www.wikidata.de-de.nina.az
Globigerinida ist ein Taxon gehausetragender Einzeller aus der Gruppe der Foraminiferen Ein veralteter deutscher Begriff ist Ballentierchen 1 Sie ist die einzige Gruppe der Foraminiferen deren Arten planktonisch leben GlobigerinidaSystematikohne Rang Sarohne Rang Rhizariaohne Rang Retariaohne Rang Foraminiferen Foraminifera ohne Rang Globothalameaohne Rang GlobigerinidaWissenschaftlicher NameGlobigerinidaDelage amp Herouard 1896Neogloboquadrina pachydermaGlobigerina bulloides Gehause REM Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Palaontologie 3 Systematik 4 Mineral 5 Nachweise 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenFast alle Arten bilden Gehause aus Kalzit die bei allen rezenten Arten einen sehr niedrigen Magnesiumgehalt aufweisen Niedrig Magnesium Kalzit nur bei einigen fossilen Arten ist auch Hoch Magnesium Kalzit gt 5 mol Mg nachgewiesen Eine Ausnahme sind die Gehause der fossilen Favusellacea die aus Aragonit bestanden Die Wandung des Gehauses ist mit zahlreichen Poren durchsetzt die deutlich grosser sind als bei benthisch lebenden Arten und bilamellar aufgebaut das heisst die Zellsubstanz findet sich zwischen einer inneren und einer ausseren Wandung Die im Aufriss nahezu kreisrunden Kammern des Kalkgehauses sind spiralig trochospiral planispiral oder in Reihen angeordnet Neben den Miliolida und den Rotaliida sind die Globigerinida eine der drei Foraminiferen Gruppen die als Wirte fur photosynthetisierende Endosymbionten dienen Solche Symbiosen sind bei den planktonisch und damit lichtnah lebenden Globigerinida allerdings anders als bei den anderen Gruppen die Regel Bei den Endosymbionten handelt es sich um Dinoflagellaten oder Goldbraune Algen 2 Palaontologie BearbeitenGlobigerinida sind weltweit ein wichtiger Bestandteil des Zooplanktons Ihre Gehause sinken nach ihrem Tod herab sammeln sich am Meeresboden und bilden dort eines der haufigsten marinen Sedimente den sogenannten Globigerinenschlick Im Laufe geologischer Prozesse bilden sich so Sedimente die in der Palaontologie zur stratigraphischen Analyse von grosser Bedeutung sind Aufgrund der extrem haufigen Funde ist ihre Evolution seit dem Miozan ausserst gut erforscht Alle sieben rezenten Untergruppen sind fossil seit dem Miozan nachgewiesen die Guembelitriidae bereits seit der Kreide Ihr evolutionarer Ursprung ist hingegen nur unzureichend bekannt moglicherweise gingen sie vor rund 180 Millionen Jahren aus den Oberhauserellidae hervor 3 Systematik BearbeitenDie Gruppe wird derzeit wie folgt gegliedert Heterohelicacea Guembelitriidae Chiloguembelinidae Globorotaliacea Globorotaliidae Pulleniatinidae Candeinidae Globigerinacea Globigerinidae HastigerinidaeSowohl ihre Position innerhalb der Foraminiferen wie auch die innere Systematik der Globigerinida basieren auf rein morphologischen Merkmalen Erste molekulargenetische Untersuchungen anhand von rRNA resultierten in kaum aussagekraftigen Ergebnissen da die Austauschrate nicht codierender Basen bei Globigerinida rund funfzig bis einhundertmal so hoch ist wie bei benthischen Foraminifera wiesen aber auf eine Nahe zu den Rotaliida hin Spatere phylogenetische Untersuchungen anhand von Aktin bekraftigten dies dort fanden sich die Globeriginida als Schwestertaxon einer Rotaliida was darauf hinweist dass die Globigerinida Teil der Rotaliida sind Fur eine endgultige Einstufung bedarf es aber noch weiterer Untersuchungen 4 Mineral BearbeitenGlobigerinenkalk wird in Malta als ockerfarbener Kalksandstein abgebaut Typisch werden Hauser auf dieser Insel aus diesem Baustoff gebaut und erscheinen gelblich 5 Als Brannt beziehungsweise Loschkalk mit der Bezeichnung Torba wurde er im Neolithikum zur Anfertigung von Fussbodenbelagen verwendet Nachweise BearbeitenBarun K Sen Gupta Systematics of modern Foraminifera In Barun K Sen Gupta Hrsg Modern Foraminifera Springer Netherlands Kluwer Academic 2002 ISBN 1 4020 0598 9 S 32 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Globigerinida Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walter Rammner Hrsg Brehms Tierleben Erster Band Wirbellose 1952 Leipzig S 23 Pamela Hallock Symbiont bearing Foraminifera In Barun K Sen Gupta Hrsg Modern Foraminifera Springer Netherlands Kluwer Academic 2002 ISBN 1 4020 0598 9 S 123 Colomban de Vargas Louisette Zaninetti Heinz Hilbrecht Jan Pawlowski Phylogeny and Rates of Molecular Evolution of Planktonic Foraminifera SSU rDNA Sequences Compared to the Fossil Record In Journal of Molecular Evolution 45 285 294 1997 Jerome Flakowski Ignacio Bolivar Jose Fahrni Jan Pawlowski Actin Phylogeny Of Foraminifera In Journal of Foraminiferal Research Band 35 No 2 S 93 102 2005 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 17 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www malta online de Die Republik Malta von A bis Z malta online de abgerufen am 29 August 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Globigerinida amp oldid 237049732