www.wikidata.de-de.nina.az
Vanillin 4 Hydroxy 3 methoxybenzaldehyd FEMA 3107 1 ist der Hauptaromastoff in den Kapselfruchten der Gewurzvanille Vanilla planifolia sowie ein naturidentischer Aromastoff Die organische chemische Verbindung mit der Summenformel C8H8O3 ist ein Derivat des Benzaldehyds mit je einer zusatzlichen Hydroxy und Methoxygruppe StrukturformelAllgemeinesName VanillinAndere Namen 4 Hydroxy 3 methoxybenzaldehyd FEMA 3107 1 Vanillaldehyd Vanillinum 4 Hydroxy 3 methoxybenzencarbaldehyd IUPAC VANILLIN INCI 2 Summenformel C8H8O3Kurzbeschreibung farblose nach Vanille riechende Nadeln 3 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 121 33 5EG Nummer 204 465 2ECHA InfoCard 100 004 060PubChem 1183ChemSpider 13860434Wikidata Q33495EigenschaftenMolare Masse 152 14 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 06 g cm 3 20 C 4 Schmelzpunkt 82 C Polymorph I 4 5 80 C Polymorph II 5 Siedepunkt 285 C in CO2 Atmosphare 3 154 C 13 hPa 4 Dampfdruck 0 0029 hPa 25 C 6 pKS Wert 7 40 25 C 3 7 Loslichkeit schlecht in Wasser 10 g l 1 bei 25 C 4 gut in Ethanol und Diethylether 3 sehr gut in Methanol 632 94 g l 1 bei 20 C 8 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 AchtungH und P Satze H 319P 264 280 305 351 338 337 313 4 Toxikologische Daten 1580 mg kg 1 LD50 Ratte oral 4 gt 5010 mg kg 1 LD50 Kaninchen transdermal 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Vanillin ist der Hauptbestandteil des naturlichen Vanilleextrakts einer Mischung aus mehreren hundert verschiedenen Verbindungen Aus diesem eher raren Naturprodukt wurde Vanillin schon Mitte des 19 Jahrhunderts isoliert 1874 gelang die erste Synthese aus dem Naturstoff Coniferin Die ersten kommerziellen Herstellungsverfahren von Vanillin gingen spater von Eugenol aus Heute wird Vanillin als naturidentisch kostengunstig aus Guajacol synthetisiert oder aus Lignin gewonnen einem Bestandteil von Holz und dem haufigsten Nebenprodukt der industriellen Zellstoffherstellung Das Vanillin im Lignin tragt auch zum typischen Geruch alten Papiers bei Daneben sind inzwischen mehrere biotechnologische Verfahren etabliert deren Produkte als naturlich deklariert werden durfen Vanillin ist weltweit mengenmassig der wichtigste Aromastoff der zudem preisgunstig hergestellt werden kann Er wird in Lebensmitteln Getranken Speiseeis Backwaren und Schokolade sowie in der Parfum und Pharmaindustrie verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorkommen 3 Gewinnung und Darstellung 3 1 Naturliche Quellen 3 2 Technische Synthesen 3 3 Biotechnologische Methoden 4 Eigenschaften 4 1 Physikalische Eigenschaften 4 2 Chemische Eigenschaften 5 Isomere und strukturelle Verwandte 6 Analytik 7 Verwendung 8 Weitere Reaktionen und Enzyme 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Vanilla planifolia GewurzvanilleVanille als Aroma wurde von prakolumbischen Volkern Mittelamerikas geschatzt Die Azteken nutzten sie fur die Bereitung des Getranks cacahuatl als Hernan Cortes Mexiko eroberte Damit wurden um das Jahr 1520 Europaern sowohl der Kakao als auch die Vanille bekannt 9 Vanillin wurde erstmals im Jahre 1858 als relativ reine Substanz von Nicolas Theodore Gobley isoliert dies geschah durch vollstandiges Eindampfen eines Vanilleextrakts und anschliessendes Umkristallisieren aus heissem Wasser 10 Im Jahr 1874 gelang erstmals dem Chemiker Wilhelm Haarmann zusammen mit Ferdinand Tiemann in Holzminden die Herstellung von Vanillin aus Coniferin das im Rindensaft von Nadelholzern Coniferen vorkommt 11 nbsp Synthese des Vanillins nach Reimer1876 synthetisierte Karl Reimer erstmals aus Guajacol 1 das Vanillin 2 12 In der spater als Reimer Tiemann Reaktion benannten Synthese wird Guajacol im Alkalischen mit Chloroform umgesetzt 13 Dabei reagiert zuerst Chloroform mit der Base zu Dichlorcarben Dieses lagert sich am Phenolat Anion des Guajacols an Vorkommen Bearbeiten nbsp b D Glucosid des Vanillins nbsp Grune Fruchte der Gewurzvanille auf ReunionVanillin findet sich am haufigsten in den meist falsch als Schoten bezeichneten Kapselfruchten der Gewurzvanille Vanilla planifolia 1 5 4 ferner auch in Styrax Gewurznelken und anderen Pflanzen 3 Die frisch geernteten grunen Samenkapseln enthalten Vanillin in Form seines b D Glucosids Vanillosid 3 Die grunen Hulsen besitzen nicht den Geschmack oder Geruch von Vanille 14 Relativ reines Vanillin kann sich als weisser Staub oder Frost auf der Aussenseite der Hulsen abscheiden In niedrigeren Konzentrationen tragt Vanillin zum Geschmack und Aroma von Lebensmitteln in vielfaltiger Weise bei in Olivenol 15 Butter 16 Himbeeren 17 und Lychee Fruchten 18 Bei der Reifung von Weinen und Spirituosen in Eichenfassern tragt Vanillin gleichfalls zum Geschmacksprofil bei 19 In anderen Lebensmitteln entsteht durch Warmebehandlung Vanillin aus anderen vorhandenen Inhaltsstoffen Auf diese Weise tragt Vanillin zum Geschmack und Aroma von gerostetem Kaffee bei 20 21 ferner in Ahornsirup 22 und Vollkornprodukten einschliesslich Mais Tortillas 23 und Haferflocken 24 Gewinnung und Darstellung BearbeitenNaturliche Quellen Bearbeiten Die bis zu 30 cm langen Kapselfruchte der Gewurzvanille werden kurz vor der Reife geerntet Diese haben noch nicht das typische Aroma und den Geschmack des fertigen Produkts Zur Gewinnung werden die Fruchte der sogenannten Schwarzbraunung unterzogen Zuerst werden die Kapselfruchte heisswasser oder wasserdampfbehandelt anschliessend folgt eine Fermentation in luftdichten Behaltern Durch die Trocknungs und Fermentierungsprozesse wandeln sich die b D Glucoside des Vanillins in Vanillin und Glucose um nbsp Beispiel einer Ligninstruktur Zu erkennen sind die Substitutionsmuster des Vanillins an den aromatischen Ringen nbsp VanillinEin Grossteil des Vanillins wird aus den bei der Zellstoffherstellung anfallenden Sulfitabfallen gewonnen Die hierin enthaltene Ligninsulfonsaure wird bei erhohter Temperatur und erhohtem Druck mit Oxidantien und Alkalien behandelt wobei unter anderem Vanillin entsteht das durch Extraktion Destillation und Kristallisation gereinigt wird 25 26 Die Ausbeuten betragen je nach Holzart 7 25 27 Dieses kunstliche Vanille Aroma auf Lignin Basis besitzt ein reicheres Geschmacksprofil Dies ist auf die Anwesenheit von Acetovanillon als Lignin Folgeprodukt zuruckzufuhren eine Verunreinigung die in Vanillin aus einer Guajacolsynthese nicht auftritt 9 Technische Synthesen Bearbeiten Vanillin lasst sich technisch durch Isomerisierung von Eugenol 1 zu Isoeugenol 2 mittels Alkalien und anschliessender Oxidation durch Kaliumpermanganat oder Ozon gewinnen 26 27 nbsp Synthese von Vanillin durch Isomerisierung von Eugenol zu Isoeugenol und anschliessende OxidationEine Synthese im Labormassstab erfolgt durch eine elektrophile Bromierung von 4 Hydroxybenzaldehyd 1 zum 3 Brom 4 hydroxybenzaldehyd 28 2 gefolgt von einer Kupfer katalysierten Methoxylierung zum Vanillin 3 29 nbsp Bromierung von 4 Hydroxybenzaldehyd und Methoxylierung zum VanillinMittels der Vilsmeyer Haack Synthese erhalt man Vanillin aus Guajacol in etwa 70 iger Ausbeute 27 Guajacol und N Methylformanilid reagieren in Gegenwart von Phosphoroxychlorid als Katalysator unter Bildung von Vanillin 30 Guajacol lasst sich mit Formaldehyd und 3 Nitrobenzolsulfonsaure in einem mehrere Tage dauernden Prozess zu Vanillin und Metanilsaure umwandeln Eine weitere Moglichkeit ist die Substitutionsreaktion von Guajacol 1 mit Glyoxylsaure und anschliessende Oxidation der gebildeten Vanillinmandelsaure 2 zu 4 Hydroxy 3 methoxyphenylglyoxylsaure 3 die zu Vanillin 4 decarboxyliert wird 9 nbsp Synthese von Vanillin ausgehend von GuajacolEine weitere haufig verwendete Methode ist die Fries Umlagerung von Guajacolacetat in Acetovanillon und nachfolgender Degradation zu Vanillin 31 Biotechnologische Methoden Bearbeiten Alternativ stehen verschiedene biotechnologische Methoden zur Verfugung 32 33 Vanillin kann beispielsweise durch Amycolatopsis oder Streptomyces Stamme aus Ferulasaure hergestellt werden Die Ferulasaure kann ebenfalls biotechnologisch mit Hilfe von Pseudomonas Stammen aus Eugenol im Fed Batch Verfahren Eugenol ist toxisch fur die Zellen hergestellt werden Eugenol ist ein gut verfugbarer Rohstoff und stammt aus Nelkenol Ebenfalls dient Curcumin als Prakursor von Vanillin mit Hilfe der Bakterien Rhodococcus rhodochrous wird dieses durch Biotransformation gewonnen 34 Moglich ist auch die Gewinnung aus Glucose durch genetisch modifizierte Escherichia coli Bakterien und nachfolgender Dehydrogenase 31 Es kann auch uber den Shikimisaureweg aus Hefekulturen hergestellt werden 35 Vanillin als Produkt des Shikimisaurewegs 1 Endprodukte dieses Wegs chemischer Reaktionen sind die Aminosauren Phenylalanin Tyrosin und Tryptophan Phenylalanin 2 wird biosynthetisch mit Hilfe des Enzyms Phenylalanin Ammoniak Lyase PAL unter Freisetzung von Ammoniak NH3 zu Zimtsaure 3 umgesetzt Dies ist der erste Schritt in der Biosynthese der Phenylpropanoide 36 37 38 Zwei wesentliche Wege sind in Diskussion wie auf Basis von Phenylpropanoidverbindungen die Schritte zum Vanillin verlaufen der Ferulasaureweg und der Benzoatweg Beide gehen zunachst von einer p Hydroxylierung der Zimtsaure zur p Cumarsaure 4 Hydroxyzimtsaure 4 aus Danach folgen drei Reaktionsschritte deren Reihenfolge unterschiedlich ist aber letztlich zum Zielmolekul fuhren Im Ferulasaureweg erfolgt zunachst eine Hydroxylierung an der 3 Position im Ring zur Kaffeesaure 5 und anschliessend deren Methylierung zur Ferulasaure 6 schliesslich die Spaltung der Doppelbindung zum Aldehyd dem Vanillin 7 Im Benzoatweg erfolgt hingegen zuerst die Spaltung der Doppelbindung zum 4 Hydroxybenzaldehyd 8 anschliessend die Hydroxylierung an der 3 Position im Ring zum Protocatechualdehyd 9 und schliesslich deren Methylierung zum Vanillin 7 nbsp Beide Biosynthesewege des Vanillins Ferulasaureweg und BenzoatwegDie Hydroxylierungen von 3 nach 4 und von 8 nach 9 werden vom Enzym Diphenolase katalysiert Die Diphenolase wirkt bei letzterer Reaktion als Monophenoloxidase 39 diese Aktivitat hat momentan eine unterschiedliche EC Nummer EC 1 14 18 1 es handelt sich aber um dasselbe Enzym 40 Im Gegensatz zur chemischen Herstellung naturidentisch darf das biotechnologisch hergestellte Vanillin als naturlich deklariert werden Biosynthetisches Vanillin ist etwa 60 mal teurer als synthetisches 2015 aber immer noch billiger als naturliches 35 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Nadelformige VanillinkristallePhysikalische Eigenschaften Bearbeiten Vanillin tritt in Form farbloser charakteristisch susslich riechender Nadeln auf die an feuchter Luft allmahlich zu Vanillinsaure oxidieren 3 Vanillin lost sich schlecht in Wasser 10 g l bei 25 C 4 hingegen gut in Ethanol und Diethylether 3 Die Verbindung tritt in zwei polymorphen Kristallformen auf 5 Die Form I schmilzt bei 82 C mit einer Schmelzenthalpie von 22 4 kJ mol 1 5 Sie kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21 Raumgruppen Nr 4 Vorlage Raumgruppe 4 mit den Gitterparametern a 1404 9 pm b 787 4 pm c 1501 7 pm b 115 45 und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 41 Die Form II schmilzt bei 80 C mit einer Schmelzenthalpie von 20 7 kJ mol 1 5 Beide Kristallformen stehen monotrop zueinander wobei Form I die thermodynamisch stabile Kristallform ist Vanillin siedet bei 285 C bei Normaldruck in einer CO2 Atmosphare 3 bzw 154 C bei Unterdruck 13 hPa 4 Chemische Eigenschaften Bearbeiten Die Substanz leitet sich strukturell sowohl vom Benzaldehyd als auch vom Guajacol 2 Methoxyphenol ab Infolge seines bifunktionalen Charakters ist Vanillin sehr reaktionsfreudig Durch Veretherung Veresterung oder Aldolkondensation sind sehr viele Derivate synthetisierbar Durch Angriff am aromatischen Ring sind weitere Reaktionen moglich Eine katalytische Hydrierung von Vanillin fuhrt zu Vanillylalkohol bzw zu 2 Methoxy 4 methylphenol 42 Vanillin kann enzymatisch zur Vanillinsaure oxidiert werden 43 Eine wassrige Losung von Eisen III chlorid bildet mit Vanillin eine blauviolette Farbung 3 Der pKs Wert der phenolischen OH Gruppe betragt 7 40 25 C 3 7 Dieser Wert ist gegenuber dem Phenol mit 9 99 7 deutlich niedriger die elektronenziehende Aldehydgruppe erhoht durch ihren M Effekt die OH Aciditat die phenolische OH Bindung wird zunehmend polarisiert Der pKs Wert des 4 Hydroxybenzaldehyds bewegt sich bei einem ahnlichen Wert und betragt 7 66 7 die fehlende Methoxygruppe macht hier kaum einen Unterschied aus Zum Vergleich besitzt auch das Guajacol 2 Methoxyphenol mit seinem pKs Wert von 9 98 7 praktisch keinen Unterschied zum Phenol mit 9 99 Isomere und strukturelle Verwandte BearbeitenIsovanillin 3 Hydroxy 4 methoxybenzaldehyd ist ein Isomer und unterscheidet sich vom Vanillin durch die Stellung der Methoxygruppe Anstatt an Position 3 ist diese hier an Position 4 vorzufinden Hydroxy und Methoxygruppe tauschen im Vergleich zum Vanillin die Platze ortho Vanillin 2 Hydroxy 3 methoxybenzaldehyd ist gleichfalls ein Isomer und unterscheidet sich vom Vanillin durch die Stellung der Hydroxygruppe Die Vorsilbe ortho kennzeichnet hier die Position der Hydroxygruppe im Substitutionsmuster bezuglich der Aldehydgruppe im Vanillin befinden sich diese beiden Gruppen in para Stellung nbsp nbsp nbsp Isovanillin Vanillin ortho VanillinEthylvanillin 3 Ethoxy 4 hydroxybenzaldehyd ist ein struktureller Verwandter und unterscheidet sich vom Vanillin indem man die Methylgruppe gegen eine Ethylgruppe austauscht Es kommt nicht naturlich vor sondern wird auf dem Syntheseweg hergestellt Heute wird es oft als kunstlicher Aromastoff anstelle des teureren Vanillins verwendet da es etwa halb soviel kostet und zudem zwei bis viermal intensiver in Geschmack und Aroma ist 44 Acetovanillon 4 Hydroxy 3 methoxyacetophenon auch Apocynin ist gleichfalls ein struktureller Verwandter und unterscheidet sich vom Vanillin indem man die Aldehydgruppe gegen eine Acetylgruppe austauscht Es entsteht in kunstlichen Vanille Aromen auf Lignin Basis 9 nbsp nbsp nbsp Ethylvanillin Vanillin AcetovanillonVanillin und Ethylvanillin besitzen einen ahnlichen Geruch der des Isovanillins ist hingegen kaum merkbar 45 Vanillin und Ethylvanillin lassen sich mit Gemischen aus Hexan und Essigsaureethylester per Dunnschichtchromatographie gut trennen 46 Veratrumaldehyd 3 4 Dimethoxybenzaldehyd auch Methylvanillin ist gleichfalls ein struktureller Verwandter mit der gleichen Summenformel Als Ersatzstoff wird auch Propenylguaethol Vanitrope verwendet es besitzt ein typisches Vanillinaroma und dessen Geruch ist etwa 15 mal intensiver als der von Vanillin 47 Analytik BearbeitenDie zuverlassige qualitative und quantitative Bestimmung von Vanillin in unterschiedlichen Untersuchungsmaterialien gelingt nach hinreichender Probenvorbereitung durch den Einsatz der Gaschromatographie oder HPLC gekoppelt mit der Massenspektrometrie 48 49 50 51 52 Die Bestimmung von Vanillin kann auch zur Uberprufung der Guteklassen von Olivenol als Markersubstanz herangezogen werden Dieser analytische Einsatz zur Prufung auf Authentizitat in extrem fetthaltiger Matrix erfordert jedoch besondere Verfahren 53 Verwendung Bearbeiten nbsp VanilleextraktVanillin ist mengenmassig der wichtigste Aromastoff weltweit nicht zuletzt da er technisch preisgunstig hergestellt werden kann Man geht von einem Verbrauch von etwa 15 000 Tonnen im Jahr aus 2004 3 Die rund 2 000 Tonnen Kapselfruchte echter Vanille die jahrlich weltweit geerntet werden enthalten aber nur etwa 40 Tonnen Vanillin der Vanillingehalt einer handelsublichen Vanille Schote betragt zwischen 1 6 und 2 4 laut ISO Norm 5565 1 1999 Uber 99 7 des in Verkehr gebrachten Vanillins sind also nicht naturlichen Ursprungs Vanillezucker ist eine Zubereitung mit dem naturlichen Vanillearoma von mindestens 1 g gemahlenen Vanilleschoten oder deren Extrakten auf 16 g Zucker Saccharose Vanillinzucker enthalt die aromatisierende Beimengung von mindestens 0 17 g Vanillin auf 16 g Zucker 54 Vanillin wird als Aromastoff in verschiedenen Lebensmitteln verwendet unter anderem in Speiseeis Backwaren und Schokolade Daneben ist Vanillin einer von vielen Duftstoffen bei der Parfumherstellung und zur Geschmacksverbesserung von Pharmazeutika und Vitaminpraparaten wo er in kleinen Mengen zur Abrundung und Fixierung von sussen balsamischen Duften verwendet wird Auch in der chemischen Industrie wird Vanillin verwendet beispielsweise als Ausgangsstoff oder Zwischenprodukt bei der Synthese von verschiedenen Arzneistoffen wie beispielsweise Levodopa Methyldopa und Papaverin Es ist ausserdem Bestandteil von Gunzburgs Reagenz einer alkoholischen Losung von Phloroglucin und Vanillin zum qualitativen Nachweis der freien Salzsaure im Magensaft 3 Vanillin wird in der Histologie bei der Vanillin HCl Farbung zum Farben von Tanninen verwendet Vanillin kann als Nachweisreagenz zur Derivatisierung von Verbindungen bei der Dunnschichtchromatographie verwendet werden Dabei wird die entwickelte Platte durch Aufspruhen oder Tauchen mit einer Vanillin Schwefelsaure Losung benetzt und erhitzt Einige Verbindungen zeigen dabei charakteristische Farbreaktionen anhand derer sie identifiziert werden konnen Weitere Reaktionen und Enzyme BearbeitenVanillin Dehydrogenase Enzym katalysiert Vanillin zur Vanillinsaure Vanillin Synthase Katalyse Vanillylalkohol Oxidase Enzym katalysiert verschiedene phenolische Verbindungen durch Oxidation Vanillat Monooxygenase Katalyse von Vanillat zu ProtocatechusaureLiteratur BearbeitenBeilstein E IV 8 1763 Deutsche Vanille In Die Gartenlaube Heft 32 1875 S 548 Volltext Wikisource Alfons M Burger Die naturlichen und kunstlichen Aromen Huthig Verlag Heidelberg 1968 Jean Paul Vidal Vanillin In Food and Feed Technology In Kirk Othmer Food and Feed Technology Band 2 John Wiley amp Sons New York 2007 ISBN 978 0 470 17448 7 S 526 538 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche doi 10 1002 0471238961 2201140905191615 a01 pub2 Andrew J Taylor Robert Linforth eds Food Flavour Technology Wiley Blackwell Oxford 2010 ISBN 978 1 4051 8543 1 S 170 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bjorn Bernhard Kuhse Vanillin Historie und Schulrelevanz Die Geschichte einer regionalen Riechstoffindustrie und deren Verwendung in einem praxisorientierten Chemieunterricht Dissertation der Universitat Bielefeld Cuvillier Verlag Gottingen 2010 ISBN 978 3 86955 459 4 Inhaltsverzeichnis Georg Schwedt Am Anfang war das Vanillin Die Vater der Aromen Industrie in Holzminden BoD Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7448 9306 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vanillin Sammlung von Bildern Vanille aus Orchideen Vanillin aus Holz www chemieunterricht de Simon Cotton Uppingham School Rutland UK Vanillin Eintrag zu Vanillin in der Human Metabolome Database HMDB abgerufen am 8 Dezember 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu FEMA 3107 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States Eintrag zu VANILLIN in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 16 Februar 2020 a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Vanillin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 12 Juni 2014 a b c d e f g h i j Eintrag zu Vanillin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 3 Januar 2023 JavaScript erforderlich a b c d e Braga D Grepioni F Maini L Mazzeo P P Rubini K Solvent free preparation of co crystals of phenazine and acridine with vanillin in Thermochim Acta 507 508 2010 1 8 doi 10 1016 j tca 2010 04 021 Datenblatt Vanillin PDF bei Carl Roth abgerufen am 5 August 2016 a b c d e CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 Cecilia Guizar Gonzalez Natali Rianika Mustafa Erica Georgina Wilson Robert Verpoorte Young Hae Choi Application of natural deep eutectic solvents for the green extraction of vanillin from vanilla pods In Flavour and Fragrance Journal Band 33 Nr 1 Januar 2018 S 91 96 doi 10 1002 ffj 3425 a b c d Lawrence J Esposito K Formanek G Kientz F Mauger V Maureaux G Robert F Truchet Vanillin In Kirk Othmer Encyclopedia of Chemical Technology 4 Auflage Vol 24 John Wiley amp Sons New York 1997 S 812 825 N T Gobley Recherches sur le principe odorant de la vanille In Journal de Pharmacie et de Chimie 34 1858 S 401 405 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ferd Tiemann Wilh Haarmann Ueber das Coniferin und seine Umwandlung in das aromatische Princip der Vanille In Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 7 1 1874 S 608 623 doi 10 1002 cber 187400701193 K Reimer Ueber eine neue Bildungsweise aromatischer Aldehyde In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 9 1 1876 S 423 424 doi 10 1002 cber 187600901134 W Brandt A Braun R Brieger H Dieterle R Dietzel W Moeser P N Schurhoff F Stadlmayr O Wiegand Kommentar zum Deutschen Arzneibuch 6 Ausgabe 1926 S 661 Reprint Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 90746 3 Nicholas J Walton Melinda J Mayer Arjan Narbad Vanillin In Phytochemistry 63 5 2003 S 505 515 doi 10 1016 S0031 9422 03 00149 3 Manuel Brenes Aranzazu Garcia Pedro Garcia Jose J Rios Antonio Garrido Phenolic Compounds in Spanish Olive Oils In Journal of Agricultural and Food Chemistry 47 9 1999 S 3535 3540 doi 10 1021 jf990009o Mohamed Adahchour Rene J J Vreuls Arnold van der Heijden Udo A Th Brinkman Trace level Determination of Polar Flavour Compounds in Butter by Solid phase Extraction and Gas Chromatography Mass Spectrometry In Journal of Chromatography A 844 1 2 1999 S 295 305 doi 10 1016 S0021 9673 99 00351 9 Deborah D Roberts Terry E Acree Effects of Heating and Cream Addition on Fresh Raspberry Aroma Using a Retronasal Aroma Simulator and Gas Chromatography Olfactometry In Journal of Agricultural and Food Chemistry 44 12 1996 S 3919 3925 doi 10 1021 jf950701t Peter K C Ong Terry E Acree Gas Chromatography Olfactory Analysis of Lychee Litchi chinesis Sonn In Journal of Agricultural and Food Chemistry 46 6 1998 S 2282 2286 doi 10 1021 jf9801318 Carole Viriot Augustin Scalbert Catherine Lapierre Michel Moutounet Ellagitannins and Lignins in Aging of Spirits in Oak Barrels In Journal of Agricultural and Food Chemistry 41 11 1993 S 1872 1879 doi 10 1021 jf00035a013 Imre Blank Alina Sen Werner Grosch Potent Odorants of the Roasted Powder and Brew of Arabica Coffee In Zeitschrift fur Lebensmittel Untersuchung und Forschung 195 3 1992 S 239 245 doi 10 1007 BF01202802 P Semmelroch G Laskawy I Blank W Grosch Determination of Potent Odourants in Roasted Coffee by Stable Isotope Dilution Assays In Flavour and Fragrance Journal 10 1 1994 S 1 7 doi 10 1002 ffj 2730100102 S Kermasha M Goetghebeur J Dumont Determination of Phenolic Compound Profiles in Maple Products by High Performance Liquid Chromatography In Journal of Agricultural and Food Chemistry 43 3 1995 S 708 716 doi 10 1021 jf00051a028 Ron G Buttery Louisa C Ling Volatile Flavor Components of Corn Tortillas and Related Products In Journal of Agricultural and Food Chemistry 43 7 1995 S 1878 1882 doi 10 1021 jf00055a023 Helmut Guth Werner Grosch Odorants of Extrusion Products of Oat Meal Changes During Storage In Zeitschrift fur Lebensmittel Untersuchung und Forschung 196 1 1995 S 22 28 doi 10 1007 BF01192979 Martin B Hocking Vanillin Synthetic Flavoring from Spent Sulfite Liquor In Journal of Chemical Education 74 9 1997 S 1055 1059 doi 10 1021 ed074p1055 a b Gary M Lampman Jennifer Andrews Wayne Bratz Otto Hanssen Kenneth Kelley Dana Perry Anthony Ridgeway The Preparation of Vanillin from Eugenol and Sawdust In Journal of Chemical Education 54 12 1977 S 776 778 doi 10 1021 ed054p776 a b c Beyer Walter Lehrbuch der Organischen Chemie 19 Auflage S Hirzel Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 7776 0356 2 S 504 Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu 3 Brom 4 hydroxybenzaldehyd CAS Nummer 2973 78 6 EG Nummer 608 409 1 ECHA InfoCard 100 107 158 PubChem 76308 Wikidata Q63395282 Douglass F Taber Shweta Patel Travis M Hambleton Emma E Winkel Vanillin Synthesis from 4 Hydroxybenzaldehyde In Journal of Chemical Education 84 7 2007 S 1158 doi 10 1021 ed084p1158 Vanillin PDF 1 97 MB abgerufen am 31 Juli 2016 a b Bernd Schaefer Natural Products in the Chemical Industry Springer 2014 ISBN 978 3 642 54460 6 S 116 H Priefert J Rabenhorst A Steinbuchel Biotechnological Production of Vanillin In Applied Microbiology and Biotechnology 56 2001 S 296 314 doi 10 1007 s002530100687 Biotechnologische Produktion von Vanillin Suvendu Bhattacharya Conventional and Advanced Food Processing Technologies John Wiley amp Sons 2014 ISBN 978 1 118 40632 8 S 399 a b Oliver Kayser Nils Averesch Technische Biochemie Springer 2015 ISBN 978 3 658 05547 9 S 86 Daphna Havkin Frenkel Andrzej Podstolki Ewa Witkowska Pjotr Molecki Monika Mikolajczyk Vanillin biosynthetic pathways an overview In Tong Jen Fu Gurmeet Singh Wayne R Curtis Plant Cell and Tissue Culture for the Production of Food Ingredients American Chemical Society 1999 Division of Agricultural and Food Chemistry S 35 43 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Patent WO03071861 Vanillin Biosynthetic Pathway Enzyme from Vanilla planifolia Veroffentlicht am 4 September 2003 Erfinder Daphna Havkin Frenkel Andrzej Podstolski Richard A Dixon Osamu Negishi Kenji Sugiura Yukiko Negishi Biosynthesis of Vanillin via Ferulic Acid in Vanilla planifolia In Journal of Agricultural and Food Chemistry 57 21 2009 S 9956 9961 doi 10 1021 jf901204m PMID 19817415 Peter Schopfer Experimentelle Pflanzenphysiologie Band 2 Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 61336 4 S 55 R Debowska A Podstolski Properties of Diphenolase from Vanilla planifolia Andr Shoot Primordia Cultured in Vitro In Journal of Agricultural and Food Chemistry 49 7 2001 S 3432 3437 doi 10 1021 jf001180z PMID 11453787 R Velavan P Sureshkumar K Sivakumar S Natarajan Vanillin I In Acta Cryst C51 1995 S 1131 1133 doi 10 1107 S0108270194011923 Riechstofflexikon Vanillin Georgios I Panoutsopoulos Christine Beedham Enzymatic Oxidation of Vanillin Isovanillin and Protocatechuic Aldehyde with Freshly Prepared Guinea Pig Liver Slices In Cell Physiol Biochem 15 1 4 2005 S 89 98 PMID 15665519 PDF Eintrag zu Ethylvanillin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 20 Juni 2014 Toru Egawa Akiyo Kameyama Hiroshi Takeuchi Structural Determination of Vanillin Isovanillin and Ethylvanillin by Means of Gas Electron Diffraction and Theoretical Calculations In Journal of Molecular Structure 794 1 3 2006 S 92 102 doi 10 1016 j molstruc 2006 01 042 hokudai ac jp PDF 478 kB A V Gerasimov N V Gornova N V Rudometova Determination of Vanillin and Ethylvanillin in Vanilla Flavorings by Planar Thin Layer Chromatography In Journal of Analytical Chemistry 58 7 2003 S 677 684 doi 10 1023 A 1024764205281 P H List L Horhammer Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 7 Band Arzneiformen und Hilfsstoffe Teil B 4 Auflage Springer 1977 ISBN 3 642 65823 7 S 37 Y Shen B Hu X Chen Q Miao C Wang Z Zhu C Han Determination of four flavorings in infant formula by solid phase extraction and gas chromatography tandem mass spectrometry In J Agric Food Chem 62 45 2014 S 10881 10888 PMID 25338226 J Gerloff I K Sundar R Freter E R Sekera A E Friedman R Robinson T Pagano I Rahman Inflammatory Response and Barrier Dysfunction by Different e Cigarette Flavoring Chemicals Identified by Gas Chromatography Mass Spectrometry in e Liquids and e Vapors on Human Lung Epithelial Cells and Fibroblasts In Appl In Vitro Toxicol 3 1 2017 S 28 40 PMID 28337465 L Franitza M Granvogl P Schieberle Influence of the Production Process on the Key Aroma Compounds of Rum From Molasses to the Spirit In J Agric Food Chem 64 47 2016 S 9041 9053 PMID 27788585 D Q Li Z Q Zhang X L Yang C H Zhou J L Qi Online restricted access material combined with high performance liquid chromatography and tandem mass spectrometry for the simultaneous determination of vanillin and its vanillic acid metabolite in human plasma In J Sep Sci 39 17 2016 S 3318 3326 PMID 27384745 M Bononi G Quaglia F Tateo Easy Extraction Method To Evaluate d13C Vanillin by Liquid Chromatography Isotopic Ratio Mass Spectrometry in Chocolate Bars and Chocolate Snack Foods In J Agric Food Chem 63 19 2015 S 4777 4781 PMID 25965784 N P Kalogiouri N A Alygizakis R Aalizadeh N S Thomaidis Olive oil authenticity studies by target and nontarget LC QTOF MS combined with advanced chemometric techniques In Anal Bioanal Chem 408 28 2016 S 7955 7970 PMID 27585916 Richtlinien fur Vanille Zucker und Vanillin Zucker veroffentlicht vom Bund fur Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e V 1962 in denen die Verkehrsauffassung der Lebensmittelwirtschaft niedergelegt ist Neuauflage 2007 nbsp Dieser Artikel wurde am 13 November 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4572822 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vanillin amp oldid 237842224