www.wikidata.de-de.nina.az
Das Amt Biegen war ein kurfurstlich brandenburgisches bzw spater koniglich preussisches Domanenamt das 1665 mit dem Erwerb der kleinen Adelsherrschaft Biegen durch den brandenburgischen Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm gebildet wurde In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts war das inzwischen stark vergrosserte Amt mehrfach an Gunstlinge der russischen Zaren Familie verliehen Es wurde 1839 mit dem Amt Frankfurt Oder zusammengelegt und aufgelost Das Schloss Biegen fruh erer Sitz des Am tes Bie gen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zugehorige Orte 3 Amtleute und Pachter 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm kaufte am 1 September 1665 das Dorf Biegen und dessen Vorwerk sowie das Dorf Hohenwalde und des Dorfes Pillgram von der Familie von Robel Der Kauf erfolgte im Zusammenhang mit dem Bau des Friedrich Wilhelm Kanals in den Jahren 1662 bis 1668 Der Bau des Friedrich Wilhelm Kanals hatte im Schlaubetal z T zu massiven Schadigungen der Anlieger durch Vernassungen gefuhrt Um Schadensersatzforderungen zu entgehen kaufte der Kurfurst die geschadigten Guter auf Die Stadt Mullrose war zwar markgrafliche Mediatstadt jedoch bereits fruh vor 1375 verliehen worden 1644 war dieser Besitz in sechs Teile aufgeteilt worden 1668 erwarb der Kurfurst zunachst ein Sechstel von den v Burgsdorff 1672 gingen weitere drei Sechstel von den v Burgsdorf an den Kurfursten davon war ein Drittel im Pfandbesitz der v Beerfelde Bereits 1670 hatte der Kurfurst auch das restliche Drittel des Dorfes Pillgram von Dr Georg Konrad Bergius erworben Am 17 Oktober 1713 verlieh Friedrich Wilhelm I das Amt Biegen dem Gunstling der russischen Zarin Katharina I Alexander Danilowitsch Menschikow Er erwarb auch die restlichen zwei Sechstel von Mullrose von den v Burgsdorff und vom Kammerrat Rost fur das Amt Biegen Das Burgdorffsche Sechstel war an v Runckel verpfandet gewesen Menschikow fiel nach dem Tod der Zarin 1727 in Ungnade und wurde nach Sibirien verbannt wo er zwei Jahre spater starb Sein Vermogen fiel an die russische Krone Auch das Amt Biegen wurde ihm zum 29 November 1727 wieder entzogen Von 1727 bis 1731 war es wieder koniglich preussische Domane 1729 30 war es anscheinend an Amtmann Hartmann verpachtet bevor es Friedrich Wilhelm I am 19 Juni 1731 dem Geliebten der russischen Zarin Anna Ernst Johann von Biron verlieh Nach dem Tod der Zarin Anna wurde Biron am 20 November 1740 verhaftet sein Vermogen eingezogen und nach Sibirien verbannt Am 3 Dezember 1740 zog Friedrich Wilhelm I das Lehen ein und verlieh es am 29 Januar 1741 an Burkhard Christoph von Munnich dem neuen russischen Premierminister Munnich wurde aber bereits im Mai 1741 entlassen und schliesslich im Dezember 1741 verhaftet Seine Guter wurden eingezogen und er nach Sibirien verbannt Auch Friedrich Wilhelm I zog das Lehen wieder ein und liess die kleine Herrschaft im weiteren Verlauf als Konigliches Domanenamt bewirtschaften Das Amt wurde weiter ausgebaut 1751 wurde auf Amtsgebiet die Kolonie Biegenbruck angelegt 1766 wurde beim Vorwerk Duberow eine Kolonie gegrundet im selben Jahr wurde auch die Kolonie Neu Lindow etabliert 1780 Schulze 1781 erfolgte noch die Anlage von Neupillgram oder der Kolonie Pillgram durch die Ansetzung von sechs Budnern 1823 erhielt das Amt Biegen noch einige Dorfer der 1811 aufgelosten Universitat Frankfurt Oder so Brieskow Jacobsdorf und Unter Lindow heute Gross Lindow Das Vorwerk Dubrow wurde 1832 an Amtmann Fischer verkauft Auch die Vorwerke in Biegen Hohenwalde und Pillgram wurden veraussert 1 1839 wurde das Amt Biegen zum Amt Frankfurt gelegt und aufgelost Zugehorige Orte Bearbeiten nbsp Bekanntmachung betreff end der Ver au sse rung der ko nigl Do mai nen vor wer ke Bie gen Du brow Hohen walde und Pill gram Amts Bie gen vom 2 Marz 1832Zum Amt Biegen gehorten 1805 nach Bratring 2 Biegen Ortsteil von Briesen Mark Dorf und Amtssitzvorwerk 1665 erworben 1805 373 Einwohner Ansassig im Dorf u a zwei Radmacher ein Schmied ein Krug zwei Windmuhlen sowie ein koniglicher Unterforster fur das Biegenbrucksche Revier Biegenbruck bewohnter Gemeindeteil von Mullrose Das Forsthaus und die Kolonie wurden 1752 3 etabliert Schulze 1751 Biegenbruck hatte 1805 121 Einwohner Im Ort gab es auch einen Krug Dubrow Duberow bewohnter Gemeindeteil von Mullrose Hier war ein Amtsvorwerk mit 31 Einwohnern Duberow Kolonie Neben dem Amtsvorwerk wurde 1766 ein Kolonie etabliert 1805 hatte die Kolonie 44 Einwohner darunter ein Schiffer Hammerfort Hammerpforth Wohnplatz in der Gemeinde Gross Lindow Muhle und Schleusenhaus Die Muhle gehorte zum Amt Biegen das Schleusenhaus zum Amt Furstenwalde Hohenwalde Ortsteil der Stadt Frankfurt Oder Das Dorf und Amtsvorwerk gehorten zum ursprunglichen 1665 erworbenen Besitz des Amtes 1805 hatte das Dorf 293 Einwohner eine Schmiede und einen Krug Gross Lindow Ober Lindow Neu Lindow 1766 wurde beim Dorf Lindow eine Kolonie etabliert 1805 hatte diese 97 Einwohner darunter sechs Schiffer Kaisermuhl Kaisermuhle bewohnter Gemeindeteil von Mullrose Kolonie und Forsthaus auf beiden Seiten des Friedrich Wilhelm Grabens Es gab eine Wasser und Schneidemuhle einen Krug und hier befand sich der Sitz des Koniglichen Hegemeisters uber das Kaisermuhlische Revier Muhle und Krug waren 1805 in Erbpacht vergeben 113 Menschen wohnten hier Kaisermuhl war am 29 Januar 1672 zusammen mit Joachim v Burgsdorffs Anteil an Mullrose vom Kurfursten gekauft worden Mullrose 1771 wurde dicht vor der Stadt Mullrose nach Hohenwalde zu durch Abbauung des Vorwerks eine Kolonie etabliert die 1805 20 Einwohner hatte Die Kolonie Mullrose wurde 1907 nach Mullrose eingemeindet Mullroser Schleuse Das Schleusenwarterhaus am Friedrich Wilhelm Kanal hatte 1805 5 Einwohner Pillgram Ortsteil der Gemeinde Jacobsdorf Drei Viertel des Dorfes und das Vorwerk gehorten zum ursprunglichen 1665 erworbenen Besitz des Amtes Pillgram hatte 1832 232 Einwohner eine Schmiede und das einzeln liegende Amtsvorwerk Neu Pillgram in Pillgram aufgegangen 1781 wurde beim Dorf Pillgram eine Kolonie angelegt in der 1805 22 Menschen lebten Weissenspring Ortsteil von Gross Lindow Die Kolonie entstand 1766 Das Vorwerk und die dort angesiedelte Pfeifenfabrik waren ein Erbzinsstuck des Amtes Biegen Die Wasser Mahl und Schneidemuhle war im Besitz des Muhlenmeister Bartnick Ausserdem gab es noch einen Krug im Dorf Eine weitere dort angesiedelte Wassermuhle und das Schleusenhaus gehorten dagegen zum Amt Furstenwalde Amtleute und Pachter BearbeitenDie Amtleute und Pachter sind bisher nur sehr unvollstandig bekannt 1729 30 verpachtet an Amtmann Hartmann 3 1775 Johann Ludwig Sultzer Amtsrat 4 1798 Wilhelm Karbe Oberamtmann 5 6 1805 Oberamtmann Karbe 2 kaufte 1805 das Rittergut Worin fur 40 000 Taler 6 1816 Karbe zum Amtsrat befordert 7 1825 1831 Domanenpachter Carl Friedrich Karbe 8 Literatur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VII Lebus 503 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1983 Schulze Berthold Besitz und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Amter und Stadte 1540 1800 Beiband zur Brandenburgischen Amterkarte Einzelschriften der historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band 7 190 S Im Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1935 Busching Anton Friedrich Vollstandige Topographie der Mark Brandenburg 348 S Berlin Verl der Buchh der Realschule 1775 Online bei Google BooksEinzelnachweise Bearbeiten Extrablatt zum 13ten Stuck des Amtsblatts der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin vom 2 Marz 1832 Online bei Google Books a b Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg fur Statistiker Geschaftsmanner besonders fur Kameralisten Bd 2 Die Mittelmark und Uckermark enthaltend VIII 583 S Berlin Friedrich Maurer 1805 Online bei Google Books Klaus Vetter Zwischen Dorf und Stadt die Mediatstadte des kurmarkischen Kreises Lebus Verfassung Wirtschaft und Sozialstruktur im 17 und 18 Jahrhundert 193 S H Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 Adres Calender der samtlichen Konigl Preuss Lande und Provinzien auser den Residenzien Berlin dem Konigreiche Preussen und dem Souverainen Herzogthume Schlesien der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien Instanzien und Expeditionen ingleichen der Konigl Bediente Magistrate Universitaten Prediger etc auf das Jahr MDCCLXXV 1775 582 S Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1775 Online bei Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Tabelle 1 zusatzlich eingeheftete Seite hinter S 72 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1798 VIII 444 S Berlin Decker 1798 books google de books id nR4PAAAAQAAJ amp pg PA56 amp dq Online bei Google Books a b Hans Heinrich Muller Domanen und Domanenpachter in Brandenburg Preussen im 18 Jahrhundert In Otto Busch Wolfgang Neugebauer Hrsg Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Eine Anthologie 1 Band S 316 359 De Gruyter Berlin 1981 ISBN 3 11 008714 6 S 352 53 357 Amts Blatt der Koniglichen Kurmarkischen Regierung Jahrgang 1816 7 Stuck vom 16 Februar 1816 S 63 Deutsches Geschlechterbuch 202 1995 S 424 Schnipsel bei Google Books52 31 14 360555555556 Koordinaten 52 19 N 14 22 O Die landesherrlichen Amter im Landesteil Kurmark der Mark Brandenburg vor 1815 Alt Ruppin Alt Landsberg Arendsee Badingen Beeskow Biegen Biesenthal Botzow Brussow Burgstall Chorin Cottbus Diesdorf Eldenburg Fahrland Fehrbellin Frankfurt Oder Freienwalde Friedrichsaue Friedrichsthal Furstenwalde Goldbeck Golzow Gramzow Grimnitz Kienitz Konigshorst Kopenick Lebus Lehnin Liebenwalde Locknitz Lohme Muhlenbeck Muhlenhof Nauen Neuendorf in der Altmark Neustadt an der Dosse Niederschonhausen Oranienburg Potsdam Rudersdorf Saarmund Sachsendorf Salzwedel Sielow Spandau Stahnsdorf Storkow Tangermunde Trebbin Vehlefanz Wittstock Wollup Wriezen Zechlin Zehdenick Zinna Zossen Ziesar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Biegen amp oldid 223548189