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Anton Toni Seelos 4 Marz 1911 in Seefeld in Tirol 1 Juni 2006 ebenda war ein osterreichischer Skirennlaufer und Skitrainer Seelos wurde viermal Skiweltmeister In den 1930er Jahren war er einer der pragendsten Pioniere des alpinen Skisports Er veranderte grundlegend den Slalom indem er den herkommlichen Stemmschwung durch den Parallelschwung abloste 1 Sein Bruder Johann war ebenfalls Skirennlaufer Toni SeelosVoller Name Anton SeelosNation Osterreich OsterreichGeburtstag 4 Marz 1911Geburtsort Seefeld in Tirol OsterreichSterbedatum 1 Juni 2006Sterbeort Seefeld in TirolKarriereDisziplin Slalom Abfahrt KombinationVerein SC SeefeldKarriereende 1947MedaillenspiegelWeltmeisterschaften 4 1 0 Alpine SkiweltmeisterschaftenSilber Murren 1931 SlalomGold Innsbruck 1933 SlalomGold Innsbruck 1933 KombinationGold Murren 1935 SlalomGold Murren 1935 Kombination Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Ausschluss von Olympia 1 2 Nachkriegsjahre Karriere Ende 2 Sportliche Erfolge 2 1 Weltmeisterschaften 3 Auszeichnungen Auszug 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenNach Erfolgen auf Juniorenebene gelangen Seelos im Winter 1930 die ersten bedeutenderen Siege Er gewann den Slalom in der Seegrube eine Abfahrt in Matrei und bei den Bayerischen Meisterschaften in Garmisch Partenkirchen ebenfalls den Slalom Bei den Arlberg Kandahar Rennen erreichte er den zweiten Platz in der Kombination 1931 nahm Seelos an den ersten Alpinen Skiweltmeisterschaften in Murren teil und gewann im Slalom hinter dem Schweizer David Zogg die Silbermedaille Zudem belegte er den 15 Platz in der Abfahrt und den sechsten Rang in der inoffiziellen Langen Abfahrt Die genannte Silbermedaille galt vorerst als inoffiziell weil der Slalom wegen des eingebrochenen Tauwetters nur in einem Durchgang gefahren worden war Erst 2013 also fast sieben Jahre nach dem Ableben von Seelos bestatigte die FIS die Slalomwertung und damit die Medaillen von 1931 als offiziell Ein Jahr danach verfehlte er bei den Weltmeisterschaften in Cortina d Ampezzo knapp die Medaillenrange wurde Vierter im Slalom Funfter in der Kombination und Sechster in der Abfahrt Wenig spater gewann er alle Bewerbe bei den Bayerischen Meisterschaften in Garmisch Der endgultige Durchbruch an die Weltspitze gelang Seelos bei seinen Heim Weltmeisterschaften 1933 in Innsbruck Vorerst war es am 6 Februar ein Spezialabfahrtsrennen auf einer 10 km langen Strecke vom Sattel zwischen Glungezer und Sonnenspitze bis hinunter nach Tulfes Hier wurde er Sechster Sieg Hans Hauser dieser Bewerb wurde spater nur als ausser Konkurrenz in der Skigeschichte verzeichnet Quelle Buch Sieg auf weissen Pisten von Hermann Nussbaumer Bei den tatsachlich zu Weltmeisterschaften zahlenden Rennen kam er am 8 Februar in der Abfahrt auf Rang 10 jedoch gewann er anderntags mit Laufbestzeiten in beiden Durchgangen uberlegen vor seinem Mannschaftskollegen Gustav Lantschner die Goldmedaillen im Slalom und in der Kombination Diese Leistungen bestatigte er kurz darauf als er bei den Deutschen Meisterschaften den Slalom die Abfahrt und die Kombination gewann wofur damals noch keine Meistertitel vergeben wurden Aufgrund der Februarkampfe 1934 entsandte der Osterreichische Skiverband keine Mannschaft zu den Weltmeisterschaften in St Moritz so konnte Seelos wie auch alle anderen Osterreicher nicht an den Bewerben teilnehmen Er war aber als Betreuer der deutschen Mannschaft anwesend und startete im Slalom als Vorlaufer wo er prompt die Bestzeit fuhr Im Winter 1935 gewann der Tiroler den Slalom und die Kombination bei den Rennen um den Goldenen Ring in Seefeld und er nahm an den Weltmeisterschaften 1935 in Murren teil Dort konnte er seine Erfolge von vor zwei Jahren wiederholen wurde zum zweiten Mal Slalomweltmeister exakt 5 Sekunden Vorsprung auf David Zogg und mit sicher angelegter Fahrt in der Abfahrt auch zum zweiten Mal Kombinationsweltmeister Er betreute weiterhin auch die deutsche Mannschaft Ausschluss von Olympia Bearbeiten Im Winter 1936 gewann Seelos die Slaloms von Kitzbuhel und Seefeld Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 1936 war er wieder als Betreuer der deutschen Mannschaft tatig Aufgrund der strengen Amateurregeln konnte er als Skilehrer wie fast alle anderen Herren vom osterreichischen und Schweizer Verband jedoch selbst nicht an den Spielen teilnehmen So startete er im Slalom nur als Vorlaufer und war dabei deutlich schneller als der Olympiasieger Franz Pfnur Bei den kurze Zeit spater stattfindenden Weltmeisterschaften in Innsbruck verzichtete er auf eine Teilnahme war aber im Slalom wiederum als Vorlaufer am Start und erzielte wieder Bestzeit Er begrundete seinen Schritt damit dass er korperlich nicht so bei Kraften ware wie er es im Kampf gegen die Weltelite hatte sein mussen Er hatte den ganzen Winter uber als Skilehrer hart arbeiten mussen um seine Familie ernahren zu konnen Daher fehlte ihm das notige Training Wahrend sich im Ausland alles um die Skilaufer und ihre Leistungen riss wahrend der Staat meist helfend eingriff musste Osterreichs bester Laufer auf die Weltmeisterschaften verzichten weil er sonst den Bestand seiner Familie gefahrdet hatte Zitat aus dem Buch Sieg auf weissen Pisten von Hermann Nussbaumer 1937 wurde er erfolgreicher Trainer der franzosischen Skinationalmannschaft In der Saison 1937 38 gewann Seelos bei den Rennen um den Goldenen Ring den Slalom und die Kombination den Slalom bei den Silberkugel Rennen und die Abfahrt am Glungezer Bei den Weltmeisterschaften 1938 in Engelberg belegte er nur den 15 Rang in der Abfahrt im Slalom gab er nach einem Torfehler auf Wahrend des Krieges war Seelos als Schutzpolizist der Reserve eingezogen und trainierte die Reichsmannschaft der Ordnungspolizei in den alpinen Laufarten 2 Nachkriegsjahre Karriere Ende Bearbeiten Nach dem Krieg war Seelos noch selbst als aktiver Rennlaufer tatig und wurde 1946 mit dritten Platzen in Abfahrt und Slalom Zweiter der Hahnenkammkombination Weitere Podestplatze erzielte er bei den Rennen in Seefeld Auch 1947 gelangen ihm noch einige gute Resultate Anschliessend war er bis 1956 erfolgreich Trainer beim OSV er trainierte aber um 1951 52 auch die Schweden und Deutschen stand dem osterreichischen Verband aber bei den Olympischen Spielen 1952 nicht zur Verfugung Offiziell entschuldigte er sich damit dass seine Frau ein Kind erwartet und er bei ihr sein mochte doch es wurden eher Unstimmigkeiten zwischen ihm und den Verband bzw Fred Rossner vermutet 3 4 Er siegte noch bei einer Legendenabfahrt im Rahmen der Kandaharrennen in St Anton am Arlberg am 13 Marz 1953 vor Hellmut Lantschner 5 Bis 1981 leitete Seelos in seinem Heimatort Seefeld die Skischule Nach ihm ist dort die Olympia Skiprungschanze benannt Toni Seelos starb am 1 Juni 2006 im Alter von 95 Jahren in Seefeld Sportliche Erfolge BearbeitenWeltmeisterschaften Bearbeiten Murren 1931 2 Slalom 15 Abfahrt Cortina d Ampezzo 1932 4 Slalom 5 Kombination 6 Abfahrt Innsbruck 1933 1 Slalom 1 Kombination 10 Abfahrt Murren 1935 1 Slalom 1 Kombination 9 Abfahrt Engelberg 1938 15 AbfahrtAuszeichnungen Auszug Bearbeiten1960 Goldenes Verdienstzeichen der Republik Osterreich 6 Literatur BearbeitenOliver Bachmann Sepp Kneisl Toni Seelos Ein Leben fur den Skisport Haymon Verlag Innsbruck 1999 ISBN 3 85218 316 2 Weblinks BearbeitenToni Seelos in der Datenbank des Internationalen Skiverbands englisch Toni Seelos in der Datenbank von Ski DB englisch Einzelnachweise Bearbeiten Nick Howe The Blitz From Kitz Skiing Heritage 1 1997 S 17 englisch Innsbrucker Nachrichten 3 Marz 1941 Seite 8 Seelos Ich drange mich nicht auf In Arbeiter Zeitung Wien 8 Dezember 1951 S 8 Ohne Toni Seelos nach Oslo In Arbeiter Zeitung Wien 7 Februar 1952 S 8 Uberraschung beim Kandaharrennen letzter Absatz nach den Ergebnissen In Arbeiter Zeitung Wien 14 Marz 1953 S 8 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Weltmeister im Slalom 1931 David Zogg 1932 Friedl Dauber 1933 Anton Seelos 1934 Franz Pfnur 1935 Anton Seelos 1936 Rudolph Matt 1937 Emile Allais 1938 Rudolf Rominger 1939 Rudolf Rominger 1948 Edy Reinalter 1950 Georges Schneider 1952 Othmar Schneider 1954 Stein Eriksen 1956 Toni Sailer 1958 Josef Rieder 1960 Ernst Hinterseer 1962 Charles Bozon 1964 Josef Stiegler 1966 Carlo Senoner 1968 Jean Claude Killy 1970 Jean Noel Augert 1972 Francisco Fernandez Ochoa 1974 Gustav Thoni 1976 Piero Gros 1978 Ingemar Stenmark 1980 Ingemar Stenmark 1982 Ingemar Stenmark 1985 Jonas Nilsson 1987 Frank Worndl 1989 Rudolf Nierlich 1991 Marc Girardelli 1993 Kjetil Andre Aamodt 1996 Alberto Tomba 1997 Tom Stiansen 1999 Kalle Palander 2001 Mario Matt 2003 Ivica Kostelic 2005 Benjamin Raich 2007 Mario Matt 2009 Manfred Pranger 2011 Jean Baptiste Grange 2013 Marcel Hirscher 2015 Jean Baptiste Grange 2017 Marcel Hirscher 2019 Marcel Hirscher 2021 Sebastian Foss Solevag 2023 Henrik KristoffersenWeltmeister in der Alpinen Kombination 1932 Otto Furrer 1933 Anton Seelos 1934 David Zogg 1935 Anton Seelos 1936 Rudolf Rominger 1937 Emile Allais 1938 Emile Allais 1939 Josef Jennewein 1948 Henri Oreiller 1954 Stein Eriksen 1956 Toni Sailer 1958 Toni Sailer 1960 Guy Perillat 1962 Karl Schranz 1964 Ludwig Leitner 1966 Jean Claude Killy 1968 Jean Claude Killy 1970 Billy Kidd 1972 Gustav Thoni 1974 Franz Klammer 1976 Gustav Thoni 1978 Andreas Wenzel 1980 Phil Mahre 1982 Michel Vion 1985 Pirmin Zurbriggen 1987 Marc Girardelli 1989 Marc Girardelli 1991 Stephan Eberharter 1993 Lasse Kjus 1996 Marc Girardelli 1997 Kjetil Andre Aamodt 1999 Kjetil Andre Aamodt 2001 Kjetil Andre Aamodt 2003 Bode Miller 2005 Benjamin Raich 2007 Daniel Albrecht 2009 Aksel Lund Svindal 2011 Aksel Lund Svindal 2013 Ted Ligety 2015 Marcel Hirscher 2017 Luca Aerni 2019 Alexis Pinturault 2021 Marco Schwarz 2023 Alexis Pinturault Normdaten Person GND 121981029 lobid OGND AKS VIAF 40248956 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seelos ToniALTERNATIVNAMEN Seelos Anton vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Skirennlaufer und SkitrainerGEBURTSDATUM 4 Marz 1911GEBURTSORT Seefeld in Tirol OsterreichSTERBEDATUM 1 Juni 2006STERBEORT Seefeld in Tirol Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toni Seelos amp oldid 238309164