www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Flugabwehrpanzer ist ein gepanzertes Fahrzeug das zur Flugabwehr und gegebenenfalls zur Luftraumuberwachung auf kurze und mittlere Distanzen verwendet wird Flugabwehrkanonenpanzer Gepard Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Einteilung 2 1 Flugabwehrkanonenpanzer 2 2 Flugabwehrraketenpanzer 2 3 Mischformen 3 Geschichte 3 1 Zeit bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 3 2 Zeit zwischen den Weltkriegen 3 3 Zweiter Weltkrieg 3 4 Kalter Krieg 3 4 1 Flugabwehrkanonenpanzer 3 4 2 Flugabwehrraketenpanzer 3 4 3 Gemischte Systeme 3 5 Entwicklung ab 1990 3 5 1 Flugabwehrkanonenpanzer 3 5 2 Flugabwehrraketenpanzer 3 5 3 Gemischte Systeme 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Begriff Flugabwehrpanzer ist in dieser Form nur im deutschen Sprachraum gebrauchlich Im englischen Sprachgebrauch sind die Begriffe anti aircraft vehicle Flugabwehrfahrzeug self propelled anti aircraft weapon abgekurzt SPAA selbstfahrende Flugabwehrwaffe oder self propelled air defense system abgekurzt SPAD selbstfahrendes Luftverteidigungssystem im russischen Sprachgebrauch der Begriff Zenitnaya samohodnaya ustanovka abgekurzt ZSU selbstfahrende Flugabwehrlafette ublich In beiden Fallen ist der Inhalt des Begriffes nicht auf gepanzerte Waffensysteme beschrankt Der Begriff Flakpanzer als Abkurzung fur Flugabwehrkanonenpanzer lasst sich im deutschen Sprachgebrauch erstmals mit Sicherheit 1944 belegen als das auf dem Fahrgestell des Panzers IV basierende Waffensystem als Flakpanzer 2 cm mit Fahrgestell Panzer IV Sd Kfz 161 4 bezeichnet wurde 1 Sein im selben Jahr gebauter Vorganger auf dem gleichen Fahrgestell erhielt dagegen die Bezeichnung Panzerflak Selbstfahrlafette 3 7 cm auf Panzerkampfwagen IV Sd Kfz 161 3 2 Im Sprachgebrauch der Bundeswehr werden fur derartige Fahrzeuge allgemein die Bezeichnungen Flugabwehrkanonenpanzer kurz FlakPanzer und Flugabwehrraketenpanzer kurz FlaRakPanzer benutzt Im Sprachgebrauch der NVA wurden derartige Fahrzeuge sofern sie mit Kanonen bewaffnet waren allgemein als Fla Selbstfahrlafette abgekurzt Fla Sfl bezeichnet 3 Einteilung BearbeitenEingeteilt werden die Fahrzeuge konstruktiv in Flugabwehrkanonenpanzer und Flugabwehrraketenpanzer sowie Mischformen Flugabwehrkanonenpanzer Bearbeiten nbsp Sensor zur Messung der Mundungsgeschwindigkeit an der Kanone des Flakpanzers GepardDie Bewaffnung moderner Flakpanzer besteht aus Maschinenkanonen die fur die Luftabwehr modifiziert oder entwickelt wurden Diese Waffen haben zwar eine relativ geringe Reichweite zeichnen sich aber durch eine hohe Kadenz aus Mit der dadurch erzeugten Geschosswolke wird eine ausreichend hohe Vernichtungswahrscheinlichkeit erreicht Zum Einsatz kommen zumeist einrohrige Waffensysteme von denen teilweise jedoch mehrere gleichzeitig verwendet werden Auch Gatling Kanonen oder andere mehrlaufige Waffensysteme finden Verwendung wenn auch vergleichsweise selten Die kompakte Bauweise ermoglicht hohe Richtgeschwindigkeiten was den Kampf gegen tieffliegende schnelle Ziele erleichtert Bei modernen Flakpanzern werden die Zieldaten mit Hilfe eines Radargerates oder optoelektronischer Sensoren ermittelt Unter Berucksichtigung von Kurs und Geschwindigkeit des Luftzieles und der Flugzeit der Geschosse werden der Vorhaltepunkt berechnet und die Richtwerte fur die Waffen ermittelt Gerichtet werden die Waffen automatisch mit Hilfe elektrischer oder hydraulischer Richtantriebe Einige Flakpanzer verfugen uber Sensoren zur Messung der Temperatur der Mundungsgeschwindigkeit und anderer fur die Ballistik relevanter Parameter Diese fliessen in die Berechnung der Richtwerte ein was die Genauigkeit erhoht Moderne Flakpanzer sind in der Lage den Feuerkampf sowohl im Stand als auch wahrend der Fahrt zu fuhren Verschossen werden im Kampf gegen Luftziele Splittergranaten Durch die hohe Rasanz der Flugbahn und die hohe Feuergeschwindigkeit eignen sich Flakpanzer auch zum Kampf gegen Ziele am Boden In diesen Fallen werden auch panzerbrechende Granaten eingesetzt Flugabwehrraketenpanzer Bearbeiten Die Bewaffnung der Flugabwehrraketenpanzer kurz FlaRakpanzer besteht aus Flugabwehrraketen Dabei kommen sowohl infrarot als auch radargesteuerte Lenkflugkorper zum Einsatz Infrarotgelenkte Lenkflugkorper sind selbstlenkende Fire and Forget Waffen die in der Lage sind Ziele ohne weitere Unterstutzung der Feuerplattform des Schutzen oder sonstiger externer Hilfsmittel anzusteuern Radargesteuerte Lenkflugkorper benotigen ein oder mehrere Radargerate die Ziel und Lenkflugkorper standig erfassen sowie einen Feuerleitcomputer der die Lenkkommandos fur den Lenkflugkorper berechnet Dieser Computer kann auch im Lenkflugkorper untergebracht sein Mischformen Bearbeiten Kombinationssysteme verfugen neben Rohrwaffen auch noch uber Raketen zur Bekampfung von Zielen Geschichte BearbeitenZeit bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Bearbeiten nbsp Britische QF 3 inch 20 cwt auf Lkw FahrgestellBereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges wurden Flugabwehrkanonen auf Lkw Fahrgestelle montiert Grund war weniger der Schutz der eigenen Truppen auf dem Gefechtsfeld dieser war schon wegen der praktisch nicht vorhandenen Bomben und Schlachtflugzeuge unnotig als vielmehr die Erhohung der Mobilitat dieser Waffen Die ursprunglich Ballonabwehrkanonen genannten Geschutze wurden zum Kampf gegen Fesselballone entwickelt die wiederum fur die Fernaufklarung und die Leitung des Artilleriefeuers genutzt wurden Motorisierte Ballonabwehrkanonen konnten schneller verlegt und zur Bildung von Schwerpunkten eingesetzt werden Derartige Fahrzeuge wurden in Deutschland unter anderem von Krupp 4 5 6 aber auch im Vereinigten Konigreich Frankreich den USA und in Russland entwickelt 7 Mit Beginn des Weltkrieges kam die Bekampfung von Flugzeugen als Aufgabe fur diese Waffen hinzu Anfanglich wurden auch Flugzeuge vornehmlich fur die Aufklarung und Feuerleitung eingesetzt In zunehmendem Masse wurden jedoch Bomben und Schlachtflugzeuge entwickelt und hergestellt Produzierte die deutsche Flugzeugindustrie 1914 294 Aufklarungsflugzeuge Typ A aber kein einziges Bomben oder Schlachtflugzeug so waren es 1918 465 Schlachtflugzeuge Typen I und S 789 Bombenflugzeuge Typ G und 7320 Aufklarungs Bomben und Schutzflugzeuge Typ C 8 Mit dem zunehmenden Einsatz von Flugzeugen an der Front aber auch durch den massierten Einsatz von Artillerie wurde ein Schutz der Flugabwehrfahrzeuge notwendig Folgerichtig panzerte man zumindest die Fahrerhauser der Fahrzeuge Vorreiter war hier auf deutscher Seite die Ballonabwehrkanone von Ehrhardt 9 dessen Entwurf jedoch abgelehnt wurde Weitere Beispiele fur diese Entwicklung sind die in Russland entwickelten Russo Balt T mit 76 mm FlaK und Austin mit 57 mm FlaK Als Waffen kamen Kanonen der Kaliber 50 bis 77 mm zum Einsatz die fur den Einsatz als Flug bzw Ballonabwehrwaffen abgeandert wurden Diese Waffen wiesen ausreichende ballistische Leistungen auf um sowohl Ballone die uber den gegnerischen Stellungen aufstiegen als auch Flugzeuge zu bekampfen Aufgestellt wurden die Waffen auf relativ hohen Sockellafetten um einen Schwenkbereich von 360 zu erreichen und auch bei hohen Erhohungswinkeln einen ausreichenden Rohrrucklauf zu ermoglichen Die hohe Aufstellung und der Platzbedarf fur die Bedienung der Waffe beim Schwenken machten jedoch den Schutz schwierig Zumindest wahrend des Marsches war die Besatzung bei einigen Fahrzeugen durch hochklappbare Bordwande gegen Handfeuerwaffen und Splitter geschutzt Abgeklappt dienten diese Seitenwande als Trittflache fur die Bedienung Eine andere Entwicklungslinie zeichnete sich durch den Einsatz kleinkalibriger Maschinenwaffen ab Die geringere Wirkung im Ziel wurde durch die hohere Kadenz ausgeglichen Aufgrund der geringeren Reichweite mussten diese Waffe jedoch in vorderster Linie eingesetzt werden und waren so gegnerischer Waffenwirkung starker ausgesetzt Da diese Waffen jedoch wesentlich kompakter waren und eine kleinere Bedienung benotigten war die Entwicklung von rundum gepanzerten Flugabwehrfahrzeugen moglich nbsp Canon de 75 modele 1897 auf Lkw Frankreich nbsp Davidson Cadillac USA 1909 nbsp 7 7 Krupp Ballonabwehrkanone Deutschland 1912 nbsp QF 13 pounder 6 cwt AA gun auf einem Lkw von Thornycroft Vereinigtes Konigreich 1915 nbsp Austin mit 57 mm FlaK Russland 1915 nbsp Russo Balt T mit 76 mm FlaK Russland 1915 nbsp 75mm 1916 Model field gun auf Lkw USA 1916 nbsp Peerless mit 40 mm Vickers QF Mark II Vereinigtes Konigreich 1916Zeit zwischen den Weltkriegen Bearbeiten nbsp Light Tank AA Mk IIn den 1920er Jahren wurden von Tuchatschewski und Triandafillow Tiefe Operation in der Sowjetunion Lidell Hart im Vereinigten Konigreich de Gaulle in Frankreich sowie von Nehring und Guderian in Deutschland Konzepte fur eine bewegliche Gefechtsfuhrung entwickelt die sich hauptsachlich auf gepanzerte Truppen abstutzte Diese Ideen erforderten konsequenterweise auch die Entwicklung entsprechend beweglicher geschutzter Unterstutzungsfahrzeuge In der Sowjetunion wurden ab Beginn der 1930er Jahre die SU 6 und die SU 8 entwickelt Fur beide Fahrzeuge war die moderne ursprunglich von Rheinmetall entwickelte 76 mm Flugabwehrkanone M1931 vorgesehen Als Basisfahrzeug der SU 6 diente der leichte Panzer T 26 fur die SU 8 der schwere Panzer T 28 Bei beiden Fahrzeugen konnte ein Schutz der Bedienung wahrend des Waffeneinsatzes aufgrund der oben beschriebenen Probleme nicht realisiert werden lediglich wahrend des Marsches war sie teilweise durch hochklappbare Seitenwande geschutzt Der T 26 war zu leistungsschwach um die schwere Flugabwehrkanone tragen zu konnen Da Motor Kraftubertragung und Fahrgestell permanent uberlastet waren musste die Entwicklung eingestellt werden Aufgrund von Schwierigkeiten mit der Produktion des T 28 wurde der einzige Prototyp der SU 8 nie fertiggestellt Der Ansatz den T 26 mit einer kleineren und leichteren 40 mm FlaK zu bewaffnen wurde nicht weiterverfolgt Lediglich die 76 mm Fla Sfl 29 K wurde in sehr geringer Stuckzahl produziert Die auf dem Fahrgestell des schweren Lkw JaA 10 aufgebaute Waffe entsprach konzeptionell den Flugabwehrfahrzeugen des Ersten Weltkrieges und wies aufgrund der fehlenden Panzerung des Fahrerhauses einen geringeren Schutz als die Fahrzeuge von Russo Balt oder Austin auf Damit verfugte die Rote Armee zu Beginn des Zweiten Weltkrieges praktisch uber keinerlei selbstfahrende Flugabwehrwaffen Im Vereinigten Konigreich wurde der zweite Prototyp der Birch gun mit einer 75 mm Kanone ausgerustet und war zum Kampf gegen Luftziele geeignet Die Waffe wurde offen auf dem Fahrgestell aufgestellt die Bedienung war also wahrend des Einsatzes ungeschutzt Das Projekt wurde jedoch 1928 abgebrochen Vickers Armstrong baute auf dem Chassis des Mk E 6 ton light tank Dragon Medium Mark IV tractor einen Flugabwehrpanzer mit der QF 1 pounder pom pom Kaliber 40 mm 10 Von diesem Fahrzeug wurden 26 Exemplare an Siam verkauft und im Franzosisch Thailandischen Krieg eingesetzt damit handelt es sich um den wahrscheinlich weltweit ersten Flakpanzer auf Kettenfahrgestell Der Light Tank AA Mk I ebenfalls eine Entwicklung von Vickers Armstrong war mit vier Maschinengewehren ausgerustet Vom Light Tank Mk VI wurden sowohl Versionen mit zwei 15 mm Maschinengewehren als auch mit vier 50cal Maschinengewehren hergestellt Insgesamt erwies sich der britische Ansatz kleinkalibrige Maschinenwaffen anstelle grosskalibriger Flugabwehrkanonen in die vorhandenen Panzerfahrgestelle zu integrieren als erfolgreicher als die sowjetischen Bemuhungen Allerdings hatten diese Flugabwehrwaffen eine relativ geringe Reichweite Auch waren Schutz und Beweglichkeit dieser Panzer nur wenig ausgepragt In Deutschland wurde die Entwicklung gepanzerter Fla Waffen durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages gehemmt Durch das Verbot der Entwicklung und des Baus von Panzern standen keine geeigneten Basisfahrzeuge zur Verfugung Die Panzerkampfwagen I bzw II wurden erst ab 1934 bzw 1935 einsatzreif Beide Fahrzeuge waren zu klein und leistungsschwach um eine wirkungsvolle Fla Bewaffnung tragen zu konnen Dafur entstanden Flugabwehrwaffen auf Halbkettenfahrzeugen Mit dem Sd Kfz 10 4 und dem Sd Kfz 6 2 standen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eine 2 cm bzw 37 mm FlaK auf derartigen Fahrgestellen zur Verfugung Die Fahrzeuge waren mobil und konnten gepanzerten Verbanden auf dem Marsch und im Angriff folgen jedoch war der Schutz nur in Form des Schutzschildes der Fla Waffen vorhanden Fahrzeug und Bedienung blieben ungeschutzt nbsp Birch gun Mk II Vereinigtes Konigreich 1926 nbsp Sd Kfz 6 2 nbsp Sd Kfz 10 4Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Der Luftvarnskanonvagn L 62 Anti II war der erste Flakpanzer aus der Zeit des Zweiten WeltkriegesWahrend des Zweiten Weltkrieges hatte sich in zunehmendem Masse die Wirksamkeit des Einsatzes von Sturzkampf Jagdbomben und Schlachtflugzeugen deutlich gezeigt Bei fehlender Luftuberlegenheit war die Moglichkeit der eigenen Operationsfuhrung ohne wirksame Flugabwehr stark eingeschrankt Eigene Truppen benotigten Schutz nicht nur in Verfugungsraumen sondern auch auf dem Marsch und im Gefecht Dies fuhrte zur Weiterentwicklung der selbstfahrenden Fla Artillerie und zur Entwicklung von Flugabwehrpanzern im klassischen Sinne In Deutschland wurde zunachst an der Nutzung von Halbkettenfahrzeugen als Tragerfahrzeug fur Flugabwehrwaffen festgehalten Neben den bereits eingefuhrten Typen wurden der 2 cm Flak Vierling 38 und die 3 7 cm Flak 37 auf dem Sd Kfz 7 entwickelt produziert und eingesetzt Die Forderung nach erhohtem Schutz fur die Bedienung fuhrte ab 1942 zur Entwicklung von Flugabwehrfahrzeugen auf Basis des Schutzenpanzerwagens Sd Kfz 251 Wahrend das SdKfz 251 4 mit zwei MG 34 nicht zur Einsatzreife gelangte wurde das SdKfz 251 17 mit 2 cm Flak 38 in nennenswerter Stuckzahl gefertigt Ab 1943 wurden vom Schutzenpanzerwagen 251 21 mit Flak Drilling etwa 320 Exemplare hergestellt Als Waffe kamen entweder drei 1 5 cm MG 151 15 oder drei 2 cm MG 151 20 zum Einsatz Bei der 8 8 cm FlaK auf Sd Kfz 8 bzw Sd Kfz 9 handelt es sich nicht um Flugabwehrfahrzeuge da die Waffen zum Einsatz gegen verbunkerte Stellungen bzw als Panzerjager entwickelt wurden Auf amerikanischer Seite diente das Halbkettenfahrzeug M3 als Basis fur die Entwicklung des M16 Zunachst mit zwei 12 7 mm MGs bewaffnet und als M13 bezeichnet kam ab November 1942 der M45 Quadmount genannte Fla Vierling mit Kaliber 50 zum Einsatz Die Ausfuhrung M15 mit der 37 mm Gun M1 bekam einen rundum drehbaren gepanzerten Turm Im Vereinigten Konigreich wurden mangels verfugbarer eigener Halbkettenfahrzeuge ebenso wie in der Sowjetunion kleinkalibrige Fla Waffen vorrangig auf Lkw Fahrgestelle montiert Die sowjetische ZiS 43 mit der 37 mm FlaK M1939 gelangte nicht zur Serienreife und wurde im November 1942 eingestellt In Grossbritannien wurden leichte Geschutze zunachst auf Lkw verlastet Daraus entwickelte sich die feste Installation der Waffen auf einem Lkw Fahrgestell Das erste derartige Fahrzeug war der mit einer 40 mm Bofors Flak ausgerustete Carrier SP 4x4 40 mm AA auf dem Morris C8 Weitere Fahrzeuge dieser Art folgten In zunehmendem Masse waren jedoch diese Losungen unzureichend Zwar waren diese Fahrzeuge ausreichend mobil jedoch wurde der fehlende Schutz zum Nachteil Durch die Verwendung von Panzerfahrgestellen sollten Schutz und Beweglichkeit an die der Kampfpanzer angeglichen werden Ein Flakpanzer wurde wahrend des Krieges zunachst im neutralen Schweden entwickelt Der Luftvarnskanonvagn L 62 Anti II wurde 1941 42 aus dem Panzer Stridsvagn L 60 abgeleitet Als Waffe wurde die 40 mm Flak 40 ItK 38 von Bofors verwendet Sechs dieser Panzer wurden 1942 nach Finnland verkauft und kamen somit im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Achsenmachte zum Einsatz Die Konstruktionsunterlagen des L 62 Anti I waren bereits 1940 nach Ungarn verkauft worden Auf ihrer Grundlage entstand dort der 40M Nimrod mit einer in Lizenz hergestellten 40 mm Bofors Flak Im Vergleich zum ursprunglichen Entwurf wurde der Turm vergrossert und die Turmpanzerung verstarkt Zwischen November 1941 und 1944 wurden ca 135 Nimrod produziert In Deutschland scheiterte die Entwicklung von Fla Waffen auf Panzerfahrgestellen zunachst an den verfugbaren Chassis Der Flakpanzer I mit der 2 cm FlaK wurde 1940 nur in geringer Stuckzahl hergestellt Spater verhinderten die fehlenden Produktionskapazitaten den Bau von Flakpanzern so dass auf den Schutzenpanzerwagen Sd Kfz 251 zuruckgegriffen werden musste Erst ab Marz 1944 kamen die ersten leistungsfahigen Flakpanzer IV zum Einsatz Der in der Truppe Mobelwagen genannte Panzerflak Selbstfahrlafette 3 7 cm auf Panzerkampfwagen IV Sd Kfz 161 3 war mit einer 3 7 cm FlaK ausgerustet und wurde in 240 Exemplaren gebaut Zum Feuerkampf mussten die Seitenwande abgeklappt werden so dass die Bedienung wahrend des Feuerkampfes ungeschutzt war Der Flakpanzer Wirbelwind offiziell als Flakpanzer 2 cm mit Fahrgestell Panzer IV Sd Kfz 161 4 bezeichnet war mit dem 2 cm Flak Vierling 38 bewaffnet und besass einen um 360 drehbaren Turm mit festen Seitenwanden Zwischen August 1944 und Februar 1945 wurden 105 Wirbelwind produziert Der Ostwind war ahnlich wie der Wirbelwind aufgebaut besass aber nur noch eine 3 7 cm FlaK 43 Ein Prototyp wurde gebaut und wahrend der Ardennenoffensive eingesetzt ein weiterer Prototyp des Ostwind II mit 3 7 cm Flak Zwilling 44 entstand zum Jahreswechsel 1944 45 ebenso ein Zerstorer 45 mit dem 3 cm Flak Vierling 103 38 Eine Serienproduktion erfolgte nicht mehr Vom Kugelblitz wurden bis Kriegsende lediglich funf Vorserienexemplare hergestellt Der Panzer war mit zwei 30 mm Kanonen MK 103 38 mit Gurtzufuhrung bewaffnet und besass einen rundum geschlossenen Turm Der Einbau eines Raumbildentfernungsmessers war vorgesehen Der Flakpanzer Coelian mit zwei 3 7 cm Fla Kanonen in einem geschlossenen Turm auf dem Chassis des Panzerkampfwagens V Panther blieb ein Entwurfsmodell lediglich eine Attrappe wurde gebaut In Grossbritannien diente der Crusader als Basisfahrzeug fur Flakpanzer Der Crusader III AA Mk I war mit der 40 mm FlaK von Bofors ausgerustet der Crusader III AA Mk II bzw Mk III mit je zwei 20 mm Maschinenkanonen von Oerlikon und einem Vickers K Maschinengewehr oder mit drei Maschinengewehren Mk II und III unterschieden sich nur durch die Anordnung der Funkanlage Der Centaur wurde ebenfalls als Flakpanzer produziert Von der mit zwei Polsten 20 mm Flak ausgerusteten Version Centaur AA Mk I wurden 95 bei der Landung in der Normandie eingesetzt spater aber aus dem Fronteinsatz zuruckgezogen da Fla Waffen aufgrund der alliierten Luftuberlegenheit nur in geringem Umfange benotigt wurden Auch der Nachfolger Centaur AA Mk II erhielt wieder zwei Polsten 20 mm Flak Der M24 Chaffee diente in den USA als Ausgangspunkt fur die Entwicklung eines Flakpanzers Die als M19 bezeichnete Version war mit einem 40 mm Flak Zwilling von Bofors bewaffnet Von 904 bestellten Panzern wurden 285 ausgeliefert In der Sowjetunion unternahm man verschiedene Anstrengungen Flakpanzer auf Basis leichter Panzer zu entwickeln Alle Entwicklungen kamen wie auch die SU 72 vor allem wegen der Auslastung der sowjetischen Rustungsindustrie mit dem Bau von Panzern und Selbstfahrlafetten nicht zur Produktion Erst von der ZSU 37 wurden ab 1944 70 Stuck produziert das Fahrzeug kam jedoch wahrend des Krieges nicht mehr zum Fronteinsatz Gegen Ende des Krieges hatte sich der auf dem Chassis eines mittleren Panzers aufgebaute mit ein oder zwei Maschinenkanonen des Kalibers 37 bis 44 mm ausgerustete Flakpanzer als Standardlosung entwickelt Entfernungsmessgerate oder Feuerleitanlagen waren nicht integriert geschossen wurde mit Reflexvisieren Daneben wurden leicht oder nur teilweise gepanzerte Flugabwehrfahrzeuge auf Halbkettenfahrzeugen genutzt die mit mehrlaufigen Maschinengewehren bewaffnet waren Vorteilhaft war hier die geringere Komplexitat was sich in einem niedrigeren Preis geringeren Anforderungen an die Herstellung und einer hoheren Verfugbarkeit auswirkte Fla Waffen auf Lkw und Halbkettenfahrzeugen nbsp Sd Kfz 7 1 mit 2 cm Flak Vierling 38 nbsp Sd Kfz 7 2 mit 3 7 cm Flak 37 nbsp M13 nbsp M15 nbsp M16 nbsp Britische 40 mm FlaK auf LkwFla Waffen auf Panzerfahrgestell nbsp Panzerflak Selbstfahrlafette 3 7 cm auf Panzerkampfwagen IV Sd Kfz 161 3 nbsp Flakpanzer 2 cm mit Fahrgestell Panzer IV Sd Kfz 161 4 nbsp Crusader mit 40 mm FlaK nbsp Crusader III AA II mit 20 mm FlaK Zwilling nbsp Crusader mit Fla Drilling nbsp M19Kalter Krieg Bearbeiten Im Kalten Krieg standen sich von 1947 bis in die 1980er Jahre die Westmachte unter Fuhrung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion und ihre europaischen und asiatischen Satellitenstaaten gegenuber Nach den damaligen Vorstellungen wurde eine militarische Auseinandersetzung hauptsachlich in Mitteleuropa gefuhrt werden Dabei sollten Panzer und mechanisierte Infanterieverbande zum Einsatz kommen Ab den 1950er Jahren wurde von beiden Seiten auch der Einsatz taktischer Nuklearwaffen auf dem Gefechtsfeld geplant Die Entwicklung selbstfahrender Flugabwehrwaffen wurde wesentlich von diesen Rahmenbedingungen aber auch von den jeweils vorhandenen technischen und okonomischen Moglichkeiten gepragt Flugabwehrkanonenpanzer Bearbeiten nbsp ZSU 23 4Im Bereich der selbstfahrenden Fla Artillerie wurden die schon im Zweiten Weltkrieg entstandenen Entwicklungslinien fortgefuhrt Kleinkalibrige Fla Waffen wurden auf Halbkettenfahrgestelle aber auch auf gepanzerte Radfahrzeuge gesetzt In der Sowjetunion wurde der BTR 152A bzw 152E entwickelt 11 bei dem auf das oben offene Chassis 14 5 mm Maschinengewehre KPW als Zwilling oder Vierling gesetzt wurden Der M16 wurde in den amerikanischen Streitkraften aber auch in der Bundeswehr in Frankreich Belgien die Niederlande Norwegen und Israel genutzt Ein ahnliches Fahrzeug entstand mit dem M53 59 Praga in der Tschechoslowakei Vorteilhaft waren Beweglichkeit und einfache Konstruktion jedoch entsprachen Waffenwirkung hier insbesondere die Reichweite und Schutz schon Ende der 1950er Jahre nicht mehr den Anforderungen Der Kampf gegen Strahlflugzeuge wurde durch die fehlenden elektronischen Aufklarungs und Feuerleitmittel erschwert Die Entwicklung zu grosseren schwereren und starker geschutzten Panzern wahrend des Zweiten Weltkrieges ermoglichte jetzt auch die Integration grosskalibriger Fla Bewaffnung In den USA entstand ab 1951 der M42 Duster in der Sowjetunion die ZSU 57 2 Beiden Fahrzeugen ist gemeinsam dass das Chassis auf Grundlage eines bereits vorhandenen Panzers entwickelt wurde Bei der M42 war dies der leichte Panzer M41 bei der ZSU 57 2 der mittlere Panzer T 54 Beiden Systemen gemeinsam ist auch die Verwendung einer Zwillingswaffe um durch die hohere Feuergeschwindigkeit die Trefferwahrscheinlichkeit und die Wirkung im Ziel zu erhohen Bei der ZSU kam die aus der 57 mm Flugabwehrkanone S 60 entwickelte Kanone S 68 mit gleichem Kaliber beim M42 die M2A1 40 mm Bofors Maschinenkanone zum Einsatz Beide Systeme wiesen auch ahnliche Leistungsdaten auf Problematisch war jedoch auch hier das Fehlen elektronischer Aufklarungs und Feuerleitmittel Ein ahnlicher Ansatz wurde in der Volksrepublik China mit dem Typ 63 verfolgt bei dem ein 37 mm FlaK Zwilling auf das Fahrgestell eines Panzers T 34 gesetzt wurde In den 1950er Jahren wurde durch den Fortschritt auf dem Gebiet der Elektronik der Bau von Flugabwehrpanzern moglich bei dem Aufklarungs Fuhrungs und Wirkmittel auf einem Fahrzeug untergebracht werden konnten Dies erhohte einerseits die Mobilitat der Flugabwehr fuhrte aber andererseits zu einer weitaus hoheren Trefferwahrscheinlichkeit In der Sowjetunion wurde ab 1957 mit dem Objekt 530 ein Flakpanzer mit zwei 57 mm Kanonen entwickelt bei dem zur Aufklarung und Feuerleitung zunachst der Komplex Kama spater der Komplex Wolga vorgesehen war Beide Komplexe vereinten ein Radargerat mit einem Feuerleitrechner radiolokacionno pribornyj kompleks Nach Bau eines Prototyps 1958 wurde die Entwicklung eingestellt da die gestellten Ziele mit kleinkalibrigen Waffen leichter zu erreichen waren Ebenfalls ab 1957 wurden die ZSU 37 2 Jenissei und die ZSU 23 4 Schilka entwickelt die mit einem 37 mm Zwillings bzw einem 23 mm Vierlingsgeschutz bewaffnet waren Letztendlich wurde die ZSU 23 4 fur die Serienproduktion ausgewahlt in die Bewaffnung der Sowjetarmee ubernommen und in zahlreiche Lander exportiert Die Waffenwirkung war zunachst noch ausreichend Ab Mitte der 1970er Jahre war die ZSU 23 4 gegen starker gepanzerte Flugzeuge wie die Fairchild Republic A 10 nur noch wenig wirksam Auch war die Reichweite zur Bekampfung von Flugzeugen und Kampfhubschraubern die Abstandswaffen einsetzten unzureichend Aufgrund der technisch bedingten Reaktionszeiten war ein schneller Zielwechsel bei Nutzung des Aufklarungsradars nicht moglich Die Bekampfung von nur kurzzeitig auftauchenden Zielen war damit deutlich erschwert Dies fiel insofern ins Gewicht als die NATO ab Mitte der 1980er Jahre Kampfhubschrauber und Flugzeuge mit prazisionsgelenkter Munition und Waffensystemen einfuhrte die nach dem Fire and Forget Prinzip arbeiteten Mangelhaft waren sowohl die fehlende Einbeziehung in einen automatisierten Fuhrungsverbund als auch die durch die Radarabstrahlung bedingte relativ hohe Aufklarbarkeit und Storbarkeit der ZSU 23 4 In den USA wurde mit dem M163 Vulcan ein Fahrzeug fur einen ahnlichen Aufgabenbereich entwickelt Hier wurde eine 20 mm M168 Gatling Kanone als Hauptbewaffnung genutzt Reichweite und Wirkung im Ziel ahnelten den entsprechenden Werten der ZSU 23 4 Allerdings hatte das Fahrzeug kein Suchradar auch war die Bedienung im oben offenen Turm weitgehend ungeschutzt nbsp Flugabwehrkanonenpanzer GepardDer ab 1965 entwickelte Flugabwehrkanonenpanzer Gepard folgte grundsatzlich dem Konzept der ZSU 23 4 allerdings kamen hier mit der 35 mm L 90 Maschinenkanonen Oerlikon KDA eine deutlich leistungsfahigere Waffe zum Einsatz Neuartig war beim Gepard die Verwendung von zwei separaten Radargeraten mit unabhangig arbeitenden Antennenanlagen fur Aufklarung und Zielbegleitung Dadurch ist es dem Gepard im Gegensatz zu ZSU 23 4 moglich auch wahrend der Zielbegleitung und bekampfung die Aufklarung des Luftraumes fortzusetzen Die Trennung ermoglichte auch die Antenne des Suchradars als angeschnittenen Parabolspiegel auszulegen Dessen Cosecans Antennendiagramm ermoglicht das nahezu vollstandige Absuchen des Luftraumes bei einer Drehung der Antenne um 360 Ahnlich war auch der amerikanische Flakpanzer M247 Sergeant York aufgebaut Anstelle der ursprunglich vorgesehenen 35 mm Oerlikon Zwillingskanone wurde hier wieder ein 40 mm Flakzwilling von Bofors verwendet Notwendig geworden war die Entwicklung weil die Reichweite der M163 im Kampf gegen Hubschrauber die Abstandswaffen einsetzten unzureichend war Wahrend der Gepard als erfolgreicher Entwurf gilt und auch nach Belgien und die Niederlande exportiert wurde wurde nach 50 gebauten Fahrzeugen das Projekt M247 im Dezember 1986 wegen unuberwindbarer Probleme und finanzieller Engpasse eingestellt Der ab 1987 eingefuhrte japanische Flakpanzer Typ 87 lehnt sich ebenfalls eng an die Konstruktion des Gepard an Auch in Frankreich wurde mit dem AMX 13 DCA ein Flakpanzer entwickelt Zur Zielerfassung diente das RD515 Œil Noir Zielerkennungsradar mit einer Reichweite von 12 km Eine automatische Ubermittlung der Zieldaten an die Richtantriebe der Waffen gab es jedoch nicht Nach der Zielerfassung musste der Richtschutze das vom Radar erfasste Ziel in seinem optischen Sichtgerat auffassen und begleiten da die Ziele nur optisch und von Hand verfolgt werden konnten Das Radargerat wurde wahrenddessen fur die Entfernungsmessung genutzt Richtwinkel und Entfernung wurden uber einen Feuerleitrechner an die Geschutze ubermittelt Insgesamt war diese Art der Feuerleitung kompliziert und potentiell fehlerbehaftet Daher wurden vom AMX 13 DCA nur wenige Exemplare gebaut ein Nachfolger wurde nicht entwickelt Der in Italien entwickelte Flakpanzer Otomatic mit einer 76 62 Compact bewaffnet verfugte uber ein Feuerleit und ein Suchradar Allerdings wurde er von den italienischen Streitkraften aus Kostengrunden nicht beschafft Der stattdessen eingefuhrte SIDAM 25 besass kein eigenes Radar und war zur Aufklarung und Feuerleitung auf ein in der Batterie mitgefuhrtes Radar angewiesen was die Mobilitat einschrankte Insgesamt hatte sich am Ende der 1980er Jahre der auf einem Kettenfahrgestell aufgebaute Flakpanzer durchgesetzt der mit schnellfeuernden Maschinenkanonen bewaffnet war und uber ein eigenes Aufklarungsradar sowie uber eine weitgehend automatisierte Feuerleiteinrichtung verfugte Derartig komplexe Waffensysteme stellten jedoch hohe Anforderungen an Entwicklung und Produktion so dass sie im Wesentlichen nur in der Sowjetunion der Bundesrepublik Deutschland und Japan hergestellt wurden Der in der Komplexitat begrundete Preis setzte der weiten Verbreitung derartiger Waffensysteme Grenzen Eine Besonderheit stellt insofern das 1981 offentlich vorgestellte Waffensystem Wildcat dar bei dem ein gepanzertes Radfahrgestell zum Einsatz kam Dies sollte die Betriebskosten senken Suchradar und Feuerleitgerat waren auch bei diesem Flakpanzer vorhanden Allerdings konnten fur das von Krauss Maffei Siemens Hollandse Signaal Mauser KUKA und AEG entwickelte System keine Abnehmer gefunden werden nbsp M3 TCM 20 nbsp M53 59 Praga nbsp M42 Duster nbsp ZSU 57 2 nbsp Type 63 nbsp M163 Vulcan nbsp M247 Sergeant York nbsp AMX 13 CDA nbsp SIDAM nbsp Typ 87Flugabwehrraketenpanzer Bearbeiten nbsp MIM 46 MaulerAm Ende der 1950er Jahre ermoglichte die sich entwickelnde Elektronik den Bau mobiler Flugabwehrraketensysteme Beispiele sind die US amerikanische MIM 23 HAWK und die sowjetischen Fla Raketensysteme 2K11 Krug und 2K12 Kub Bei den in der Sowjetunion entwickelten Systemen wurden leicht gepanzerte Kettenfahrgestelle genutzt die der Besatzung neben dem Feuer vor Handwaffen und Splittern auch vor bakteriologischen und chemischen Kampfstoffen sowie radioaktivem Niederschlag schutzen Um Flakpanzer im eigentlichen Sinne handelt es sich hier jedoch nicht da Aufklarungs Fuhrungs und Wirkmittel auf mehrere Fahrzeuge verteilt waren Auch das 1966 eingefuhrte System Crotale nutzte ursprunglich noch mehrere Fahrzeuge fur die unterschiedlichen Komponenten des Systems Das erste sowjetische System bei dem alle Komponenten auf einem Fahrzeug vereinigt werden konnten war der Fla Raketenkomplex 9K33 Osa dessen Entwicklung vom amerikanischen MIM 46 Mauler initiiert wurde Wahrend die Entwicklung des MIM 46 wegen technischer Probleme eingestellt wurde wurde die 9K33 in die Bewaffnung der Sowjetarmee ubernommen und in zahlreiche Lander exportiert Beide Waffensysteme besassen bzw besitzen ein Suchradar und damit die Moglichkeit zur eigenstandigen elektronischen Aufklarung Die Lenkung der Flugabwehrraketen erfolgt in beiden Fallen ebenfalls radargestutzt Auch der in den 1970er Jahren in deutsch franzosischer Gemeinschaftsarbeit entwickelte Fla Raketenpanzer Roland nutzt ein Radargerat zur Aufklarung und Lenkung des Flugkorpers Neben verschiedenen Lkw wurden Chassis des Schutzenpanzers Marder des Kampfpanzers AMX 30 und der Panzerhaubitze M109 fur die unterschiedlichen Ausfuhrungen genutzt Das britische System Tracked Rapier kombiniert Radar und acht Lenkflugkorper auf dem Fahrgestell M548 das auf Basis des M113 entstanden ist Ein anderer konzeptioneller Ansatz wurde mit der 1968 eingefuhrten 9K31 Strela 1 verfolgt Hier wie auch beim Nachfolger 9K35 Strela 10 kommen infrarotgelenkte Flugabwehrraketen zum Einsatz Nachteilig war bei beiden Fahrzeugen die nicht oder nur eingeschrankt vorhandene Moglichkeit zur elektronischen Aufklarung Den gleichen konzeptionellen Ansatz verfolgen die 1968 in Dienst gestellte MIM 72 Chaparral Beide Ansatze wiesen unterschiedliche Vor und Nachteile auf Infrarotgelenkte Systeme sind kompakter gebaut und damit mobiler weitgehend gegen elektronische Gegenmassnahmen geschutzt und weniger komplex was Entwicklungs und Beschaffungskosten reduziert Nachteilig ist die eingeschrankte Fahigkeit zur Aufklarung und die relativ geringe Reichweite Radargefuhrte Flugabwehrraketensysteme haben demgegenuber eine grossere Reichweite und sind bei Tag und Nacht einsetzbar nbsp Start und Leitstation 9A33 des Fla Raketenkomplexes 9K33 nbsp Start und Leitstation 9A330 des Fla Raketenkomplexes Tor M1 nbsp Roland auf Fahrgestell Spz Marder nbsp Roland auf Fahrgestell des AMX 30 nbsp Roland auf Fahrgestell M109 nbsp Tracked Rapier nbsp Startfahrzeug 9P31 des Fla Raketenkomplexes 9K31 Strela 1 nbsp Startfahrzeug 9A35 des Fla Raketenkomplexes 9K35 Strela 10 nbsp MIM 72 ChaparralGemischte Systeme Bearbeiten nbsp Tunguska M 1Bereits in den 1970er Jahren wurden beim Einsatz in der Sowjetarmee die unterschiedlichen Vor und Nachteile der eingefuhrten Flugabwehrkanonen und Flugabwehrraketenpanzer deutlich Die ZSU 23 4 konnte mit ihrem Radargerat eigenstandig aufklaren und war bei Tag und Nacht einsetzbar Nachteilig waren Reichweite und im Laufe der Zeit auch die Waffenwirkung der 23 mm Kanonen Die 9K31 Strela 1 hatte eine hohere Reichweite besass aber keine Aufklarungsmittel und konnte bei Nacht und bei Tag unter bestimmten Bedingungen nicht eingesetzt werden Beim Einsatz gegen die in den 1980er Jahren aufkommenden Marschflugkorper war die Trefferwahrscheinlichkeit bei beiden System gering jedoch konnte mit der ZSU 23 4 Sperrfeuer geschossen werden Die Bemuhungen die vorhandenen Nachteile zu kompensieren fuhrten in der Sowjetarmee und verbundeten Streitkraften zunachst zur Umstrukturierung der Fla Artilleriebatterien zu Flaraketen Artilleriebatterien bei denen die ZSU 23 4 und die 9K31 Strela 1 spater die 9K35 Strela 10 gemischt eingesetzt wurden Letztlich fuhrte dies zur Entwicklung der 2K22 Tunguska bei der zwei 30 mm Kanonen 2A38 acht Startvorrichtungen fur radargesteuerte Raketen 9M311 ein Suchradar und ein Feuerleitradar auf einem Fahrzeug vereinigt wurden Das Waffensystem wurde 1982 in Dienst gestellt und blieb bis zum Ende der 1980er Jahre weltweit das einzige Fahrzeug seiner Art Entwicklung ab 1990 Bearbeiten nbsp Waffenanlage und Antenne des Radargerates der Panzir S 1Ab den 1990er Jahren nahmen die Konflikte asymmetrisch kampfender Gegner an Bedeutung zu Demgegenuber trat die Bekampfung von Flugzeugen Hubschraubern und Marschflugkorpern zuruck Dies fuhrte weltweit zur Reduzierung der Rolle der Flugabwehrpanzer Neu eingefuhrte Systeme gehen im Wesentlichen auf Entwicklungen aus der Zeit des Kalten Krieges zuruck oder stellen Weiterentwicklungen eingefuhrter Systeme dar Neuentwicklungen wie ADATS wurden teilweise nicht mehr eingefuhrt Beschaffungen reduziert und die Anzahl der in Dienst stehenden Flugabwehrpanzer drastisch vermindert Die Bundeswehr loste schliesslich 2012 die Heeresflugabwehrtruppe vollstandig auf Konzeptionell neue Ansatze wie das Medium Extended Air Defense System entfernen sich zunehmend vom Konzept des autonom einsetzbaren geschutzten Flugabwehrpanzers wurden nachhaltig verzogert und befinden sich noch weit vor einer eventuellen Realisierung Insgesamt zeichnet sich die Tendenz ab Flugabwehrsysteme auf ungepanzerten Fahrzeugen zu installieren Derartige Waffensysteme sind leichter weniger kostenintensiv auf dem Gefechtsfeld ausreichend beweglich und konnen besser im Lufttransport verlegt werden So wird das System 96K6 Panzir auf verschiedenen Lkw Fahrgestellen produziert Auch fur den Schutz von Einrichtungen und Objekten gegen Bedrohungen aus der Luft wird zunehmend auf geschutzte Fahrzeuge verzichtet das Nachstbereichschutzsystem MANTIS ist beispielsweise ein stationares System Flugabwehrkanonenpanzer Bearbeiten Konzeptionell wurden die wahrend des Kalten Krieges verfolgten Entwicklungslinien fortgefuhrt Bei dem sudkoreanischen K30 Biho dem britischen Marksman und dem polnischen PZA Loara handelt es sich um Flugabwehrkanonenpanzer die sich konzeptionell eng an den Flakpanzer Gepard anlehnen Das israelische Derivat Machbet der M163 Vulcan verwendet wie das Original eine 20 mm Gatling Kanone wahrend beim schwedischen CV 9040AAV eine 40 mm Kanone zum Einsatz kommt Der chinesische PGZ95 ahnelt wieder dem Gepard besitzt allerdings vier 25 mm Maschinenkanonen Gemeinsam ist allen Fahrzeugen die Verwendung schnellfeuernder Maschinenkanonen sowie von Radar zur Aufklarung und Feuerleitung nbsp K30 Biho nbsp Marksman nbsp PZA Loara nbsp CV9040AAV nbsp Machbet nbsp PGZ95Flugabwehrraketenpanzer Bearbeiten Das Lenkwaffensystem ADATS nutzte lasergelenkte Flugkorper und ermoglichte Zielerfassung und verfolgung mit Radar TV Infrarot FLIR oder Restlichtverstarker wurde aber mangels Bedarf in den USA und der Schweiz nicht eingefuhrt allerdings in geringen Stuckzahlen von Kanada Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten beschafft Andere Flugabwehrraketenpanzer wurden nicht mehr eingefuhrt beim rumanischen CA 95 und dem kroatischen Strijela 10CROA1 wurde die Waffenanlage der 9K35 Strela 10 lediglich auf ein neues Fahrgestell gesetzt Das Leichte Flugabwehr System LeFlaSys wurde ab 1992 entwickelt und 2001 in die Bundeswehr eingefuhrt Aufklarungs und Wirkmittel sind hier auf mehrere Fahrzeuge verteilt Als Waffen werden FIM 92 Stinger oder 9K38 Igla eingesetzt Mit dem Aufklarungs Fuhrungs und Feuerleitfahrzeug AFF ist das LeFlaSys mit einem 3 D Luftraumuberwachungsradar HARD Helicopter amp Airplane Radio Detection Radar der Firma Ericsson ausgerustet welches Flugziele bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern und einer Hohe von 5000 Metern erfassen kann Die Systemkomponenten werden uber Funk miteinander zum Datenaustausch verbunden Um einen Flugabwehrpanzer im klassischen Sinne handelt es sich bei diesen System jedoch nicht mehr nbsp ADATS nbsp CA 95 nbsp Strijela 10CROA1 nbsp Waffentrager Ozelot des LeFlaSys nbsp AFF des LeFlaSysGemischte Systeme Bearbeiten Bei den gemischten Flugabwehrpanzern zeichneten sich konzeptionell ebenfalls keine neuen Entwicklungen ab Die polnische ZSU 23 4MP Biala ist eine tiefgreifende Modernisierung der ZSU 23 4 Neben den 23 mm Kanonen kommen auch hier infrarotgelenkte Fla Raketen Grom ein Derivat der sowjetischen 9K38 Igla zum Einsatz Auf ein aktives Radarsystem wurde vollstandig verzichtet die Zielerfassung und begleitung erfolgt rein optisch Der Analogrechner wurde durch einen digitalen Computer ersetzt Durch die Verwendung neuer Munition soll die Reichweite der 23 mm Kanonen um 0 5 bis 1 km gesteigert worden sein Polen beschafft ungefahr 70 Exemplare da die mittlerweile produzierte PZA Loara zu kostenintensiv ist 12 Der M6 Linebacker kombiniert die infrarotgelenkte FIM 92 Stinger mit einer 25 mm Maschinenkanone Die Zielerfassung erfolgt optisch und computergestutzt Das russische System 96K6 Panzir ist der Nachfolger der Tunguska und ahnlich aufgebaut Neben verschiedenen Lkw Typen wird auch das Chassis GM352M1E GM352M1E als Basisfahrzeug angeboten Ein komplette Neuentwicklung stellt das serbische PASARS System dar Es kombiniert infrarotgelenkte Wympel R 3 Raketen mit einer 40 mm Rohrwaffe Als Basis dient ein 6 6 Radfahrzeug nbsp ZSU 23 4MP Biala nbsp M6 Linebacker nbsp 96K6 Panzir nbsp PASARSLiteratur BearbeitenAleksandr Shirokorad Otechestvennye poluavtomaticheskie zenitnye pushki in Tehnika i vooruzhenie Ausgabe 07 1998 russisch Vladimir Rozov Naperegonki s aviaciej in Tehnika i vooruzhenie Ausgabe 07 1998 russisch M Svirin Samohodki Stalina Istoriya sovetskoj SAU 1919 194 Verlag Yauza EKSMO 2008 russisch Walter J Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten Motorbuchverlag Stuttgart 1975 ISBN 3 87943 402 6 Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flakpanzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Flugabwehrpanzer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten S 114 ff Siehe Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten S 109 Siehe Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA siehe 1 idrive kz Memento vom 19 Dezember 2015 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt 7 7 cm leichte Kraftwagenflak Fried Krupp A G Link zum Bild Bitte Urheberrechte beachten siehe Vladimir Rozov Naperegonki s aviaciej siehe Olaf Groehler Geschichte des Luftkrieges 1910 bis 1980 Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik 1981 Bild siehe armourbook com siehe 2 russisch sieh u a Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Technikkatalog 14 5 mm Fla MG Zwilling auf SPW 1 2 Vorlage Toter Link www obr tarnow pl Website des Herstellers Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugabwehrpanzer amp oldid 238736330