leute sehen dass Amerikaner der hiesigen Kultur Tribut zollen viele kamen nach dem Konzert und sagten sie seien nicht wie alle Imperialisten die die Welt nach ihrem Bild verandern wollten Im Jahr 2008 spielte der Saxophonist Chris Byars in Saudi Arabien die Musik von Gigi Gryce der zum Islam konvertiert war und den Namen Basheer Qusim angenommen hatte Er meinte Wenn die Leute horen dass ich Kompositionen des US amerikanischen Jazzmusiker Basheer Qusim spielen werde bekomme ich deren Aufmerksamkeit Nach Ansicht des Journalisten Fred Kaplan ist das Ziel des gegenwartigen Programms die einzigartige und uberragende Vitalitat der Vereinigten Staaten zu demonstrieren und dass die USA harmonisch mit dem Rest der Welt auskommen will Eine Foto Ausstellung unter dem Titel Jam Session The Jazz Ambassadors Embrace the World fand 2008 im Meridian International Center in Washington D C statt Literatur BearbeitenFred Kaplan When Ambassadors Had Rhythm New York Times 29 Juni 2008 Korrektur 6 Juli 2008 Scott Gac Jazz Strategy Dizzy Foreign Policy and Government in 1956 In Americana 4 2005 Weblinks BearbeitenBuch Rezension im Spiegel 4 Juli 2008 uber Terence M Ripmaster Willis Connover Broadcasting Jazz To The World Cold War Diplomacy A Tribute to the Jazz Ambassadors Dokumentation und Fotos bei All about Jazz Andrea Canter in Jazzpolice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jazz Ambassadors amp oldid 237632514