www.wikidata.de-de.nina.az
Das Amt Furstenwalde war ursprunglich eine Verwaltungseinheit des Hochstifts Lebus zur Verwaltung seiner Besitzungen um Furstenwalde Nach der Auflosung des Bistums Lebus und Einziehung der Stiftsguter 1598 wurde es durch den brandenburgischen Kurfursten Joachim Friedrich in ein kurfurstlich brandenburgisches Domanenamt umgewandelt Sitz des Amtes war ein grosses Vorwerk vor der Stadt Furstenwalde Spree Das Amtsgebiet lag im Gebiet des heutigen Landkreises Oder Spree Brandenburg und des Stadtkreises Frankfurt Oder Das Amt wurde spater in Rentamt Furstenwalde umbenannt und mit der Kreisreform 1872 4 aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zugehorige Orte 2 Amtsleute und Pachter 3 Belege 3 1 Literatur 3 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFurstenwalde Spree war um 1250 an die Markgrafen von Brandenburg gekommen Nach mehreren Belehnungen und einer Verpfandung verausserte Markgraf Ludwig II Furstenwalde 1354 an den Bischof von Lebus 1373 wurde es Sitz des Bischofs von Lebus und des Lebuser Domkapitels Der Stiftsbesitz weltlicher Besitz des Bistums Lebus wurde in der Zeit von Bischof Dietrich von Bulow in die drei Amter Lebus Furstenwalde und Beeskow gegliedert wobei das Amt Beeskow lediglich Pfandbesitz war der 1556 an die brandenburgischen Kurfursten kam Nachdem der letzte Bischof von Lebus Johann VIII Horneburg im Jahr 1555 gestorben war wurde kein neuer Bischof mehr gewahlt sondern der evangelische Administrator des Erzstifts Magdeburg Joachim Friedrich von Brandenburg ubernahm nun auch die Verwaltung des Bistums Lebus Er war formal der letzte Bischof von Lebus bzw fuhrte diesen Titel 1598 wurde Joachim Friedrich Kurfurst von Brandenburg Noch im Jahr 1598 loste er das Bistum Lebus auf und zog die Stiftsguter ein Den Lebuser Stiftsbesitz wandelte er in zwei kurfurstliche Domanenamter um Amt Lebus und Amt Furstenwalde Im 17 Jahrhundert erfolgten noch einige kleinere Zukaufe Neuendorf im Sande war 1561 verkauft aber 1653 zuruckerworben worden Im 18 Jahrhundert wurden auf Amtsgebiet einige neue Kolonien und Vorwerke angelegt Zugehorige Orte Bearbeiten Um 1800 gehorten zum Amt Furstenwalde folgende Orte Vorwerke und Wohnplatze z T auch Einzelhauser 1 Beerfelde heute Ortsteil der Gemeinde Steinhofel Der Ort gehorte nur z T zum Amt der andere Teil war ritterschaftlich von Pfuel Dorf und Amtsvorwerk hatten 1801 399 Einwohner darunter war auch ein Radmacher ein Schmied und zwei Kruger Das Dorf war bereits 1354 in den Besitz des Bistums gekommen Berkenbruck Berckenbruck Das Dorf hatte 1801 193 Einwohner darunter vier Schiffer ein Schmied und ein Kruger Es war Sitz des koniglichen Unterforsters des Hangelbergischen Reviers Berkenbruck war 1354 in den Besitz des Bischofs von Lebus gekommen Briesekowsche Schleuse Wohnung eines Schleusenwarters am Friedrich Wilhelm Kanal unweit Brieskow Der Ort Brieskow selber gehorte um 1800 zur Brandenburgischen Universitat Frankfurt und ab 1811 zum Amt Frankfurt Buchholz Das Dorf mit Schmiede und Krug hatte 1801 236 Einwohner Das Dorf gehorte bis etwa 1407 dem Kloster Trebnitz in Niederschlesien Das Dorf war jedoch an Vasallen verliehen 1407 gehorte es zum Hochstift Lebus bzw war der Bischof von Lebus Oberlehensherr Seit etwa 1460 war der Ort Uberwiegend im Eigenbesitz des Lebuser Bischofs Daneben existierte jedoch bis um 1500 ein adliger Anteil Spater war das Dorf im Vollbesitz des Lebuser Bischofs Eggersdorf 1801 hatte das Dorf eine Schmiede einen Krug und die Posthalterei hier lebten 163 Menschen Eggersdorf war noch 1284 87 im Lehensbesitz des Erzstifts Magdeburg ab etwa 1300 gehorte er zur Mark Brandenburg Er war jedoch an Vasallen weiter verliehen 1476 fiel das Lehen an den Lebuser Bischof zuruck und wurde dem Domkapitel ubertragen Von 1508 bis 1658 war das Dorf im Besitz derer von Pfuel 2 Faulbruck nicht lokalisiert Das Forsthaus im Hangelsbergischen Forstrevier hatte keine standigen Bewohner Finkenheerd Im Schleusenwarter und Zollhaus wohnten 4 Menschen Finkenheerd ist aktuell ein Wohnplatz der Gemeinde Brieskow Finkenheerd Fluthkrug auch Wilhelmskrug Ein Krug sudlich von Kersdorf gegenuber der Einmundung der Drahendorfer Spree in den Oder Spree Kanal 1801 6 Einwohner Friedrichskrug auch Neuer Krug heute in Roter Krug einem Wohnplatz von Berkenbruck bei Furstenwalde aufgegangen Ein Krug und Forsthaus in dem ein koniglicher Unterforster des Jakobsdorfer Revier wohnte 1801 20 Einwohner Furstenwalde Spree Furstenwalde war eine bischoflich lebusische Amtsstadt In der Fruhen Neuzeit war sie aber quasi eine Immediatstadt geworden da sie in der Stadt mit Ausnahme der direkt vom Amt verwalteten Teile die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatte Furstenwalde Spree Kolonie hart an der Stadt Furstenwalde auf der Ostseite 492 Einwohner sechs Schiffer verschiedene Kunstler Wollarbeiter und Uhrmacher ein Radmacher zwei Kruge 1766 etabliert Furstenwalde Spree Amtssitzvorwerk ein halbe Meile vor der Stadt am Fusse der Hufenberge heute etwa an der Kreuzung Trebuser Strasse Hegelstrasse Weinbergstrasse Ziegelei 25 Einwohner Hammelstall Schaferei zwischen Janickendorf und Kienbaum drei Einwohner Hammerfort Hammerpforth Wohnplatz in der Gemeinde Gross Lindow Muhle und Schleusenhaus Muhle gehorte zum Amt Biegen Schleusenhaus Amt Furstenwalde Hangelsberg Forsthaus 64 Einwohner koniglicher Ober und Unterforster fur das Hangelbergische Revier zwei Schiffer Teerofen und Krug Haselfelder Busch Forsthaus Wohnung eines koniglichen Unterforster des Hangelbergischen Reviers Heidehaus Forsthaus koniglichen Unterforster des Jakobsdorfer Reviers Janickendorf Dorf 167 Einw Schmiede Krug Kersdorf 1 Viertel des Dorfes 158 Einwohner Krug Wasser Mahl und Schneidemuhle Klixmuhle Wohnplatz der Gemeinde Gross Lindow Wassermuhle unweit Oberlindow am Friedrich Wilhelms Kanal 11 Einw Liebenberg heute Wohnplatz im Ortsteil Kienbaum der Gemeinde Grunheide Mark Zollhaus Krug unweit Kienbaum ein Erbbraukrug 38 Einwohner Lindowische Schleuse Schleuse Wohnung eines Schleusenwarters am Friedrich Wilhelms Graben bei Oberlindow 7 Einwohner Neuendorf im Sande Ortsteil von Steinhofel Dorf Schmiede Krug 191 Einwohner Frankfurter Niederlage Krug und Forsthaus an dem Kersdorffschen See koniglicher Unterforster zum Jakobsdorfer Revier gehorig 9 Einwohner Auf dem Platz Forsthaus koniglicher Hegemeister in dem Hangelsberger Forst bei Janickendorf Schlaubehammer Wohnplatz der Gemeinde Gross Lindow Vorwerk und Wassermuhle sowie Schleusenhaus Wohnung eines koniglichen Schleusenwarters am Friedrich Wilhelmsgraben unweit Mullrose am Friedrich Wilhelmsgraben Das Vorwerk war in burgerlichem Besitz die Muhle gehorte zum Amt Furstenwalde Schmiede Wohnung eines Schmieds am Friedrich Wilhelms Kanal bei Oberlindow Schonfelde Dorf 134 Einwohner ein Radmacher Schmiede Krug Weissenberg Wohnplatz in der Gemeinde Gross Lindow Schleuse und Wassermuhle 2 Einwohner unweit Briesekow am Friedrich Wilhelms Graben Weissenspring Wohnplatz in der Gemeinde Gross Lindow Schleuse Wohnung eines Schleusenwarters am Friedrich Wilhelms Graben 4 Einwohner Wulkow Erbzinsvorwerk verpachtet 25 Einwohner1823 wurde das Domanenamt Furstenwalde in ein Rentamt umgewandelt Das Vorwerk und die Landereien wurden veraussert 3 Nach der Schliessung der Brandenburgischen Universitat Frankfurt 1811 wurden alle Universitatsdorfer vom Konig eingezogen Zur Verwaltung der Universitatsdorfer um Frankfurt Oder herum wurde das Amt Frankfurt Oder gebildet Es wurde 1821 3 vorubergehend aufgelost drei der Frankfurter Amtsorte wurden unter die Verwaltung des Rentamtes Furstenwalde gestellt So kamen 1823 an das Amt Furstenwalde Arensdorf Briesen und Hasenfelde1868 wurde auf der Gemarkung Arensdorf das Etablissement Dorotheenhof des Kossaten Richter im Amtsbereich angelegt und benannt 1872 wurde das Amt Furstenwalde aufgelost Amtsleute und Pachter Bearbeiten1578 Joseph Benediger 4 um 1676 Bodo von Gladebeck 1620 1681 Amtshauptmann von Lebus und Furstenwalde 5 1775 Johann Ludwig Zinnow Kammerrat 6 1798 Hamann Oberamtmann 7 1804 Hamann Amtsrat 8 1818 Ludwig Hamann Oberamtmann 9 1824 Hamann Oberamtmann 10 1832 Richter 11 1841 Richter 12 1843 Kroll 13 1845 Kroll 14 1848 Kroll 15 1854 Kroll 16 1855 Vierich ad int 17 1856 61 Hausadowsky ad int 18 19 1862 68 Selchow ad int 20 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Georg Friedrich Gottlob Goltz Diplomatische Chronik der ehemaligen Residenzstadt der Lebusischen Bischofe Furstenwalde von ihrer Erbauung bis auf die gegenwartige Zeit 650 S Furstenwalde Stadt Furstenwalde in Kommission der Enslin schen Buchhandlung Ferdinand Muller in Berlin 1837 Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Lebus 503 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1983 Berthold Schulze Besitz und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Amter und Stadte 1540 1800 Beiband zur Brandenburgischen Amterkarte Einzelschriften der historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band 7 190 S Im Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1935 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Band 3 Online bei Google BooksEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg fur Statistiker Geschaftsmanner besonders fur Kameralisten Bd 2 Die Mittelmark und Uckermark enthaltend VIII 583 S Berlin Maurer 1805 Online bei Google Books Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Rauh 1856 S 196 google com Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Extra Blatt zum 46 Stuck des Amtsblatts vom 14 November 1823 S CCLXXV Goltz Diplomatische Chronik Furstenwalde S 523 Friedrich Ludwig Joseph Fischbach Historische politisch geographisch statistisch und militarische Beytrage die Koniglich Preussische und benachbarte Staaten betreffend 2 Teil 2 Band Berlin Johann Friedrich Unger 1783 Online bei Google Books S 510 Adres Calender der samtlichen Konigl Preuss Lande und Provinzien auser den Residenzien Berlin dem Konigreiche Preussen und dem Souverainen Herzogthume Schlesien der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien Instanzien und Expeditionen ingleichen der Konigl Bediente Magistrate Universitaten Prediger etc auf das Jahr MDCCLXXV 1775 582 S Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1775 Online bei Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Hinter S 72 zusatzlich eingeheftetes Blatt Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1798 444 S nebst einen Anhang 94 S Berlin George Decker 1798 Online bei Google Books S 58 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1808 528 S mit einem Anhang von 125 S Berlin Georg Decker 1804 Online bei Google Books S 67 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1818 459 S Berlin Georg Decker 1818 S 199 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1824 498 S Berlin Georg Decker 1824 S 194 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1832 538 S Berlin Georg Decker 1832 S 254 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1841 695 S Berlin Georg Decker 1841 S 294 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1843 734 S Berlin Georg Decker 1843 S 312 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1845 803 S Berlin Georg Decker 1845 S 310 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1848 869 S Berlin Georg Decker 1848 S 327 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1854 831 S Berlin Georg Decker 1854 S 327 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1855 835 S Berlin Georg Decker 1855 S 343 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1856 882 S Berlin Georg Decker 1856 S 381 Koniglich Preussischer Staats Kalender fur das Jahr 1861 840 S Berlin Georg Decker 1861 S 400 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1868 963 S Berlin Georg Decker 1868 S 416 Die landesherrlichen Amter im Landesteil Kurmark der Mark Brandenburg vor 1815 Alt Ruppin Alt Landsberg Arendsee Badingen Beeskow Biegen Biesenthal Botzow Brussow Burgstall Chorin Cottbus Diesdorf Eldenburg Fahrland Fehrbellin Frankfurt Oder Freienwalde Friedrichsaue Friedrichsthal Furstenwalde Goldbeck Golzow Gramzow Grimnitz Kienitz Konigshorst Kopenick Lebus Lehnin Liebenwalde Locknitz Lohme Muhlenbeck Muhlenhof Nauen Neuendorf in der Altmark Neustadt an der Dosse Niederschonhausen Oranienburg Potsdam Rudersdorf Saarmund Sachsendorf Salzwedel Sielow Spandau Stahnsdorf Storkow Tangermunde Trebbin Vehlefanz Wittstock Wollup Wriezen Zechlin Zehdenick Zinna Zossen Ziesar 52 358611111111 14 064166666667 Koordinaten 52 22 N 14 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Furstenwalde amp oldid 228394803