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Die Rapier ist eine britische Boden Luft Rakete die fur die British Army und die Royal Air Force entwickelt wurde RapierAllgemeine AngabenTyp FlugabwehrraketeHersteller BACEntwicklung 1960erTechnische DatenLange 2235 mmDurchmesser 137 mmGefechtsgewicht 45 kgSpannweite 380 mmAntrieb Feststoff RaketentriebwerkGeschwindigkeit 670 m sReichweite 0 6 6 8 kmAusstattungZielortung SACLOS via RadarGefechtskopf 1 42 kg Penetrations und BrandgefechtskopfZunder AufschlagzunderWaffenplattformen Anhanger oder FahrzeugListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Weitere Verbesserungen 3 Rapierfeuereinheit in der Schweiz 4 Technische Details 5 Sonstiges 6 Benutzer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Entwicklung der Rapier begann in den 1960er Jahren als ET 316 Projekt das als Ausweichmoglichkeit zum amerikanischen Mauler Raketensystem geplant wurde Das Ziel bestand darin eine leicht manovrierbare Uberschallrakete zu entwickeln Da das Mauler System nicht angeschafft wurde konnte die Rapier durch die damalige British Aircraft Corporation in Entwicklung und Produktion gehen Sie wurde 1971 in Dienst genommen Die erste Version basierte auf optischer Zielverfolgung Durch Initiierung und Mitentwicklung der Schweizer Luftwaffe kamen spater radarbasierte und elektro optische Verfahren dazu um die von der Schweiz geforderte Allwettertauglichkeit zu erreichen Anfanglich bestand das System aus einer Werferplattform mit vier Raketen der optischen Zielverfolgung und einem Lastwagen mit Nachschub das auf drei Land Rovern ausgeliefert wurde Es wurde typischerweise zur Flugplatzverteidigung eingesetzt Durch das zusatzliche Blindfire Folgeradar sowie das Feuerleitgerat konnten gegnerische Ziele schneller identifiziert der Start automatisiert sowie die Allwettertauglichkeit erreicht werden Die Feuertaufe der Rapier fand 1982 wahrend des Falklandkrieges statt 45 Raketen wurden abgefeuert und ursprunglich wurden dem Waffensystem 14 bestatigte und 6 wahrscheinliche Abschusse zugeschrieben Jungsten Forschungen zufolge 1 erzielte die Rapier jedoch nur einen bestatigten und zwei wahrscheinliche Abschusse Im Verlaufe des Jahres 2002 wurden die Mark I Lenkwaffen durch die modernen Mark II ersetzt die sich vor allem durch den Einbau eines Splittergefechtskopfes mit Annaherungszundern auszeichnen In der Schweiz wurde zudem auf Simulatoren neuester Art umgerustet sowie eine Verbesserung der Trefferwahrscheinlichkeit gegen elektronische Storungen erreicht Weiterhin sollen mit dem Starstreak HVM modernere Flugkorper einsetzbar sein Weitere Verbesserungen BearbeitenNachdem man festgestellt hatte dass das stationare System hervorragende Leistungen erzielte wurde nach Moglichkeiten gesucht die Raketen mobil zu machen Das Ergebnis war der Tracked Rapier Die schon beim Towed Rapier verwendeten Radar und Uberwachungseinrichtungen wurden komplett ubernommen Als Basis dient das amerikanische M548 Fahrzeug Statt der vier Raketen der stationaren Einheit verfugt der Tracked Rapier uber acht Raketen In den 1990er Jahren wurde das altere Radar durch die neuere Variante namens Darkfire ersetzt Dieses Radar hat eine grossere Reichweite und ist in der Lage sechs Flugkorper gleichzeitig zu steuern Dank des Darkfire Radars sind Towed und Tracked Rapier allwetterfahig Fur den US amerikanischen Markt wurde eine speziellere Variante verwendet Als Fahrzeug diente der M2 Bradley Zur Selbstverteidigung blieb die 25 mm Maschinenkanone erhalten Rapierfeuereinheit in der Schweiz BearbeitenIn den Jahren 1982 1986 beschaffte sich die Schweizer Armee 60 Waffensysteme inklusive Blindfire Folgeradar und 1 200 Mark I Lenkwaffen 2 3 Zwischen 2004 und 2007 wurden die Mark I Lenkwaffen durch 2 000 Mark II Lenkwaffen ersetzt 3 Eine Rapier Feuereinheit in der Schweiz bestand aus einem Waffensystem und zehn Soldaten unter der Fuhrung von drei Wachtmeistern ein Feuereinheits Chef FEC und zwei FEC Stv Die Feuereinheit wurde durch funf Fahrzeuge befordert Zwei Mowag Duros beforderten das System wobei ein Duro den Werfer und der andere das Folgeradar als Anhanger mitfuhrte Die beiden Aggregate wurden zum Transport an die beiden Chassis des Systems angehangt Jeder dieser Duros mit Kommandoaufbau trug vier Lenkwaffen Der Werfer Duro beforderte zusatzlich auf einer ausfahrbaren Hebebuhne das meiste Zubehormaterial wie Richtgerat Bediengerat usw Des Weiteren gab es einen Ubermittlungs Mercedes G mit Anhanger der das gesamte Ubermittlungsmaterial beforderte Ein weiterer Mercedes G diente als Transportmittel fur die Truppe und den Feuereinheits Chef Ein letzter Duro transportierte zehn weitere Lenkwaffen und zog den Korpsmaterial Anhanger der die Kuche und weitere Materialien fur den ruckwartigen Raum beinhaltete Eine Rapier Stellung bestand aus der Feuerstellung mit dem Waffensystem und dem ruckwartigen Raum meist ein Bauernhof der der Truppe als Unterkunft diente Die Feuerstellung und der ruckwartige Raum lagen bis zu zwei Kilometer auseinander War eine Feuerstellung mit den Fahrern besichtigt wurde das System platziert und mit dem Stellungsbezug begonnen Nach einer Stunde war das System aufgestellt und feuerbereit Parallel zum Stellungsbezug wurde in dieser Zeit auch der ruckwartige Raum mit Schlafplatz Kuche und Funkausrustung eingerichtet In der Schweiz wurden Rapiersoldaten Flugabwehr Lenkwaffensoldat RAPIER in ihrer Aufgabe als Richtschutze hauptsachlich am Simulator ausgebildet Das Schiessen mit scharfer Munition war aufgrund einer fehlenden Schiessplatzinfrastruktur mit den notwendigen Sicherheitsdistanzen nicht moglich Rapier Soldaten wurden in Emmen in der Zentralschweiz ausgebildet Diese Ausbildung dauerte 18 Wochen Das System wurde in der Schweiz nach 38 Jahren Ende 2022 ausser Dienst gestellt und die beiden letzten Abteilungen die Mob Flab Lwf Abt 4 und 11 aufgelost Anstelle des Rapier hat die Schweiz die MIM 104 Patriot beschafft 4 Technische Details Bearbeiten nbsp Rapier Tracking RadarDas Waffensystem besteht aus funf wichtigen Komponenten Der Lenkwaffenwerfer tragt das Suchradar und die Lenkwaffen Das Suchradar befindet sich unter dem Radom und dreht sich einmal in der Sekunde Es ist ein Impulsdopplerradar das im F Band sendet Das Radar arbeitet mit einer Phased Array Antenne und dient dem Aufspuren von Flugzeugen Es hat eine Erfassungsreichweite von 11 5 km Zusatzlich beinhaltet der Werfer den Hauptrechner des Systems und das IFF System Freund Feind Erkennung An der Vorderseite des Werfers befindet sich die Kommandoantenne J Band welche die Lenkbefehle zur fliegenden Lenkwaffe sendet Das Folgeradar macht das System allwettertauglich Es befindet sich wie der Werfer auf einem fahrbaren Chassis und dient zur genauen Vermessung und Lokalisation des Zieles und der fliegenden Lenkwaffe Es ist ein frequenzagiles Monopulsradar das im K Band sendet und als Feuerleitradar dient Das Folgeradar kann selbststandig und ohne Richtschutzen eine Lenkwaffe in das Ziel steuern Das Suchradar kann nur den Seitenwinkel des anfliegenden Zieles erfassen Danach muss entweder der Richtschutze oder das Folgeradar den Lagewinkel bestimmen um das Ziel genau erfassen zu konnen Bei schlechtem Wetter fallt diese Aufgabe alleine dem Folgeradar zu Das Richtgerat ist der Arbeitsplatz des Richtschutzen Die Lenkwaffen konnen entweder vom Folgeradar oder vom Richtschutzen gelenkt werden Erfasst das Suchradar ein Ziel so muss der Richtschutze versuchen das Ziel mit seiner Optik anzuvisieren Vom Werfer Suchradar wird dem Richtgerat und dem Folgeradar lediglich der Seitenwinkel geliefert auf den es sich einstellt Der Richtschutze bestimmt dann den Lagewinkel und verfolgt das Ziel durch die Richtoptik mit einem Joystick Meist hat das Folgeradar das Ziel vor dem Richtschutzen im Lagewinkel genau erfasst In Bezug auf die Steuerung der Lenkwaffe und die Verfolgung des Zieles handelt es sich beim Rapier um ein SACLOS System Das Bediengerat ist der Arbeitsplatz des Feuerleitenden Dieser verfugt hier uber einen Radarschirm vom Suchradar und steuert mit diesem Gerat den Start der Lenkwaffe Die Stromversorgung wird durch zwei Aggregate sichergestellt Es handelt sich um 4 Zylinder Benzinmotoren Der Generator liefert 10 kVA bei 200 V und 400 Hz Das gesamte System kann durch zwei Mann bedient werden Die Lenkwaffen werden entweder mit dem Folgeradar 95 Trefferwahrscheinlichkeit oder mit dem Richtschutzen am Richtgerat Trefferwahrscheinlichkeit ca 70 gelenkt wobei wann immer moglich das Folgeradar eingesetzt wird Es kann auch immer nur ein Ziel auf einmal bekampft werden da es sich um keine Fire and Forget Waffe handelt Sonstiges BearbeitenWahrend und nach dem Falklandkrieg wurde Rapier von den Bedienungstruppen frustriert als Repair bezeichnet da die Kabelverbindungen des Systems teilweise ausserst storungsanfallig sind Benutzer BearbeitenAustralien nbsp Australien Brunei nbsp Brunei Indonesien nbsp Indonesien Iran nbsp Iran Malaysia nbsp Malaysia Oman nbsp Oman Sambia nbsp Sambia Schweiz nbsp Schweiz Singapur nbsp Singapur Turkei nbsp Turkei Vereinigte Arabische Emirate nbsp Vereinigte Arabische Emirate Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes KonigreichLiteratur BearbeitenDavid Miller Christopher F Foss Moderne Gefechtswaffen Stocker Schmid Verlags AG Dietikon 1998 ISBN 3 7276 7092 4 Chris Gibson Tony Buttler British secret projects Hypersonics Ramjets and Missiles Midland Publishing 2007 ISBN 978 1 85780 258 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rapier Raketen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 38 Jahre Rapier in der Schweizer Armee Film bei youtube comEinzelnachweise Bearbeiten z B The Official History of the Falklands Campaign von Sir Lawrence Freedman Armee in Zahlen 12 2013 Armee in Zahlen 1 Dezember 2013 Memento vom 24 Februar 2014 im Internet Archive eingesehen am 25 Januar 2015 a b Trade Register auf sipri org abgerufen am 3 Februar 2020 admin ch Rapier Vierzig Jahre im Dienst der Luftverteidigung abgerufen am 5 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rapier Rakete amp oldid 228713741