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St Pierre deutsch St Peter ist eine romisch katholische Kirche in Saintes im franzosischen Departement Charente Maritime der Region Nouvelle Aquitaine Die Konkathedrale des Bistums La Rochelle Saintes tragt den Titel einer Basilica minor 1 Nach einer ersten Kirche im 6 Jahrhundert wurde ausgehend von fruheren Kathedralen die heutige gotische Kirche im 16 Jahrhundert fertiggestellt Sie war bis 1802 Kathedrale des Bistums Saintes und wurde dann 1852 zur Konkathedrale 2 Die Kathedrale von Saintes ist seit 1862 als historisches Baudenkmal geschutzt 3 der angrenzende Kreuzgang wurde 1937 unter Denkmalschutz gestellt Kathedrale St Pierre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Glockenturm 2 2 Portal 2 3 Kirchenschiff 2 4 Querschiff 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Schatzkammer und Chor 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp PatriarchenfensterDie heutige Kathedrale ist Nachfolgerin eines fruhchristlichen Heiligtums das unter Bischof Palladius im 6 Jahrhundert errichtet wurde Dieses wurde im 11 Jahrhundert durch einen Brand verwustet Wenige Jahre spater liess Bischof Pierre de Confolens 1112 1127 Plane fur einen romanischen Neubau entwerfen von dem nur noch das sudliche Querhaus zeugt mit einer Kuppel auf Pendentifs und aussen mit Rundbogen gesaumten Wanden Im 13 Jahrhundert wurden der Kathedrale ein Kanonikerstift und die Wohnraume der Kanoniker hinzugefugt Zu Beginn des 15 Jahrhunderts befand sich die romanische Kathedrale jedoch in einem stark baufalligen Zustand Im Jahr 1420 verursachte der teilweise Einsturz seiner Gewolbe den Tod eines Mannes was den umfassenden Wiederaufbau des Gebaudes ausloste der kurz darauf unter Bischof Guy II von Rochechouart begann Auf das romanische Bauwerk folgte ein Gebaude im flamboyant gotischen Stil das zum Zeitpunkt des Besuchs von Konig Ludwig XI im Jahr 1472 noch im Bau war Die neue Kathedrale wurde dann mit drei Ebenen gebaut wobei ein Triforium die Grenze zwischen den Arkaden und den hohen Fenstern bildete Die Spur seines hohen Mansardendaches ist heute noch an der Ruckseite des Turmes sichtbar Fast bis zum Uhrenturm reichte sein First auf eine Hohe von 39 Metern Mit Ausnahme des Glockenturms war das Gebaude fast fertig als die Hugenottenkriege ausbrachen Im Jahr 1568 plunderten hugenottische Truppen unter der Fuhrung von Francois de Coligny d Andelot die Kathedrale schlugen das Portal ein und brachen die Statue Karls des Grossen rechts davon entzwei Ebenso wurde ein Teil des Kapellenkranzes des Chores zerstort oder beschadigt und die Ausstattung geplundert Danach erfolgte der Befehl die Pfeiler des Kirchenschiffs zu untergraben so dass es einsturzt Das Kirchenschiff wurde im Jahre 1585 umgebaut Aus Mangel an Mitteln wurde das Kirchenschiff jedoch nur zu zwei Dritteln seiner ursprunglichen Hohe wiederaufgebaut was das Vorhandensein von uberzahligen Strebepfeilern erklart Die Kreuzgewolbe wurden nicht wiederaufgebaut sondern durch ein gemauertes Kreuzrippengewolbe ersetzt 1926 entfernt Nur die Seitenschiffe sind wieder mit Kreuzgewolben versehen Eine zweite Wiederaufbaukampagne fand unter Bischof Louis II de Bassompierre 1648 1676 und seinem Nachfolger Guillaume V Du Plessis de Geste 1677 1702 statt So wurde der Chor ab 1660 umgebaut mit einem getafelten Gewolbe das an einen umgesturzten Schiffsrumpf erinnert Mit einem Putzuberzug bedeckt wurde er bei einer Renovierung in den 1970er Jahren freigelegt Die Kathedrale uberstand die Zeit der Franzosischen Revolution fast unbeschadet Bischof Pierre Louis de la Rochefoucauld wurde hingegen 1791 nach Verweigerung des Verfassungseides verhaftet Eingesperrt im Karmelitergefangnis mit mehr als hundert anderen Geistlichen wurde er eines der Opfer der Septembermassaker am 2 September 1792 Im Jahr 1802 wurde die Diozese Saintes aufgelost und der von La Rochelle angegliedert Unter Papst Pius IX wurde diese Diozese im Jahr 1852 in Bistum La Rochelle Saintes umbenannt St Pierre wurde wieder zur Konkathedrale erhoben Im Jahr 1871 erhielt sie auch den Titel einer Basilica minor Am 2 August 1965 wurde die Kuppel bei Renovierungsarbeiten durch einen Brand beschadigt 4 Architektur BearbeitenGlockenturm Bearbeiten nbsp St Pierre bei NachtEines der bemerkenswertesten Merkmale der Kathedrale Saint Pierre ist ihr Glockenturm der das Stadtbild der ehemaligen Hauptstadt von Saintonge dominiert Er uberragt die Dacher der Stadt mit fast 58 Meter Hohe und sollte ursprunglich eine steinerne Spitze tragen die ihn auf eine Hohe von 96 Metern gebracht hatte Nach den Religionskriegen unvollendet geblieben wird sie von einer Kupferkuppel uberdeckt die ihr eine untypische Silhouette verleiht Eine Wendeltreppe aus dem 15 Jahrhundert fuhrt zur Plattform Das Gelaut umfasst vier Glocken aus dem 19 Jahrhundert drei schwingende mit den Namen Pierre Do 3 Marie Re 3 und Louis Mi 3 und eine fixierte die zum Schlagen der Uhrzeit genutzt wird Portal Bearbeiten Das Westportal besteht aus einem Spitzbogen mit vier Bogen auf denen Engel Apostel und alttestamentarische Figuren dargestellt sind Diese Skulpturen sind unterteilt in vier Engel auf jeder Seite dann funf Personlichkeiten Bischofe Baumeister dann sechs Personlichkeiten Ritter Bischofe und schliesslich sieben Apostel Kirchenschiff Bearbeiten nbsp InnenraumDas vierjochige Kirchenschiff wurde wahrend der Religionskriege stark beschadigt In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts auf zwei Drittel ihrer ursprunglichen Hohe umgebaut verlor es sein Triforium und die Kreuzgewolbe Sichtbar geblieben ist ein Dachaufbau der den gesamten Komplex seit 1926 uberdeckt Das Hauptschiff ist von Seitenschiffen gesaumt die ihrerseits von Seitenkapellen flankiert werden die mit einem Segmentgewolbe bedeckt sind Grosse Fenster mit flamboyanten Ausmalungen erinnern an das Gebaude aus dem 15 Jahrhundert Querschiff Bearbeiten Beide Arme des Querschiffs sind mit Kuppeln auf Pendentifs uberdacht Wahrend das nordliche Querschiff weitgehend im 14 und dann im 16 Jahrhundert umgebaut wurde stammt das sudliche Querschiff uberwiegend aus dem 12 Jahrhundert Sie ist das einzige Uberbleibsel der romanischen Kathedrale In der Sudwand ist ein Wandgrab aus dem 13 Jahrhundert eingerichtet Wahrend die Apsis des sudlichen Querhauses mit einem Altarbild aus dem 18 Jahrhundert erhalten ist wurde die des nordlichen Querhauses bei der Plunderung der Kathedrale durch die reformierten Heere niedergerissen Ausstattung BearbeitenOrgel Bearbeiten nbsp OrgelDie grosse Orgel wurde 1626 auf der Empore installiert 5 Das Werk des Organisten Jehan Ourry wurde im 18 Jahrhundert umgebaut Das Orgelgehause ist 3 34 Meter hoch 6 24 Meter breit und 1 57 Meter tief Es zeichnet sich durch eine Steindekoration mit einer Statue des Harfe spielenden Konigs David aus Das Orgelgehause steht seit 1943 und die Orgel selbst seit 1973 unter Denkmalschutz 6 I Positif de dos C f30 1 Montre 8 0 2 Bourdon 8 0 3 Prestant 4 0 4 Flute 4 0 5 Doublette 2 0 6 Nazard 2 2 3 0 7 Tierce 1 3 5 0 8 Larigot 1 1 3 0 9 Fourniture II10 Cymbale IV11 Cromorne 8 12 Voix humaie 8 13 Clairon 4 Tremblant II Grand orgue C f314 Montre 16 15 Montre 0 8 16 Bourdon 0 8 17 Prestant 0 4 18 Flute 0 4 19 Grande Tierce 0 3 1 5 20 Nazard 0 2 2 3 21 Doublette 0 2 22 Tierce 0 1 3 5 23 Cornet V24 Grande Fourniture III25 Petit Fourniture IV26 1re Trompette 0 8 27 2e Trompette 0 8 28 Clairon 0 4 III Recit29 Cornet V30 Trompette 0 0 8 Pedale C f131 Soubasse 16 32 Flute 0 8 33 Flute 0 4 34 Bombarde 16 35 Trompette 0 8 36 Clairon 0 4 Schatzkammer und Chor Bearbeiten Das sudliche Querhaus bietet Zugang zum Kreuzgang einem der wenigen in Frankreich erhaltenen seiner Art Heute sind nur noch die sudliche und westliche Galerie erhalten die einige Grabsteine von Kanonikern beherbergen Ein Nebengebaude bietet ausserdem Zugang zur Schatzkammer der Kathedrale einer der bedeutendsten in der Region Poitou Charentes Zu den ausgestellten Stucken gehoren ein getriebener Silberkelch aus dem 18 Jahrhundert der von dem Goldschmied Francois Daniel Imlin angefertigt wurde ein Gemalde aus dem 18 Jahrhundert das die Bekehrung der hl Eustelle darstellt ein silbernes Kruzifix mit Rocaille Dekor aus dem Jahr 1776 und Porzellankreuze aus dem 18 Jahrhundert 7 Der Chor der Kathedrale ist mit einem getafelten Gewolbe in Form eines umgedrehten Schiffsrumpfes bedeckt Von den ursprunglich funfzehn strahlenformig angeordneten Kapellen sind nur noch vier erhalten die anderen wurden von den Hugenotten abgerissen Von den ubrigen Kapellen enthalt die Scheitelkapelle bekannt als Psalettenkapelle spatgotische Elemente und Motive der Vorrenaissance Sie wurde zwischen 1515 und 1520 erbaut und beherbergt die Graber von zwei Dekanen des Domkapitels 7 Das zentrale Element des Chors ist das Ziborium das im 19 Jahrhundert aus Materialien hergestellt wurde die aus der Ausstattung der Abtei der Damen stammen Es besteht aus vier Saulen aus rotem Marmor die ein halbkreisformiges Gebalk tragen Sie wurden der Kathedrale von Napoleon Bonaparte dem damaligen ersten Konsul geschenkt und erst 1822 aufgrund der prekaren Finanzen der Kirche zu einem Hochaltar mit Baldachin zusammengefugt Das von dem Marmorsteinmetz Penaud dem Steinmetz Morisson dem Kunsttischler Fragnaud und dem Maler und Vergolder Riche ausgefuhrte Werk wurde 1826 fertiggestellt Literatur BearbeitenYves Blomme Hrsg La Cathedrale de Saintes editions Picard Paris 2012 ISBN 978 2 7084 0924 8 224 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pierre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Pierre auf der Seite bernezac com franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Basilique Co cathedrale Saint Pierre auf gcatholic org englisch Bistum La Rochelle Saintes Memento vom 1 Februar 2009 im Internet Archive 00105252 St Pierre in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Serge Dupeux Sud Ouest 3 August 1965 Marche entre le Chapitre de Saint Pierre et Jean Ourry facteur d orgues a Poitiers pour la fourniture d un orgue de huit pieds Informationen zur Orgel franzosisch a b Le Patrimoine des communes de la Charente Maritime editions Flohic S 1011 1012 45 744444444444 0 63194444444444 Koordinaten 45 44 40 N 0 37 55 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pierre Saintes amp oldid 237676273