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Avy ist ein kleines Dorf in Frankreich etwa drei Kilometer sudostlich von Pons und 23 Kilometer sudostlich von Saintes im Departement Charente Maritime Region Nouvelle Aquitaine gelegen Seine romanische Dorfkirche ist bekannt fur ihr in Tradition der romanischen Baukunst der Saintonge erschaffenes Portal Avy Dorfkirche von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Kirchengebaude 1 1 Aussere Gestalt 1 2 Inneres 2 Fassade 2 1 Grobgliederung 2 2 Feinstrukturen 3 Literatur 4 WeblinksKirchengebaude BearbeitenAussere Gestalt Bearbeiten nbsp FassadeDas Schiff und seine Westfassade ist ein Bauwerk der Romanik der steinerne Turmhelm wurde wahrend der Gotik hinzugefugt Die Sud und die Nordwand des Schiffs sind gegliedert durch vier Blendarkaden mit angespitzten Rundbogen und einer verhaltnismassig grossen Nischentiefe Die Bogenscheitel liegen um etwas mehr als einen Meter unter der Traufe Am Ubergang der Pfeilervorlagen in die Nischenbogen sind schlichte schmale Profilleisten angebracht In den hinteren drei Arkadennischen sind im oberen Drittel sehr kleine schiessschartenartige Fenster mit Rundbogen ausgespart In der dritten Nische der Sudwand offnet sich das Eingangsportal In den vierten und vordersten Nischen ist vermutlich spater jeweils ein wesentlich grosseres Fenster mit einem gotischen Spitzbogen gebrochen worden Circa 20 cm unter den auskragenden Traufziegeln ist eine Reihe von Kragsteinen eingelassen die aber keine Aufgabe mehr haben Die Konstruktion der Traufe wird einmal anders ausgesehen haben Das Satteldach des Schiffs ist flach geneigt und mit roten Hohlziegeln in romischer Form eingedeckt Es stosst im Westen gegen die Fassadengiebelwand und im Osten gegen den wesentlich schmaleren Turm nbsp Archivolten MittelstuckDer Sockel des Turms mit quadratischem Grundriss ragt um rund einen halben Meter uber den First des Schiffs hinaus Daruber beginnt mit einem allseitig um 45 Grad nach aussen abgeschragten Rucksprung der weiter hoch aufgehende Turm der eine Glockenstube birgt Auf der Sud und Nordseite ist je eine schlanke bis zu drei Viertel der Wandhohe reichende Schallluke ausgespart mit Rundbogen uberdeckt und mit Saulchen in Wandrucksprungen verziert In der Westwand der Glockenstube sind zwei schmale offene Luken ubereinander angelegt Am oberen Ende dieses Teils des Turms sind die vier Wandecken so gekappt worden dass ihre oberseitigen Abschragungen in Dreieckform zu einem regelmassigen Achteck uberleiten dass mit einem schmalen Kragprofil abgeschlossen wird Daruber beginnt der achteckige schlanke Turmhelm mit glatter steinerner Oberflache An jeder der acht Helmseiten sind kleine Dachgauben eingebaut die auf dem vorgenannten Profil aufsitzen mit spitzen Dachern und schlanken Luken Daruber sind jeweils noch zwei ubereinander angeordnete schlitzartige Luken eingelassen Die Grate werden in ganzer Hohe mit aufgereihten Krabben geschmuckt Direkt an die Ostseite des Turms angebaut und bis in die Mitte der Glockenstube hoch reichend schliesst sich ein wesentlich jungerer Anbau an dessen Breite die des Schiffs deutlich uberschreitet Die westliche Giebelwand ist geringfugig schmaler als die aussere Schiffbreite und uberragt mit seiner Traufhohe die des Schiffs um knapp einen Meter Die Ortgange des Giebels sind um 40 Grad geneigt Das Steinmaterial tragt auf den starker bewitterten Oberflachen eine graue Patina Hingegen haben die geringer bewitterten Flachen zum Beispiel die der Arkadennischen noch den Originalfarbton des Natursteins bewahrt ein helles Orange Gelb nbsp Schiff Blick zum Portal nbsp Archivolten linke SeiteInneres Bearbeiten Das Innere des Schiffs besitzt einen einfachen rechteckigen Grundriss ohne jede Versprunge oder Versatze Dementsprechend weisen auch die Wande keinerlei Strukturen auf ausser den schmucklosen Fensterlochern Der Fussboden liegt drei Stufen unter dem Eingangsniveau Die Decke besteht aus einer Holzverschalung im mittleren Bereich waagerecht verlaufend und naher zu den Langswanden viertelkreisformig nach unten ausgerundet Ob das Schiff jemals eine steinerne Einwolbung besessen hat ist hier nicht zu erkennen Noch im Bereich des Schiffs ist in Hohe der grosseren gotischen Fenster der moderne Altar aufgestellt hinter dem eine relativ kleine spitzbogige Offnung unter den Turm fuhrt Hier war vielleicht einmal der Chor der Kirche Entlang der nordlichen und westlichen Wand des Schiffs verlauft in circa zwei Metern Hohe eine schwarze litre funeraire Trauerband Fassade BearbeitenGrobgliederung Bearbeiten nbsp apokalyptische Konige musizieren linker mit VogelDie Hohenaufteilung der Fassade ergibt zwei Geschosse im Verhaltnis von etwa zwei Drittel zu einem Drittel daruber ragt ein einfaches ungegliedertes Dreieck der Giebelwand auf Das Erdgeschoss ist vertikal unterteilt in das Hauptportal ein weit nach innen gestuftes Archivoltenportal das von zwei Scheinportalen begleitet wird im Verhaltnis von ungefahr einem Viertel zu zwei Vierteln zu einem Viertel Das Obergeschoss ist vertikal aufgeteilt in funf gleich breite Arkaden von denen die mittlere ein Fenster enthalt Die ubrigen sind Blendarkaden Die waagerechten Gliederung ubernehmen Gesimse auf Kragsteinen Die senkrechten Fassadenbegrenzungen werden im Erdgeschoss von durchgehenden Halbsaulen gebildet und im Obergeschoss von Pfeilervorlagen Halbsaule und Pfeilervorlage springen gegenuber der Ecke der Schiffaussenwand um rund 20 cm zuruck Auf der linken Fassadenseite fehlt nach Zerstorung im Erdgeschoss uber die Halfte der Scheinportaleinfassung und im Obergeschoss eine ganze Blendarkade in beiden Geschossen die aussere Begrenzung durch die Halbsaule und die Pfeilervorlage Feinstrukturen Bearbeiten nbsp Drei apokalyptische Konige DetailDas Hauptportal besteht ursprunglich aus vier abgestuften halbkreisformigen Archivoltenbogen die an jeder Seite auf einer Gruppe aus drei Rundsaulen und einem rechteckigen Pfeiler und deren Kapitelle aufsitzen Die innere Archivolte ist mit 17 sehr ahnlichen tangential angeordneten Skulpturen versehen Dargestellt ist jeweils ein echsenartiges Lebewesen das der Gestalt des Krokodils sehr nahekommt das nach ruckwarts gewandt sich einen grossen Vogel einverleibt mal mit dem Kopf zuerst mal mit dem Schwanzende Der zweite Archivoltenbogen ist breiter und zeigt 12 grosse Vogel in Seitenansicht die dem Bogenscheitel zustreben Sie mussen dabei ein Gewoge von pflanzlichen Ranken uberwinden das aus den Maulern von Monsterkopfen herauswuchert Ziel ist eine mannliche Person im Bogenscheitel die die Vogel mit offenen Armen empfangt und sie am Kopf fasst nbsp Scheitel der 2 und 3 Archivolte Christus empfangt die SeelenDie dritte Archivolte zeigt wieder diesen Mann in fast gleicher Haltung der ebenfalls zwei Vogel an den Halsen fasst auf beiden Seiten folgen ihnen jeweils neun menschliche Gestalten die ebenso Hindernisse uberwinden mussen nbsp 2 und 3 Archivolte Vogel und Monsterkopfe im Rankengewirr und rennende MenschenDie vierte und aussere Archivolte ist auch die breiteste Mit ihrer Skulptur wird ein in der Saintonge gelaufiges ikonografisches Thema aufgegriffen und zwar das der apokalyptischen Konige wie es beispielsweise am Sudportal in Aulnay oder an der Fassade von der Abbaye aux Dames in Saintes dargestellt wird Auch hier halt man sich nicht an die biblische Anzahl von 24 Konigen es werden vielmehr 36 Konige in radialer Anordnung dargestellt Bei genauerem Hinsehen erkennt man dass es sich bei ihnen nicht um uberaus ernste und gestrenge Beisitzer des Jungsten Gerichts handelt Vielmehr deutet ihre Gestik auf Frohlichkeit und eine eher lockere fast humoristische Unterhaltung Die Personen tragen mehr oder minder lange Barte die sie oft mit beiden Handen geteilt halten Nicht alle sitzen steif auf ihren Stuhlen einige bewegen sich vielleicht zum Klang himmlischer Musik Einige haben Musikinstrumente in Handen zu erkennen sind Saiten und Blasinstrumente Einer halt sogar einen Vogel mit ausgebreiteten Flugeln auf seinem Schoss Man wird an die satirische Haltung in den Szenen des Sudportals von Saint Pierre in Aulnay erinnert Diese vierte Archivolte ist die einzige deren Skulptur der Stirnseite sich uber die Bogenkante herum auf die Innenseite der Archivoltenstufe erstreckt An der Bogenkante befinden sich die Knie der Konige und auf der Innenseite ihre Beine mal gerade und mal uber Kreuz gestellt Die vierte Archivolte wird ganzlich umschlossen von einem auskragenden Profil das aufwandig dekoriert ist teils mit pflanzlichem Rankenwerk oder mit geometrischen Formen Die Lasten der vier unterschiedlich breiten Archivoltenbogen verteilen sich zu Seiten des Portals auf Saulenbundel bestehend aus jeweils innen beginnend einer schlanken Rundsaule mit glatter Oberflache einem rechteckigen Pfeiler Begleiter vollig aufgelost in pflanzliches Rankenwerk tiefgrundig skulptiert Dann folgt ein Saulenpaar Die beiden Saulen stehen parallel zur Fassadenoberflache nebeneinander Die Saulenoberflachen sind mit spiralformig gedrehten Kanneluren geschmuckt die teilweise stark verwittert sind Nur die Saulen tragen figural skulptierte Kapitelle auf denen dicke Kampferplatten mit skulptierten Sichtseiten liegen Die unteren Saulenenden sind mit profilierten Basen versehen die wiederum auf doppelten Plinthen stehen die oberen ornamental skulptiert Die Rechteckpfeiler haben weder Basen noch Kapitelle nbsp 1 Archivolte Detail Echsen essen VogelWahrend der Gotik wurde vermutlich die Portaloffnung verkleinert und mit Spitzbogen versehen Sie wird von doppelten Profilen in gotischen Formen eingefasst Gleichzeitig wurden wahrscheinlich auch die beiden Bodenstufen eingebaut auf denen die Basen der gotischen Tureinfassung aufsitzen Die Nahtstelle zwischen der gotischen Turverkleinerung und der inneren romanischen Archivolte ist relativ unsauber und provisorisch wirkend verspachtelt nbsp Kapitell Monster und VogelDie flankierenden Scheinportale sind genau so hoch wie das Hauptportal Sie bestehen jeweils aus einer einzigen Archivolte deren Bogen mit geometrischen Motiven gestaltet ist Ein schmales Profil mit geometrischen Mustern umfasst den Bogen Der Bogen stutzt sich einerseits ab mit einer halben Rundsaule die unmittelbar neben der die Fassade begrenzenden Halbrundsaule errichtet ist Diese Saule ist mit einem einfach gestalteten Kapitell und einer Basis ausgestattet mit Kampferplatten und Plinthen wie sie schon am Hauptportal bekannt sind Die andere Seite des Scheinportals hat keine Pfeilerunterstutzung Dessen Bogen lehnt sich mit seinem Kapitell gegen den grossen Bogen des Hauptportals Das Scheinportal sieht so aus als ob es wegen eines fehlenden Beins hinkt und deshalb sich abstutzen musste nbsp KragsteinskulpturDas Erdgeschoss wird oben abgegrenzt durch ein ausladendes Gesims dessen Sichtseite mit einem einfachen geometrischen Stabprofil verziert ist Von den unterstutzenden Kragsteinen sind nur wenige figural in Form von menschlichen Kopfen gestaltet Das Obergeschoss besass funf heute noch vier unmittelbar auf dem vorstehenden Gesims aufstehende Blendarkaden gleicher Grosse in deren mittlere ein kleines Fenster mit Rundbogen ausgespart ist Die Skulptur der Arkadenbogen sind genau so gestaltet wie die des Bogens der Scheinportale einschliesslich deren Einfassung Die Auflagen der Arkadenbogen sind dreiteilig Sie besehen aus einem mittleren rechteckigen Pfeiler mit geometrisch skulptierten Ecken und aus zwei flankierenden glatten Rundstutzen mit schlichten Kapitellen Kampfern und Basen Ein wenig uber den Arkadenbogen verlauft das obere Gesims auf der Sichtseite einfach profiliert das auf rechtwinklig geformten Kragsteinen ohne Skulptur ruht Die dreieckige Giebelflache ist ungegliedert bis auf ein schmales leicht auskragendes Gesims auf den schrag verlaufenden Ortgangen Literatur BearbeitenThorsten Droste Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde Dumont Kunst Reisefuhrer DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Avy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 45 553 0 50988888888889 Koordinaten 45 33 10 8 N 0 30 35 6 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Avy amp oldid 192807816