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Friedrich Karl Walther Degenhard Freiherr von Loe 9 September 1828 auf Schloss Allner in Hennef Sieg 6 Juli 1908 in Bonn war ein preussischer Generalfeldmarschall sowie Generaladjutant des Konigs von Preussen und Deutschen Kaisers Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarkarriere 1 2 Politische Haltung und Rolle 1 3 Familie 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Zeitungsartikel 6 Archiv 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalther entstammte dem alten katholischen reichsfreiherrlichen westfalischen Adelsgeschlecht derer von Loe Sein Vater war Maximilian von Loe 1801 1850 preussischer Kammerherr und Landrat des Siegkreises seine Mutter Helene geborene Grafin von Hatzfeldt Schonstein 1801 1838 Militarkarriere Bearbeiten In seiner Jugend besuchte Loe die Ritterakademie in Bedburg die mit der Hilfe seines Vaters gegrundet worden war 1845 hatte Loe als Einjahrig Freiwilliger bei den 5 Ulanen in Dusseldorf seine Dienstzeit abgeleistet und konnte in die Reserve ubergehen Nachdem er sein Abitur in Bedburg gemacht hatte studierte er 1846 48 an der Bonner Universitat Rechtswissenschaften und schloss er sich dem Corps Borussia Bonn an Sein Studium wurde durch die Kriegswirren unterbrochen Im Marz 1848 trat er als Sekondeleutnant in das 2 Dragoner Regiment der Schleswig Holsteinischen Armee ein wo er im Rahmen der Schleswig Holsteinischen Erhebung an Gefechten bei Schleswig Duppel und Hadersleben teilnahm Am 12 September 1848 nahm er seinen Abschied aus holsteinischen Diensten Mitte Januar 1849 wurde Loe im 3 Husarenregiment der Preussischen Armee angestellt und nahm 1849 zunachst an der Niederschlagung des Dresdner Maiaufstandes und dann im Zuge des Feldzugs in Baden zur Unterdruckung der Aufstandischen an den Gefechten in Ladenburg Ubstadt Steinmauern und Kuppenheim teil Hier lernte er den Prinzen von Preussen den spateren Kaiser Wilhelm I kennen dem er zeitlebens verbunden blieb Fur ein Jahr erfolgte 1850 seine Kommandierung an die preussische Gesandtschaft nach Paris Hier konnte er aus nachster Nahe den Staatsstreich Louis Napoleon Bonaparte erleben Nach seiner Ruckkehr aus Frankreich wurde Loe 1853 Adjutant der Militarreitschule Schwedt sowie am 22 Februar 1855 Adjutant der 2 Division Von diesem Kommando wurde er am 18 September 1855 entbunden und absolvierte im Anschluss bis 30 September 1857 die Allgemeine Kriegsschule in Berlin Zwischenzeitlich ruckte er am 5 September 1857 zum Premierleutnant auf Als solcher wurde Loe dann am 9 Januar 1858 als Adjutant zum Generalgouvernement der Rheinprovinz und Westfalen kommandiert Mit der Verlegung des Dienstsitzes des Prinzregenten nach Berlin wurde er dem 7 Husarenregiment als Rittmeister aggregiert und zum personlichen Adjutant Wilhelms berufen Am 18 Oktober 1858 wurde Loe Major und am 7 Januar 1861 Flugeladjutant des Konigs Wilhelm I 1862 begleitete er Prinz Albrecht den Bruder Wilhelms zum Feldzug in Kaukasien Nach seiner Ruckkehr 1863 wurde er als Militarattache nach Paris delegiert von wo aus er 1864 nach Algerien ging um an den Kampfen gegen die Kabylen teilzunehmen Weitere Schritte seiner militarischen Karriere waren die Beforderung zum Oberstleutnant und die Versetzung in das Grosse Hauptquartier am 8 Juni 1866 In dieser Funktion nahm Loe im gleichen Jahr wahrend des Krieges gegen Osterreich an der Schlacht bei Koniggratz teil Am 5 Marz 1867 wurde Loe Kommandeur des Konigs Husaren Regiments 1 Rheinisches Nr 7 in Bonn und als solcher am 22 Marz 1868 zum Oberst befordert Dieses Regiment fuhrte er 1870 71 wahrend Krieges gegen Frankreich in den Schlachten bei Gravelotte Amiens an der Hallue bei Bapaume und Saint Quentin sowie der Belagerung von Metz Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ernannte man Loe nach dem Friedensschluss am 23 Mai 1871 zum Kommandeur der 21 Kavallerie Brigade Am 31 Marz 1872 kam er in gleicher Eigenschaft zur 3 Garde Kavallerie Brigade Nach der Beforderung am 22 Marz 1873 zum Generalmajor und der Ernennung zum General a la suite Seiner Majestat am 19 August 1876 wurde er am 13 Mai 1879 Kommandeur der 5 Division und dann im Juni 1879 Generalleutnant Am 18 September 1880 ubernahm er die Funktion des Generaladjutanten unter Belassung in seiner Stellung als Divisionskommandeur Am 12 Januar 1884 beauftragte man ihn zunachst mit der Fuhrung des VIII Armee Korps und ernannte ihn am 22 April 1884 zum Kommandierenden General Am 18 April 1886 folgte seine Beforderung zum General der Kavallerie Nachdem er im Februar 1893 mit einem diplomatischen Auftrag an Papst Leo XIII betraut gewesen war wurde er am 8 September zum Generaloberst der Kavallerie mit dem Rang als Generalfeldmarschall und am 10 Januar 1895 zum Oberbefehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin ernannt Loe nahm am 28 April 1897 auf eigenen Wunsch seinen Abschied da er schwer erkrankt war Er blieb allerdings in seiner Stellung als Generaladjutant 1900 wurde Loe erneut auf eine diplomatische Mission entsandt Mit seiner Berufung auf Lebenszeit in das Preussische Herrenhaus sprach der Konig dem Freiherrn sein besonderes Vertrauen aus Loe wurde am 1 Januar 1905 zum Generalfeldmarschall ernannt Im April 1907 feierte Loe sein 60 jahriges Militarjubilaum in Bonn Dazu uberbrachten viele grosse Personlichkeiten ihre Gluckwunsche unter anderem der Kaiser Prinz und Prinzessin Schaumburg Lippe die Kommandierenden Generale von Deines und Plotz die Regimentskommandeure des VIII Armee Korps der Oberburgermeister und viele ehemalige hohere Offiziere Er starb am 6 Juli 1908 gegen 23 Uhr in Bonn an den Folgen eines Lungenkatarrhs Politische Haltung und Rolle Bearbeiten Loe war abgesehen von Angehorigen regierender furstlicher Hauser der einzige Katholik der in der Preussischen Armee wahrend des Kaiserreichs den Rang eines Generalfeldmarschalls sowie die Dienststellung eines koniglichen Generaladjutanten erreichte Dies sowie seine weitlaufige Verwandtschaft mit dem Haus Hatzfeldt Trachenberg brachte ihn seit den siebziger Jahren insbesondere wahrend des Kulturkampfs in Gegensatz zur Politik des Reichskanzlers Furst Bismarck der unter anderem deshalb in der Affare um die Heirat seines Sohnes Herbert mit Loes Schwagerin der Furstin Carolath Beuthen im Jahre 1881 eine schroff ablehnende Position einnahm Trotz seines katholischen Glaubens war Loe aber ein entschiedener Befurworter des Duells unter Offizieren was seine Loyalitat gegenuber den orthodoxen Konventionen protestantischer preussischer Offiziere besonders unterstrich 1 zumal in einer Zeit in der preussische Offiziere katholischen Glaubens immer wieder in Autoritatskonflikte gerieten wenn sie es ablehnten sich wegen Ehrenhandeln zu duellieren 2 Familie Bearbeiten Loe heiratete am 24 Mai 1859 Franziska verwitwete von Nimptsch geborene Grafin von Hatzfeldt Trachenberg 1833 1922 Aus dieser Ehe gingen drei Kinder Helene sowie die Zwillinge Margarethe und Hubert hervor Ausserdem brachte Franziska aus ihrer ersten Ehe mit Paul von Nimptsch um 1824 3 8 Januar 1858 in Nizza 4 drei Kinder Hermann Guido und Maria Magdalena mit Seine Schwagerin war Elisabeth zu Carolath Beuthen seine Stiefschwagerin Marie von Schleinitz Sein Bruder war der Reichstagsabgeordnete Otto von Loe Ehrungen Bearbeiten1897 wurde Loe Ehrenburger von Bonn 5 Am 8 Juli 1908 wurde Loe von der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat zum Doctor honoris causa ernannt Fur seine Verdienste erhielt er ausserdem zahlreiche Orden und Ehrenzeichen Dazu zahlen u a Russischer Orden der Heiligen Anna II Klasse am 21 Dezember 1862 Grossoffizier der Ehrenlegion Grosskreuz des Roten Adlerordens am 17 Marz 1888 Verdienstorden der Preussischen Krone Schwarzer Adlerorden am 20 September 1890 Kreuz und Stern der Grosskomture des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern am Ringe sowie der Jubilaumszahl 50 am 7 April 1897 Hausorden der Treue am 14 April 1897In Bonn ist in der Sudstadt eine Strasse nach Walter von Loe benannt Die Loestrasse zwischen Bonner Talweg und Prinz Albert Strasse 6 Literatur BearbeitenLoe Friedrich Karl Walter Degenhard Freiherr von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 10 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 866 Josef Niesen Bonner Personenlexikon 2 verbesserte und erweiterte Auflage Bouvier Bonn 2008 ISBN 978 3 416 03180 6 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 8 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1941 DNB 367632837 S 348 356 Nr 2640 Leopold von Schlozer Generalfeldmarschall Freiherr von Loe Ein militarisches Zeit und Lebensbild Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart und Berlin 1914 Reinhard Stumpf Loe Walter Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 14 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLebenslauf mit BildZeitungsartikel BearbeitenLoe wurde in zahlreichen Zeitungsartikeln gewurdigt so zum Beispiel in folgenden Zeitungen Deutsche Reichszeitung vom 8 11 und 14 Juli 1908 Bonner Zeitung vom 8 und 10 Juli 1908 Bonner General Anzeiger vom 8 und 11 Juli 1908 Kolnische Zeitung vom 7 Juli 1908Archiv BearbeitenGraflich von Loe sche Archiv Nachlass Walther Freiherr von LoeEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard von Bulow Denkwurdigkeiten Bd 4 Berlin 1931 S 252ff sowie Harry Graf Kessler Gesichter und Zeiten Frankfurt am Main 1962 S 203 Vgl Das einschlagige Beispiel der drei Grafen Schmising Kerssenbrock die wegen dieser Haltung 1864 aus dem 1 Garde Regiment zu Fuss entlassen worden waren in Ute Frevert Ehrenmanner Das Duell in der burgerlichen Gesellschaft Munchen 1991 S 111f Heinrich Hubert Houben Jungdeutscher Sturm und Drang Ergebnisse und Studien F A Brockhaus Leipzig 1910 S 261 vgl S 307 Vgl die Todesanzeige Nr 594 der Witwe in Neue Preussische Kreuz Zeitung Nr 14 17 Januar 1858 Web Ressource Ehrenburger der Stadt Bonn Memento des Originals vom 3 Dezember 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bonn de Loestrasse im Bonner StrassenkatasterNormdaten Person GND 117676640 lobid OGND AKS VIAF 86023699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loe Walter vonALTERNATIVNAMEN Loe Friedrich Karl Walther Degenhard Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Generalfeldmarschall sowie Generaladjutant des KaisersGEBURTSDATUM 9 September 1828GEBURTSORT Hennef Sieg STERBEDATUM 6 Juli 1908STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter von Loe amp oldid 235949345