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Der Bromserhof ist ein ehemaliger Adelssitz und Gutshof in der Oberstrasse in Rudesheim am Rhein Die Anlage war Stammsitz der Familie Bromser von Rudesheim nach der auch die Bromserburg benannt ist Bromserhof Ansicht von SudostenIm 16 und 17 Jahrhundert wurde ein spatmittelalterliches Festes Haus von mehreren Familiengenerationen zu einer schlossartigen Anlage im Stil der Renaissance und des Barocks um und ausgebaut Nach Aussterben der Familie Bromser von Rudesheim im Jahr 1668 kam das Anwesen uber verschiedene Adelsgeschlechter schliesslich an Sophie von Coudenhoven die es in den 1830er Jahren an Privatleute verausserte Zu Beginn der 1850er Jahre teilweise von der Stadt Rudesheim angekauft wurde der Bromserhof nachfolgend durch soziale Einrichtungen genutzt Nach Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg Teilabrissen und langem Leerstand ist dort seit 1975 Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett ein Museum fur mechanische Musikinstrumente beheimatet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Wand und Gewolbemalereien 3 Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenGeschichte BearbeitenDer heutige Bromserhof ging wohl aus einer villa rustica oder einem Gutshof aus dem 5 6 Jahrhundert hervor 1 Zu jener Zeit lag das Anwesen noch weit ausserhalb der Stadt und gehorte zum Grundbesitz der Niederburg auch Bromserburg genannt Der Hof war spater Sitz der Bromser eines Zweigs der zum Ortsadel gehorigen Familie von Rudesheim die sich im 13 Jahrhundert in mehrere Linien geteilt hatte Die Bromser von Rudesheim ersetzten das alte Gutshaus im Mittelalter durch ein Festes Haus das den Nordwest Teil des heutigen Haupthauses ausmacht 2 Rolf Gottert siehe Literatur datiert diesen Teil aufgrund architektonischer Ahnlichkeiten seines Kellers mit dem der Bromserburg auf die Zeit um 1310 3 Beim Neubau der Rudesheimer Stadtmauer in der Zeit um 1500 wurde der Bromserhof in deren Verlauf mit einbezogen und somit zu einer Eckbastion der Stadtbefestigung Die dafur notige Wehrhaftigkeit erklart auch die Dicke einiger im Haupthaus erhaltener heute innenliegender Mauern nbsp Eingang mit Erker erbaut von Heinrich BromserHeinrich I Bromser ca 1490 1543 und seine Frau Apollonia von Ingelheim erweiterten das bestehende Haus samt Treppenturm nach Osten um einen Anbau mit kleinem Innenhof In diesem Neubau befanden sich fortan die Kuchenraume 4 Ihr altester Sohn Heinrich II Bromser 1535 1564 erbte das Anwesen 1543 und musste feststellen dass es stark heruntergekommen war 5 Gemeinsam mit seiner Frau Walpurga auch Walburga und Walpurgis geschrieben von Greiffenclau zu Vollrads liess er den Bromserhof vielleicht unter Einbeziehung alterer Bausubstanz 6 im Stil der Nachgotik erneuern und weiter umgestalten So liessen sie im Geschmack der damaligen Spatrenaissance zwei Raume im Obergeschoss mit Wand und Deckenmalereien verzieren fur die der Bromserhof heute weit uber den Rheingau hinaus bekannt ist Die finanziellen Mittel dazu stammten wahrscheinlich aus dem reichen Erbe Walpurga von Greiffenclaus deren Vater 1558 verstorben war 7 An den Umbauarbeiten waren allein rund 20 Steinmetze beteiligt was durch die verschiedenen Steinmetzzeichen an Treppenstufen Tur und Fensterrahmen sowie Gewolberippen belegt ist 8 Der Enkel des Paars Johann Reichard war kurmainzischer Rat und Vizedom im Rheingau Er heiratete 1588 Margarethe von Kronberg die aus einem ausserordentlich reichen Hause stammte und eine grosse Mitgift in die Ehe brachte Dadurch war es dem Paar moglich 1609 anstelle eines fruheren Wirtschaftsgebaudes an der Ostseite des Hofs das grosse sogenannte Mang sche Haus zu errichten das seinen Namen von einer spateren Eigentumerfamilie erhielt 9 1610 folgte der Bau eines heute nicht mehr erhaltenen Ziehbrunnens im Binnenhof Johann Reichards und Margarethes Sohn Heinrich III und seine Frau Maria Magdalena von Heddesdorf beendeten Umbau und Erweiterung des Bromserhofs indem sie den sudlichen Teil des Haupthauses veranderten und ihn uber dem Eingang mit einem Erker ausstatteten Ihr Allianzwappen und die Jahreszahl 1650 am Erker kunden von ihnen als Bauherren Ausserdem liessen sie einen Treppenturm als Verbindung vom Haupthaus zum Mang schen Haus errichten und die an der Strasse gelegenen Wirtschaftsgebaude an der Sudseite des Binnenhofs erneuern Zum Abschluss erhielt das Anwesen ein bossiertes Tor uber dessen Torbogen die Jahreszahl 1652 von seiner Errichtungsjahr kundete Damit war der Wandel des Bromserhofs von einem mittelalterlichen Gutshof zu einem reprasentativen Adelssitz im Stil der Renaissance und des Barocks vollendet Heinrich III Bromser war vergonnt was sich bereits sein Urgrossvater Heinrich II gewunscht hatte Fur seine Verdienste bei den Friedensverhandlungen zur Beendigung des Dreissigjahrigen Krieges wurde er 1646 in den Freiherrenstand erhoben 10 Als er am 25 November 1668 11 kinderlos starb wurde das reiche Erbe unter seinen drei Schwestern aufgeteilt Der Bromserhof fiel dabei an Anna Sidonie die mit Hermann von Kronberg verheiratet war Uber deren Tochter Maria Margarethe gelangte der Besitz an den Enkelsohn Adolf Johann Karl von Bettendorf 12 Als die von Bettendorf ausstarben ging das Erbe 1770 13 an die Familien von Ehrthal und von Frankenstein 1805 starb das letzte mannliche Mitglied der Familie von Ehrtal 12 und sein Anteil am Bromserhof kam an Grafin Sophie von Coudenhoven geb von Hatzfeld Sie erwarb auch den Frankensteiner Teil der Anlage und nutzte das Anwesen als Wohnsitz 14 Zu jener Zeit gehorten zwei wertvolle Mobelstucke zur Einrichtung des Hauses zum einen ein grosses Himmelbett das mit Schnitzereien reich verziert war und alttestamentliche Abbildungen besass zum anderen ein schwerer gotischer Holztisch aus dem Jahr 1549 der Bildnisse der Kronenberg Familie zeigte 1831 34 verkaufte Sophie von Coudenhoven den Bromserhof an mehrere Rudesheimer Privatleute 15 16 Das kostbare Mobiliar des Bromserhofs kam in das Schloss Johannisberg das im Besitz der mit den Bromsern verwandten Familie Metternich war 17 Im Jahr 1851 53 16 15 erwarb die Stadt Rudesheim das Haupthaus sowie den daran anschliessenden Sudflugel der Anlage und nutzte diese fur verschiedene soziale Einrichtungen Dazu zahlten unter anderem ein Armen und Invalidenhaus eine Obdachlosenunterkunft ein Kindergarten und eine Schule Um den westlichen Teil des Hofs der sich in stadtischem Besitz befand von dem der anderen Eigentumer im Ostteil abzugrenzen wurde eine Mauer quer durch den Binnenhof gezogen der diesen in zwei Teile zerschnitt Im ersten Viertel des 20 Jahrhunderts war diese Trennmauer noch vorhanden In den Raumen mit den wertvollen Wand und Gewolbemalereien wurden im 19 Jahrhundert unbekannte Wasserleichen vorubergehend aufbewahrt Zu diesem Zweck wurden Decke und Wande mit einer grauen Leimfarbe ubermalt Als 1898 der damalige Rudesheimer Burgermeister Alberti anordnete den grauen Anstrich zu erneuern fuhrte dies zur Wiederentdeckung der renaissancezeitlichen Malereien Der Frankfurter Maler Gustav Ballin wurde mit ihrer Freilegung und Restaurierung beauftragt Spater nutzte der Rheingauer Kunstverein die Raume einige Jahre lang als Heimatmuseum 15 Durch Bombentreffer wurde der Bromserhof am 25 November 1944 schwer beschadigt Ein Teil des Ostflugels seines Haupthauses und der daran anschliessende Treppenturm wurden zerstort Wegen einer Strassenverbreiterung erfolgte im Jahr 1963 der Abriss des zum Anwesen gehorigen Kuferhauses Im Zuge dieser Arbeiten wurden unnotigerweise aber auch das bossierte Sudtor und der Ziehbrunnen niedergelegt Schon in den 1950er Jahren bauten die damaligen Eigentumer des Mang schen Hauses das Gebaude zu einem Gastronomiebetrieb um und veranderten den Bau dabei sehr stark Das Haupthaus des Bromserhofs stand lange leer und war ungenutzt ehe Siegfried Wendel das Gebaude 1975 pachtete um dort mit seinem Museum fur mechanische Musikinstrumente einzuziehen 1998 erwarb der Pachter das Haupthaus von der Stadt Rudesheim Beschreibung Bearbeiten nbsp Erdgeschossgrundriss des Haupthauses Anfang des 20 JahrhundertsDer Bromserhof ist eine mehrteilige Anlage deren Bauten sich um einen Hof gruppieren Sie entstanden durch Veranderung und allmahlichen Ausbau eines mittelalterlichen Festen Hauses Architektur Bearbeiten nbsp Allianzwappen von 1650 uber dem Eingang Wappen des Mannes sind links das der Frau rechtsDas Haupthaus steht an der Nordseite der Anlage direkt am Fusse der bekannten Weinlage Hinterhaus Es besteht aus zwei etwa gleich grossen an der Traufseite parallel aneinanderstehenden Massivbauten mit jeweils eigenem steilen Satteldach und Schildgiebel an der westlichen Stirnseite Die zum Hof gerichtete Sudfassade des sudlichen dieser beiden Bauten ist durch Fenster in neun Achsen gegliedert wobei sich in der mittleren Achse der Haupteingang befindet Uber diesem befindet sich ein kleiner von einer Glockenhaube bedeckter Erker dessen Konsolsteine die Form von Kopfen haben Er zeigt das Allianzwappen und die Initialen seiner Erbauer sowie die Jahreszahl 1650 Die Inschrift lautet H einrich B romser V on R udesheim M aria M agdalena V on H eddesheim ANO1650 18 Im Inneren dieses unterkellerten Sudteils befanden sich im Erdgeschoss fruher Schulraume wahrend im Obergeschoss elegante Empfangsraume lagen 19 15 Im Nordbau des Haupthauses liegen zwei Raume die kunsthistorisch besonders wertvolle Wand und Gewolbemalereien besitzen Der ostlichen von ihnen ist der sogenannte Ahnensaal Der 7 5 50 Meter 20 grosse Raum besitzt ein Sterngewolbe mit doppelt gekehlten Rippen in dessen 14 Gewolbekappen die Darstellungen von 32 Wappen zu finden sind Bei diesen handelt es sich um eine Art Ahnenprobe denn sie zeigen allesamt Wappen bromserisch greifenclau scher Vorfahren Fur die Beleuchtung sorgt ein dreiteiliges Fenster in der Nordwand das gotischen Motiven folgt Wandschranke in der Ost und Westwand fugen sich nahtlos in die Wanddekoration ein Westlich liegt neben dem Ahnensaal die sogenannte Kapelle mit einem Fussbodenbelag aus gebrannten Tonfliesen Der 9 3 60 Meter 21 grosse Raum besitzt ein rippenloses Kreuzgewolbe mit zwei Jochen und ist ebenfalls mit Wand und Deckenmalereien ausgestattet Da jedoch verburgt ist dass dort in den 1820er Jahren ein Ehebett stand handelt es sich wohl eher um das einstige herrschaftliche Schlafzimmer als um eine Hauskapelle 5 Ein weiteres Indiz dafur ist die Tatsache dass von diesem Raum aus ein kleiner Abort erreichbar ist Es ist allerdings belegt dass noch 1820 ein eigener Hausgeistlicher im Bromserhof tatig war 22 Neben der Kapelle liegt im Westen ein langgestreckter Raum mit tonnengewolbter Decke von dem bisher angenommen wurde es sei die Sakristei gewesen 23 An der Sudseite des Ahnensaals befindet sich ein heute vollstandig in Gebaudeinneren liegender Treppenturm mit einer steinernen Wendeltreppe Im unteren Bereich wird er heute von einer modernen Treppe durchschnitten Sein achteckiger Aufsatz zeigt an der Nordseite schartenformig Offnungen die grosse Ahnlichkeit mit Schiessscharten haben die an der nordlichen Aussenmauer des Haupthauses zu finden sind 6 An der Sudwestecke des Haupthauses steht ein reprasentativer viereckiger Fachwerkturm mit drei Geschossen Sein hohes Zeltdach ist von vier Scharwachtturmchen mit spitzen sechseckigen Helmen flankiert Dendrochronologische Untersuchungen seiner Holzbalken im Dachgeschoss zeigten dass die dafur verwendeten Baume 1416 1417 gefallt wurden 6 Damit ware der Turm der bisher alteste bekannte Fachwerkbau im Rheingau 6 Allerdings ist nicht auszuschliessen dass die Holzer beim Bau des Turms zweitverwendet wurden 6 Die westliche Aussenseite besteht indes nicht aus Fachwerk sondern aus Bruchsteinmauerwerk was zeigt dass dieser Turm einst direkt an die Stadtmauer angelehnt war Welche Funktion der Bau fruher einmal gehabt hat ist bis heute nicht sicher belegt Wegen seiner vergleichsweise leichten Fachwerkskonstruktion ist seine Nutzung als reiner Wehr oder Wachturm eher unwahrscheinlich 6 In Frage kommt eine Nutzung als Wehrspeicher der im 18 Jahrhundert zu Wohnzwecken umgestaltet wurde Davon zeugt eine barocke Stuckdecke in einem der Obergeschosse 6 Die Scharwachtturmchen sind aber ein Indiz dafur dass der Turm von jeher auch zur Reprasentation diente 6 nbsp Mang sches HausDen ostlichen Teil des Bromserhofs bildet das sogenannte Mang sche Haus vom Beginn des 17 Jahrhunderts Uber dem Erdgeschoss aus Stein setzt ein Stockwerk auf dessen Sudmauer aus Fachwerk besteht und das von einem pfannengedeckten Satteldach abgeschlossen wird Dessen westlicher Volutengiebel ist mit Sandsteindekor 24 verziert und besitzt Gurtgesimse Eine kleine heute etwas versteckt liegende Freitreppe fuhrt zum segmentbogigen Haupteingang uber dem das Errichtungsjahr des Hauses 1609 eingemeisselt ist Als besondere Dekoration besitzt die sudliche Fachwerkseite unter den Fenstern besonders aufwandig gestaltete Gefache Dem reprasentativen Fachwerkturm schliesst sich an dessen Westseite ein dreiflugeliger Gebaudekomplex in annahernder Hufeisenform an der etwa aus der Mitte des 17 Jahrhunderts stammt und ehemals zu Wirtschaftszwecken diente Sein Kellergeschoss mit Gewolbedecken stammt noch von einem Vorgangerbau 19 Fruher gehorten noch weitere Wirtschaftsgebaude zur Anlage darunter ein Kuferhaus eine Kelterhalle ein Schafstall und ein grosses Brauhaus jenseits der Strasse doch diese Bauten sind allesamt verschwunden Gleiches gilt fur einen Ziehbrunnen im Binnenhof der dort 1610 installiert wurde Er war von zwei Pilastern flankiert die einen Architrav und einen Giebelaufsatz trugen Darin waren die Wappen Johann Reichard Bromsers und seiner Frau Margarethe von Kronberg abgebildet 25 Wand und Gewolbemalereien Bearbeiten Die Wand und Gewolbemalereien in der Kapelle und dem Ahnensaal gelten in Fachkreisen sowohl was Darstellung und Umfang als auch Geschlossenheit und kunstlerische sowie handwerkliche Qualitat angeht als eine der bedeutendsten profanen Ausschmuckungen der Renaissancezeit in Deutschland 26 22 Die in Secco Technik aufgebrachten Malereien stellen Weltliches und Religioses ungezwungen nebeneinander dar und sind mit JRVWM 1559 gezeichnet Lange galt der Kunstler als unbekannt ehe der Schriftzug 1980 als Johannes Ritter von Wetzlar Maler 1559 gedeutet wurde Der Kunstler ist heute als Hans Ritter genannt Doring bekannt Der damalige Eigentumer des Anwesens Heinrich II Bromser konnte ihn einen Schuler und Mitarbeiter Lucas Cranachs des Alteren auf der Baustelle des Dillenburger Schlosses kennengelernt haben Doring stand zu jener Zeit in Diensten der Grafen von Nassau Dillenburg und Heinrich II konnte in seiner Eigenschaft als Oberamtmann der Grafschaft Hanau Munzenberg auf einer seiner Dienstreisen in Dillenburg Station gemacht haben 27 Da Doring jedoch bereits 1558 starb ware es moglich dass er nur noch die Vorarbeiten fur die Arbeiten getatigt hat wahrend sein Sohn Jorg der in Mainz als Grafiker tatig war die Wand und Deckenmalereien vollendete und das Monogramm entsprechend nicht dem Vater sondern dem Sohn zuzuordnen ist 10 Die Malereien in den beiden Raumen zeigen neben religiosen Themen stilisierte naturalistische Pflanzen und Tierdarstellungen aber auch Phantasie und Mythengestalten wie zum Beispiel Faune und Grotesken Im Ahnensaal zieren 32 Wappen das Deckengewolbe Sie zeigen die Wappen aus funf Vorfahren Generationen des Heinrich II Bromser und seiner Frau Vier Bander mit Inschriften erklaren die Darstellungen An den Wanden des Raums finden sich zwei grossformatige Bilder aus der Jona Legende jedoch wurde das Geschehen in diesem Fall an den Rhein verlegt denn der Hintergrund der Malereien zeigt die Stadtsilhouetten von Rudesheim und Mainz Die Wandflachen unter den Malereien waren fruher mit Lambris verkleidet 28 Im ersten Joch der Kapelle finden sich die Wappen Heinrich II Bromsers und seiner Frau Walpurga von Greiffenclau zu Vollrads Im zweiten Joch findet sich hingegen eine Darstellung von Kreuzigung und Auferstehung Christi dazu Karyatiden und Satyrn sowie ornamentale Verzierungen wie Blattwerk und Blutenranken Die flachen Gewolbegrate sind durch gemalte Festons hervorgehoben Nachdem die Malereien am Ende des 19 Jahrhunderts durch Zufall wiederentdeckt worden waren wurden sie freigelegt und von 1898 bis 1900 durch Gustav Ballin restauriert Weitere Restaurierungen folgten 1934 und in den 1950er sowie 1960er Jahren jedoch hatten diese keine dauerhafte Erhaltung der Malereien zur Folge sodass zu Beginn des 21 Jahrhunderts der Verlust dieser Werke drohte Umfangreichen Voruntersuchungen in der Zeit von 2005 bis 2007 folgte ab 2008 eine mehrjahrige Restaurierung 26 Die Arbeiten wurden aus Mitteln des Bundes sowie des Landes Hessen finanziert und von Fachkraften der HAWK Hochschule Hildesheim Holzminden Gottingen unter Leitung von Nicole Riedl ausgefuhrt 29 Stellen deren Bemalung bereits verloren gegangen war wurden nicht wieder erganzt Anstatt dessen wird heute mit einem speziellen Gerat eine Projektion der ursprunglichen Malereien an die entsprechenden Wand und Deckenpartien geworfen 30 nbsp Gewolbe im Ahnensaal nbsp Gewolbedecke im Ahnensaal nbsp Wandmalerei mit der Jonas Legende nbsp Wandmalerei mit der Jonas LegendeEinige Wappen im Ahnensaal nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett BearbeitenSeit 1975 ist im Bromserhof Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett ein Museum fur mechanische Musikinstrumente beheimatet Museumsbetreiber Siegfried Wendel eroffnete es im Oktober 1969 in Hochheim am Main 1973 erfolgte der Umzug nach Rudesheim in das Gebaude der ehemaligen Winzergenossenschaft 31 Steigende Besucherzahlen und das allmahliche Wachsen der Sammlung zogen den Bedarf an grosseren Raumlichkeiten nach sich sodass das Museum nach nur zwei Jahren erneut umziehen musste Diesmal fand es im Bromserhof eine dauerhafte Bleibe 32 Die Ausstellung befasst sich mit der Geschichte der selbstspielenden Musikinstrumente und zeigt heute rund 350 Exponate aus drei Jahrhunderten von der Spieluhr uber die Jahrmarktsorgel und ein Porzellanglockenspiel aus Meissen bis zum Orchestrion Die Besichtigung ist von Marz bis Oktober taglich im Rahmen einer 45 minutigen Fuhrung moglich Davon machen derzeit rund 120 000 Besucher pro Jahr Gebrauch 26 Exponate in der Ausstellung nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenGustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim Eine Studie Frey Frankfurt a M 1901 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 S 700 701 Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal In Notizen aus dem Stadt Archiv Beitrage zur Rudesheimer Stadtgeschichte Band 78 Stadtarchiv Rudesheim Rudesheim am Rhein 1997 S 1 5 PDF 117 kB Rolf Gottert Kunst in alten Mauern Wandmalereien im Rudesheimer Bromserhof In Notizen aus dem Stadt Archiv Beitrage zur Rudesheimer Stadtgeschichte Band 146 Stadtarchiv Rudesheim Rudesheim am Rhein 2010 S 1 5 PDF 103 kB Friedrich Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Band 3 2 Auflage Hemmerde und Schwetschke Halle 1820 S 241 243 Digitalisat Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Rheingaues Die Bau und Kunstdenkmaler des Regierungsbezirks Wiesbaden Band 1 2 Auflage Heinrich Keller Frankfurt am Main 1907 S 37 43 Digitalisat Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 304 305 Dagmar Soder Vergessene Gotik Die Wiederentdeckung mittelalterlicher Wohnbauten Neue Forschungen im Rheingau In Denkmalpflege amp Kulturgeschichte Jahrgang 3 Nr 1 2000 ISSN 1436 168X S 23 28 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bromserhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bernhard Peter Der Bromserhof in Rudesheim Website des InstrumentenmuseumsFussnoten Bearbeiten Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal 1997 S 1 Die hier wiedergegebene Baugeschichte orientiert sich an den beiden Aufsatzen Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal und Kunst in alten Mauern Wandmalereien im Rudesheimer Bromserhof von Rolf Gottert Dagmar Soder wies in ihrem Aufsatz jedoch darauf hin dass die Ergebnisse von dendrochronologischen Untersuchungen an den Dachstuhlen der verschiedenen Partien zumindest eine teilweise Revision der bisherigen Baugeschichte nach sich ziehen konnten Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal 1997 S 2 Gustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim 1901 S 5 a b Rolf Gottert Kunst in alten Mauern Wandmalereien im Rudesheimer Bromserhof 2011 S 3 a b c d e f g h Dagmar Soder Vergessene Gotik Die Wiederentdeckung mittelalterlicher Wohnbauten 2000 Gudrun Anne Dekker Schneewittchen blonde Tochter einer Adligen aus Ostfriesland Eine historische Spurensuche BoD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 7322 7118 4 S 130 Gustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim 1901 S 7 Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal 1997 S 4 5 a b Gudrun Anne Dekker Schneewittchen blonde Tochter einer Adligen aus Ostfriesland Eine historische Spurensuche BoD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 7322 7118 4 S 134 Christian von Stramberg Der Rheingau Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius Teil 2 Band 10 Hergt Koblenz 1861 S 463 Digitalisat a b Christian von Stramberg Der Rheingau Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius Teil 2 Band 10 Hergt Koblenz 1861 S 464 Digitalisat August von Cohausen Die Wehrbauten in Rudesheim am Rhein insbesondere die Niederburg In Centralblatt der Bauverwaltung Jahrgang 6 Nr 31 1886 S 305 Digitalisat Ferdinand Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands 1820 S 242 a b c d Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal 1997 S 4 a b Rolf Gottert Kunst in alten Mauern Wandmalereien im Rudesheimer Bromserhof 2011 S 1 Gustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim 1901 S 13 Gudrun Anne Dekker Schneewittchen blonde Tochter einer Adligen aus Ostfriesland Eine historische Spurensuche BoD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 7322 7118 4 S 134 135 a b Gustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim 1901 S 4 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Rheingaues 1907 S 40 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Rheingaues 1907 S 42 a b Rolf Gottert Der Rudesheimer Bromserhof als Kulturdenkmal 1997 S 3 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt 2008 S 700 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Rheingaues 1907 S 38 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler des Rheingaues 1907 S 39 a b c Restaurierung von Kapelle und Ahnensaal im Bromserhof Memento vom 18 Dezember 2014 im Internet Archive Rolf Gottert Kunst in alten Mauern Wandmalereien im Rudesheimer Bromserhof 2011 S 2 Gustav Ballin Der Bromserhof und seine Erbauer die edlen Ritter Broemser von Rudesheim 1901 S 10 Gudrun Anne Dekker Schneewittchen blonde Tochter einer Adligen aus Ostfriesland Eine historische Spurensuche BoD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 7322 7118 4 Zauberei aus Pandoras Buchse Memento vom 18 Dezember 2014 im Internet Archive Geschichte des Museums auf der offiziellen Website Zugriff am 5 Januar 2020 Wie alles begann Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett abgerufen am 11 April 2023 Burgen und Schlosser im Rheingau Taunus Kreis Burg Adolfseck Schanze Adolfseck Alte Schanz Altschloss Ringwall Altenstein Ringwall Altschloss Trutzburg Blideneck Boosenburg Bromserburg Bromserhof Burg Crass Ringwall Dreibornskopf Burg Ehrenfels Stadtburg Eltville Burg Geroldstein Burg Glimendal Burg Greifenstein Ringwall Hallgarter Zange Burg Haneck Hareschloss Burg Hattenheim Schloss Hohenbuchau Burg Hohenstein Burg Holdersberg Burg Idstein Burg Johannisberg Schloss Johannisberg Kammerburg Lauksburg Ringwallanlage Nack Burg Neuhaus Eltville Burgstall Neuhof Taunusstein Jagdschloss Niederwald Ruine Nollig Palais Ostein Geisenheim Ruine Plixholz Schloss Reichartshausen Schloss Reinhartshausen Burg Rheinberg Rotenburger Schlosschen Burg Scharfenstein Schloss Schonborn Burg Schwarzenstein Turmburg Walluf Schloss Vollrads Vorderburg Rudesheim Burg Waldeck Ringwall Waldems Burg Wallrabenstein Schloss Wehen 49 979255555556 7 919925 Koordinaten 49 58 45 3 N 7 55 11 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bromserhof Rudesheim am Rhein amp oldid 236948191