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Flakpanzer IV war die Bezeichnung von vier Varianten eines deutschen Flugabwehrpanzers im Zweiten Weltkrieg die alle auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV basierten Flakpanzer IV Wirbelwind mit dem 2 cm Flakvierling 38 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Varianten 2 1 Mobelwagen 2 2 Wirbelwind 2 3 Ostwind 2 4 Kugelblitz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Panzerverbande der Wehrmacht waren gegen Tieffliegerangriffe von gegnerischen Jagdbombern so gut wie wehrlos Als die im weiteren Kriegsverlauf absolute alliierte Luftuberlegenheit Truppenbewegungen bei Tage fast unmoglich machte forderte Generaloberst Heinz Guderian eine Abwehrwaffe gegen Tiefflieger welche direkt den Panzerverbanden in der Bewegung und im Gefecht folgen sollte Anfangliche Entwicklungen bei denen leichte Flugabwehrgeschutze einfach auf vorhandene Fahrgestelle von Panzerkampfwagen gesetzt wurden bewahrten sich nicht da die Visiereinrichtungen und die Munitionszufuhrung nicht fur solche Mobilitat ausgelegt waren und die Besatzung nicht mitgeschwenkt werden konnte Aus diesem Grund entschied sich das Heereswaffenamt 1943 fur eine eigene Selbstfahrlafette Als erste solcher Fahrzeuge entstanden 162 Stuck bei der die 2 cm Flak auf dem Fahrgestell des Panzers 38 t untergebracht war Diese Fahrzeuge bewahrten sich aufgrund ihrer geringen Feuerkraft nicht 1 Daraufhin wurde festgelegt das bewahrte und in grosser Zahl verwendete Fahrgestell des Panzer IV zu nutzen Hitler stand einer solchen Losung anfangs skeptisch gegenuber da er einen zu hohen Aufwand im Verhaltnis zum Nutzen befurchtete Erst im September genehmigte er den Flakpanzer IV Im Dezember 1943 wurden ihm dann die beiden Prototypen vorgestellt Einer hatte den 2 cm Flak Vierling 38 und der andere die 3 7 cm FlaK 43 auf einem Panzer IV Fahrgestell Varianten BearbeitenMobelwagen Bearbeiten nbsp Mobelwagen im Technikmuseum Sinsheim mit falscher Waffe Im Januar 1944 wurde das Modell mit der 3 7 cm FlaK 43 als Serienfahrzeug bestimmt und im nachfolgenden Monat lief die Produktion an Der Flakpanzer stand ab Marz 1944 im Einsatz Die Panzerflak Selbstfahrlafette 3 7 cm auf Panzerkampfwagen IV Sd Kfz 161 3 wurde von der Truppe aufgrund der Gesamthohe von uber 3 m auch Mobelwagen genannt Mit einer Besatzung von sieben Mann und einer Munitionsausstattung von 416 Schuss wog das Fahrzeug 25 Tonnen Die ursprunglich aus zwei 10 mm starken Panzerplatten bestehenden abklappbaren Aufbauteile wurden spater durch einfache 20 mm starke Platten ersetzt Im Einsatz mussten diese Aufbauwande heruntergeklappt werden wodurch zwar eine breite Trittplattform entstand aber die Waffe samt Besatzung vollig ungeschutzt war Insgesamt wurden 240 Fahrzeuge von den Deutschen Eisenwerken hergestellt 2 Wirbelwind Bearbeiten Als erster richtiger Flakpanzer galt der Wirbelwind da er einen voll drehbaren Turm besass Mit funf Mann Besatzung hatte der Flakpanzer 2 cm auf dem Fahrgestell des Panzers IV Sd Kfz 161 4 ein Gefechtsgewicht von 22 Tonnen Das Fahrzeug war bewaffnet mit dem 2 cm Flakvierling 38 welcher eine hohe Feuerkraft besass Der abgewinkelte Drehturm bestand aus zusammengeschweissten 16 mm starken Platten Um eine ungehinderte Beobachtung zu ermoglichen war er nach oben offen konnte jedoch bei Regen mit einer Zeltplane abgedeckt werden Im Turm befanden sich der Kommandant und neben ihm der Richtschutze wahrend die zwei Ladeschutzen beiderseits der Waffe sassen Die Seitenrichtgeschwindigkeit betrug mit Handantrieb 28 s mit dem spater verwendeten hydraulischen Schwenkwerk 60 s In 90 Magazinkasten konnten insgesamt 3200 Schuss Munition mitgefuhrt werden Die Montage der Fahrzeuge erfolgte in dem OKH eigenen Unternehmen Ostbau im niederschlesischen Sagan Von August 1944 bis Februar 1945 wurden 105 Wirbelwind hergestellt 3 Ostwind Bearbeiten nbsp Modell eines OstwindIm Juli 1944 wurde der erste Prototyp des Ostwind produziert Dieses Fahrzeug besass die 3 7 cm FlaK 43 auf dem Fahrgestell des Panzers IV Ausfuhrung G Der dem Wirbelwind ahnliche Turm war etwas niedriger aber geraumiger zumal jetzt nur noch ein Ladeschutze vorhanden war Fur die Waffe wurden 1000 Schuss Munition mitgefuhrt Die Funkausrustung stand samtlichen Besatzungsmitgliedern zur Verfugung Obwohl das Fahrzeug im September 1944 serienreif war begann die Produktion aufgrund Materialmangels erst im November Wie auch beim Wirbelwind wurden die Fahrgestelle aus der Panzer IV Instandsetzung entnommen Der Prototyp des Ostwind nahm an der Ardennenoffensive teil und wurde danach unversehrt ins Werk zuruck uberfuhrt Insgesamt wurden 43 Fahrzeuge von den Deutschen Eisenwerken in Duisburg hergestellt 4 Zum Jahreswechsel 1944 45 wurden vom Wirbelwind mit dem Zerstorer 45 und vom Ostwind mit dem Ostwind II noch jeweils zwei bzw ein Prototyp eines Nachfolgers hergestellt Der Zerstorer 45 besass als Bewaffnung den 3 cm Flak Vierling 103 38 und der Ostwind II den 3 7 cm Flak Zwilling 44 Version des Typ 43 mit zwei nebeneinanderliegenden Rohren Diese zwei Prototypen galten als die feuerstarksten Flakpanzer des Zweiten Weltkrieges 5 6 Kugelblitz Bearbeiten nbsp Modell eines KugelblitzDen Schlusspunkt der Entwicklung stellte der Flakpanzer Kugelblitz dar der gemeinsam vom Heereswaffenamt und Daimler Benz entwickelt wurde und von dem im Mai 1944 die Entwurfszeichnungen vorlagen Gemass den Planungen sollte dieses Fahrzeug der Standard Flakpanzer werden Erstmals kam hier ein vollstandig geschlossener Drehturm zur Anwendung welcher als Kugelgehause ausgebildet war Mit der hydraulischen Schwenkeinrichtung konnte eine Richtgeschwindigkeit von 60 s erreicht werden Der Hohenschwenkbereich reichte von 7 bis 80 In dem 20 mm stark gepanzerten Turm befanden sich Kommandant Richt und Ladeschutze Der Kommandant wies dem Richtschutzen das Ziel mittels eines Folgegerats zu In der endgultigen Version sollte der Kommandant eine kleine Kuppel mit einem Periskop und einem Raumbildentfernungsmesser besitzen Die Bewaffnung bestand aus zwei nebeneinanderliegenden 30 mm Kanonen MK 103 38 Dabei handelte es sich um eine modifizierte Version der Fliegerbordkanone MK 103 die eine Kadenz von 425 Schuss min und eine Schussweite von 5700 m hatte Als erste Maschinenkanone des deutschen Heeres besass sie eine Gurtzufuhrung was eine merkliche Verbesserung gegenuber den bisher verwendeten Magazinen oder Rahmen darstellte Aufgrund ihrer gegenuber der 20 mm Kanone bedeutend hoheren Feuerkraft nannte man diese Flakkanone auch Jabo Schreck Insgesamt wurden 1200 Schuss Munition mitgefuhrt Es war geplant dass der Kugelblitz ab Februar 1945 mit 30 Stuck Monat hergestellt und alle bisherigen Flakpanzer ablosen sollte Durch die Kriegsereignisse kam es aber nicht mehr zu einer Serienfertigung bis Jahresende 1944 wurde lediglich eine kleine Vorserie von funf Stuck produziert Der Kugelblitz war der mit Abstand modernste Flakpanzer des Zweiten Weltkrieges und galt noch bis zum Ende der funfziger Jahre als richtungweisende Konstruktion 7 Nach einer Erprobung auf dem Truppenubungsplatz Ohrdruf ist mindestens ein Exemplar noch zum Fronteinsatz gekommen Der Einsatz dieses Panzers erfolgte bei Abwehrkampfen um Spichra offensichtlich auf direkten Befehl des Gauleiters Fritz Sauckel Im Zuge des Vorruckens amerikanischer Truppenteile im April 1945 gerieten die dortigen deutschen Stellungen unter Dauerbeschuss Dabei erhielt der Flakpanzer einen Treffer wodurch sein Turm weggeschleudert wurde und bis zu seiner Bergung im Jahr 1999 an einem Hang dort liegen blieb Der Turm befindet sich aktuell in der Flugabwehrsammlung Kiel Marinearsenal die dem Militarhistorischen Museum Dresden unterstellt ist 8 9 Literatur BearbeitenFritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933 1945 3 Auflage Sonderausgabe in einem Band Bernard amp Graefe Bonn 1998 ISBN 3 7637 5915 8 Walter J Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten Militarfahrzeuge Bd 5 Motorbuch Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 87943 402 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flakpanzer IV Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten 1975 S 106 Thomas Jentz Panzer Tracts 23 S 50 Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten 1975 S 114 116 Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten 1975 S 115 116 Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten 1975 S 116 Walter J Spielberger Der Weg zum Flak Panzer Gepard Die geschichtliche Entwicklung der deutschen Flugabwehrpanzer Bernard amp Graefe Munchen 1980 ISBN 3 7637 5197 1 S 100 101 Spielberger Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten 1975 S 117 121 Vor 60 Jahren Die Kampfe um Horschel Spichra und Creuzburg Teil 2 auf mihla de http www panzerbaer de models 48 cmk flakpz kugelblitz a htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flakpanzer IV amp oldid 227872895