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Die Flora und Vegetation der maltesischen Inseln zeichnet sich durch ihren typisch mediterranen Charakter aus Sie steht insbesondere der Flora und Vegetation des nur rund 100 Kilometer entfernten Siziliens nahe ist aber zusatzlich von der nordafrikanischen Pflanzenwelt beeinflusst Satelliten Bild der maltesischen Inseln Gozo Comino Malta v l n r Mit rund 1100 hoheren Pflanzenarten weisen die maltesischen Inseln angesichts ihrer geringen Grosse der geringen Habitatdiversitat und des enormen menschlichen Einflusses fur eine Mittelmeerflora einen bemerkenswerten Artenreichtum auf Ein grosser Anteil der Arten gilt dabei als nicht einheimisch Kein Bereich des Archipels ist von menschlichen Einflussen freigeblieben seine Umgestaltung begann bereits zu neolithischer Zeit mit der Holznutzung Heute sind die Inseln annahernd waldlos charakteristisch sind vor allem Vegetationsformen wie Steppe Macchie oder die besonders haufige Garrigue Die Erforschung der maltesischen Flora begann im 17 Jahrhundert aber erst im 20 Jahrhundert zeichnete sich eine kontinuierliche floristische Arbeit ab Der ausserordentlich hohe durch den zunehmenden Tourismus noch gesteigerte menschliche Einfluss wirft zunehmend Fragen nach moglichen Losungen fur die sich ergebenden Konflikte zwischen Mensch und Natur auf Inhaltsverzeichnis 1 Naturraum 1 1 Geografische Lage 1 2 Geologie 1 3 Geomorphologie und Boden 1 4 Klima 2 Florengeschichte 3 Artenvielfalt 4 Florenbeziehungen 5 Vegetation 5 1 Hauptokosysteme 5 1 1 Waldgebiete 5 1 2 Macchie 5 1 3 Garrigue 5 1 4 Steppen 5 2 Sonderstandorte 5 2 1 Seegraswiesen 5 2 2 Kusten Gesellschaften 5 2 3 Fels Formationen 5 2 4 Susswasser Formationen 5 3 Formationen gestorter Standorte 6 Einfluss des Menschen 6 1 Flachennutzung 6 2 Degradation 6 3 Landwirtschaft 6 4 Einschleppung von Arten 7 Forschungsgeschichte 8 Nachweise 9 Weiterfuhrende Literatur 10 WeblinksNaturraum Bearbeiten nbsp Lage und Topografie der maltesischen InselnGeografische Lage Bearbeiten Die maltesischen Inseln liegen in der Mitte der Ost West Achse des Mittelmeers rund 100 Kilometer sudlich von Sizilien 350 Kilometer nordlich von Tripolis und knapp 300 Kilometer ostlich von Tunis Sie erstrecken sich uber eine Lange von 45 Kilometer von Nordwesten nach Sudosten 1 Der Archipel umfasst drei bewohnte Inseln namlich Malta etwa 246 km Gozo etwa 67 km und Comino etwa 3 km sowie die unbewohnten Inselchen Cominotto Filfla mit Filfoletta Saint Paul s Islands und Fungus Rock mit insgesamt weniger als 1 km Flache Die hochsten Punkte der drei Hauptinseln sind Klippen mit Hohen von 253 Malta 135 Gozo und 75 Comino Meter Hohe Das Profil des Terrains ist relativ gleichmassig Berge oder tiefe Taler fehlen Es gibt zwar einige kleine Quellen grossere naturliche Gewasser wie Seen oder Flusse fehlen aber 2 Aufgrund der geringen Ausdehnung der Inseln ist kein Punkt im Landesinneren mehr als 6 5 Kilometer von der Kuste entfernt weshalb eine gewisse Salztoleranz eine notwendige Eigenschaft aller Pflanzenarten der Inseln darstellt 3 1 Geologie Bearbeiten Die Inseln bilden das so genannte Malta Plateau das auf der Afrikanischen Kontinentalplatte liegt und ebenso wie das benachbarte Sizilien geologisch zu Afrika gehort Vom Ende des Tertiars an bis vor rund 12 000 Jahren bestand zwischen Sudsizilien und Nordafrika immer wieder eine Landbrucke die das fruhe Mittelmeer in zwei Becken teilte und noch heute als unterseeischer Meeresrucken erhalten ist Im Zuge der Eiszeiten sank und stieg der Wasserspiegel des Mittelmeers und uberflutete diese Landbrucke wiederholt Zu Zeiten niedriger Wasserstande bot diese so einen Weg zur Zuwanderung auch nordafrikanischer Pflanzenarten nach Malta 1 Auf den altesten Gesteinsschichten folgten Ablagerungen aus dem Miozan 4 von Globigerinenkalk und blauem Ton sowie Korallenkalk 1 Geologisch sind die Inseln also recht jung Stellenweise treten auch pleistozane Ablagerungen alte Bodenbildungen Flusskiese Konglomerate Brekzien und Dunen der Kusten sowie Fullungen von Hohlraumen und Spalten in Erscheinung 2 Aufgrund der kalkhaltigen Boden sind annahernd alle Pflanzen der maltesischen Flora kalkliebend oder zumindest kalktolerant Geomorphologie und Boden Bearbeiten Infolge des geologischen Ausgangsmaterials sind die meisten maltesischen Boden mit einem pH Wert von in der Regel uber 8 0 leicht alkalisch Drei wesentliche Bodentypen lassen sich unterscheiden neben relativ jungen carbonatischen Rohboden zumeist im Sudwesten Maltas und dem Zentrum von Gozo mit einem Calciumcarbonatanteil von bis zu 90 und einem sehr niedrigen Humusanteil von 1 bis 1 5 finden sich im Zentrum Maltas sowie im mittleren und westlichen Gozo altere Xerorendzina Boden durch semi aride Trockenheit gepragte Rendzina mit einem Calciumcarbonat Gehalt zwischen 55 und 80 sowie einem mittleren Humusgehalt von 2 bis 3 Die altesten Boden jedoch sind die fossilen Terra rossa und Terra fusca sowie ihre Zwischenformen mit Humusgehalten um 4 5 und Calciumcarbonat Gehalten von nur mehr 2 bis 15 die die Kusten von Gozo und den Norden Suden und Sudwesten von Malta dominieren 5 nbsp Wied Xlendi auf Gozo im WinterCharakteristische topografische Elemente der Inseln sind rdum und wied Erstere sind annahernd vertikale kontinuierlich erodierende Felswande an deren Fuss sich der Schutt der Erosion sammelt Durch ihre Unzuganglichkeit und die von Felswanden und Schutt gebildeten Ruckzugsraume stellen die rdum wichtige Ruckzugsgebiete auch endemischer Arten der Flora und Fauna dar Die Widien Mehrzahl von wied auch inhaltlich eng verwandt mit dem arabischen Begriff Wadi sind tief eingeschnittene Wasserlaufe die von Vegetation meist uberwachsen sind und im Herbst und Winter gleichmassig Wasser fuhren 1 Sie wurden unter feuchteren klimatischen Bedingungen wie beispielsweise wahrend des Pleistozans durch Wasserlaufe in die Oberflache der Inseln geschnitten oder sind durch tektonische Ereignisse entstanden Einige wenige Widien beherbergen eigene Quellen und weisen so ganzjahrig Wasser auf Daher zahlen diese Widien zu den artenreichsten Standorten der Inseln 2 Ein weiteres wichtiges Merkmal der Insel das sie von vielen anderen fast immer ausserst trockenen Inseln des zentralen Mittelmeers unterscheidet sind die zahlreichen Susswasserquellen die sich aus regenwassersammelnden Grundwasserleitern Aquiferen im durch eine Lehmschicht versiegelten Kalkstein speisen Ohne sie ware eine dichte menschliche Besiedlung der Inseln bis zum heutigen Ausmass nicht moglich gewesen 2 Klima Bearbeiten Die maltesischen Inseln weisen ein typisches Mittelmeerklima auf die Sommer sind heiss und trocken die Winter kuhl und feucht Grossere Niederschlagsmengen gibt es nur in der Zeit zwischen Oktober und Marz von Mai bis Anfang September hingegen sind die Niederschlagsmengen so gering dass in dieser Zeit das Pflanzenwachstum praktisch zum Erliegen kommt Die relative Luftfeuchtigkeit ist mit 65 bis 80 recht hoch Der mittlere jahrliche Niederschlag betragt rund 550 Millimeter ist aber uber die Jahre hinweg sehr variabel Anders die Temperaturen die typisch fur eine Insel uber das Jahr hinweg recht bestandig sind Die Anzahl der Sonnenstunden ist auch im Winter hoch Auf den Inseln ist es recht windig Windstille ist selten Ebenfalls rar ist langer anhaltender Regen Nur sehr vereinzelt dokumentiert sind Frost und Schnee die nicht nur ausserst seltene Phanomene sind sondern wenn dann nur sehr kurz auftreten 6 Die klimatischen Bedingungen mit der langen Trockenphase im Sommer erzwingen dass ausdauernde nicht sukkulente Pflanzen uber den Sommer eine Ruhezeit einlegen mussen so ziehen Geophyten z B in ihre Uberdauerungsorgane ein 4 Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Malta International Airport Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 12 3 12 5 13 7 15 7 18 8 22 7 25 5 26 1 24 4 21 4 17 7 14 1 18 8Mittl Tagesmax C 15 2 15 5 16 7 19 1 23 3 27 5 30 7 30 7 28 0 24 2 20 1 16 7 22 3Mittl Tagesmin C 9 2 9 3 10 1 11 9 14 9 18 4 21 0 21 0 20 1 17 1 13 9 11 0 14 9Niederschlag mm 89 0 61 3 40 9 22 5 6 6 3 2 0 4 7 0 40 4 89 7 80 0 112 3 S 553 3Sonnenstunden h d 5 3 6 3 7 3 8 3 10 0 11 2 12 1 11 3 8 9 7 3 6 3 5 2 8 3Regentage d 13 7 10 9 8 9 6 4 2 8 1 1 0 4 1 0 3 9 10 2 10 6 14 2 S 84 1Temperatur 15 2 9 2 15 5 9 3 16 7 10 1 19 1 11 9 23 3 14 9 27 5 18 4 30 7 21 0 30 7 21 0 28 0 20 1 24 2 17 1 20 1 13 9 16 7 11 0Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 89 0 61 3 40 9 22 5 6 6 3 2 0 4 7 0 40 4 89 7 80 0 112 3 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle Temperatur Niederschlag Regentage 7 Sonnenstunden 2 Florengeschichte BearbeitenUber die Flora des maltesischen Archipels im Pleistozan ist nur wenig bekannt nicht naher datierte Funde existieren von Echtem Lorbeer und Aleppo Kiefern Aus der Flora des fruhen Holozans nachgewiesen sind Gewohnlicher Judasbaum Weissdorn Arten Eschen Arten sowie Vertreter der Gattungen Phillyrea und moglicherweise der Olbaume Zwischeneiszeitliche Pollenfunde zeichnen eine Flora nach die jener der montanen Regionen Siziliens ahnelte dominiert von Sussgrasern Haseln Kiefern Erlen Hopfenbuchen Farnen und Sauergrasgewachsen Zugleich lasst sich unter anderem durch Pollen von Tausendblatt Hahnenfuss Zweizahne und Torfmoose die Vegetation grosserer Feuchtgebiete nachweisen 8 Artenvielfalt BearbeitenVergleichswerte mediterraner Inseln 9 Insel Grosse km Hohe m Artenzahl einheimisch Malta 316 253 800Balearen 5014 1445 1500Kreta 8259 2456 1635Korsika 8680 2710 2465Sizilien 25707 3350 2707Die Flora der maltesischen Inseln besteht nach den erschienenen Banden 1 bis 4 der Med Checklist 10 sowie den veroffentlichten Eintragen in der Euro Med Plantbase 11 und der Flora of the Maltese Islands 12 aus etwa 1100 Gefasspflanzenarten Angesichts der geringen Oberflache der mangelnden Vielfalt an Habitaten und des enormen Bevolkerungsdrucks ist das ein bemerkenswerter Reichtum an Pflanzenarten fur eine mediterrane Insel siehe Vergleichstabelle Von diesen 1100 sind etwa 950 nach anderen Erhebungen 800 9 einheimisch oder alteingeburgert Archaophyten wahrend etwa 75 Arten fest etablierte Neophyten sind und etwa ebenso viele mehr oder weniger unbestandig auftreten Mit 10 bis 20 der Arten weist die maltesische Flora einen relativ grossen Anteil nicht einheimischer Flora auf 9 Rund 350 Arten gelten als ausgestorben gefahrdet oder selten 13 Nach gegenwartigem Kenntnisstand 14 sind rund 13 Arten und 4 Unterarten deren taxonomischer Status allerdings nicht in allen Fallen gesichert ist Endemiten des maltesischen Archipels Das Epitheton melitensis vom lateinischen Wort fur Malta verweist haufig auf solche Endemiten Einige dieser Arten sind sogenannte Palaoendemiten also Relikte einer voreiszeitlichen Mittelmeerflora die wahrend der Messinischen Salinitatskrise zuwanderten 15 nbsp Cheirolophus crassifolius die maltesische NationalpflanzeFuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Atriplex lanfrancoi Salsola melitensis Kreuzblutengewachse Brassicaceae Matthiola incana subsp rupestris Hulsenfruchtler Fabaceae Anthyllis hermanniae subsp melitensis 16 Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Euphorbia melitensis Bleiwurzgewachse Plumbaginaceae Limonium melitense Limonium zeraphae Schwertliliengewachse Iridaceae Romulea variicolor 17 Korbblutengewachse Asteraceae Anthemis urvilleana Cheirolophus crassifolius Nationalpflanze Maltas Helichrysum melitense Hyoseris frutescens Jasonia bocconei Laichkrautgewachse Potamogetonaceae Zannichellia melitensis 18 Lauchgewachse Amaryllidaceae Allioideae Allium lojaconoi Allium melitense Orchideen Orchidaceae Anacamptis pyramidalis var urvilleana Ophrys melitensis nbsp Der Malteserschwamm hier ein Bestand in Sardinien Damit sind nur etwas uber 1 der maltesischen Blutenpflanzen Arten endemisch Im Vergleich mit den anderen grosseren mediterranen Inseln wie Sardinien Korsika Sizilien Kreta oder den Balearen deren Endemismusgrad vier bis zehn Mal so hoch ist ist das ein ausgesprochen niedriger Wert Als ursachlich dafur gilt dass Malta eine viel kleinere Flache nur sehr niedrige Reliefunterschiede und damit eine niedrigere Standortvielfalt hat Weitere Erklarungsansatze sind dass der Archipel mit 12 000 Jahren erst seit verhaltnismassig kurzer Zeit vom Festland isoliert ist und durch menschlichen Einfluss stark verandert wurde 9 Ungeachtet seines Namens kein Endemit ist die bekannteste maltesische Pflanze der Malteserschwamm Cynomorium coccineum der in Malta nur auf dem nach ihm benannten Fungus Rock englisch fur Pilz Felsen vor Gozo vorkommt daruber hinaus aber auch im restlichen Mittelmeerraum in Makaronesien sowie in den Salzwusten Zentralasiens zu finden ist 14 Als zumeist unzureichend erforscht gilt bisher die Kryptogamenflora 19 Zu den uber 120 bekannten Moosen der Inseln zahlte auch das nur 1913 anhand eines Fundes in Malta beschriebene Lebermoos Riccia melitensis das als endemisch galt bis es 2015 als Riccia ciliifera synonymisiert wurde 19 20 Daruber hinaus sind auch rund 150 Algen ebenso viele Grosspilze und rund 300 Flechten nachgewiesen Trotz fehlender Walder sind auch etwas uber 70 Schleimpilzarten einheimisch 21 2 Florenbeziehungen BearbeitenDie maltesische Flora ist eine typisch mediterrane Flora der grosste Teil ihrer Pflanzen ist auch in anderen Regionen des Mittelmeergebietes zu finden 9 Ihre Zusammensetzung ahnelt durch enge geobotanische Beziehungen stark der Flora und Vegetation Siziliens besonders auffallig ist die Verwandtschaft zur Malta nordlich gegenuberliegenden Halbinsel Ragusa Die maltesische Flora setzt sich von der sizilianischen allerdings durch einen starkeren Anteil nordafrikanischer Pflanzenarten ab 22 nbsp Laub und Zapfen des Sandarakbaums Buskett Gardens Auf den maltesischen Inseln sind einige Semi Endemiten beheimatet also Arten die nicht allein auf dem maltesischen Archipel aber nur gering daruber hinaus verbreitet sind welche die naheren verwandtschaftlichen Beziehungen deutlich illustrieren So die Gruppe der siculo maltesischen Endemiten die sich ausser auf Malta noch in Sizilien und vereinzelt auch in Kalabrien finden z B Desmazeria pignattii Oncostema sicula 14 und der Scheinkrokus Romulea melitensis der bis vor kurzem als Endemit Maltas galt 23 aber auch die pelago maltesischen Endemiten die Malta mit den benachbarten Pelagischen Inseln teilt z B Linaria pseudolaxiflora Elatine gussonei und Daucus lopadusanus 14 Die Verbindungen nach Nordafrika wiederum dokumentieren hingegen die stark gefahrdeten Bestande des Sandarakbaums Tetraclinis articulata der sonst fast ausschliesslich im Maghreb vorkommt sowie von Periploca angustifolia Auch die endemischen Arten Darniella melitensis und Jasonia bocconei besitzen ihre jeweils nachsten Verwandten in Nordafrika 15 Erwahnenswert ist auch die Meerzwiebel Art Urginea pancration die hauptsachlich in Suditalien auf Sizilien Malta und im Gebiet der Grossen Syrte sowie auf den Balearen 24 vorkommt 25 22 Weite Teile der maltesischen Flora spiegeln sich in der Flora anderer Mittelmeerregionen wider Rund 95 der Flora finden sich auch in Sizilien 90 an der spanischen Kuste zwischen 80 und 90 an den Kusten von Sudfrankreich Westitalien sowie auf Sardinien Korsika und den Balearen fast 80 in Sudost Griechenland und 70 selbst noch auf Kreta Der pan mediterrane Charakter der maltesischen Flora wurde und wird durch menschliche Einflusse wie Handel vermutlich noch verstarkt 9 Vegetation Bearbeiten nbsp 600 bis 900 Jahre altes Fragment eines Steineichen Waldes Wardija RidgeHauptokosysteme Bearbeiten Waldgebiete Bearbeiten nbsp Buskett GardensEs wird angenommen dass vor der Besiedlung durch den Menschen die Insel typisch fur das zentrale Mittelmeer zu weiten Teilen mit Hartlaubwaldern aus Stein Eiche Quercus ilex und Aleppo Kiefer Pinus halepensis sowie einem Unterholz aus kleineren Strauchern und Baumen bewachsen war Mit der Besiedlung der Insel begann eine sukzessive Entwaldung da die Walder fur Bau und Ackerflachen gerodet wurden bzw das Holz als Nutzholz gebraucht wurde Heute sind diese Walder vollstandig verschwunden ihre einzigen Uberreste sind rund 25 Steineichen mit einem geschatzten Alter zwischen 600 und 900 Jahren die sich auf vier Standorte der Insel Malta verteilen 4 Diese Fragmente der ursprunglichen Bewaldung bilden keine funktionierenden Okosysteme mehr ebenso wenig von Menschen gepflanzte baumbestandene Flachen Parks Plantagen o a Nur das auf menschliche Pflanzungen zuruckgehende Waldstuck Buskett Gardens kann fur sich beanspruchen ein naturnahes und selbsterhaltendes Waldokosystem darzustellen Buskett Gardens wird dominiert von Aleppo Kiefern daneben von Bedeutung sind Olivenbaume Olea europaea Stein Eichen und Johannisbrotbaume Ceratonia siliqua und ein Unterholz aus Terpentin Pistazien Pistacia terebinthus Stechpalmen Kreuzdorn Rhamnus alaternus und Eingriffeligen Weissdornen Crataegus monogyna Als einziges funktionierendes Waldgebiet der Insel stellt Buskett Gardens trotz seiner Halb Naturlichkeit ein wichtiges Ruckzugsgebiet fur Pflanzen und Tiere dar die von Waldern abhangig und deren Bestande auf der Insel daher gefahrdet sind Fur einige etwas altere Wiederaufforstungen z B Bajda Ridge Wardija Ridge gilt ahnliches wenngleich in geringerem Masse 22 Von Naturschutzern stark kritisiert wurden Bemuhungen der Regierung Wiederaufforstungen mit nichteinheimischen Arten wie z B Eukalyptus oder Akazien zu betreiben 21 4 Macchie Bearbeiten Ein typisches Resultat von Entwaldungsprozessen im Mittelmeerraum mit anschliessender Erosion ist die 1 bis 3 Meter 22 hoch wachsende Macchie Ihre maltesische Auspragung ist die einer immergrunen 22 und verarmten Vegetation die sich hauptsachlich aus Baumen und Strauchern wie Johannisbrotbaum Olivenbaum Mastixstrauch Pistacia lentiscus Rhamnus lycioides subsp oleoides Teucrium flavum Windendem Geissblatt Lonicera implexa Rauer Stechwinde Smilax aspera Wahrem Barenklau Acanthus mollis und Grossem Klippenziest Prasium majus zusammensetzt Hier lassen sich zwei Formen unterscheiden namlich zum einen eine halb naturliche Macchie an unzuganglichen Standorten wie Steilhangen und den rdum sowie eine kunstliche Macchie um von Menschen gepflanzte Baume zumeist Oliven und Johannisbrotbaume 4 Garrigue Bearbeiten nbsp Garrigue auf Malta vorn Teucrium fruticansDie Garrigues also offene mediterrane Strauchheiden sind mit ihren zahlreichen Unterformen das haufigste naturliche Okosystem Maltas Ihr strauchiger bis zu einem Meter hohe Bewuchs steht zerstreut die Straucher duften meist stark und sind Xerophyten 22 Sie stellen ein typisches Okosystem felsiger Boden dar Einige der Bestande entstanden durch Degradation von Wald und Macchie gefolgt von starker Erosion die den Felsuntergrund zu weiten Teilen freigelegt hat Charakteristische Arten sind neben vielen Geophyten und Therophyten der Kopfige Thymian Thymbra capitata Vielblutige Heide Erica multiflora Teucrium fruticans sowie die Endemiten Euphorbia melitensis und Anthyllis hermanniae subsp melitensis 16 Garrigues finden sich vor allem in Westmalta sowie im Hugelland Gozos 4 Steppen Bearbeiten Auch die sehr formenreichen Steppen Trockenrasen wiederum sind das Ergebnis von Degradationen hier von Macchie und Garrigue Hauptfaktoren der Degradation sind grasende Ziegen die Pflanzen auch dornige bis auf die Oberflache herunterfressen konnen ein anderer Ausloser ist zum Beispiel die durch kurze schwere Regenfalle verursachte Erosion der Boden Steppenformationen konnen sich aber auch auf brachliegendem Ackerland entwickeln 4 Steppenvegetationen werden dominiert von Grasern Doldenblutlern Disteln und Geophyten Im Klimaxstadium der Steppenvegetation finden sich dann zum Beispiel Hyparrhenia hirta oder Andropogon distachyos auf lehmigen Hangen die einen deutlich abweichenden Typ Steppenvegetation darstellen 22 aber auch das Espartogras Lygeum spartum Charakteristische Pflanzen weiterer Steppen Vegetationstypen sind Graser wie Brachypodium retusum oder Phalaris coerulescens 12 Ph truncata Sind die Steppen starker degradiert finden sich als charakteristische einjahrige Graser Stipa capensis und Aegilops geniculata sowie zahlreiche Disteln z B Carlina involucrata Notobasis syriaca Galactites tomentosus und Geophyten z B Astiger Affodill Asphodelus ramosus 26 A aestivus auct und die Meerzwiebel Urginea pancration 4 Sonderstandorte Bearbeiten Seegraswiesen Bearbeiten Die Meeresflora Maltas ist im sogenannten Litoral gepragt von Seegraswiesen die bis in 40 Meter Tiefe vordringen und die Grundlage eines der bedeutendsten Okosysteme des Mittelmeers sind Hier dominiert das Neptungras Posidonia oceanica ein Endemit des Mittelmeers der bekannt ist fur die kleinen filzigen Seeballe die aus totem Material entstehen In seichten Kustenabschnitten von 5 bis 10 Meter Tiefe findet sich haufig auch Cymodocea nodosa An zwei Orten findet sich daruber hinaus das aus dem Roten Meer eingeschleppte Seegras Halophila stipulacea 27 28 Kusten Gesellschaften Bearbeiten nbsp Gegen unbefugtes Betreten durch Absperrung geschutzte Dunenformation der Ramla Bay einem Strand auf GozoDie Sumpfgebiete der Kustenzone mit ihrem erhohten Salzgehalt bilden sich in der Regenzeit mit Voranschreiten der Trockenzeit verdunstet das Wasser und wird immer brackiger bis das Sumpfland bis zur nachsten Regenzeit endgultig trockenfallt Diese extremen Bedingungen fuhren zu einer so hochspezialisierten Artengemeinschaft dass annahernd jeder Standort angesichts der ihm eigenen Bedingungen ein eigenes Spektrum an Arten aufweist Zugleich bilden diese Habitate eine Ubergangszone zwischen den Pflanzengesellschaften des Meeres des Susswassers und des Landes Einige wenige und bisher nur unzureichend erforschte Standorte weisen dabei Floren auf die sich gleichermassen aus Suss wie Salzwasserarten zusammensetzen 4 Zu den am meisten bedrohten lokalen Okosystemen zahlen die fast samtlich durch den Tourismus stark in Mitleidenschaft gezogenen Dunengesellschaften an Sandstranden Dominant sind hier Elytrigia juncea und Sporobolus pungens 11 Sp arenarius Die bis vor wenigen Jahren ebenfalls haufigen Bestande der Mittelmeer Unterart des Gewohnlichen Strandhafers Ammophila arenaria subsp arundinacea sind mittlerweile bereits ausgestorben 4 Einige Salzpflanzen besiedeln an sanft abfallenden Felshangen die salzhaltigen Boden die sich in den Vertiefungen des felsigen Untergrundes angesammelt haben Sie sind die einzigen Standorte zweier Endemiten namlich von Limonium zeraphae und Anthemis urvilleana daneben findet sich hier auch Allium lojaconoi die zwar ebenfalls endemisch aber auch auf anderen Standorten in Malta noch zu finden ist Auch die Semi Endemiten Desmazeria pignattii und Senecio leucanthemifolius var pygmaeus 29 S pygmaeus sowie die auf dem maltesischen Archipel nur auf Comino vorkommende Hymenolobus procumbens subsp revelierei 10 incl subsp sommieri sind auf diese Standorte beschrankt 4 Fels Formationen Bearbeiten nbsp Steilkuste bei GozoDie Pflanzenformationen felsiger Standorte besiedeln Kliffe und hohe Mauern auch die rdum lassen sich dabei als inlandisch gelegene Kliffe verstehen Die Kliffkusten im Suden Westen und Sudwesten Maltas sowie im Suden und Sudwesten Gozos sind vertikale 70 bis 130 Meter hohe Steilkusten im bis auf 253 Meter Hohe ansteigenden Gebiet der Dingli Cliffs hingegen treten sie als Hanglage auf die teils terrassiert und als Ackerland genutzt wird 4 Diese Pflanzenformation lasst sich auch als eine Sonderform der Garrigue verstehen 22 Die weitgehende Unzuganglichkeit dieser von Strauchern dominierten Standorte macht sie zu wichtigen Ruckzugsgebieten vieler Tier und Pflanzenarten darunter auch einem Grossteil der maltesischen Endemiten wie Cheirolophus crassifolius Atriplex lanfrancoi Salsola melitensis Hyoseris frutescens Limonium melitense Jasonia bocconei Helichrysum melitense sowie Semi Endemiten wie Antirrhinum siculum Hypericum aegypticum subsp webbii 30 Triadenia aegyptica Crucianella maritima 12 C rupestris und Periploca angustifolia 4 Susswasser Formationen Bearbeiten nbsp Die Chadwick Lakes im Wied Qleigħa zur Regenzeit im DezemberDie Senken und Gruben im Korallenkalk des Karstlandes stellen wahrend der Regenzeit Reservoire fur kurzlebige und meist im spaten Fruhling 22 spatestens aber im Sommer trockenfallende Tumpel dar Aufgrund der Seltenheit und Kurzlebigkeit dieser Standorte sind auch die dort vorkommenden Pflanzen selten darunter Ranunculus peltatus 12 R saniculifolius Callitriche truncata Elatine gussonei Damasonium bourgaei Crassula vaillantii sowie die Armleuchteralge Tolypella glomerata Nur wenige dieser Gewasser sind dauerhaft entweder wegen ihrer Grosse oder zusatzlicher Wasserzuflusse z B die kunstlichen Chadwick Lakes Sie sind die einzigen Stillgewasser des Archipels und daher von grosser Bedeutung fur Pflanzenarten die ganzjahrig vorhandene Gewasser brauchen 4 Der grosste Anteil der maltesischen Susswasser Pflanzen lebt in den wassergefullten Widien wahrend der Regenzeit dominierende Arten sind unter anderem Pfahlrohr Arundo donax Cyperus longus Scirpoides holoschoenus und Typha domingensis Als untergetauchte Arten finden sich Armleuchteralgen der Gattung Chara sowie Haarblattriger Wasserhahnenfuss Ranunculus trichophyllus und der Endemit Zannichellia melitensis 18 Die Widien zahlen zu den artenreichsten Habitaten des Archipels 22 4 Die wenigen Quellgewasser weisen eine eigene Flora auf deren Grundlage fliessendes Susswasser ist Da die dortigen Arten meist auf diese seltenen Habitate angewiesen sind sind sie ausserst rar An einigen Wasserlaufen finden sich noch Reste von sommergrunen Auwaldern darunter Silber Pappeln Populus alba Salix pedicellata Ulmus canescens sowie gelegentlich Echter Lorbeer Laurus nobilis 4 Formationen gestorter Standorte Bearbeiten Einige aufgrund der enormen Bevolkerungsdichte und dem betrachtlichen Flachenverbrauch mittlerweile weit verbreitete Pflanzengesellschaften sind jene gestorter Standorte die von zahlreichen meist nicht einheimischen Pflanzen dominiert werden Untertypen existieren auf verlassenen Ackern entlang von Strassenrandern und an gestorten Kustenstandorten 4 Einfluss des Menschen Bearbeiten nbsp Das Naturschutzgebiet Il Għadira unmittelbar hinter dem Strand von MellieħaDie Anwesenheit des Menschen auf den maltesischen Inseln war fur die Umwelt als Ganzes und die Pflanzenwelt im Besonderen folgenschwer Auf initiale Entwaldung folgte Uberweidung wechselnde Phasen von Bewirtschaftung und Brache begunstigten eine massive Erosion zahlreiche neue und teilweise invasive Arten wurden eingefuhrt Der enorme und weiter zunehmende Bevolkerungsdruck sowie flachenintensive Nutzungen durch die Tourismusindustrie werden diese Entwicklung absehbar weiter vorantreiben 4 Anfang der 1990er Jahre wurden erste Umweltgesetze erlassen Das erste maltesische Naturschutzgebiet das Għadira Nature Reserve wurde 2001 auf private Initiative unmittelbar hinter dem Badestrand von Mellieħa angelegt und dient heute als Schutzgebiet insbesondere fur Pflanzen und Vogel 31 Hier zeigten sich erste Ansatze zu einem erhohten Umweltbewusstsein in der maltesischen Gesellschaft Seit dem Beitritt Maltas zur Europaischen Union 2004 wurden im Rahmen des Natura 2000 Programms erstmals auch offiziell Gebiete fur den Naturschutz gemeldet im Jahr 2008 betraf dies vierzig terrestrische Besondere Schutzgebiete die rund 13 des Inselareals ausmachten 32 Ob diese Entwicklungen jedoch ausreichen um die derzeitige Entwicklung zu stoppen oder gar auf Dauer umzukehren ist offen 4 Flachennutzung Bearbeiten Malta ist heute mit rund 350 000 Einwohnern bei einer Bevolkerungsdichte von 1298 Einwohnern je km hinter Monaco Singapur und der Vatikanstadt der am dichtesten besiedelte Staat der Welt zum Vergleich Ruhrgebiet 1173 Einwohner je km Dazu kommen von 1992 an stabil jahrlich 1 bis 1 2 Millionen Touristen 33 Entsprechend hoch ist der Druck den der Mensch durch den Flachenverbrauch auf die Umwelt ausubt Rund 16 der Gesamtflache von Malta und rund 10 der von Gozo sind bebaut 4 Das Strassennetz weist eine Lange von insgesamt 1500 Kilometer bei 316 km Flache auf 22 2 Degradation Bearbeiten Die erste Besiedlung wurde in die Jungsteinzeit auf 5000 bis 9000 vor Christus datiert Die Bevolkerung lebte in der Phase der ersten Besiedlung scheinbar isoliert entwickelte aber eine hochstehende Kultur Diese erste Kultur verschwand aus unbekannten Grunden und die Insel wurde nach einer nur kurzen Unterbrechung um ca 2500 vor Christus neubesiedelt Die zu dieser Zeit beginnende und bis vor wenige Jahrhunderte fortgesetzte Entwaldung wurde befordert durch die Einfuhrung von Nutzvieh wie Schafen und Ziegen zur Zeit der Antike Die heutige Gestalt der Insel als annahernd waldlos geht vollstandig auf menschlichen Einfluss zuruck 2 Vor allem die zeitweise zahlreich vorhandenen Ziegen verhinderten durch das Abweiden selbst stachliger oder schwer verdaulicher Pflanzen bis auf Stumpf und Stiel eine Regeneration der Okosysteme beforderten die zunehmende Degradation der Pflanzengesellschaften und bewirkten eine Verarmung der Flora Der drastische Ruckgang der Nutzviehhaltung in den letzten Jahrzehnten wird daher als vorteilhaft eingeschatzt viele zuvor uberweidete Flachen erholen sich nun und wandeln sich von degradierteren Formen wie der Steppe wieder zur Garrigue oder Macchie um 4 Aufgrund der bereits langandauernden und sehr nutzungsintensiven Besiedlung gilt dass kein Ort der Inseln mehr ein rein naturliches Okosystem darstellt selbst die abgelegensten Gebiete zeigen deutliche Zeichen menschlicher Aktivitaten 4 bestenfalls kann von halb naturlichen Landschaften gesprochen werden 4 Landwirtschaft Bearbeiten Seit den 1950er Jahren hat die maltesische Regierung einen Strukturwandel der Inseln befordert in dessen Zuge es zu einem Ausbau des Tourismus als Wirtschaftszweig kam Im Gegenzug ging dabei vor allem die Landwirtschaft zuruck die mindestens seit antiker Zeit durchgangig ein Grundpfeiler der maltesischen Wirtschaft gewesen war Betrug ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt 1954 noch 5 6 sank er bis 1994 auf nur mehr rund 3 Dadurch verringerte sich auch die Flachennutzung zu Agrarzwecken von rund 56 im Jahre 1957 auf nur noch 38 im Jahre 1993 4 Das nunmehr brachliegende Land wurde vielfach von Wildpflanzen neu besiedelt die soweit ungestort bleibend zuerst Steppenvegetation und uber die Sukzession Garrigues bzw Macchien ausbildeten Da wie auf vielen Inseln des Mittelmeeres fur Ackerland vielfach Hanglagen terrassiert wurden die Terrassen nach Aufgabe jedoch verfallen ist das Land stark von Bodenerosion betroffen 4 Einschleppung von Arten Bearbeiten nbsp Nickender Sauerklee auf MaltaDa die maltesischen Inseln zeitweise von grosser strategischer Bedeutung waren erreichten sie Schiffe Waren und Menschen aus aller Welt mit ihnen auch Pflanzen Bedeutende Wege der Einschleppung sind dabei neben landwirtschaftlich angebauten Nutzpflanzen importierte Zierpflanzen Samen aus Vogelfutter Fluchtlinge aus Botanischen Garten und Arten die mittels Lessepsscher Migration aus dem Roten Meer ins Mittelmeer einwanderten oder auf diesem Weg von Menschen eingefuhrt wurden wie z B Halophila stipulacea 34 Einige Arten sind nicht nur eingeburgert sondern gelten als sogenannte invasive Arten mit hohem Verdrangungspotential Als besonders problematisch werden auf den maltesischen Inseln drei Pflanzen eingestuft Zum einen der aus Sudafrika stammende im 19 Jahrhundert eingefuhrte und aus den Argotti Botanical Gardens in Floriana entflohene Nickende Sauerklee Oxalis pes caprae Er hat von Malta aus die Kusten des gesamten Mittelmeers und des Atlantiks bis hin nach Grossbritannien erobert Ebenso wie dieser aus den Argotti Botanical Gardens entflohen ist die aus Chile stammende Aster squamatus die von den 1930er Jahren an bis zur Gegenwart zu einem der haufigsten Unkrauter der Insel wurde Von Bedeutung ist ausserdem der im 19 Jahrhundert als Zierpflanze eingefuhrte Wunderbaum Ricinus communis der vor allem in den wenigen Feuchtgebieten der Inseln heimische Arten verdrangt 34 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Delicatas Flora Melitensis 1853Die fruheste Aufzeichnung zur Flora der maltesischen Inseln nach einzelnen Erwahnungen von Kulturpflanzen durch antike Autoren wie Diodor Cicero und Lukrez stammt von Francesco Abela der 1647 erste Wildpflanzen notierte 1670 folgte eine erste Liste von Giovanni Francesco Bonamico die bereits 243 Arten anfuhrt Nach weiteren einzelnen Listen sollte es bis ins Jahr 1827 dauern bis Stefano Zerafa Lehrstuhlinhaber fur Naturgeschichte an der Universitat Malta in seinem 489 Arten umfassenden Florae Melitensis thesaurus die Flora Maltas ausgiebiger behandelte 35 Nachdem er 1849 bereits eine Liste 400 einheimischer Pflanzen publiziert hatte liess Giovanni Carlo Grech Delicata 1853 sein Hauptwerk die Flora Melitensis folgen in der er 716 Blutenpflanzen behandelte Sein Werk sollte bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts der Massstab sein bis Stefano Sommier und Caruana Gatto gefordert von der italienischen Regierung 1915 ihre erschopfende Flora Melitensis Nova publizierten Bereits kurz darauf 1927 veroffentlichte John Borg nach Vorarbeiten seit dem Jahr 1896 seine Descriptive Flora of the Maltese Islands Das Werk blieb uber das 20 Jahrhundert hinweg massgeblich und wurde fast 50 Jahre nach der Erstveroffentlichung 1976 noch einmal nachgedruckt 36 Gleichsam daran anknupfend es in vielen Dingen aktualisierend und insbesondere um Bestimmungsschlussel erganzend aber deutlich kompakter erschien 1977 die bisher letzte monografische Arbeit zum Thema A Flora of the Maltese Islands von Sylvia Mary Haslam Peter D Sell und Patricia A Wolseley 37 Die von Hans Christian Weber und Bernd Kendzior 2006 veroffentlichte Flora of the Maltese Islands A Field Guide hingegen ist keine Flora sondern ein Bestimmungsbuch und knupft damit an Guido G Lanfrancos Guide to the Flora of Malta von 1955 an 22 35 Um 1676 bereits wurden die in Floriana ansassigen Argotti Botanical Gardens durch den Malteserorden als Heilkrautergarten Hortus medicus gegrundet 1855 wurden sie der Universitat ubergeben und dienen seither vor allem der Forschung und Lehre der naturwissenschaftlichen Fakultat Seit Anfang des 21 Jahrhunderts beherbergen sie auch ein Herbarium 38 Nachweise Bearbeiten a b c d e S M Haslam P D Sell P A Wolseley A Flora of the Maltese Islands Msida Malta 1977 Topography S x xii a b c d e f g h Patrick J Schembri Physical Geography and Ecology of the Maltese Islands A Brief Overview In Options Mediterraneennes Ser B Band 7 1993 S 27 39 PDF Datei Memento des Originals vom 29 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ressources ciheam org S M Haslam P D Sell P A Wolseley A Flora of the Maltese Islands Msida Malta 1977 Geological and Ecological areas and their types of vegetation S xxi xlvi a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Patrick J Schembri The Maltese Islands climate vegetation and landscape In GeoJournal Band 41 Nr 2 1997 S 115 125 ISSN 0343 2521 doi 10 1023 A 1006828706452 PDF Datei S M Haslam P D Sell P A Wolseley A Flora of the Maltese Islands Msida Malta 1977 Soils S xxi S M Haslam P D Sell P A Wolseley A Flora of the Maltese Islands Msida Malta 1977 Climate S xiv xx World Meteorological Organisation Wetterinformation fur Malta Memento vom 26 Marz 2010 im Internet Archive Chris O Hunt Quaternary deposits in the Maltese Islands a microcosm of environmental change in Mediterranean lands In GeoJournal Band 41 Nr 2 1997 S 101 109 doi 10 1023 A 1006824605544 a b c d e f Leo Junikka Pertti Uotila Tapani Lahti A Phytogeographical Comparison of the Major Mediterranean Islands on the Basis of Atlas Florae Europaeae In Willdenowia Band 36 Nr 1 Special Issue Festschrift Werner Greuter 2006 S 379 388 PDF Datei a b Werner Greuter Herve Maurice Burdet Guy Long Eckhard von Raab Straube Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 1 Vol 4 1984 2008 online a b The Euro Med PlantBase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity In bgbm org Euro Med abgerufen am 15 August 2021 2006 a b c d S M Haslam P D Sell P A Wolseley A Flora of the Maltese Islands Msida Malta 1977 European Information Platform for Plants EIP Malta Number of Nationally Threatened Species Oktober 2005 online Memento vom 1 Januar 2011 im Internet Archive letzter Zugriff am 31 Marz 2010 a b c d Edwin Lanfranco Vegetation of the Maltese Islands Nicht mehr online verfugbar In maltawildplants com Archiviert vom Original am 17 Juni 2008 abgerufen am 15 August 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www maltawildplants com a b Louis F Cassar Elisabeth Conrad Patrick J Schembri The Maltese Archipelago In Ioannis N Vogiatzakis Gloria Pungetti A M Mannion Hrsg Mediterranean Island Landscapes Natural and Cultural Approaches 2008 ISBN 978 1 4020 5063 3 S 297 322 doi 10 1007 978 1 4020 5064 0 13 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Salvatore Brullo Gianpietro Giusso del Galdo Taxonomic Remarks on the Anthyllis hermanniae L Fabaceae Faboideae Species Complex of the Mediterranean Flora In Novon Band 16 Nr 3 2006 S 304 314 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F11159938 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Stephen Mifsud A review of Romulea Maratti Iridaceae in the Maltese Islands In Webbia Band 70 Nr 2 3 Juli 2015 ISSN 0083 7792 S 247 287 doi 10 1080 00837792 2015 1071910 tandfonline com abgerufen am 5 September 2023 a b Salvatore Brullo Gianpietro Giusso del Galdo Edwin Lanfranco A new species of Zannichellia L Zannichelliaceae from Malta In Flora Mediterranea Band 11 2001 S 379 384 PDF Datei a b Jan Peter Frahm Michael Luth The Bryophyte Flora of the Maltese Islands In Archive for Bryology Band 29 2008 S 1 10 PDF Datei Hugonnot Vincent Riccia melitensis Mass Marchantiophyta Ricciaceae an endemic species of the Maltese archipelago In Phytotaxa Band 222 Nr 3 19 August 2015 ISSN 1179 3163 S 238 doi 10 11646 phytotaxa 222 3 7 biotaxa org abgerufen am 5 September 2023 a b M Briffa G Moreno C Illana Some Rare Myxomycetes from Malta In Wolfgang Nowotny Hrsg Wolfsblut und Lohblute Lebensformen zwischen Tier und Pflanze Myxomycetes Stapfia Band 73 Linz 2000 ISBN 3 85474 056 5 S 151 158 deutsch englisch franzosisch spanisch zobodat at PDF a b c d e f g h i j k l Hans Christian Weber Bernd Kendzior Flora of the Maltese Islands A Field Guide ISBN 3 8236 1478 9 Introduction S 1 9 Cristian Brullo Salvatore Brullo Gianpietro Giusso del Galdo Sulla presenza in Sicilia di Romulea melitensis Iridaceae specie critica della flora mediterranea In Simonetta Peccenini Gianniantonio Domina Hrsg Gruppi critici della Flora d Italia Comunicazioni Dipartimento di Biologia Vegetale La Sapienza Universita di Roma 30 31 ottobre 2009 Societa Botanica Italiana Palermo 2009 ISBN 978 88 903108 2 9 PDF Datei Josep Rossello Mercedes Castro Pere Fraga New records of diploid Urginea pancration Hyacinthaceae in Cabrera Balearic Islands In Flora Montiberica Band 31 S 44 46 PDF Datei Franz Speta Karyosystematik Kultur und Verwendung der Meerzwiebel Urginea STEINH Liliaceae s l In Katalog des Oberosterreichischen Landesmuseums Band 105 zugleich Linzer Biologische Beitrage Band 12 Nr 1 9 Mai 1980 S 193 238 zobodat at PDF Zoila Diaz Lifante Benito Valdes Revision del genero Asphodelus L Asphodelaceae en el Mediterraneo Occidental In Boissiera Band 52 1996 189 S Malta Environment amp Planning Authority Marine Habitats Website online Memento vom 27 Oktober 2011 im Internet Archive letzter Zugriff am 30 Marz 2010 Hans Christian Weber Bernd Kendzior Flora of the Maltese Islands A Field Guide ISBN 3 8236 1478 9 S 18 J C M Alexander The Mediterranean Species of Senecio Sections Senecio and Delphinifolius In Notes of the Royal Botanical Garden Edinburgh Band 37 1979 S 387 428 es gibt allerdings weitere zu diesem Taxon gestellte Nachweise aus Kreta und dem Libanon Norman K B Robson Studies in the genus Hypericum L Guttiferae 6 Sections 20 Myriandra to 28 Elodes In Bulletin of the Natural History Museum London Botany Band 26 Nr 2 1996 S 75 217 online Hilke Maunder Maltas erstes Naturschutzgebiet In spiegel de Spiegel Online 6 Februar 2001 abgerufen am 15 August 2021 Malta Environment amp Planning Authority Sites submitted to the EC for inclusion in the Natura 2000 Network as required under the EC Habitats and Birds Directives o J online Memento vom 12 Mai 2015 im Internet Archive letzter Zugriff 31 Marz 2010 Anonymus Malta s tourism industry 1964 2005 MTA Island Travel Trader Online www travelmalta com PDF Datei Memento vom 14 April 2010 im Internet 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