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Die Schlacht bei Saint Quentin am 19 Januar 1871 zwischen der franzosischen Nordarmee unter dem Kommando von General Faidherbe und der deutschen 1 Armee unter dem Kommando von General von Goeben war eine Schlacht des Deutsch Franzosischen Krieges Schlacht bei Saint QuentinTeil von Deutsch Franzosischer KriegGoeben Denkmal in KoblenzDatum 19 Januar 1871Ort Saint Quentin Departement Aisne FrankreichAusgang Deutscher SiegKonfliktparteienNorddeutscher Bund Norddeutscher Bund Zweites Kaiserreich FrankreichBefehlshaberNorddeutscher Bund August von Goeben Zweites Kaiserreich Louis FaidherbeTruppenstarke33 000 Mann 40 000 MannVerlusteca 2 400 Tote und Verwundete ca 3 500 Tote und Verwundete 9 000 GefangeneSchlachten und Belagerungen des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 Weissenburg Spichern Worth Colombey Strassburg Toul Mars la Tour Gravelotte Metz Beaumont Noisseville Sedan Sceaux Chevilly Bellevue Artenay Chatillon Chateaudun Le Bourget Coulmiers Amiens Beaune la Rolande Villepion Loigny und Poupry Orleans Villiers Beaugency Nuits Hallue Bapaume Villersexel Le Mans Lisaine Saint Quentin Buzenval Paris Belfort Inhaltsverzeichnis 1 Die Gesamtlage 2 Vorgeschichte 3 Schlachtverlauf 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Gesamtlage BearbeitenIm Januar 1871 versuchten die Franzosen eine koordinierte Offensive um zum einen die deutsche Belagerung von Paris aufzuheben und gleichzeitig diese Belagerungsverbande vom Nachschub abzuschneiden Dazu sollten gleichzeitig mehrere koordinierte Angriffe gefuhrt werden Dies waren ein grosser Ausfall der Pariser Besatzung bei Buzenval und ein Angriff aus dem Sudwesten durch die Loirearmee der in der Schlacht bei Le Mans verhindert wurde Der Angriff im Suden in Richtung Belfort durch die Ostarmee fuhrte zur Schlacht an der Lisaine Vorgeschichte Bearbeiten nbsp August von GoebenNach der Schlacht bei Bapaume am 3 Januar 1871 und dem Fall der Festung Peronne am 9 Januar hatten sich die franzosischen Verbande bei Arras und Douai gesammelt Aus dem Norden kommend sollte die sogenannte franzosische Nordarmee unter dem Kommando von General Faidherbe die deutschen Truppen binden Am 9 Januar 1871 hatte General von Manteuffel das Kommando uber die deutsche 1 Armee an General von Goeben ubergeben Seine Armee hatte die Aufgabe die Belagerung von Paris nach Norden hin abzusichern Teile des preussischen I Armeekorps unterstutzten die 3 Kavallerie Division unter General von der Groeben bei der Sicherung der Flanke im Raum Amiens Corbie am Hallue Das VIII Armee Korps sicherte zwischen Amiens und Saint Quentin an der Somme Die 15 Division unter General von Kummer stand sudlich von Bray Links von Peronne stand die 3 Reserve Division unter Prinz Albrecht von Preussen rechts der Stadt die 3 Reserve Kavallerie Brigade und die 16 Division unter General von Barnekow Sudlich St Quentins befand sich die 12 Kavallerie Division unter Generalmajor Graf zur Lippe 1 Am 16 Januar marschierte die Armee Faidherbes in ostlicher Richtung und erreichte die Linie Combles Sailly Die Brigade Isnard ruckte nach St Quentin weiter worauf sich die deutsche 12 Kavallerie Division auf St Simon zuruckziehen musste Am 17 Januar erreichten die Franzosen die Linie Vermand Roisel Sorel Bei den Deutschen erreichte die 16 Division Ham die 15 Division St Christ an der Somme Um Fuhlung mit den heranmarschierenden Franzosen zu erlangen uberschritt die 15 Division die Somme bei Brie Etwa vier franzosische Divisionen waren uber Vermand im Vormarsch auf Saint Quentin Das franzosische XXIII Korps unter General Paulze d Ivoy ruckte direkt auf die Stadt vor das XXII Korps unter General Lecointe hatte die Somme weiter sudlich uberschritten um sudlich von Saint Quentin Stellung zu beziehen Als am 18 Januar die deutsche 29 Infanterie Brigade zwischen Tertry und Pœuilly auf die Nachhut des franzosischen XXII Korps stiess wurde der Schwerpunkt der deutschen Armee nach Saint Quentin verlagert Im Laufe dieser ersten Gefechte gelang es die franzosischen Einheiten auf Saint Quentin abzudrangen Die deutsche 15 Division nachtigte an der Linie Beauvois Caulaincourt Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Louis Leon Cesar Faidherbe nbsp Skizze der Schlacht bei St QuentinAm 19 Januar gegen 8 Uhr vormittags begann General von Goeben seinen Angriff der durch den Crozat Kanal in zwei Teilen einen sudlichen und einen westlichen gefuhrt wurde Am nordlichen Flugel war die franzosische Division Robin zwischen Fayet und Francilly in Stellung gegangen links ruckte die Brigade Isnard ein Die Brigade Lagrange der Division Payen verlangerte die Front bis zur Somme General Faidherbe liess die Brigade Pauly bei Gricourt zuruck und bestimmte die Brigade Michelet zur Sicherung der ruckwartigen Verbindungen Am Sudufer der Somme vorruckend besetzte General von Barnekow mit der 16 Division Seraucourt Zusammen mit der 3 Reserve Division ruckten Barnekows Truppen von Jussy uber Essigny vor die 12 Kavallerie Division begleitete sie auf der von La Fere kommenden Strasse Obwohl zahlenmassig unterlegen versuchten die Deutschen sofort die Franzosen an der Flanke zu umfassen und in der Stadt Saint Quentin einzuschliessen Wahrend die 32 Infanterie Brigade unter Oberst Adolf von Hertzberg nordlich von Essigny aufmarschierte und die 3 Reserve Division dahinter hielt ging die 31 Infanterie Brigade unter General Neidhardt von Gneisenau gegen Grugies vor Das Feuer der deutschen Batterien gegen die Ortschaften Contescourt und Castres wurde von Le Moulin du tout Vent her lebhaft erwidert Der mehrfach auf offenem Feld vorgetragene Angriff der 31 Infanterie Brigade scheiterte am Kreuzfeuer der Franzosen Am rechten Flugel war die 12 Kavallerie Division von der im Laufschritt entgegenstossenden franzosischen Brigade Aynes gestoppt worden Erst nach Zufuhrung von Verstarkungen gelang hier die Einnahme des Dorfes La Neuville 2 Wahrend die 31 Infanterie Brigade vor Grugies auf beiden Seiten der Eisenbahnlinie im Feuer lag ruckte hinter ihrem rechten Flugel auch die 32 Infanterie Brigade nach Ein starker franzosischer Gegenstoss zwang die 16 Division dazu bis Essigny zuruckzugehen Schon gegen 8 Uhr war auch das Detachement von von Goeben Teile der 1 Division unter General von Gayl von Poeuilly aufgebrochen links durch eine Kavallerie Brigade gedeckt Die Ostpreussen warfen die Franzosen bei Holnon und Selency zuruck und ruckten uber Fayet auf die Hohen von Moulin Coutte hinauf Nacheinander fuhren 28 Geschutze gegen die franzosische Division Robin auf Zur Rechten hatte die deutsche 15 Division den Marsch von Beauvois angetreten und gegen 10 Uhr Etreillers erreicht Die 29 Infanterie Brigade unter Generalmajor von Wedell ruckte in Savoy ein und traf auf die franzosische Division Payen Die Brigade Isnard behauptete sich noch standhaft bei Francilly General Paulze d Ivoy sah die Verbindung seines Korps nach Cambrai bedroht und zog die Brigade aus der westlicheren Reserveposition nach Fayet vor Die Preussen gingen zwar auf Moulin Coutte zuruck warfen den Gegner aber durch einen Flankenstoss von Selency wieder auf Fayet zuruck General von Goeben hatte bereits am sudlichen Gefechtsfeld das Vorgehen seiner Armeereserve unter Oberst von Boecking von Ham auf Roupy veranlasst und verstarkte mit dieser den Abschnitt der 16 Division bei Seraucourt Die Franzosen wurden jetzt aus Castres geworfen und auf die Hohen von Grugies zuruckgedrangt Obwohl General Lecointe zur Verstarkung der Brigade Gislain eine weitere Brigade unter General Pittie heranzog war der Ort Grugies nun nicht mehr zu halten und wurde von den Truppen unter Oberst von Boecking genommen Die 32 Infanterie Brigade trieb derweil die weichenden Franzosen nach Moulin de tout Vent zuruck Sudlich von Grugies hatte bis zuletzt die franzosische Brigade Foerster ihre Stellung gehalten nach dem Abzug der Brigade Pittie war aber ihre linke Flanke entblosst und darauf musste auch diese zuruckweichen 3 Am nordlichen Gefechtsabschnitt der Schlacht fuhren zu beiden Seiten des Weges nach Savy 48 Geschutze der 15 Division auf Die gegenuberstehenden Brigaden Lagrange und Isnard warteten den Stoss nicht mehr ab und zogen sich gegen 16 Uhr nach St Quentin zuruck Je ausdauernder die Brigaden des rechten Flugels der Franzosen die Vorstadt St Martin gegen die deutsche 15 Division verteidigten desto gefahrlicher wurde das Loslosen des bis zum spaten Nachmittag ausharrenden Korps Paulze vom Gegner General Faidherbe erkannte dass sich das XXIII Korps nicht mehr lange werde halten konnen Er hatte die Wahl sich in St Quentin einschliessen zu lassen oder den nachtlichen Ruckzug anzutreten General Lecointe hatte ihm bereits den Zusammenbruch der Stellungen am sudlichen Ufer der Somme gemeldet Die gesamte Gefechtslinie der Deutschen ging jetzt auf die Stadt vor dabei deckte die 12 Kavallerie Division den rechten Flugel Saint Quentin war nur mehr von zuruckgehenden Nachhuten des franzosischen XXII Korps gedeckt und wurde von den Deutschen nach kurzem Kampf besetzt Dank des Widerstandes des XXIII Korps am nordlichen Abschnitt konnte das XXII seinen Ruckzug auf Le Cateau antreten Die durch General von Goeben beabsichtigte Umfassung gelang den Deutschen nicht da die Franzosen nach mehreren erfolglosen eigenen Gegenangriffen gegen 19 Uhr abends die Schlacht abbrachen und sich rechtzeitig zuruckzogen Dieser Ruckzug erfolgte nach Norden in Richtung auf Cambrai und wurde von der Artillerie gedeckt Der Ruckzug der Franzosen hatte beinahe Fluchtcharakter und wurde trotz der nur schwachen Verfolgung durch preussische Verbande sehr schwer und verlustreich Folgen BearbeitenNach der Schlacht und dem Ruckzug war die Nordarmee fur die deutsche Fuhrung keine ernsthafte Bedrohung mehr Die Verluste betrugen nahezu ein Drittel der Truppenstarke darunter besonders viele Gefangene Ausserdem waren auch sechs Geschutze und andere Ausrustung verloren gegangen Innerhalb von nur knapp einer Woche hatten die Franzosen vier schwere Niederlagen erlitten Es gab nach dieser Schlacht keinen Grossverband mehr der noch offensiv tatig werden konnte Die Hohe der Verluste wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich beziffert Meyers Konversationslexikon von 1888 gibt die Verluste auf beiden Seiten mit jeweils ca 3 100 Mann und die Zahl der Kriegsgefangenen mit 10 000 Mann an Auch zu den Truppenstarken gibt es widerspruchliche Angaben Fur die deutsche Seite wurden 33 000 Mann und fur die franzosische ca 40 000 angegeben Am 26 September 1884 wurde in Koblenz das Goeben Denkmal enthullt in Erinnerung an den Sieger der Schlacht bei Saint Quentin Literatur BearbeitenHistorische TextquelleFriedrich Engels Uber den Krieg Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr 1854 vom 21 Januar 1871Weblinks BearbeitenSaint Quentin In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 14 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 199 History of the Franco Prussian War auf der Webseite der Reenactment Vereinigung The Franco Prussian War Association zur Schlacht bei Saint Quentin ganz unten mit Angaben zur Truppenstarke dort auch Quellenangaben Der Deutsch Franzosische Krieg von 1870 71 unter der Zwischenuberschrift Weitere Kampfe in Nordfrankreich dort auch Angaben zur Truppenstarke keine Quellenangaben Teil der privaten Webseite preussenweb Einzelnachweise Bearbeiten Helmuth von Moltke Erinnerungen Kriege und Siege Vier Falken Verlag Berlin 1938 S 565f Justus Scheibert Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich Paulis Nachfolger Berlin 1895 S 250 Helmuth von Moltke Kriege und Siege Vier Falken Verlag Berlin 1938 S 572f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Saint Quentin 1871 amp oldid 223149145