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Vernerice deutsch Wernstadt ist eine Stadt in Tschechien Sie ist die sudlichste Gemeinde des Okres Decin In Vernerice nahm die Textilindustrie der Habsburgermonarchie ihren Anfang VernericeVernerice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk DecinFlache 3139 5514 1 haGeographische Lage 50 40 N 14 18 O 50 663888888889 14 2975 493 Koordinaten 50 39 50 N 14 17 51 OHohe 493 m n m Einwohner 1 157 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 405 02 407 25Kfz Kennzeichen UStrukturStatus StadtOrtsteile 6VerwaltungBurgermeister Daniel Zygula Stand 2021 Adresse Mirove namesti 138407 25 VernericeGemeindenummer 562921Website www vernerice czLage von Vernerice im Bezirk Decin Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Gottesberg Bozi vrch 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Stadt liegt in Nordbohmen im Tal des Bobri potok Bieberbach im Nordosten des Bohmischen Mittelgebirges etwa 14 km sudostlich von Decin Tetschen 19 km ostlich von Usti nad Labem Aussig und 65 km nordlich von Prag Gemeindegliederung Bearbeiten Vernerice besteht aus den Ortsteilen Caslav Tschiaschel veraltet auch Cziaschel Loucky Schonau Pribram Biebersdorf Rychnov Reichen Rytirov Rittersdorf und Vernerice Wernstadt 3 Grundsiedlungseinheiten sind Caslav Loucky Pribram Rychnov Rytirov Velke Stinky Grosszinken und Vernerice 4 Auf dem Gebiet der Gemeinde liegen die ausserdem erloschenen Ansiedlungen Bozi Vrch Gottesberg Male Loucky Niederschonau und Male Stinky Kleinzinken Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Caslav u Verneric Loucky u Verneric Pribram pod Bukovou horou Rychnov u Verneric Rytirov Velke Stinky und Vernerice 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Anna Aufnahme 2015 nbsp RathausWernhersdorf war eine deutsche Ortsgrundung die erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahre 1384 6 7 Der zur Herrschaft Liebeschitz gehorige Ort entwickelte sich bald zu einem Stadtchen und erhielt von Sigmund von Wartenberg auf Tetschen 1497 ein erstes Privileg Konig Ludwig II von Bohmen erteilte dem Ort 1522 das Recht zum Fuhren eines Stadtwappens und Stadtsiegels 1537 erhielten die Wernstadter Bogenschutzen ihr Privileg Ebenfalls im 16 Jahrhundert entstanden die ersten Zunfte der alteste Zunftbrief wurde 1547 ausgestellt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges floh 1639 Herzog Franz Albert von Sachsen Lauenburg vor seinen schwedischen Verfolgern nach Wernstadt und verbarg sich den Uberlieferungen zufolge fur drei Tage auf einer Dachrinne zwischen den Hausern 139 und 140 am Ring die bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts erhalten blieb Mehrfach wurde Wernstadt durch Brande verwustet die grossten ereigneten sich 1709 am 19 Mai 1743 am 28 Mai 1774 sowie im Jahre 1841 1756 zogen im Siebenjahrigen Krieg die preussischen Truppen durch Wernstadt Die zuvor zerstorte Kirche St Anna wurde 1776 auf Veranlassung Maria Theresias neu errichtet 6 7 1778 fielen die Preussen wahrend des Bayerischen Erbfolgekriegs erneut in das Stadtchen ein und verschleppten viele Einwohner als Geiseln Im gleichen Jahre weilte Kaiser Joseph II in Wernstadt und nachtigte am 13 Oktober 1778 im Pfarrhaus 1787 erfolgte die Grundung des Armenspitals Neben der Landwirtschaft lebten die Burger vorwiegend von der Schuhmacherei Bereits zum Ende des 18 Jahrhunderts begann die Industrialisierung in Wernstadt Der Farbergeselle Johann Josef Leitenberger grundete hier 1770 die erste Kattunspinnerei Bohmens Leitenberger war es auch der 1797 die mit englischen Spinnmaschinen ausgestattete erste maschinelle Baumwollspinnerei der Habsburgermonarchie begrundet hatte Sie ging spater in den Besitz des Textil Fabrikanten Julius Leon von Wernburg 1842 1927 uber der auch den Kindergarten stiftete Zudem liess er fur das Stadthaus ein wertvolles aus Seide und Baumwolle gewebtes Grossbildnis Kaiser Franz Josephs I fertigen Durch die Zunahme der wirtschaftlichen Bedeutung erhielt Wernstadt am 18 Januar 1847 die vollen Stadtrechte Nach der Ablosung der Patrimonialherrschaft wurde Wernstadt Teil des Gerichtsbezirkes Bensen 1844 hatte Johann Ferdinand Fock ausserhalb der Stadt an der Strasse nach Munker eine Kattunweberei gegrundet die jedoch bereits 1863 wieder geschlossen wurde 1878 entstand die Stadtsparkasse Nach der Entdeckung mehrerer kleinerer Braunkohlelager in der Umgebung der Stadt erfolgte in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts deren Abbau 1890 nahm die Localbahn Grosspriesen Wernstadt Auscha L G W A ihren Betrieb auf 1902 wurde das neue Schulhaus errichtet 1912 lebten in Wernstadt 2060 Einwohner und die Stadt zahlte 258 Hauser Zu dieser Zeit bestand ein Post und Telegraphenamt die Knabenburgerschule die sechsklassige Volksschule ein Kindergarten eine Apotheke ein Gendarmerieposten das Spital und die Sparkasse Von den Vereinen waren das k k Privilegirte Scharfschutzenkorps und die Abteilung Wernstadt des Gebirgs Vereins fur die Bohmische Schweiz die bedeutsamsten Die Baum und Schafwoll Webfabrik war zu dieser Zeit in den Besitz der Vereinigten Wernstadter und Gyorer Textilindustrie Aktiengesellschaft ubergegangen und besass 700 mechanische Webstuhle Die Muhlenbau und Maschinenfabrik Eduard Anton die in der Fockschen Weberei gegrundet worden war hatte neue Firmengebaude in der Stadt errichtet Weitere Betriebe waren ein Brauhaus eine Dampfmolkerei die Ziegelei eine Mahlmuhle und ein Braunkohlenbergwerk Die alte Focksche Fabrik diente nunmehr als Wohngebaude fur die Arbeiter und Beamten der Aktienweberei Zu Beginn des 20 Jahrhunderts hielt auch der Tourismus in Wernstadt seinen Einzug das Ausgangspunkt fur Ausfluge in die nahere Umgebung wurde An der steil nach Munker Mukarov hinauf fuhrenden Kaiserstrasse entstand an einem Aussichtspunkt das Ausflugslokal Neue Welt Auch die in 550 6 m Hohe gegenuber dem Gottesberg gelegene Rauberhohle das ehemalige Zechenhaus eines auf dem Weg zwischen der Fockschen Kattunweberei nach Tschiaschel Caslav gelegenen alten Bergwerkes wurde zum beliebten Ziel der Ausflugler und diente als Rast fur Wanderungen zum Mathrollig Matrelik 667 9 m und Zinkenstein Bukova hora Nordlich von Wernstadt rechts der Strasse nach Algersdorf befand sich das letzte Braunkohlenbergwerk in dem zu Beginn des 20 Jahrhunderts nur noch geringe Forderung erfolgte und das um 1920 ganz stillgelegt worden ist Die im Tal des Triebschbaches Merbolticky potok gelegene Kreuzung mit der Strasse von Schneppendorf Slukova nach Mertendorf erhielt im Volksmund wegen des Kohlenstaubs die Bezeichnung Russbutte Das Zechenhaus entwickelte sich wegen des Bierausschanks zu einem beliebten Ausflugsziel Nach dem Ersten Weltkrieg war Wernstadt 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen worden 1922 stellte der grosste Betrieb der Stadt die Weberei ihre Produktion ein und viele der Arbeiter zogen fort Nach dem Munchner Abkommen gehorte Wernstadt von 1938 bis 1939 zum Landkreis Tetschen Bodenbach Regierungsbezirk Aussig im deutschen Reichsgau Sudetenland 1939 hatte die Stadt nur noch 1397 Einwohner Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei verlor die Ortschaft das Stadtrecht Trotz der Eingemeindung von funf umliegenden Dorfern nach 1945 hat sich die Zahl der Einwohner innerhalb von 100 Jahren halbiert Der Eisenbahnbetrieb von Velke Brezno nach Vernerice ist am 25 Mai 1978 eingestellt worden Wahrend der Herrschaft des Kommunismus wurde die Bausubstanz stark vernachlassigt historische Gebaude wie die Laubenhauser am Ringplatz kamen zum Abriss Im Stadtzentrum wurden ein Kulturhaus und ein Einkaufszentrum in der Standardbauweise der 1960er und 1970er Jahre errichtet Die Nordwestseite des Ringes besteht aus Baulucken und einem Wohnblock Am 10 Oktober 2006 wurde Vernerice irrtumlich zum Mestys erhoben Am 17 Oktober wurde dieser Beschluss revidiert und Vernerice erhielt mit Wirkung vom 10 Oktober nach uber 60 Jahren das Stadtrecht zuruck Gottesberg Bozi vrch Bearbeiten Zwischen 1732 und 1733 errichtete der Jesuitenorden in dessen Besitz sich die Herrschaft Liebeschitz befand auf dem anderthalb Kilometer nordwestlich von Wernstadt befindlichen 556 1 m hohen Gottesberg Bozi vrch die Wallfahrtskirche der Heiligen Dreifaltigkeit die 1886 restauriert wurde Auf dem aus der Hochflache herausragenden Basaltkegel Olivin Alkalibasalt 8 soll sich zuvor schon eine vorchristliche Kultstatte befunden haben Neben der Kirche befand sich am Berg eine altere Einsiedelei Zu Beginn des 20 Jahrhunderts bestand die zu Wernstadt gehorige Ortslage Gottesberg neben der Kirche aus drei Hausern 1906 zerstorte ein Brand zwei der Gebaude lediglich die Kirche und das Gasthaus blieben unbeschadigt Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ortsteil verlassen auch die Wallfahrtskirche verfiel und wurde 1975 abgerissen Am Nordhang des Berges wurde ein Steinbruch angelegt der heute wieder stillgelegt ist Um den Berg gibt es mehrere Sagen uber darin wohnhafte Zwerge Einwohnerentwicklung Bearbeiten Bis 1945 war Wernstadt uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1830 1453 in 251 Hausern 6 9 1844 1500 in 270 Hausern 10 1850 ca 1700 11 1869 18391880 20061890 20741900 1989 deutsche Einwohner 12 1910 20781921 1688 davon 1623 Deutsche 13 1930 1587 14 1939 1397 14 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 2001 2011Einwohner 750 708 776 812 848 880 858Wappen BearbeitenDas von Konig Ludwig II von Bohmen 1522 verliehene Wernstadter Wappen zeigt einem senkrecht in zwei Halften unterteilten Schild Die linke Halfte ist gelb gefarbt die rechte schwarz Auf der rechten schwarzen Halfte ist ein silberner Turm mit drei Fenstern und einem Tor dargestellt der die Burg der Herren von Wartenberg symbolisiert Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wasserfall des BieberbachsWahrzeichen von Vernerice ist die weithin sichtbare Pfarrkirche St Anna an der Ostseite des Ringes Die Kirche St Anna hatte schon 1384 ihren eigenen Pfarrer 7 Das barocke Bauwerk mit seinem machtigen Zwiebelturm entstand 1709 an Stelle eines Vorgangerbaus aus vorhussitischer Zeit Beim Stadtbrand von 1774 brannte sie aus und wurde wieder aufgebaut zum Ende des 20 Jahrhunderts war das Kirchengebaude ungenutzt und schadhaft Im Jahre 2005 sturzten Teile des Dachsimses von der Nordseite des Kirchenschiffes herunter Nach 2010 erfolgte eine Sanierung Der Ringplatz weist ein starkes Gefalle nach Suden auf An der Nordseite befindet sich eine Hauserzeile mit dem Rathaus und dem Sparkassengebaude die nach 1990 restauriert worden ist Parallel dazu wird der Ring durch eine aus Trachyt errichtete grosse Terrasse geteilt in deren Mitte sich eine Freitreppe befindet die zu einem Brunnen mit der Statue des hl Florian fuhrt Im Osten der Gemeinde oberhalb von Loucky befindet sich die Bobri souteska Bieberklamm ein enges Durchbruchstal des Bobri potok Bieberbach durch einen Hohenzug in das der Sorgebach vom Antenstein in einem Wasserfall hineinsturzt An den Hanglehnen oberhalb der Klamm befanden sich fruher die Hauser von Male Loucky Niederschonau und Mala Javorska Kleinjober Westlich des Ortsteils Pribram erhebt sich der 683 3 m hohe Bukova hora Zinkenstein an dem auch der Bobri potok entspringt Der Berg ist die hochste Erhebung des Vierzehnbergruckens An seinem Sudwesthang befand sich das aufgelassene Dorf Stara Homole Althummel sudlich der ebenfalls nicht mehr bestehende Ort Velke Stinky Grosszinken Auf dem Zinken wurde 1905 eine Schutzhutte errichtet die auch heute noch vorhanden ist Im Westhang des Berges befinden sich die Ledove jamy Eishohle und die Humboldtova vyhlidka Humboldtaussicht Der Berg den auch der Kaiser Joseph II am 14 Oktober 1778 bestieg gehort zu den bekanntesten Aussichtsbergen des Bohmischen Mittelgebirges 1 5 km nordlich von Vernerice liegt am Berg Na uhoru 563 m der Gemeindestein oder Kunzstein ein Basaltfelsen von 20 m Hohe Der am Nordhang der ansonsten unbewaldeten Kuppe in einem Waldchen versteckte Fels um den sich die Kunzensage rankt war fruher ein vielbesuchtes Wanderziel Er befindet sich heute abseits aller Wege und ist Ortsfremden kaum noch bekannt Sudwestlich der Stadt wurde im Jahre 2003 auf der 616 m hohen Vitova vyhlidka Zimmers Beule bei Nackovice ein Aussichtsturm eingeweiht Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenFriedrich Mattausch 1800 1866 Textil Industrieller Josef Strobach 1852 1905 Burgermeister von WienEinzelnachweise Bearbeiten uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB uir cz uir cz uir cz a b c Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 1 Leitmeritzer Kreis Prag 1833 S 339 340 Ziffer 23 a b c Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 5 Leutmeritzer Kreis Wien 1787 S 283 284 Ziffer 15 O Shrbeny M Opletal Red Geologicka mapa CR List 02 41 Usti nad Labem Praha UUG 1990 Signatur 27 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 198 Ziffer 2 oben Friedrich Carl Watterich von Watterichsburg Handbuch der Landeskunde des Konigreichs Bohmen Prag 1845 S 1183 Topographisches Lexikon von Bohmen Prag 1852 S 441 rechte Spalte Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 20 Leipzig und Wien 1909 S 544 Genealogie Sudetenland a b Michael Rademacher Landkreis Tetschen tschech Decin Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vernerice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadte und Gemeinden im Okres Decin Bezirk Tetschen Arnoltice Benesov nad Ploucnici Bynovec Ceska Kamenice Decin Dobkovice Dobrna Dolni Habartice Dolni Podluzi Dolni Poustevna Doubice Frantiskov nad Ploucnici Hermanov Horni Habartice Horni Podluzi Hrensko Huntirov Chribska Janov Janska Jetrichovice Jilove Jiretin pod Jedlovou Jirikov Kamen Krasna Lipa Kunratice Kytlice Labska Stran Lipova Lobendava Ludvikovice Mala Velen Malsovice Markvartice Merboltice Mikulasovice Rumburk Ruzova Rybniste Srbska Kamenice Stare Krecany Stary Sachov Sluknov Techlovice Valkerice Varnsdorf Velka Bukovina Velky Senov Vernerice Vesele Vilemov Normdaten Geografikum GND 7608413 9 lobid OGND AKS VIAF 246998273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vernerice amp oldid 218552571