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Dieser Artikel behandelt das kurfurstlich brandenburgische Amt Trebbin 12 Jahrhundert bis 1822 Fur das brandenburgische von 1992 bis 2003 existierende Amt Trebbin siehe Amt Trebbin 1992 2003 Das Amt Trebbin war ein kurfurstlich brandenburgisches Amt das sich aus der Vogtei Trebbin im Laufe des 15 Jahrhunderts herausbildete und bis 1822 existierte In diesem Jahr wurde es aufgelost und seine Rechte und Renten auf das kurfurstlich brandenburgische Amt Zossen ubertragen Es lag komplett auf dem heutigen Stadtgebiet von Trebbin Landkreis Teltow Flaming Brandenburg Die Vogtei war eng mit der Burg von Trebbin spater auch Schloss genannt verknupft Meist waren die Besitzer des Schlosses auch die Inhaber der Vogtei Es war ein kleines Amt zu dem ursprunglich nur drei Dorfer und die Stadt Trebbin gehorte Mit dem Erwerb eines Teils von Thyrow im 15 Jahrhundert gelang nur eine kleine Erweiterung des Amtsgebietes Der Name dieses mittelalterlichen neuzeitlichen Amtes wurde 1992 wieder aufgegriffen als sich im Zuge der Amterverwaltung in Brandenburg zwolf Gemeinden in der naheren Umgebung von Trebbin und die Stadt Trebbin selber zum Amt Trebbin zusammenschlossen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Zugehorige Dorfer und Einkunfte 2 2 Politische Geschichte 3 Vogte und Amtmanner 4 Auflosung des Amtes 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amtsgebiet bzw die fruhere Vogtei lag um die heutige Stadt Trebbin herum wobei Trebbin an der nordwestlichen Grenze lag die drei ursprunglichen Amtsdorfer lagen sudlich der Stadt Mit dem Teilerwerb von Thyrow gelang noch eine Erweiterung im Norden nordlich des Nuthegrabens Heute gehort das Amtsgebiet vollstandig zur Stadt Trebbin und damit zum Landkreis Teltow Flaming macht aber nur einen kleineren Teil der Gesamtflache der Stadt aus Nach der Schmettauschen Karte von 1767 87 lag das alte Amt Amtsgebaude am sudlichen Rand des alten Stadtkern das neue Amt dagegen nordostlich der Stadt Das alte Amt war die Burg von Trebbin die jedoch im 18 Jahrhundert verfiel nbsp Karte der Stadt Trebbin Ausschnitt aus der Schmettau schen Karte aus den Jahren 1767 bis 1787 Am unteren Stadtrand Bezeichnung altes Amt Burg nbsp Stadt Trebbin auf Urmesstischblatt Blatt Trebbin 3745 von 1840Geschichte BearbeitenDas Amt bzw die Vogtei Trebbin geht auf eine landesherrliche Burg im 15 Jahrhundert dann Schloss genannt 1767 altes Amt in Trebbin zuruck die der Markgraf von einem Vogt spater auch Hauptmann oder Amtmann verwalten liess oder auch recht haufig verpfandete Das Gebiet der Vogtei Trebbin war mit drei Dorfern und der Stadt Trebbin relativ klein Dies fuhrte zur Ansicht dass die Vogtei bzw das Amt Trebbin nur ein Teil des ursprunglichen Burgwartbezirks der Burg Trebbin war Zur Versorgung der Burg und zur Entlohnung des Vogts der auch eine Anzahl Bewaffneter zu unterhalten hatte wurden der Vogtei bereits von Anbeginn gewisse Einkunfte zugewiesen Der Vogt und seine Bewaffneten hatten fur die Sicherheit auf den Landstrassen im Bereich der Vogtei zu sorgen das Gericht der Vogtei zu verwalten und die im Bereich der Vogtei anfallenden Einkunfte des Markgrafen einzutreiben Zugehorige Dorfer und Einkunfte Bearbeiten Zu den Einkunften des Amtes Trebbin gehorten der Zoll und das Geleit die auf 12 Groschen taxiert wurden die Abgaben der Muhle in der Stadt Trebbin in Hohe von 8 Wispel Korn und zwei Kruge Honig oder umgerechnet 1 Schock Groschen Weiter kam hinzu 24 Huhner und zwei Pfund Pfeffer von einigen Landereien Stadt Trebbin Nach dem Landbuch von 1375 mussten die Trebbiner 11 Talente Vinkenaugen vincones oder zwei Schock und 12 Groschen grossos Urbede an den Markgrafen bezahlen Der Grundzins censum arearum auch Rutenzins genannt betrug von jeder laufenden Rute der an der Strasse gelegenen Hofstatten ein Vinkenauge oder insgesamt 12 Groschen Die Pacht von acht Burgerhufen betrug pro Hufe sechs Scheffel Roggen und sechs Scheffel Hafer insgesamt zwei Wispel Roggen und zwei Wispel Hafer Der Markgraf hatte das Obergericht das 1 Schock Groschen wert war 1551 kaufte der brandenburgische Kurfurst Joachim II ein Vierhufengut in der Stadt von der Familie v Flanss fur das Amt Das Erbregister von 1652 rechnet die Stadt zum Amt schrankt jedoch spater ein dass die Gerichte in der Stadt dem Rat der Stadt gehoren Ausserhalb der Stadtmauern gehorten die Gerichte zum Amt Dieser Punkt war jedoch strittig und nach dem Erbregister von 1704 ubte der Rat der Stadt innerhalb der Stadtmauern lediglich die niedere Gerichtsbarkeit aus das hohe Gericht stand dem Amt zu Christinendorf Christinendorf gehorte nicht zur Vogtei bzw zum Amt Trebbin sondern zur Herrschaft Zossen bzw spater zum Amt Zossen An die Burg Trebbin mussten lediglich vier Christinendorfer Burger Honigabgaben leisten sehr wahrscheinlich fur die Nutzung der Trebbiner Heide zur Honiggewinnung insgesamt zwei Kruge Kliestow Fur 1375 werden neun Hufen angegeben von denen jede 12 slawische Scheffel Roggen und 12 slawische Scheffel Hafer zur Burg geben mussten Das Dorf insgesamt musste als Bede ein Schock und 40 breite Groschen bezahlen Jedes Haus musste ein Huhn abliefern ausgenommen waren der Schulze und ein Lehnmann Ausserdem gingen zur Burg der Fleischzehnt vom jungen Vieh Klein Schulzendorf 1375 gab es in Klein Schulzendorf 12 Hufen von denen jede 12 Scheffel Roggen und 12 Scheffel Hafer geben musste an Bede waren 2 Schock und 40 Groschen zu bezahlen Jedes Haus bezahlte drei Schillinge Vinkenaugen ein Huhn und ein halbes Schock Groschen Der Schultheiss bezahlte 40 breite Groschen Lehnpferdabgabe der Lehnmann 20 Groschen Lehnpferdabgabe und beide je einen halben Krug Honig Neuendorf seit 1938 Wiesenhagen 1375 betrugen die Abgaben von 10 Hufen je funf Scheffel Roggen und funf Scheffel Hafer an Bede ein Schock breite Groschen und von jedem Haus ein Huhn ausgenommen waren auch hier der Schulze und ein Lehnmann Der Schulze mussten dafur ein halbes Schock breite Groschen Lehnpferdabgabe der Lehnmann 13 Groschen Lehnpferdabgabe bezahlen Thyrow 1416 verfugte der brandenburgische Kurfurst Friedrich I dass das Dorf Thyrow mit seinem Zubehor zum Schloss Trebbin gehoren solle Politische Geschichte Bearbeiten Vermutlich stellte die Vogtei Trebbin nur ein kleiner Teil des ursprunglichen Burgwards dar denn eine ganze Reihe weiterer Dorfer mussten Abgaben an den Trebbiner Pfarrer leisten Bei anderen ist ein spaterer Verkauf dokumentiert Ahrensdorf Berkenbruck Heinrich von Trebbin zu Blankensee verkaufte 1307 das Dorf an das Kloster Zinna 1 Dobbrikow 1307 an das Kloster Zinna verkauft Glau Hennickendorf 1307 an das Kloster Zinna verkauft Lowenbruch Lowendorf Martensmuhle 1307 an das Kloster Zinna verkauft Melne wust Mietgendorf Nettgendorf 1307 an das Kloster Zinna verkauft Schonhagen Stangenhagen 1233 verkaufte Arnold v Trebbin 25 Hufen in Stangenhagen an das Kloster Lehnin Vogte und Amtmanner BearbeitenDie Burg und Vogtei Trebbin war haufig verpfandet oder verliehen und nicht mehr im direkten Besitz des Markgrafen Haufig hatten Adlige ihm Geld vorgestreckt dafur erhielten sie die Vogtei Trebbin und seine Einkunfte fur einige Jahre pfandweise oder auf Lebenszeit Im 17 Jahrhundert wurde sie dann fast ausschliesslich von Amtleuten also Verwaltungsfachleuten gefuhrt Die Besitzer der Burg und die Vogte der Vogtei Trebbin bzw spater die Hauptmanner oder Amtmanner sind nur sehr luckenhaft bekannt noch im 13 Jahrhundert Werner v Arneburg Sloteko v Gorne Werner v Arneburg in dessen Besitz vor 1320 die Burg abgebrannt war vor 1323 wieder aufgebaut bis 1339 Nikolaus Valke von der Lisenitz dieser hatte auch die Vogteien Brietzen Beelitz Thyrow Saarmund und Neuhaus Wichard v Rochow auf Golzow danach Markgraf nachdem die Burg von einem Musolf erobert und dem Markgrafen zuruckgegeben worden war Hermann v Redern Otto v Redern 1357 Familie Grossen 1375 Markgraf 1377 Nickel v Rechenberg Vogt vor 1412 v Torgow verpfandet an v Maltitz 1413 v Torgau erobert das Schloss Trebbin und ubergibt es dem Markgrafen 1413 Paul v Murring Hauptmann 1433 Heine Pfuhl Hauptmann 1436 Peter v Bredow pfandweise er hatte dem Kurfursten 1000 Gulden geliehen Er hatte auch die Vogteien Beelitz und Treuenbrietzen 1442 44 Albrecht Kracht Vogt 1450 nach dem Schossregister von 1450 gehorten zur Vogtei Trebbin auch 17 Dorfer in der Zauche die Dorfer der Vogteien Treuenbrietzen und Beelitz vermutlich nur gemeinsame Verwaltung 1452 Katharina v Sachsen Frau des Kurfursten als Leibgeding 1463 bis nach 1482 Balthasar v Schlieben Vogt 1505 Georg v Quast Amtmann 1511 Eitelwein v Stein 1515 Dietrich Flanss 1523 Heine Dobritz 1535 Dietrich Flanss 1574 Hans v Buck 1599 Wedigo Gans zu Putlitz Hauptmann der Amter Zossen und Trebbin 2 1633 bis 1638 Lewin v dem Knesebeck 1638 bis 1683 Friedrich Rudolph Ludwig von Canitz 3 1775 1798 Carl Wilhelm de Neve 4 Amtmann 1798 Oberamtmann 5 1799 Reyer verschrieben fur Reyne Oberamtmann 6 1800 1818 Reyne Oberamtmann 7 8 1821 Schneider Beamter 9 1824 Bertram Rentbeamter 10 Auflosung des Amtes Bearbeiten1822 wurde das Amt Trebbin aufgelost und zum Amt Zossen geschlagen Dieses wurde wiederum 1872 aufgelost Die Amtsgebaude und verschiedene andere Liegenschaften die zum Amt Trebbin gehort hatten wurden 1826 verkauft 11 Literatur BearbeitenJohannes Schultze Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 Brandenburgische Landbucher Band 2 Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1940 S 102 3 Lieselott Enders und Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 395 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 S 351 353 Ernst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise Stadte Ritterguter und Dorfer in derselben als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karl s IV Band I enthalt I den Kreis Teltow II den Kreis Nieder Barnim Berlin Guttentag 1857 Teil I XVIII 160 S Teil II XVIII 144 S Thilo Kohn Zur deutschen Herrschaftsbildung im 12 13 Jahrhundert zwischen Teltow und Hohem Flaming Jahrbuch fur Brandenburgische Landesgeschichte 43 7 47 Berlin 1992 Oskar Liebchen Siedlungsanfange im Teltow und der Ostzauche Forschungen zur Brandenburgisch Preussischen Geschichte 53 S 211 247 Berlin 1941 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow 368 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 S 202 3 Berthold Schulze Besitz und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Amter und Stadte 1540 1800 Beiband zur Brandenburgischen Amterkarte Einzelschriften der historischen Kommission fur die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin Band 7 190 S Im Kommissionsverlag von Gsellius Berlin 1935 Wilhelm Spatz Der Teltow Teil T 3 Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow 384 S Berlin Rohde 1912 Einzelnachweise Bearbeiten Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Heinrich von Trebbin zu Blankensee verkauft dem Kloster die Dorfer Nettgendorf Dobbrikow Mellen Hennickendorf und Martensmuhle mehrere Seen und den Seebruch Pfuhl an der Grenze zum Lehniner Klosterwald und befreit sie von Anspruchen seines Ministerialen Sander zu Sonnenborch 1307 Friedrich Beck Urkundeninventar des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Kurmark 2 Stadtische Institutionen und adlige Herrschaften und Guter VII 820 S Berlin Berlin Verl Spitz 2002 ISBN 3830502923 zugleich Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam 45 S 650 Johann Ulrich von Konig Des Freyherrn von Canitz Gedichte Belin amp Leipzig Haude amp Spener 1750 Online bei Google Books S 46 Adres Calender der samtlichen Konigl Preuss Lande und Provinzien auser den Residenzien Berlin dem Konigreiche Preussen und dem Souverainen Herzogthume Schlesien der darinnen befindlichen hohen und niedern Collegien Instanzien und Expeditionen ingleichen der Konigl Bediente Magistrate Universitaten Prediger etc auf das Jahr MDCCLXXV 1775 582 S Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin 1775 Online bei Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Hinter S 72 zusatzlich eingeheftetes Blatt Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1798 444 S nebst einen Anhang 94 S Berlin George Decker 1798 S 57 Digitalisat in der Google Buchsuche Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1799 454 S Berlin George Decker 1799 Online bei Google Books S 96 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1800 459 S nebst einem Anhang mit 106 S Berlin Georg Decker 1800 S 65 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1818 459 S Berlin Georg Decker 1818 S 188 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1821 518 S Berlin Georg Decker 1821 S 214 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1824 498 S Berlin Georg Decker 1824 Online bei Google Books S 182 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Extrablatt zum 19 Stuck des Amtsblatts vom 12 Mai 1826 S CXI Online bei Google BooksDie landesherrlichen Amter im Landesteil Kurmark der Mark Brandenburg vor 1815 Alt Ruppin Alt Landsberg Arendsee Badingen Beeskow Biegen Biesenthal Botzow Brussow Burgstall Chorin Cottbus Diesdorf Eldenburg Fahrland Fehrbellin Frankfurt Oder Freienwalde Friedrichsaue Friedrichsthal Furstenwalde Goldbeck Golzow Gramzow Grimnitz Kienitz Konigshorst Kopenick Lebus Lehnin Liebenwalde Locknitz Lohme Muhlenbeck Muhlenhof Nauen Neuendorf in der Altmark Neustadt an der Dosse Niederschonhausen Oranienburg Potsdam Rudersdorf Saarmund Sachsendorf Salzwedel Sielow Spandau Stahnsdorf Storkow Tangermunde Trebbin Vehlefanz Wittstock Wollup Wriezen Zechlin Zehdenick Zinna Zossen Ziesar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Trebbin amp oldid 231485532