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Die ehemalige Abteikirche der Abbaye aux Dames Abtei der Damen liegt in Saintes einer franzosischen Stadt im Departement Charente Maritime in der Region Nouvelle Aquitaine am rechten Ufer des Flusses Charente und circa 95 km nordlich von Bordeaux Sie ist eine romanische Kirche aus dem 11 und 12 Jahrhundert und beruhmt fur ihre Fassade und deren Archivoltenportale und Kapitelle und fur ihren exzellenten Skulpturenschmuck Viollet le Duc 1814 1879 liess Repliken der Archivoltenbogen und der Kapitelle des Hauptportals zusammen mit denen des Sudportals von Aulnay im Museum der Denkmaler Frankreichs im Palais de Chaillot am Trocadero in Paris aufstellen in Vertretung der Romanischen Baukunst in der Saintonge Abbaye aux Dames Abteigebaude und Kirche von SudostenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Abtei und ihrer Kirche 1 1 Antike 1 2 Mittelalter 1 3 Neuzeit 2 Kirchenbauwerk 2 1 Aussere Gestalt 2 1 1 Langhaus 2 1 2 Querhaus 2 1 3 Glockenturm 2 1 4 Chor 2 2 Inneres 2 2 1 Schiff 2 2 2 Das Querhaus mit Vierung 2 2 3 Chor 2 3 Fassade 2 3 1 Gliederung 2 3 2 Ornamentik und figurale Plastik 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte der Abtei und ihrer Kirche BearbeitenAntike Bearbeiten nbsp Der Germanicusbogen am Ufer der Charente in SaintesDer heutige Standort der Abbaye aux Dames lag ausserhalb und ostlich der romischen Stadt Mediolanum Santorum der Hauptstadt der ehemals keltischen gallischen Santonen die im Wesentlichen auf dem linken Ufer des Flusses Charente angesiedelt war und unter romischer Herrschaft zu einer bedeutenden und grossen Stadt heranwuchs Davon zeugen heute noch die zahlreichen archaologischen Funde aus gallo romischer Zeit vor allem der des im 1 Jahrhundert erbauten Amphitheaters Arena und des Germanicusbogens erbaut im Jahr 15 n Chr der den romischen Bruckenubergang auf der stadtabgewandten Seite des Flusses markierte Im Bereich der heutigen Abtei befand sich eine antike Nekropole am Rande der Romerstrasse die uber die Brucke und durch den Germanicusbogen in die Stadt fuhrte Mittelalter Bearbeiten nbsp Isabella von BurgundAm Ort an dem die Abtei und deren Kirche entstanden sind gab es schon ein wesentlich alteres Heiligtum vielleicht ein Oratorium uber dem Grab des Saint Pallais Heiliger Palladius eines Bischofs der im sechsten Jahrhundert auf dem inzwischen christlichen Friedhof bestattet worden ist der diese Funktion bis in das 18 Jahrhundert behielt Heute steht an dieser Stelle die kleine romanische Pfarrkirche Saint Pallais kaum einen Steinwurf weit entfernt von der Nordwand der Abteikirche Diese Pfarrkirche der Vorstadt Saint Pallais unterstand im Mittelalter der Abbaye aux Dames deren Abtissin den Pfarrer bestellte Das Gebaude stammt aus mehreren Bauphasen vom 12 bis zum 15 Jahrhundert nbsp Marquise de MontespanMit dem Bau des Klosters und dessen Kirche wurde in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts begonnen Ihre Grundung wurde veranlasst durch Isabella von Burgund die mit Geoffroy Martel Graf von Anjou und Herrscher der Saintonge in zweiter Ehe verheiratet war die beide das Kloster besonders reich ausstatteten unter anderen mit eintraglichen Salzwiesen an der Kuste der Saintonge Die erste Abteikirche wurde am 2 November 1047 feierlich konsekriert und der Jungfrau Maria gewidmet und dann Notre Dame und spater auch Saint Marie des Dames genannt Die Abtei wurde als erstes Kloster fur Frauen in der Saintonge gefuhrt Ihre Grunderin ubertrug die Abtei dem Orden der Benediktinerinnen die von einer Abtissin geleitet wurde die Madame de Saintes genannt wurde Sie wurde unter den bedeutendsten Familien Frankreichs ausgewahlt Zu ihren Aufgaben gehorte die Erziehung adeliger Madchen zu den bekanntesten gehorte die Marquise de Montespan die spatere Matresse Ludwigs XIV Die ersten Konventsgebaude der Abtei gruppierten sich sudlich der Abteikirche um den quadratischen Grundriss des Kreuzganges der im Winkel von Lang und sudlichem Querhaus angeordnet war Das Quadrat des Hofes der vom Kreuzgang umschlossen wurde wird heute durch eine markante Rasenflache innerhalb der Hofpflasterung markiert Der Kapitelsaal schloss sich unmittelbar an den sudlichen Querschiffarm an in dessen erster Etage sich das gemeinschaftliche Dormitorium befand Die weiteren Klostergebaude umgaben die sudliche und westliche Galerie des Kreuzgangs und beherbergten das Refektorium die Kuche den Vorratsraum und sonstige Raume wie sie die Regel vorsahen Sie reichten bis an die sudwestliche Fassadenecke der Kirche Daruber hinaus gab es sicher noch Gebaude zur Unterbringung und Schulung der Tochter des Adels Gebaude zur Aufnahme und Bekostigung von Pilgern und Bedurftigen sowie ein Hospitium zur Pflege von Kranken und vermutlich auch Gastehaus zur Unterbringung von Besuchern der Abtei Nicht zu vergessen sind die Raumlichkeiten zur Unterkunft und Verpflegung eines Bischofs und dessen Klerus aber auch der Laienbruder Das erste Kirchengebaude besass ein Langhaus aus einem einschiffigen Saal der ein wenig kurzer war als das heutige Schiff Es gibt in franzosischen Quellen die Feststellung dass das Langhaus des 11 Jahrhunderts einen basikalen Aufriss aus drei Schiffen besass Die gegenuber dem Schiff weit aussen stehenden Vierungspfeiler des 11 Jahrhunderts wie auch die sehr hoch reichenden Blendarkaturen der ursprunglichen Langhauswande lassen aber diesen Schluss nicht zu In dem uber das Langhaus weit ausladenden Querhaus offneten sich nach Osten ein deutlich kurzerer Chor als der heutige und zwei Kapellenapsiden Das Mauerwerk der Wande bestand aus kleinformatigen Kalksteinen die regelmassig vermauert waren Die Raume besassen keine Steineinwolbungen sondern waren von ebenen Holzkonstruktionen uberdeckt Die kleinen einfachen rundbogigen Fenster waren vollig schmucklos Von der ursprunglichen Vierung kann man noch Uberreste von Saulen und deren Kapitellen erkennen die mit den altesten Skulpturen der Saintonge dekoriert sind Sie sind sehr niedrig angeordnet und fuhrten dadurch zu einer erheblichen Isolation des zentralen Raumes Gegen Ende des 11 Jahrhunderts waren die Planungen von steinernen Einwolbungen der Kirchenraume soweit gediehen dass mit den Umbauarbeiten begonnen wurde die sich aber so umfangreich entwickelten dass sie erst nach mehreren Kampagnen gegen Ende des 12 Jahrhunderts im Wesentlichen zum Abschluss gebracht werden konnten Diese baulichen Veranderungen sind heute zum grossten Teil erhalten In der ersten Kampagne des 12 Jahrhunderts wurde uber der Vierung ein Glockenturm erbaut Dazu mussten zunachst ihre Saulen verstarkt und erhoht werden Sie erhielt eine Einwolbung mit einer Trompenkuppel die in ihrem Scheitel eine kreisrunde Offnung besitzt durch die man die Glocken hochziehen konnte Im gleichen Bauabschnitt entstand der vergrosserte Chorraum mit Apsis und deren Wolbungen Der Abbaye aux Dames in Saintes unterstanden eine ganze Reihe von kleinen Tochterprioraten in der Region wie zum Beispiel Notre Dame Corme Ecluse Saint Nazaire de Corme Royal und viele andere Die im Poitou damals ublichen Tonnenwolbungen hatten zur Aufnahme der seitlichen Schubkrafte umfangreiche Verstarkungen der Aussenwande erforderlich gemacht Man gab daher die Absicht auf das Schiff mit einer Tonne zu uberwolben und entschied sich fur eine ganzlich andere Losung Im benachbarten Perigord hatte man die dort im 12 Jahrhundert bereits verbreiteten Einwolbungen von Langhausern mit mehreren Kuppeln gesehen deren Typus der Kuppelkirchen von Byzanz und Venedig entsprach und von dort importiert war In der zweiten Kampagne des 12 Jahrhunderts entstand die neue Einwolbung des einzigen Schiffs mit zwei Pendentifkuppeln deren Lasten auf sechs neue massive grosszugig dimensionierte Pfeilerbundel ubertragen wurden Die Seitenwande des 11 Jahrhunderts wurden dadurch kaum beansprucht und konnten nahezu unverandert erhalten werden Die Projektion von zwei Quadraten in Breite des ursprunglichen Langhauses in den bestehenden Grundriss hinein machte eine Verlangerung des Schiffs erforderlich Die alte Fassade des 11 Jahrhunderts wurde abgetragen und durch eine neue ersetzt die um ein Stuck nach Westen verschoben wurde Ihr Skulpturenschmuck entstand unter der Abtissin Agnes von Barbezieux 1134 74 einer Cousine der Eleonore von Aquitanien Das gesamte Skulpturenprogramm stammt ohne Zweifel aus den Jahren 1120 bis 1130 und ist das Werk einer Steinmetz Gruppe die auch die Skulpturen auf den Kapitellen der Vierung der Kirche angefertigt hat Die gleichen Bildhauer haben auch am oberen Teil des Glockenturms gearbeitet Die gesamten Veranderungen in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts werden dem Architekten Beranger zugeordnet Eine Inschrift auf der Aussenseite der nordlichen Wand des Schiffs gibt daruber Auskunft und datiert die Arbeiten vor 1150 Die neuen gotischen Kreuzrippengewolbe in den Querschiffarmen des 11 Jahrhunderts entstanden gegen Ende des 12 Jahrhunderts bis in das 13 Jahrhundert hinein nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568 nbsp Jakobsgrab Santiago de Compostela nbsp Schlacht von Auray 1364 im Hundertjahrigen Krieg Miniatur 14 Jh Saintes lag am Kreuzungspunkt zweier von Norden ankommenden Routen des Jakobsweges nach Santiago de Compostela und an zwei weiterfuhrenden nach Bordeaux Die Abbaye aux Dames war fur die erschopften Pilger die erste Station bevor sie uber die Brucke uber die Charente in die Stadt Saintes kamen und dort auf die anderen beiden Kirchen stiessen auf die grosse Pilgerkirche Saint Eutrope im Westen der Stadt und die damalige Kathedrale Saint Pierre in der Mitte der mittelalterlichen Stadt Es ist uberliefert dass die meisten Pilger fur einige Tage in Saintes Rast machten ehe sie sich auf den anstrengenden und noch weiten Weg nach Spanien machten Die hochste Blute genossen die Jakobs Wallfahrten in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts Gerade in dieser Zeit wurde an der Erweiterung an der neuen Einwolbung und an der Fassade besonders intensiv gebaut Nach der Mitte des 12 Jahrhunderts gingen die Pilgerbewegungen zuruck und die Kriege im 13 und 14 Jahrhundert brachten ihren dramatischen Einbruch Die erneuerte Abteikirche aux Dames konnte daher nicht mehr lange von den Pilgerbesuchen profitieren Vielleicht hat man auch deshalb auf die Errichtung eines in Pilgerkirchen ublichen Chorumgangs verzichtet Im 14 Jahrhundert entstand eine massive Strebepfeilerkonstruktion im nordostlichen Winkel des Kreuzgangs vermutlich wegen Rissbildungen in der sudlichen Aussenwand des Schiffs Der Verlauf der Kreuzganggalerien entlang des Langhauses und des sudlichen Querhausarms konnte dabei erhalten werden Dies gilt vermutlich auch fur den zweiten wuchtigen Strebepfeiler der mit seinem unterseitigen Viertelbogen den Kreuzgang uberspannte Der Hundertjahrige Krieg 1339 1453 fuhrte zu Zerstorungen des Klosters Im 15 Jahrhundert wurde die Sakristei erbaut als Ersatz fur die nordliche Querhauskapelle Im 15 und 16 Jahrhundert erganzte man die Aussenwande um etliche Strebepfeiler um dem Fortschreiten von Bodenabsenkungen Einhalt zu gebieten Ebenfalls wurde im 15 Jahrhundert der Kreuzgang im gotischen Stil neu gefasst Neuzeit Bearbeiten Im Jahr 1568 in den Religionskriegen 1562 98 beschadigten die Hugenotten die Fassade der Kirche den Giebel und vielleicht einen Teil der Skulpturen aber sie zerstorten sie nicht Bei dem von ihnen gelegten Brand sturzten die schweren Balken der Dachkonstruktion des Schiffs auf die Kalotten der Kuppeln und zerstorten sie Wegen des hohen Aufwandes und Mangel an Geldmitteln hat man auf eine Rekonstruktion der Kuppeln verzichtet Die beiden grossen kreisrunden Locher oberhalb der Pendentifs wurden mit flachen Decken aus Holzbalken mit einer unterseitigen Brettschalung geschlossen Sie existieren noch heute in dieser Form Schliesslich folgten zwei Brande aufeinander in den Jahren 1608 und 1648 und verursachten grosse Schaden an den Gebauden des Konvents und der Kirche Die Abtissin Francoise de Foix entschied sich fur den Wiederaufbau und die Rekonstruktion der Gebaude aus Stein In der Verlangerung des Querschiffs und des Kapitelsaals wurde eine grosse rechteckige Flache bebaut der Raum der Nonnen genannt wurde Im Untergeschoss gab es einen grossen Gewolbekeller Daruber befanden sich zwei Ebenen mit den Zellen die anstelle eines Dormitoriums ein ganzes Stockwerk fullten Alle Zellen waren mit Gewolben uberdeckt In der Nordost Ecke des mittelalterlichen Kreuzgangs entstand uber dessen Galerie eine Tribune die durch einen kleinen Flur im ersten Stock verbunden wurde Daruber konnten die Abtissin und die Nonnen zu den Patienten gelangen ohne uber die Treppe in der Kirche steigen zu mussen Das lange Gebaude mit strengem Aussehen wurde an den Ecken erganzt von Wachturmen die an die so genannten Pfefferbuchsen der Festungsarchitektur ihrer Zeit erinnerten Der Architekt Jacques Guerinet der von der Abtissin mit dieser Baustelle beauftragt war hatte mit dem Bau von Befestigungsanlagen grosse Erfahrungen gesammelt Ein Schwenk des Gebaudes im rechten Winkel nach Westen verlangerte es um das Krankenhaus der Pilger Andere Gebaude die Gemeinschaftsraume beherbergten und das Hotelgebaude umgaben zwei Hofe die man untereinander im 18 Jahrhundert mit einem Portal verbunden hatte Im 17 Jahrhundert wurden fast alle Pfeilervorlagen der Langswande des Kirchenschiffs verstarkt nbsp Der Sturm auf die Bastille am 14 Juli 1789In der Franzosischen Revolution 1789 wurden die angrenzenden Klostergebaude fast vollstandig zerstort Die verschonten Trakte wurden zunachst in ein Gefangnis umgewandelt und wenig spater im Jahr 1808 infolge eines kaiserlichen Dekrets in eine Kaserne Die Militars benutzten die Kirche als Pferdestall und der Kirchenboden wuchs dadurch auf grosse Hohen an Die Nutzung als Kaserne dauerte bis uber den Ersten Weltkrieg hinaus Wahrend der militarischen Besatzung wurde der Kreuzgang abgebrochen Erst 1930 erfolgten die ersten Restaurierungen des Erhaltenen Im Jahr 1938 wurde die Kirche wieder konsekriert Die Abtei die in den Jahren 1970 1988 vollkommen renoviert worden ist hat wieder ein gutes inneres und ausseres Erscheinungsbild erlangt und gehort inzwischen zu einem bedeutenden Zentrum kultureller Veranstaltungen Bei Ausgrabungen in den Jahren 1986 88 fand man nur noch wenige gotische Arkaden des Kreuzgangs heute Zeugen fur seine im 15 Jahrhundert erfolgte Neufassung Kirchenbauwerk Bearbeiten nbsp Abbaxe aux Dames Saintes Abteikirche Grundriss HandskizzeAbmessungen zirka Gesamtlange Fassade Schiff Vierung Chor aussen ohne Pfeilervorlagen 57 50 m Gesamtbreite Querhauslange ohne Pfeilervorlagen 33 00 m Langhausbreite aussen ohne Pfeilervorlagen 17 50 m Chorlange aussen ohne Pfeilervorlagen 14 50 m Querhausbreite aussen ohne Pfeilervorlagen 11 30 m Schifflange innen 28 80 m Schiffbreite innen 15 50 m Querschifflange innen 31 00 m Querschiffbreite innen 9 50 m Chorlange innen 14 00 m Chorbreite innen 8 00 m nbsp Abteikirche von NordwestenAussere Gestalt Bearbeiten Langhaus Bearbeiten nbsp Abteikirche SudseiteWenn man sich die nachtraglichen Verstarkungen der alten Wandpfeiler mit Strebepfeilern wegdenkt entspricht die heutige Hohe der Langswande des Schiffs und deren Arkadenschmuck jetzt noch weitgehend dem ursprunglichen Aussehen im 11 Jahrhundert Die ursprunglich etwas kurzeren Aussenwande werden vertikal mit rechteckigen Wandpfeilern in vier Felder unterteilt die wiederum durch dreiviertelrunde Saulen mittig geteilt sind Auf der Nordwand sind statt der Saulen alleine rechtwinklige Wandpfeiler angeordnet Die abwechselnd eckigen und runden Pfeiler Saulen sind von schlichten Kapitellen und Kampfern bekront und werden uberspannt von halbkreisformigen auf die Wand vorgeblendeten Blendarkadenbogen aus Keilsteinen die von einem schmalen Kragprofil uberfangen werden Die Pfeiler der Sudwand werden vertikal mit Schmuckprofilen in vier Abschnitte unterteilt deren Langen und Durchmesser von unten nach oben abnehmen nbsp Abteikirche FassadeFast alle rechteckigen Wandpfeiler besitzen nicht mehr ihren ursprunglich gering auftragenden Querschnitt und sind mit Vormauerungen in unterschiedlichem Umfang zu Strebepfeilern umgewandelt worden Auf der Sudwand gibt es drei wuchtige Strebepfeiler Der erste ragt etwa in Verlangerung der ursprunglichen Fassade senkrecht auf und endet knapp unter den Blendarkadenbogen Der zweite steht nicht genau in der Achse der mittleren Pfeiler welche die inneren Kuppeln tragen sondern etwas nach Osten verschoben Sein Fuss halt Abstand von der Aussenwand um die ehemalige Nordgalerie des Kreuzgangs durchzulassen und lehnt sich knapp unter der Traufe des Schiffs gegen deren Sudwand Die Unterseite ist bogenformig ausgerundet die Oberseite verlauft schrag und ist mehrfach abgestuft Der dritte ahnlich wuchtige Strebepfeiler halt aus demselben Grund Abstand von der Sudwand des Schiffs und von der Westwand der sudlichen Querhausarms Er besteht aus einem senkrecht bis in die Traufhohen aufragenden Pfeiler und im oberen Bereich aus einer unterseitig bogenformigen Strebe die sich gegen die Sudwand lehnt Hinter ihm sind im Erdgeschoss noch drei aktuell renovierte Joche der ostlichen Kreuzganggalerie der gotischen Fassung des 15 Jahrhunderts erhalten Daruber gibt es noch ein zweites Geschoss aus dem man in den sudlichen Querhausarm und in das Schiff hineinsehen kann Die Nordwand weist zwei grossere senkrechte Strebepfeiler auf den einen in Verlangerung der Fassade des 11 Jahrhunderts den anderen besonders weit ausladenden genau in der Mitte des Schiffs Sie ragen hinauf bis zu den Bogen der Blendarkaden Die ubrigen Wandpfeiler sind nur in der unteren Halfte mit Verstarkungen verblendet nbsp Abteikirche Vierungsturm von SWDas flach geneigte Satteldach des Schiffs ist mit roten Hohlziegeln eingedeckt An den holzernen weit ausladenden Traufuberstanden leiten Dachrinnen das Regenwasser kontrolliert ab Die Querhausarme und der Chor sind mit den gleichen Ziegeln eingedeckt Die Schmuckfassade mit dem Hauptportal begrenzt das Langhaus im Westen Sie uberragt die Seitenwande des Schiffs nicht Die auf den Enden der Seitenwande befindlichen wenig vortretenden Wandpfeiler gehoren nicht mehr zu der ursprunglichen Substanz der Aussenwande des 11 Jahrhunderts sondern sind zusammen mit der im 12 Jahrhundert nach Westen versetzten Fassade entstanden und wurden danach auch nicht verstarkt Zur Fassade siehe spateren Abschnitt Querhaus Bearbeiten Die Querhausarme ragen weit uber die Seitenwande des Langhauses hinaus Der nordliche mit seiner Traufe an der Nordseite ist von einem flach geneigten Pultdach uberdeckt In der westlichen Wand sind ein Nebenportal und zwei Fenster ausgespart Solche zwei Fenster besitzt auch die Nordwand Im Winkel zwischen nordlichem Querhausarm und dem Chor ist nachtraglich eine Sakristei angebaut worden die aber unterhalb der Fenster des Chores bleibt Der sudliche Querhausarm ist kaum einsehbar Er ist rundherum mit Anschlussgebauden und Anbauten verdeckt In seiner Nordwand gibt es ein Portal zum ehemaligen Kreuzgang Durch ein Fenster daruber fallt uber das hier noch vorhandene zweite Geschoss des Kreuzgangs indirekt Licht hinein Der Querhausarm wird uberdeckt von einem flach geneigten Pultdach dessen First sich uber der Westwand des Querschiffs und dessen Traufe sich uber der Ostwand befindet nbsp Abteikirche Detail der Struktur des Turmhelms nbsp Abbaye aux Dames Chorhaupt von SO nbsp Abteikirche Glockenturm nbsp Abteikirche Schiff zum ChorGlockenturm Bearbeiten Der quadratische Sockel des Glockenturms entspricht in seinem Umriss der Grosse der Vierung und bleibt unterhalb der Kontur des Langhausdachs Er uberragt die Dachflachen nur auf den Seiten zum Chor und zu den Querschiffarmen hin ist dort mit einem feingliedrigen Blendarkadenfries geschmuckt und wird oberseitig von einem mehrstufigen Kraggesims begrenzt Daruber beginnt das eigentliche erste Geschoss des Turms mit einem geringfugig kleineren quadratischen Umriss Es wird am oberen Rand allseitig begrenzt durch ein doppeltes Kragprofil Auf den West und Ostwanden des Turms ist je eine Dreiergruppe von dreistufigen offenen Archivoltenfenstern angeordnet aus geometrisch ornamentierten Archivoltenbogen die auf runden Saulen ruhen die mit aufwandig figural gestalteten Kapitellen und profilierten Kampfern gekront sind und auf profilierten Basen stehen Die ausseren Bogen werden von ornamental gestalteten Kragprofilen uberfangen Die Saulen der ausseren Archivoltenbogen stehen unmittelbar nebeneinander und bilden so Saulenpaare Auf den Nord und Sudwanden gibt es jeweils die gleiche Dreiergruppe aber nur aus den Archivolten die geschlosse Blindfenster umschliessen Auf den Ecken des Turmquadrates werden die ausseren Saulen der Dreiergruppen mit einer zusatzlichen Saule untereinander verbunden nbsp Abteikirche Schiff Nordseite vordere Ecke rechts vom Durchlass der alte Vierungspfeiler und dessen VerstarkungAuf dem ersten Turmgeschoss befindet sich ein zweites mit zylindrischem Grundriss das auf einem zwolfeckigen Sockel steht Der Durchmesser dieses Geschosses ist geringfugig kleiner als die Seitenlange des Quadrates darunter Der Zylinder wird oberseitig von einem mehrfach profilierten Kraggesims begrenzt Dieses wird unterstutzt von zwolf halbrunden sehr schlanken Saulen die an ihren unteren Enden auf den zwolf Ecken des Sockels aufstehen Zwischen den Saulen ist jeweils eine einstufige Archivolte eingebaut ahnlich denen im Geschoss darunter nur etwas kleiner und schlanker Hinter den zwolf Archivolten sind noch fast schlitzartige rundbogige Zwillingsfenster angeordnet von je drei Saulchen geteilt mit vorstehend genannter Ausstattung Auf dem obersten Geschoss ist ein steinerner Turmhelm errichtet in Form eines spitzen Kegels mit leicht ausgebuchteter Seitenflache die mit einer schuppenartigen Struktur verziert ist aber in umgekehrter Anordnung die Schuppenbogen weisen nach oben Form und Struktur erinnern sehr an das spitze Ende von Pinienzapfen Das zylindrische Geschoss wird umgeben von vier steinernen Laternen die nahezu die gleiche Form aufweisen wie das Obergeschoss mit dem spitzen ausgebuchteten und geschuppten Kegeldach die jedoch deutlich kleiner sind Sie stehen auf den nahezu dreieckigen Deckenflachen die beim Ubergang vom Quadrat zum Zylinder ubrig geblieben sind Der kleine Zylinder weist keine Fensteroffnungen mehr auf sondern nur angedeutete Blindfensternischen und ein Kragprofil am Ubergang von Zylinder zum Dachkegel Er wird flankiert von vier Saulchen deren Kegelspitzen die Traufe der Laternen etwas uberragen und am oberen Ende steinerne Kugeln tragen wie auch die Kegeldacher der Laternen Dieser Ubergang vom Quadrat in die runde Form soll den Aufstieg zum Heil in das himmlische Jerusalem aus den Niederungen der Erde symbolisieren nbsp Abteikirche Schiff Sudseite vordere Ecke links vom Durchlass der alte Vierungspfeiler mit Kapitell und dessen VerstarkungDer Glockenturm der Abteikirche ahnelt etwas dem der Notre Dame la Grande von Poitiers In der Ikonografie der Kapitelle des Glockenturms finden sich Themen wie die Seelenwagung die Frauen am Heiligen Grab der Phoenix als Symbol der Auferstehung Menschen und Tiere die sich in einem sie bedrangenden Pflanzengewirr voranstreben oder kampfen und vieles andere mehr Der gewohnliche Betrachter dieser Szenen im Mittelalter konnte die Darstellungen hoch oben am Turm gar nicht erkennen Heute ist das mit starken Fernglasern moglich Chor Bearbeiten Der Chor aus dem 12 Jahrhundert ist nicht ganz so hoch wie das Schiff und wird im Jochbereich von einem flach geneigten Satteldach uberdeckt und erganzt um ein halbes Kegeldach uber der Chorapsis Seine Wande werden vertikal gegliedert durch Wandpfeiler und diverse teilweise doppelte halbrunde Saulen zwischen den kleinen rundbogigen Fenstern Im Winkel zwischen Chor und sudlichem Querhausarm ist eine Spindeltreppe eingebaut die zur Glockenstube des Vierungsturms hinauffuhrt Das zylindrische Treppengehause ragt noch weit uber die Dachflachen hinaus und ist mit einem kegelformigen Helm abgedeckt Inneres Bearbeiten nbsp Abteikirche Schiff SudwesteckeSchiff Bearbeiten Das heutige Schiff hat noch dieselbe Breite wie das des 11 Jahrhunderts die Lange musste etwas vergrossert werden um die neue Kuppelarchitektur unterzubringen Es besteht aus zwei Jochen aus Quadraten inklusive ihrer lastabtragenden Bogen die genau in die alte Breite des Schiffs hineinpassen Die Lasten der beiden neuen Kuppeln werden uber acht Pendentifs auf ihre umgebenden angespitzten mindestens dreifach abgestuften Rundbogen und die sechs neuen massiven Pfeilerbundel in die neuen Fundamente ubertragen Hinter den wandseitigen Bogen erkennt man noch die alte Blendarkatur der Langswande und deren nach innen aufgeweitete Rundbogenfenster Die Blendarkaden aus dreiviertelrunden Diensten schlichten Kapitellen und halbkreisformigen Bogen verschwinden teilweise hinter den Bogenansatzen der neuen Gewolbebogen Die rundbogigen Fenster sind noch die ursprunglichen des 11 Jahrhunderts bis auf einige die durch die neuen Pfeilerbundel verdeckt worden sind Leider wurden die beiden Kuppeln im 16 Jahrhundert zerstort und danach nicht wiederhergestellt Man findet heute stattdessen zwei ebene kreisformige Flachen vor aus Holzbrettschalungen unter waagerechten Balkenlagen Das Querhaus mit Vierung Bearbeiten nbsp Abteikirche sudlicher QuerschiffarmDie Querhausarme besitzen Uberdeckungen mit gotischen Kreuzrippengewolben des 12 13 Jahrhunderts inklusive deren nachtraglich eingezogener Pfeiler in den Raumecken Die Fenster und Turoffnungen sind im Abschnitt Aussere Gestalt Das Querhaus aufgefuhrt Ihre Gewande sind nach innen aufgeweitet Die alten Vierungspfeiler besitzen kraftige nachtraglich nach innen hin durch Vormauerung verstarkte Pfeilerbundel Sie tragen den quadratischen Glockenturm und die darin befindliche achteckige nicht gleichseitige Trompenkuppel die in ihrem Scheitel eine kreisrunde Offnung besitzt Statt einer Querhauskapelle offnet sich im nordlichen Querhaus in der Ostwand ein Sakristeianbau aus dem 15 16 Jahrhundert mit zwei Jochen und gotischem Kreuzrippengewolbe Chor Bearbeiten Der Chor besteht aus einem tonnenuberwolbten Joch dem sich eine halbkreisformige Apsis anschliesst die mit einer Kalotte eingewolbt ist Die Trennung der Gewolbeabschnitte wird von einem Gurtbogen uber Wandpfeiler markiert Die Wande des Jochs werden von drei Blendarkaden gegliedert die aus halbkreisformigen glatten Keilsteinbogen auf profilierten Kampferplatten uber skulptierten Kapitellen und halbrunden Diensten bestehen Zwischen den Bogen ergeben sich jeweils Saulenpaare Das erste Arkadenfeld ist geschlossen im zweiten und dritten ist je ein rundbogiges Fenster mit nach innen aufgeweiteten Gewanden ausgespart Zwischen dem Fenster und der grosseren Arkade ist eine kleinere Arkade eingestellt aus einem Keilsteinbogen auf Rundsaulchen und Kapitellen die in Gewanderuckversatzen stehen Die gerundete Apsiswand ist mit funf Arkaden und Fenstern gestaltet die denen des Jochs entsprechen Fassade Bearbeiten Gliederung Bearbeiten Trotz der Beschadigungen der Fassade in den Religionskriegen und in der Revolution wird sie noch immer zu denen mit dem reichsten Skulpturenschmuck des Landes gerechnet Sie wird nach Saintonge Art horizontal in zwei gleich hohe Geschosse geteilt und daruber mit einem Giebel gekront Die beiden Geschosse werden vertikal in drei Abschnitte geteilt im Verhaltnis von 1 zu 1 7 zu 1 nbsp Abteikirche Erdgeschoss der FassadeIm Zentrum des Erdgeschosses und das Mittelfeld fast ganzlich fullend ist das achtbogige Archivolten Hauptportal untergebracht In den schmaleren Seitenfeldern befinden sich zweistufige Archivolten Blindportale deren Kampfer in derselben Hohe anschliessen wie die Kampfer der Hauptportals Der Scheitel der Bogen der Blindportale reichen nur bis in die halbe Hohe des ausseren Archivoltenbogens des Hauptportals nbsp Abteikirche ArchivoltenhauptportalIm Zentrum des zweiten Geschosses gibt es einen grossen Archivoltenbogen in Breite des Mittelfeldes Sein Scheitel reicht bis knapp unter das Gesimsband uber dem sich der Giebel erhebt Inmitten des grossen Bogenfelds ist ein grosses zweistufiges Archivoltenfenster untergebracht In den beiden Seitenfeldern ist je ein zweistufiges Archivolte Blindfenster eingebaut dessen Scheitelhohe bis zur halben Hohe des grossen Archivoltenbogens reicht Das Giebelfeld beginnt uber dem Gesimsband des zweiten Geschosses und ragt zunachst etwa zwei Meter hoch auf von den Saulen auf den Fassadenseiten begrenzt Daruber steigen die Ortgange in Neigung des dahinter befindlichen Satteldachs auf Ornamentik und figurale Plastik Bearbeiten Die Geschossteilung ubernimmt ein breites Band aus uppigen tiefgrundigen pflanzlichen Ranken das uber alle Pfeiler und deren Begleiter und auf der linken Fassadenseite um deren Ecke herumgefuhrt ist Auf der rechten Fassadenecke wurde das Band stuckweise entfernt Das zweite Geschoss wird vom Giebelfeld getrennt durch ein schmales Kraggesims unter dem ein geometrisch verziertes Band verlauft Das Gesims verlauft uber die rechteckigen Kampfer der fassadenteilenden Pfeiler hinweg und stosst gegen die Pfeiler an den Fassadenseiten nbsp Abteikirche Archivolten Hauptportal ScheitelDie Vertikalteilung ubernehmen zwei dreiviertelrunde Saulen deren Querschnitt von unten nach oben abnimmt In Hohe der Portalkampfer sind die Saulen jeweils mit einem ebensolchen Kampfer versehen darunter gibt es ein figural skulptiertes Kapitell und daruber eine profilierte Basis auf einer Plinthe Die oberen Enden der Saulen werden abgeschlossen mit einem skulptierten Kapitell einem Kampfer aus dem Gesimsband und einem oberseitig abgeschragten Pultdach Kurz vor den Fassadenecken stehen halbrunde Saulen in nahezu gleicher Form wie die die Fassade teilenden Sie werden allerdings am oberen Ende nicht von Kapitellen abgeschlossen sondern reichen noch weiter hoch bis knapp unter die Ortgange des Giebelfeldes Diese Saulen werden aussenseitig in ganzer Hohe von sehr schlanken Rundsaulen begleitet Im Zentrum geleitet das vierfach in Stufen zuruckspringende Archivoltenportal den Besucher in das Gotteshaus Vier breite gestufte Archivoltenbogen auf Stirn und Innenseiten skulptiert wechseln mit schmalen nicht gestuften Bogen ab Beide Bogenarten weisen sowohl ornamentale wie auch figurale Skulptur auf Die breiten gestuften Bogen stehen auf Rundstutzen die schmalen Bogen auf rechtwinkligen Mauerecken der Ruckversatze der Wand die noch Reste von Ornamenten besitzen Die inneren Stutzen weisen leicht gedrehte Kannelierungen auf von Stein zu Stein abwechselnd links und rechts drehend Die auf jeder Portalseite insgesamt acht Saulen und Mauerecken sind alle ausgerustet mit dem vollen Programm und zwar jeweils mit einem figurlich skulptierten Kapitell einem rechtwinkligen Kampfer mit skulptierten Sichtkanten und mit profilierten Basen die auf hohen quadratischen mehrfach profilierten Sockeln stehen Hinzu kommt jeweils noch eine zusatzliche komplett bestuckte Rundsaule unmittelbar neben den die Fassade teilenden Saulen die bis zum grossen Archivoltenbogen im zweiten Geschoss reicht nbsp Abteikirche Archivoltenbogen Hauptportal links aussen nbsp Abteikirche Archivoltenbogen Hauptportal oben links nbsp Abteikirche Archivoltenbogen Hauptportal halbrechts nbsp Abteikirche Archivoltenbogen Hauptportal rechts aussenDie Ikonographie der Archivoltenbogen von innen nach aussen gezahlt und der Kapitelle Breiter Bogen Nr 1 gestuft nur Stirnseite geschmuckt Sechs lang gestreckte tangential angeordnete Engel mit breit ausgestreckten Flugeln streben empor Die beiden oberen tragen genau im Bogenscheitel ein Medaillon in Form einer flachen kreisrunden Schale In ihrer Mitte ragt aus Gewandfalten nach unten weisend die Hand Gottes mit der Innenflache zum Betrachter weisend und mit ausgesteckten Zeige und Mittelfinger ein Segensgestus dem Eintretenden gegenuber nbsp Abteikirche Archivolten Hauptportal links aussenSchmaler Bogen Nr 2 nicht gestuft Aus dem weit geoffneten Maul eines Monstergesichts im Bogenscheitel wachsen Pflanzenranken mit Blattern und Fruchten nach links und rechts die sich in Form von hintereinander gereihten Achten bis zu den unteren Bogenenden winden nbsp Abteikirche Archivolten linkes ScheinportalBreiter Bogen Nr 3 gestuft beide Seiten ornamentiert Auf ihm gibt es funf figurale Skulpturen zwischen denen sehr uppig und dicht ein Gewirr von Pflanzenranken Blattern und Trauben dargestellt ist Im Bogenscheitel befindet sich wieder in einer ovalen Schale das Lamm Gottes mit einem Nimbus hinter seinem Kopf und einem Tatzenkreuz auf einer langen Stange hinter seinem Rucken Das Gesicht des Lamms ist frontal zum Betrachter hin gewendet und perspektivisch verzerrt dargestellt Man denkt im ersten Moment an den Korper eines Pferdes Halblinks von ihm strebt eine menschliche Gestalt mit Nimbus und ausgesteckten Flugeln der Mitte entgegen Sie tragt eine Schultertasche und ein Buch Diese Skulptur soll nicht einen Engel darstellen sondern ist Symbol fur den Evangelisten Matthaus Links unten erkennt man an seinen Hornern einen Stier mit Nimbus Federkleid und Flugeln Der geflugelte Stier steht fur den Evangelisten Lukas Halbrechts der Mitte ist ein Greifvogel mit Nimbus und einem Buch in den Krallen dargestellt Der Adler ist ein Symbol fur den Evangelisten Johannes Rechts unten meint man zunachst ein geflugeltes Pferd mit einem Nimbus zu erkennen Bei genauerem Hinsehen zeigt das Tier Vorderfusse mit Krallen Es kann sich nur um einen geflugelten Lowen handeln der fur den Evangelisten Markus steht Schmaler Bogen Nr 4 nicht gestuft Auf diesem Bogen schlagen sich uber zwanzig taubenahnliche Vogel durch ein Gewirr pflanzlicher Ranken und Blatter Dabei zupfen sie an den Ranken mit den Schnabeln Die beiden Vogel im Bogenscheitel sind am Ziel angekommen Sie trinken gemeinsam aus einem Messkelch Die Vogel stehen in der Ikonographie der darstellenden Kunst des Mittelalters haufig fur die Seelen der Glaubigen nbsp Abteikirche Archivolten rechtes ScheinportalBreiter Bogen Nr 5 gestuft und beide Seiten ineinander ubergehend ornamentiert Auf dem Bogen sind ausschliesslich blutrunstige Szenen in radialer Anordnung lebensecht dargestellt an denen fast funfzig Personen teilnehmen Man erkennt uberwiegend Gruppen aus drei Personen die ausseren sind bekleidet und die dazwischen unbekleidet Die linke Person halt die nackte meist auch kleinere offensichtlich fest wahrend die rechte in unterschiedlichen Stellungen die Hiebwaffe meist ein Schwert in einer Szene eine Streitaxt niedersausen lasst Einige Schwerter befinden sich noch waagerecht uber dem Kopf des Delinquenten andere in Hohe seines Halses In einem Fall halt der Morder bereits den abgeschlagenen Kopf in der anderen Hand Wir haben es hier mit einer anschaulichen Darstellung des Massakers an den Kindern von Bethlehem zu tun Zwischendurch gibt es auch einige Frauengestalten vermutlich die Mutter der Kinder Schmaler BogenNr 6 nicht gestuft Auf diesem Bogen sind wieder harmonische pflanzliche Ranken mit Akanthusblattern in tiefgrundiger Skulptur dargestellt die sich uber den ganzen Bogen wiederholen nbsp Abteikirche Kapitelle Hauptportal links aussenBreiter Bogen Nr 7 gestuft und beide Seiten ineinander ubergehend ornamentiert Auf ihm handelt es sich eher um eine statische Szenerie Hier sitzen 54 mannliche altere und weise Personen auf hochlehnigen Stuhlen oder Thronen in radialer Anordnung Ihre Knie befinden sich exakt auf der Bogenkante wahrend ihre Unterschenkel und die fusslangen Gewandfalten auf der Bogeninnenseite abgebildet sind Die Personen sind alle untereinander unterschiedlich dargestellt Sie tun allerdings alle das gleiche Ihre lachelnden Gesichter wenden sich paarweise zueinander in Gesprache vertieft von Langhaarfrisuren und brustlangen Barten eingerahmt Mit einer Hand halten sie eine Laute meist uber den Knien Mit der anderen erheben sie einen Kelch uber ihre Kopfe Sie sprechen sich vermutlich gegenseitig ein Wohlergehen aus Eine frohliche Runde Die Herren werden gedeutet als die Konige der Apokalypse Entgegen den biblischen Texten hat man hier allerdings aus 24 mehr als die doppelte Anzahl von Konigen gemacht Auch bei anderen Fassadenskulpturen der Region und aus dieser Zeit sind solche Ungenauigkeiten bekannt wie zum Beispiel beim Sudportal von Aulnay und bei der Dorfkirche von Avy nbsp Abteikirche Kapitelle Hauptportal linksSchmaler Bogen Nr 8 nicht gestuft aber gegenuber dem vorherigen deutlich auskragend Der letzte und ausserste Bogen besteht nicht aus rein pflanzlichem Rankenwerk wie vielfaltig angenommen wird Die tierische Skulptur besitzt hier die Oberhand Man erkennt vierbeinige Tiere mit Krallen Mahnen und katzenartigen Kopfen die der Mitte zustreben Es durfte sich um Lowen handeln welche die damaligen Steinmetze nur aus der Erzahlung oder von anderen Darstellungen kannten Teils auf ihnen oder auch neben ihnen hocken Vogel die versuchen die Lowen mit ihren Schnabeln zu beissen Die vielen Tiere werden von Pflanzen umrankt Vielleicht sind hierbei die guten Seelen der Glaubigen Vogel gemeint die sich gegen die Bosen Raubtiere durchsetzen mussen Die Kapitelle des Archivolten Hauptportals besitzen ein verwirrendes Rankenwerk in dem allerhand figurale Skulpturen hangen geblieben sind oder sich verstecken Ein haufiges Motiv ist hier die auf dem Kopf oder den Handen stehende Menschengestalt mit gespreizten Beinen zwischen denen ein Monsterkopf herausragt Des Weiteren entdeckt man haufig Vogel und verrenkte Menschengestalten die sich gegen Monster und allerlei hollisches Getier zur Wehr setzen mussen Uberall wachsen Ranken zum Teil aus Mundern von Monstern Das linke Archivoltenblindportal besitzt einen inneren leicht angespitzten Bogen der auf der Stirnseite in tangentialer Anordnung mit sechs figuralen Skulpturen dekoriert ist die zum Bogenscheitel hin streben Es handelt sich um Christus rechts der Mitte erkennbar am Kreuznimbus und funf seiner Apostel mit Nimbus von denen jeder ein Buch in einer Hand halt Ein zweiter jedoch schmaler Bogen umschliesst den ersten und enthalt in einem Rankengewirr kleine Skulpturen von menschlichen und tierischen Gestalten In Hohe der Kampfer wird das innere Feld des Blindportals mit einem Band dekoriert auf dem Vogel innerhalb von Pflanzenranken dargestellt sind Die Themen der Kapitelle weisen grosse Ahnlichkeiten mit denen des Hauptportals auf Das rechte Archivoltenblindportal weist wieder einen inneren leicht angespitzten Bogen auf auf dem das Abendmahl dargestellt sein soll An ihm nehmen 24 radial angeordnete Personen teil Alle sitzen auf Stuhlen ahnlich wie bei den apokalyptischen Konigen mit den Unterschenkeln auf der Bogenunterseite Zwolf von ihnen inklusive Christus weisen uber ihren Knien unmittelbar auf den Armlehnen der Stuhle angebrachte Bohlen auf die einen Tisch andeuten Man kann Christus am Kreuznimbus identifizieren Er reicht Judas das Brot Die teilnehmenden Personen weisen hinter ihren Kopfen ebenfalls Nimben auf Wie beim linken Scheinportal gibt es auch hier einen zweiten Bogen der mit figuraler Plastik dekoriert ist In einem Rankengewirr haben sich unbekleidete menschliche Gestalten verheddert die versuchen ihm zu entkommen In Hohe der Kampfer wird das innere Feld des Blindportals mit einem Band dekoriert auf dem vierbeinige Tiere vermutlich Pferde innerhalb von Pflanzenranken dargestellt sind Die Themen der Kapitelle weisen grosse Ahnlichkeiten mit denen des Hauptportals auf Thorsten Droste siehe Quellen erlauterte die Ikonografie der Fassade zusammenfassend Trotz der scheinbar unzusammenhangenden Konstellation der einzelnen Bildthemen wird ein ubergeordneter Gedanke erkennbar Die Unschuldigen dargestellt in den bethlehemischen Kindern und die Glaubigen symbolisiert in den Vogeln werden laut gottlichen Ratschluss fur den die apokalyptischen Konige stehen durch Christus Agnus Dei erlost Die Qual der Verdammten dagegen spiegelt sich in einer auch rein raumlich gesehen niederen Sphare namlich an den Kapitellen ab Verstrickt in die Ranken verschlungener Pflanzen werden sie von Teufeln und allerlei hollischem Getier gepeinigt Im Erdgeschoss gibt es uber und seitlich der ausseren Archivolten freie Flachen von denen man annehmen kann dass sie zumindest teilweise einmal dekoriert gewesen sein mussten Es geht dabei um einen breiten Streifen der durch das geschossteilende dekorative Band und ein noch teilweise erhaltenes schmaleres Dekorband in Hohe der Scheitel der ausseren Blendarkadenbogen begrenzt wird Dort gibt es eine Menge von Abweichungen vom sonst ublichen Mauerwerksbild Man sieht vor allem hoch gestellte langliche Steinformate und Uberbleibsel von dekorativen Mustern und Rosetten Einige kreisrunde Scheiben konnten Nimben gewesen sein Hier kann man sich einen Fries von Reliefs vorstellen wie er auf der Fassade von der Notre Dame la Grande von Poitiers zu sehen ist Die Ausstattung des dreigeteilten ersten Obergeschosses mit Offnungen Blindnischen und Bogen ahnelt denen des Erdgeschosses Das Mittelfeld wird in ganzer Breite von einer grossen Archivolte eingenommen deren Bogen und sein ausseres Kragprofil mit geometrischen Ornamenten dekoriert sind Der glatte aussere Keilsteinbogen des zentralen Archivoltenfensters beruhrt den Scheitel des grossen Archivoltenbogens Eine Stufe weiter zuruck ist der Archivoltenbogen des Fensters mit geometrischer Skulptur eingefugt Beide Bogen stehen auf runden Saulen in Leibungsrucksprungen ausgerustet mit skulptierten Kapitellen profilierten Basen und einem Kampferband mit geometrischer Struktur das bis gegen den grossen Archivoltenbogen gefuhrt ist Noch eine weitere Stufe zuruck befindet sich die eigentliche rundbogige Fensteroffnung nbsp Abteikirche Detail eines Kapitells nbsp Abteikirche Detail eines Kapitells nbsp Abteikirche Detail eines KapitellsIn den ausseren Feldern des ersten Obergeschosses sind die ausseren Archivolten wie die grosse im Mittelfeld skulptiert und ausgerustet und werden wie diese mit einem ornamentierten Kragprofil uberfangen Eine Stufe zuruck folgt eine weitere schmalere Archivolte ahnlich der inneren des Mittelfensters In die inneren glatten Archivoltenfelder sind rundbogige Nischen eingelassen die mit kleinteiligem Mauerwerk vermauert sind das nicht zum ubrigen passt Das deutet darauf hin dass diese Nischen einmal vielleicht auch nur zeitweise offene Fenster gewesen sein konnten Franzosische Quellen berichten dass in der linken Arkade des ersten Obergeschosses ein Reiterstandbild des Kaiser Konstantin gestanden haben soll Einziger Schmuck des Giebelfeldes ist in dessen Mitte ein kleines Reliefbild vermutlich aus der Barockzeit In einer Art Bilderrahmen ist ein Lorbeerkranz dargestellt mit einem Wappen in seiner Mitte Am rechten Rand des Giebelfeldes steht auf dem Gesimsband etwas verloren der Torso einer vollplastisch ausgebildeten Monumentalskulptur einer stehenden vermutlich weiblichen Person deren Oberkorper fehlt nbsp Abteikirche Kapitelle Hauptportal rechts nbsp Abteikirche Kapitelle rechtes Scheinportal rechts nbsp Abteikirche linkes Scheinportal links nbsp Abteikirche Kapitelle rechtes Scheinportal linksLiteratur BearbeitenThorsten Droste DuMont Kunst Reisefuhrer Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Buchverlag Koln 1 Auflage 1999 ISBN 3 7701 4456 2 Michelin Reisefuhrer Atlantikkuste Poitou Vendee Charentes Pyrenaen Michelin et Cie Proprietaires Editeurs 1998 ISBN 2 06 231502 3 ISSN 0763 1375Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye aux Dames Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder http romanes com Saintes http chapiteaux free fr Diapo Saintes htmlFranzosische Texte Luftbild http www saintonge patrimoine com article php3 id article 26articl http www bernezac com Saintes abbaye aux dames htm 45 744722222222 0 62416666666667 Koordinaten 45 44 41 N 0 37 27 W Normdaten Korperschaft GND 4609279 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abbaye aux Dames Saintes amp oldid 238390670