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Mikulasovice deutsch Nixdorf ist eine Kleinstadt im Okres Decin in der Region Ustecky kraj in Tschechien MikulasoviceMikulasovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk DecinFlache 2583 6 1 haGeographische Lage 50 58 N 14 21 O 50 965555555556 14 357777777778 414 Koordinaten 50 57 56 N 14 21 28 OHohe 414 m n m Einwohner 2 063 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 407 79Kfz Kennzeichen UVerkehrBahnanschluss Rumburk Dolni PoustevnaRumburk MikulasoviceStrukturStatus StadtOrtsteile 4VerwaltungBurgermeister Miluse Trojanova Stand 2021 Adresse Mikulasovice 1007407 79 MikulasoviceGemeindenummer 562751Website www mikulasovice czLage von Mikulasovice im Bezirk Decin Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 1 4 Geologie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Legenden 3 2 Bauwerke 4 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Nixdorf und seine Umgebung aus Richtung des Freibads gesehenDer langgestreckte Ort liegt in Nordbohmen im Tal des Mikulasovicky potok Nixdorfer Bach zwischen dem Hanschberg und dem Nixdorfer Berg in 414 m n m im Westen des Bohmischen Niederlandes nahe der Grenze zu Sachsen Zwischen Mikulasovice und der 7 km westlich gelegenen deutschen Nachbarstadt Sebnitz liegt der 598 m hohe Tanecnice Tanzplan der Hausberg der Gemeinde Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Mikulasovice besteht aus den Ortsteilen Mikulasovice Nixdorf Mikulasovicky Kleinnixdorf Salmov Salmdorf und Tomasov Thomasdorf 3 Grundsiedlungseinheiten sind Dolni Mikulasovice Niedernixdorf Mikulasovice und Salmov 4 Nachbargemeinden Bearbeiten Die Stadt grenzt im Norden an Vilemov Wolmsdorf im Nordosten und Osten an Velky Senov Gross Schonau im Sudosten an Stare Krecany Alt Ehrenberg und im Suden und Westen an das bundesdeutsche Sebnitz Geologie Bearbeiten Geologisch naturraumlich gehort das Bohmische Niederland auch der Schluckenauer Zipfel genannt zum Lausitzer Bergland Geschichte Bearbeiten nbsp Gebaude in der Stadtmitte nbsp Pfarrkirche St NikolausDie Besiedlung der Gegend erfolgte zwischen dem 10 und 11 Jahrhundert Nixdorf das 1346 erstmals urkundlich erwahnt wurde und zur Herrschaft Tollenstein Schluckenau gehorte ist als typisches Waldhufendorf von Siedlern aus Franken Hessen und Thuringen gegrundet worden 1478 erhielten die Warnsdorfer Gebruder Knobloch den Ort als Lehen Anfanglich lebten die Bewohner von der Kohlerei spater dominierte die Landwirtschaft Die vorhandenen mittleren bis schlechten Boden liessen keine grosseren Bauernhofe entstehen So waren die Anbauflachen der Guter im Durchschnitt 5 bis 15 Hektar gross Angebaut wurden hauptsachlich Winterroggen und Hafer in geringem Masse auch Weizen Kartoffeln Hackfruchte und Klee Da die Einkunfte aus dem Ackerbau meist nicht ausreichten verdienten sich viele der Bewohner ein Zubrot mit der Leineweberei die bis zum 18 Jahrhundert den Charakter des Dorfes immer mehr pragte Mit der Grundung einer Messerschmiede durch Ignaz Rossler im Jahr 1794 begann der Wandel Nixdorfs zu einer Industriegemeinde Es war vor allem die Messerindustrie die Weltruf hatte sowie die Strick und Wollwarenindustrie die grosse Bedeutung hatte Nach Meinung von Fachleuten hatte auch die Kunstblumenindustrie ihren Ursprung in Nixdorf Bekannt wurde Nixdorf in Bezug auf seine vielfaltige industrielle Tatigkeit namentlich aber wegen seiner alten Stahlwarenindustrie aufgrund der es den Beinamen das nordbohmische Solingen oder auch Klein Solingen erhielt Neben zahlreichen selbststandigen Messerschmieden gab es 7 grosse Stahlwarenfabriken in welchen Taschenmesser mit 1 bis 20 Teilen von der einfachsten bis zur elegantesten Ausfuhrung mit Schildpatt Perlmutt und anderen Schalen aber auch Tischbestecke Scheren Dolche und andere Instrumente hergestellt wurden Sitz dieses Industriezweiges war Niedernixdorf Weiterhin produzierte man Woll Band und Gummiwaren sowie Posamenten und Metallknopfe Die Papier und Kunstblumenfabrikation in dieser Region soll ebenfalls ihren Ursprung in Nixdorf haben Im Jahr 1830 war Nixdorf das grosste und volkreichste Dorf Bohmens 5 Mit dem Bau der Bohmischen Nordbahn erhielt das Industriezentrum Niedernixdorf in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts eine Bahnverbindung von Rumburg uber Schluckenau und Gross Schonau 1905 wurde die Strecke bis nach Sebnitz in Sachsen fortgefuhrt Durch das Nixdorfer Tal verlauft seit 1902 die Nordbohmische Industriebahn uber Zeidler und Herrnwalde nach Schonlinde die im Niederdorf von der anderen Strecke abzweigt 1891 erfolgte in Nixdorf die Grundung der Gewerbeschule fur Messerschmiede Nixdorf wurde zum grossten Dorf der k k Monarchie Am 1 Februar 1916 erhielt der Ort durch Kaiser Franz Joseph I die Stadtrechte verliehen Seit 1917 hat die Stadt ein Wappen Nach dem Ersten Weltkrieg kam der zuvor zu Osterreich Ungarn gehorende Ort durch den Vertrag von Saint Germain zur Tschechoslowakei Im Munchner Abkommen wurde dies beschlossen Nach dem Munchner Abkommen besetzten im Oktober 1938 Teile der Wehrmacht das Gebiet Nixdorf gehorte von 1938 bis 1945 zum Landkreis Schluckenau Regierungsbezirk Aussig im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion der Stahlwarenfabriken fur die deutsche Rustung umgestellt und hierbei Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg 8 Mai 1945 kam die Stadt Nixdorf wieder zur Tschechoslowakei zuruck Am 9 Mai 1945 ruckte die 2 Polnische Armee in die Stadt ein Die deutschsprachige Bevolkerung wurde vertrieben Ab 1948 begann die Kollektivierung der Landwirtschaft die privaten Gewerbetreibenden verloren ihre Selbstandigkeit und wurden an Kommunalbetriebe angegliedert wahrend die Industriebetriebe verstaatlicht wurden 1954 wurde die Gewerbeschule nach Varnsdorf verlegt 1989 wurde die kommunale Selbstverwaltung wiederhergestellt Noch heute pragt das Schneid und Burowarenwerk des Unternehmens Mikov die Stadt und ist der grosste Arbeitgeber Heute lebt hier eine grosse Bevolkerungsgruppe der Roma deren Anteil im Vergleich zur ubrigen Bevolkerung wachst 6 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Bis 1945 war Nixdorf uberwiegend von Deutschbohmen besiedelt die vertrieben wurden Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1830 3916 in 596 Hausern 5 7 1900 7109 deutsche Einwohner 8 1921 6640 davon 6 290 95 Deutsche 9 1930 6755 10 nach anderen Angaben 6640 Einwohner davon 6290 Deutsche 11 1939 6160 10 nach anderen Angaben 6 167 Einwohner davon 239 4 Tschechen 12 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 13 Jahr 1970 1980 1991 2001 2011Einwohner 2 631 2 747 2 546 2 397 2 250Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenLegenden Bearbeiten Eine Legende erzahlt dass ein heidnischer Ritter zusammen mit seinem Knappen auf dem Gebiete jagte als ihm plotzlich ein Bar in den Weg lief Aus Angst vor dem riesigen Tier flehte der christliche Knappe den heiligen Nikolaus an auf dass er ihnen helfen moge Der Ritter und sein Knappe kamen unverletzt davon da sich der Bar abwandte Der Legende nach geschah dieses unweit des Hauses 315 So erklart sich der ursprungliche Name des Ortes Niklasdorf aus dem dann spater der Name Nixdorf entstanden sein durfte Eine andere Sage leitet den Ortsnamen von einem grossen Sumpf ab in dem Nixen gehaust haben sollen Demnach wurde der Name des Nixensumpfes auf das Dorf ubertragen und spater wurde aus Nixendorf die Bezeichnung Nixdorf Bauwerke Bearbeiten Kirche des heiligen NikolausBereits im Jahr 1346 hatte Nixdorf eine Kirche die zum Erzpriesterstuhl Hohnstein und Sebnitz gehorte und jahrlich einen Taler Kirchenzins an das Meissner Bistum zu entrichten hatte Von den Kirchgemeinden die derzeit an das Bistum Meissen abzuliefern hatten besteht heute noch ein Schriftstuck im Staatsarchiv Dresden Die damalige Kirche war klein und wahrscheinlich aus Holz Im Jahr 1551 wurde unter den Herren von Schleinitz und dem Erb und Lehensrichter Jacobi in Nixdorf eine kleine Kirche mit Turmchen erbaut Der Bau dauerte bis 1555 Als sich nach der verheerenden Zeit des 30 jahrigen Krieges die Zahl der Einwohner mehrte und ihr Wohlstand wuchs reichte dieses kleine Gotteshaus nicht mehr aus Nach der 1695 vorgenommenen Erweiterung und Umgestaltung im barocken Stil erfolgte 1743 unter Pfarrer Anton Erben von Schonerben und Richter Johann Christian Liebsch der Umbau zur jetzigen Gestalt Bauherr der 1750 fertiggestellten schonen und geraumigen Pfarrkirche war Leopold Graf von Salm 7 1842 brannte der Kirchturm aus sein Neubau war 1863 abgeschlossen Im Kircheninnern befindet sich eine Orgel aus dem Jahr 1900 die mit ihren mehr als 2 000 Pfeifen eine der grossten in Bohmen ist Sehenswert ist auch der geschnitzte Rokokoaltar der Kirche Auf dem Tanecnice Tanzplan nahe Mikulasovice befindet sich der als Aussichtsturm genutzte Bismarckturm Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenFranz von Dittrich 1815 1859 deutscher Mediziner in Prag und Erlangen Robert Hutter 1877 1940 tschechoslowakischer Abgeordneter der deutschen Minderheit Rudolf Schranil 1885 1957 deutscher Rechtswissenschaftler in Prag Halle und Saarbrucken Adolf Petters 1894 1952 deutscher Konzert und Kabarettpianist Anni Frind 1900 1987 deutsche Opern und OperettensangerinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mikulasovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien MikulasoviceEinzelnachweise Bearbeiten Obec Mikulasovice podrobne informace In Uzemne identifikacni registr CR Abgerufen am 16 Marz 2014 tschechisch Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Casti obci In Uzemne identifikacni registr CR Abgerufen am 16 Marz 2014 tschechisch Zakladni sidelni jednotky In Uzemne identifikacni registr CR Abgerufen am 16 Marz 2014 tschechisch a b Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 212 Karl Peter Schwarz Roma in Tschechien Zwist im Zipfel Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 September 2011 a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 1 Leitmeritzer Kreis Prag 1833 S 268 Ziffer 19 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 14 Leipzig und Wien 1908 S 720 Ernst Pfohl Ortslexikon Sudetenland Helmut Preussler Verlag Nurnberg 1987 Seite 385 ISBN 3 925362 47 9 a b Michael Rademacher Landkreis Schluckenau tschech Sluknov Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Genealogie Sudetenland Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Band 4 Seite 323 Adam Kraft Verlag 1985 ISBN 3 8083 1163 0 Tschechische BevolkerungsstatistikStadte und Gemeinden im Okres Decin Bezirk Tetschen Arnoltice Benesov nad Ploucnici Bynovec Ceska Kamenice Decin Dobkovice Dobrna Dolni Habartice Dolni Podluzi Dolni Poustevna Doubice Frantiskov nad Ploucnici Hermanov Horni Habartice Horni Podluzi Hrensko Huntirov Chribska Janov Janska Jetrichovice Jilove Jiretin pod Jedlovou Jirikov Kamen Krasna Lipa Kunratice Kytlice Labska Stran Lipova Lobendava Ludvikovice Mala Velen Malsovice Markvartice Merboltice Mikulasovice Rumburk Ruzova Rybniste Srbska Kamenice Stare Krecany Stary Sachov Sluknov Techlovice Valkerice Varnsdorf Velka Bukovina Velky Senov Vernerice Vesele Vilemov Normdaten Geografikum GND 7697443 1 lobid OGND AKS VIAF 241704987 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mikulasovice amp oldid 237331629