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Kytlice deutsch Kittlitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt sieben km nordlich von Novy Bor und gehort dem Okres Decin an KytliceKytlice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk DecinFlache 2676 0698 1 haGeographische Lage 50 49 N 14 32 O 50 812222222222 14 536111111111 462 Koordinaten 50 48 44 N 14 32 10 OHohe 462 m n m Einwohner 480 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 407 45Kfz Kennzeichen UVerkehrBahnanschluss Decin JedlovaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 5VerwaltungBurgermeister Monika Hladikova Stand 2021 Adresse Kytlice 24407 45 KytliceGemeindenummer 562645Website www obec kytlice czLage von Kytlice im Bezirk Decin Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Kytlice 2 2 Dolni Falknov 2 3 Falknov 2 4 Hilluv Mlyn Mlyny 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Kytlice liegt in 462 m u M am Oberlauf der Kamenice Kamnitz im Lausitzer Gebirge dessen sudlicher Teil daher auch als Kytlicka hornatina Kittlitzer Bergland bezeichnet wird Der vollstandig von Waldern und Bergen umgebene Ort lebt heute v a vom Tourismus Neben dem Stribrny vrch Silberberg 613 m umgeben der Javor Ahrenberg 693 m Sokol Hackelsberg 668 m und Maly buk Kleiner Buchberg 712 m den Ort Bekannte Berge sind ausserdem der Stozec Schober 6 km nordostlich der Jedlova Tannenberg 6 km nordnordostlich der Klic Kleis 4 km sudostlich und der Zlaty vrch Goldberg 5 km westlich An der durch das Kamnitztal fuhrenden Bahnstrecke Decin Varnsdorf bestehen in Kytlice und Mlyny zwei Haltestellen Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Kytlice besteht aus den Ortsteilen Dolni Falknov Nieder Falkenau Falknov Falkenau Hilluv Mlyn Hillemuhl 2 Teil Kytlice Kittlitz und Mlyny Hillemuhl 1 Teil 3 Grundsiedlungseinheiten sind Dolni Falknov Hilluv Mlyn Kytlice und Mlyny 4 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolni Falknov Falknov und Kytlicke Mlyny 5 Geschichte BearbeitenKytlice Bearbeiten Kittelwitz entstand 1758 auf dem Gelande des Huttengutes der aufgegebenen Glashutte Falkenau Entlang des Weges nach Blottendorf reihten sich sudlich die Hauser des Neudorfes hinauf bis in die Berge Auch entlang des Kirchsteiges nach Ober Preschkau wurden Hauser gebaut Zwischen 1777 und 1782 erfolgte der Bau einer eigenen Kirche die zu grossen Teilen von dem Theologen Anton Bernhard Gurtler 1726 1791 finanziert wurde Kittlitz wurde 1848 zu einer selbstandigen Gemeinde aber bereits 1850 mit Falkenau zur Gemeinde Falkenau vereinigt Seine Bewohner lebten vor allem von der Glaserzeugung Glasmalerei und Glasschleiferei Infolge der Krise des Glasmacherhandwerks wanderten zwischen 1870 und 1880 mehrere Familien nach Deutschland bzw Brasilien aus Im Jahre 1900 hatte Kittlitz 1001 Einwohner Durch den aufkommenden Tourismus wurde das Dorf zu einer beliebten Sommerfrische Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Bevolkerung erlosch 1948 das Glasmacherhandwerk im Ort Die Einwohnerzahl sank um zwei Drittel und viele der Hauser waren nicht mehr bewohnt sondern dienten als Ferienhauser 36 Hauser wurden abgerissen Im Winter wird am Stribrny vrch ein Skilift betrieben Dolni Falknov Bearbeiten Am rechten Kamnitzufer entstand 1668 ein Gasthaus zu dem im Laufe des 18 Jahrhunderts weitere Hauser hinzukamen und zum Dorf Nieder Falkenau wuchsen Die Schanke die sich bis 1945 im Besitz der Familie Zippe befand war auch das Geburtshaus des Naturforschers Franz Xaver Zippe 1891 wurde am Haus eine Zippe Gedenktafel angebracht die 1963 beim Abriss verloren ging Seit Beginn des 20 Jahrhunderts gehorte Nieder Falkenau zu Kittlitz 1994 wurde fur den beruhmten Sohn des Ortes ein neuer Gedenkstein errichtet Im Wald verborgen liegt ein Teich der seit 1907 als Bad genutzt wird Falknov Bearbeiten Das links der Kamnitz am Hang des Silberberges gelegene Falkenau ist der alteste Ortsteil Moglicherweise befand sich an seiner Stelle das nach 1471 wahrend der Hussitenkriege wust gefallene Dorf Neuhausen dessen Glashutte seit 1443 in Betrieb gestanden hatte 1530 errichtete der Glasmacher Paul Schurer aus Aschbergk Ansprung in den Waldern eine Glashutte Um die Hutte entstand eine Glasmachersiedlung die von Einwanderern aus Sachsen errichtet wurde Den Mittelpunkt des Ortes bildete das Huttenmeistergut zu dem neben einer Brauerei Mahl und Brettmuhle auch umfangreicher Grundbesitz gehorte Die seit 1592 geadelten Schierer von Waldheimb Schurer von Waldheim betrieben die Hutte bis ins 18 Jahrhundert Zu dieser Zeit hatte der holzintensive Huttenbetrieb zu einer Abholzung der umliegenden Walder gefuhrt Die daraus resultierende Holzteuerung trieb die Produktionskosten in die Hohe und die Familie verlegte ihre Wohnsitze in das nordliche Waldviertel Leopold Valentin Schurer verausserte 1731 den unrentablen Glashuttenbetrieb Der Holzmangel verlasste seinen Nachfolger Johann Josef Kittel Glasmacher 1723 1788 1750 zur Stilllegung der Hutte Er grundete eine Glasschleifmuhle weitere Glashutten in Chwalkow und Rohrsdorf und verkaufte 1769 seinem Schwiegersohn Anton Riedel die Glashutten in Friedrichswald und Neuwiese Er parzellierte das Huttenmeistergut in Falkenau und verpachtete die Flachen zur Bebauung Die dadurch entstandene Siedlung Kittelwitz benannt nach dem Familiennamen der Glasmacher und Glashandler Kittel wuchs rasch an Mit der Ablosung der Patrimonialherrschaften wurde Falkenau 1848 eine selbstandige Gemeinde und 1850 wurde Kittlitz eingemeindet Hilluv Mlyn Mlyny Bearbeiten Das sich entlang der Kamnitz erstreckende Hillemuhl hat seinen Ursprung in einer herrschaftlichen Sagemuhle der Wartenberg bohmisches Adelsgeschlecht die um 1550 am linken Kamnitzufer entstand 1670 liess der Besitzer der Herrschaft Kamnitz Johann Oktavian Graf Kinsky bei der Muhle einen Ort anlegen Im 18 Jahrhundert kamen eine Mahlmuhle und Glasschleiferei hinzu Aber auch auf dem zur Herrschaft Burgstein gehorigen rechten Ufer erfolgte eine Besiedlung Der Ort wuchs weiter nach Osten bis an Nieder Falkenau Entlang des Flusschens entstand eine Vielzahl von Glasschleifereien sowie Kuglereien und Farbmuhlen deren Anzahl von 14 im Jahre 1795 innerhalb von 100 Jahren auf 46 anstieg Der St Georgenthaler Unternehmer Anton Munzberg errichtete 1824 eine mechanische Spinnerei Die Eroffnung der Strecke der Bohmischen Nordbahn von Bodenbach nach Warnsdorf brachte Hillemuhl 1869 einen Bahnhalt und 1887 wurde dieser zu einem Bahnhof ausgebaut 1896 entstand eine Glashutte die 1928 wieder stillgelegt wurde Nach der Ablosung der Grundherrschaften im Jahre 1848 bildete Hillemuhl 1 Teil eine selbstandige Gemeinde im Bezirk Tetschen und Gerichtsbezirk Bohmisch Kamnitz wahrend der an Nieder Falkenau grenzende obere Ortsteil als Hillemuhl 2 Teil zur Gemeinde Falkenau und damit zum Bezirk Leipa und Gerichtsbezirk Haida gehorte 1931 entstand das Waldtheater Hillemuhl Sein Grunder war Franz Marschner aus der Industriellenfamilie Marschner u a in Ober Kamnitz nach 1949 Handelsvertreter in Munchen Wahrend der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei wurde Marschner 1946 ausgewiesen seine Frau erschlagen und die Waldbuhne auf der zuletzt 1939 gespielt wurde geriet in Vergessenheit 1990 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen Auf Initiative von Karel Krejci erfolgte 2003 eine Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandes der Buhnen und der Zuschauerplatze Zum Betrieb grundete sich ein Musik und Theaterverein Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des Hl Antonius von Padua einschiffiger Barockbau von 1776 bis 1782 Friedhof mit Grabsteinen der Familie der Glasindustriellen Kittel der Textilindustriellen Gurtler u a in Deutsch Gabel mit Gedenktafeln fur Anton Bernhard Gurtler 1726 1791 und Alfred Gurtler 1875 1933 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenJohann Leopold Riedel 1726 in Falkenau Falknow Bez Bohmisch Leipa 1820 in Christiansthal Gem Friedrichswald Bedrichov Bez Reichenberg Liberec Glasfabrikant Vater des Anton Riedel 1761 1821 und Karl Josef Riedel 1763 in Christiansthal 1843 den Begrundern der beiden bedeutenden Zweigen der Glasmacherfamilie Riedel und Vetter des J J Kittel in der Antoniwalder Hutte Er erlernte die Glasfabrikation bei seinem Vater Johann Karl Riedel 1701 in Pablowitz Bez Dauba und die Glasmalerei in der Falkenauer Glashutte Bedeutender Forderer in kunstlerischem und unternehmerischem Sinn Unterhalt eines Geistlichen Elementarschulsunterricht Modernisierung der Betriebsweise der alteren Iser Gebirgsglashutten 6 Anton Bernhard Gurtler 1726 in Kittlitz 1791 in Rom Dr theol Universitat Prag Domherr am Stephansdom Beichtvater der Erzherzogin Maria Karolina von Osterreich Bischof von Siena Domherr in Leitmeritz an der Elbe papstlicher Nuntius und Abt in Galdo Forderer der Seelsorge in seinem Geburtsort Falkenau Kittlitz Kirchenbau 1777 bis 1782 7 Franz Xaver Zippe 1791 in Nieder Falkenau 1863 Mineraloge und Geologe Anton Weiss 1801 in Kittlitz 1851 Lithograph und Blumenmaler Josef Palme 1859 in Kittlitz 1935 Privatbeamter und PolitikerEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 562645 Kytlice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 562645 Obec Kytlice http www uir cz zsj obec 562645 Obec Kytlice http www uir cz katastralni uzemi obec 562645 Obec Kytlice Ferdinand Seibt Hans Lemberg Helmut Slapnicka Biographisches Lexikon zur Geschichte der Bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Bd III R Oldenbourg Verlag Munchen 2000 ISBN 3 486 55973 7 S 454 f mit weiteren Literaturhinweisen und Namenstragern Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der Bohmischen Lander Collegium Carolinum Hrsg Bd I R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1979 ISBN 3 486 49491 0 Seite 491Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kytlice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde CZ D EN Kytlice und Umgebung Memento vom 29 Juli 2005 im Internet Archive D Waldtheater Mlyny auf der Webseite der Gemeinde CZ D ENStadte und Gemeinden im Okres Decin Bezirk Tetschen Arnoltice Benesov nad Ploucnici Bynovec Ceska Kamenice Decin Dobkovice Dobrna Dolni Habartice Dolni Podluzi Dolni Poustevna Doubice Frantiskov nad Ploucnici Hermanov Horni Habartice Horni Podluzi Hrensko Huntirov Chribska Janov Janska Jetrichovice Jilove Jiretin pod Jedlovou Jirikov Kamen Krasna Lipa Kunratice Kytlice Labska Stran Lipova Lobendava Ludvikovice Mala Velen Malsovice Markvartice Merboltice Mikulasovice Rumburk Ruzova Rybniste Srbska Kamenice Stare Krecany Stary Sachov Sluknov Techlovice Valkerice Varnsdorf Velka Bukovina Velky Senov Vernerice Vesele Vilemov Normdaten Geografikum GND 4407554 6 lobid OGND AKS VIAF 249378971 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kytlice amp oldid 222857919