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Swarmandal Hindi स वरमण डल auch surmandal sur mandal svarmandal von Sanskrit svaramandala Ton Kreis ist eine gezupfte Kastenzither in Nordindien und Pakistan die hauptsachlich Sanger der nordindischen Musik in den leichten klassischen Gesangsstilen Khyal und Thumri nebenbei und kaum horbar spielen Der Name swarmandal wurde vermutlich auf die orientalische Kastenzither qanun ubertragen die mit muslimischen Eroberern eingefuhrt wurde und in den Herrscherchroniken ab dem Sultanat von Delhi im 13 Jahrhundert erwahnt wird In der Mogulzeit 1526 bis 1858 bezeichneten qanun und swarmandal entweder dasselbe oder ein ahnliches Instrument das anders als heute zur Melodiebildung in der klassischen Musik eingesetzt wurde Der Ruckbezug der swarmandal auf den altindischen Namen mattakokila fur einen vina Typ erscheint dagegen wenig wahrscheinlich Swarmandal im ethnographischen Museum in Pieniezno PolenPandit Jasrai 1930 2020 ein Khyal und Thumri Sanger der Mewati Gharana begleitet seinen Gesang mit einer swarmandal Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform und Spielweise 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSaiteninstrumente waren offenbar in altindischer Zeit sehr beliebt Dies legt der Sammelbegriff vina nahe mit dem sie bezeichnet wurden und der bereits in der ersten Halfte des 1 Jahrtausends haufig in den Sanskritquellen vorkommt Die alteste Form der vina war die Bogenharfe die schon vor dem 6 Jahrhundert v Chr in Textabbildungen erkennbar ist Ab den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurde auf buddhistischen Reliefs eine Langhalslaute mit schlankem Korpus abgebildet und ab dem 8 Jahrhundert als die Bogenharfen praktisch verschwunden waren traten die ersten Stabzithern auf die in zahlreichen Variationen die fur die indische Musik typischsten Saiteninstrumente sind 1 Einen anderen Zithertyp der in Sudostasien beheimatet ist bilden die Bambusrohrenzithern bei denen wie bei der guntang auf der indonesischen Insel Bali eine oder mehrere Saiten aus der ausseren Schicht eines Bambusabschnitts herausgetrennt sind Die westliche Verbreitungsgrenze der Bambusrohrenzithern stellen Assam und die anderen nordostlichen Bundesstaaten Indiens dar wo unter anderem gintang und chigring vorkommen Mehrere parallel verbundene Bambusrohren ergeben Flosszithern wie die dendung in Assam die in Indien ebenfalls nicht weiter westwarts vorgedrungen sind Das surmungla ist oder war ein seltenes Idiophon in den nordostindischen Berggebieten das aus mehreren parallel verbundenen Bambusrohren besteht die der Musiker mit dem Finger quer uberstreicht um einen warmen und angenehmen Klang zu erzeugen 2 Der Name surmungla mit derselben Silbe sur die mit svara austauschbar ist taucht in der Unterschrift zu einem Bild des flamischen Malers Francois Balthazar Solvyns auf der sich von 1791 bis 1803 in Kalkutta aufhielt 3 Brettzithern deren Saiten auf einem langrechteckigen Brett montiert sind und die am variantenreichsten in Gestalt der ostasiatischen Wolbbrettzithern guzheng in China ajaeng in Korea vertreten sind erscheinen Alastair Dick 2014 zufolge offenbar nicht auf altindischen Abbildungen Dessen ungeachtet verweist Karaikudi S Subramanian 1985 auf ein Relief vom Stupa von Sanchi aus dem 1 Jahrhundert v Chr das sich im dortigen archaologischen Museum befindet Die nach dem Relief gezeichnete Skizze zeigt einen Musiker der eine lange schlanke an den Enden gerundete Brettzither quer vor dem Korper halt und die Saiten mit beiden Handen zupft Subramanian halt das abgebildete Instrument fur einen Vorlaufer der spateren mattakokila oder der mittelalterlichen swaramandala 4 Auf mittelalterlichen Reliefs sind keine Brett oder Kastenzithern abgebildet und heute kommen sie allenfalls selten vor Aus dem Westen stammende Kastenzithern werden in Indien ab dem 13 Jahrhundert erwahnt ob es unabhangig davon ein altindisches Vorbild gibt ist spekulativ Die Frage hangt mit dem Sanskritwort mattakokila toller Kuckuck zusammen das in dem von Bharata Muni um die Zeitenwende verfassten Natyashastra fur ein Saiteninstrument des Theaterorchesters genannt wird Das Natyashastra ist die fruheste indische Quelle die sich speziell der Musik widmet Darin wird die Anordnung der Sanger und Sangerinnen der drei Bogenharfenspieler und der beiden Flotenspieler im Ritualtheater begleitenden Orchester beschrieben Die Harfenspieler verwenden drei unterschiedliche Instrumente die mattakokila als die bedeutendste vina mukha vina die Haupt vina des altindischen Theaters mit 21 Saiten die neunsaitige vipanchi vina und die siebensaitige citra vina chitravina heute ein anderer Name der sudindischen gottuvadyam Ein nach diesen Vorgaben angeordnetes Ensemble ist nach der Interpretation von Walter Kaufmann 1981 auf einem buddhistischen Relief aus dem 2 Jahrhundert n Chr dargestellt das sich am Stupa von Amaravati befand 5 Obwohl im Natyashastra die Bedeutung der mattakokila hervorgehoben wird sind keine brauchbaren Abbildungen aus altindischer Zeit uberliefert John Napier 2005 schliesst daraus ein Instruments mit 21 Saiten das drei sthana Register hat habe eher als ein theoretisches Konstrukt gedient um das Tonsystem zu demonstrieren und sei weniger in der Praxis gespielt worden 6 Im musiktheoretischen Werk Sangitaratnakara des Sarngadeva aus dem 13 Jahrhundert findet sich eine entsprechende Beschreibung wobei weiterhin unklar bleibt welche Form das mattakokila genannte Instrument hatte ob der Schreiber es selbst sah oder ob er sich auf einen alteren Text bezieht Es konnte sich um eine kurzzeitig wiedereingefuhrte alte Bogenharfe handeln von der ansonsten nichts bekannt ist 7 Das Sangitaratnakara listet mit der mattakokila zehn namentlich unterschiedene vina Typen die zumindest zwischen dem 11 und 13 Jahrhundert in Gebrauch waren Das von Ahobala Pandit im 17 Jahrhundert verfasste Sangita Parijata erwahnt acht vollig andere Namen von vina Typen es fehlt damit auch mattakokila dafur ist der Name swaramandala darunter 8 Kallinatha der im 15 Jahrhundert mit seinem Werk Kalanidhi einen Kommentar zum Sangitarathakara verfasste bemerkt swarmandal sei der gangige Name der mattakokila Welcher Instrumententyp gemeint ist geht aus dem Text nicht hervor 9 Es ist moglich dass sich der Name swarmandal schon fruh auf die arabisch persische Trapezzither qanun bezog die von den Mamluken eingefuhrt wurde als diese im 13 Jahrhundert das Sultanat von Delhi grundeten Seit jener Zeit wird die qanun in den muslimisch indischen Herrscherchroniken erwahnt nbsp Zeichnung eines arabischen qanun Spielers in Palastina 1859Abbildungen von Saiteninstrumenten in mittelalterlichen islamischen Quellen lassen mehr oder weniger zuverlassig auf deren Aussehen schliessen Im Kitab al ʿadwar Buch der Modi des arabischsprachigen Musiktheoretikers Safi ad Din al Urmawi 1216 1294 ist eine grosse rechteckige Kastenzither nuzha mit 32 Saiten abgebildet die von al Urmawi erfunden worden sein soll Die Erfindung der halb so grossen trapezformigen qanun wird al Farabi um 872 950 zugeschrieben in dessen Kitab al Musiqa al kabir Das grosse Buch der Musik ferner eine schwer identifizierbare Zeichnung eines schahrud genannten Instruments mit 40 und in einer anderen Handschrift mit 48 parallelen Saiten in zwei Saitenebenen enthalten ist Eine weitere Zeichnung bei al Urmawi stellt die Winkelharfe tschang mit 34 Saiten dar Die Handschrift Kaschf al humum eines im 14 Jahrhundert in Agypten lebenden anonymen Autors beinhaltet die Miniatur eines sitzenden Musikers der eine Trapezzither in senkrechter Position vor seinem Oberkorper spielt Mit der linken Hand halt er die Oberkante des Instruments mit der rechten Hand zupft er die Saiten Entgegen der gezeigten auch fur die swarmandal heute typischen Spielposition heisst es im Text das in Syrien qanun und in Agypten santir genannte Instrument werde flach liegend gespielt 10 Flach liegend ist jedenfalls die Spielposition der heutigen arabischen qanun die typischerweise mit 78 Saiten fur 26 dreisaitige Chore bespannt ist Im 1526 von Babur gegrundeten Mogulreich verbanden sich persische arabische und turkisch zentralasiatische Einflusse mit der indischen Kultur wie aus dem Baburnama der Autobiographie Baburs hervorgeht Zu den eingefuhrten und im Palast gespielten Musikinstrumenten gehorten neben der qanun die arabisch persische Kurzhalslaute ʿud die arabisch persische Langsflote nay und das zentralasiatische Streichinstrument ghichak Im Freien vor dem Palast wurde unter Akbar I reg 1556 1605 taglich zu den Gebetszeiten das grosse Orchester naqqara khana mit Instrumenten aus Westasien gespielt darunter dem Kesseltrommelpaar naqqara und Trompeten qarna und nafir 11 Im Ende des 16 Jahrhunderts von Abu l Fazl verfassten Aʾin i Akbari dem dritten Teil der offiziellen Geschichtschronik der Mogulherrscher Akbar nama in dem es hauptsachlich um die Verwaltungsangelegenheiten Akbars geht wird die surmandal als der qanun ahnliche 21 saitige Zither mit Stahl Messing und Darmsaiten beschrieben 12 Der Musiker und Musiktheoretiker Faqirullah eigentlich Nawab Saif Khan fertigte zwischen 1663 und 1666 eine persische Ubersetzung des Anfang des 16 Jahrhunderts verfassten Musiktraktats Man Kutuhal an Darin wird ein fur die indische Musiktheorie zentrales System von Raga Familien aufgestellt Faqirullahs Ubersetzung und starke Bearbeitung des Textes ist als Ragadarpana bekannt Anders als Abu l Fazl unterscheidet Faqirullah die beiden Instrumentenbezeichnungen Die swarmandal hatte demnach 25 Saiten einige aus Kupfer und die ubrigen aus Stahl Die qanun besass 40 Saiten davon drei an einer Seite vier an der anderen und die ubrigen paarweise gestimmt 13 Das Instrument scheint eine gewisse Bedeutung in der hofischen Musik der Mogulherrscher gehabt zu haben Miniaturmalereien aus dem 16 Jahrhundert zufolge war die swarmandal qanun eine Kastenzither deren Saiten mit Plektren oder mit Metallklammern an den Fingerspitzen angerissen wurden Uber die Namensgebung der Kastenzither sagen die Abbildungen nichts aus aber sie teilen etwas uber ihre Form und Verwendung im Ensemble mit Zur Zeit Akbars kamen demnach drei Grundformen von Kastenzithern vor mit winkelformigen Korpus und geschwungenen Innenkanten einseitig trapezformig zwei parallele Seiten sowie psalterformig mit zwei schragen Kanten keine Seite parallel Entweder war der importierte Zithertyp schlicht nicht standardisiert oder es waren zu unterschiedlichen Zeiten andere Zithertypen aus dem Mittleren Osten nach Mogulindien gelangt Die Zithern wurden von Mannern und Frauen gespielt Die Abbildungen zeigen ausserdem zwei Spielweisen Das Instrument liegt flach auf den Knien und wird mit beiden Handen gezupft oder es wird senkrecht vor dem Oberkorper gehalten und mit der rechten Hand gespielt 14 Zwischen der Regierungszeit Akbars und dem Ende des 19 Jahrhunderts sind die Quellen zur swarmandal sparlich Vermutlich verschwand im Verlauf der Mogulzeit die swarmandal als Melodieinstrument der klassischen Musik um Ende des 19 Jahrhunderts mit einer anderen Spielweise zur Gesangsbegleitung zuruckzukehren 15 Dem britischen Infanteristen Charles Russel Day 1860 1900 zufolge der 1891 ein Werk uber indische Musikinstrumente veroffentlichte war die swarmandal zu seiner Zeit selten und wurde uberwiegend von Musikern im Punjab gespielt Er bezeichnet mit qanun und swarmandal gleichermassen eine einseitig trapezformige Kastenzither mit 21 Saiten die teilweise aus Stahl und Messing seltener noch Darm oder Seide bestehen und die mit Metallklammern an den Fingerspitzen angerissen werden was einen weichen warmen Ton ergibt Hiervon unterscheidet Day die santir gemeint santur als ein seltenes persisches Instrument mit wesentlich mehr Saiten die mit Holzkloppeln geschlagen werden Nach hinduistischer Legende erfand ein Rishi ein mythischer Weiser namens Katyayana das erste der swarmandal ahnliche Musikinstrument weshalb man es Katyayana vina genannt habe Den in vedischen Texten aus der ersten Halfte des 1 Jahrtausends v Chr genannten Name shatatantri vina hundertsaitige vina verbindet Day ebenfalls mit der swarmandal 16 A M Meerwarth 1917 17 gibt an shatatantri sei ein anderer Name von Katyayana vina und ahnele in Spielweise und Klang stark der qanun Curt Sachs 1915 greift diese Uberlieferungen auf und gibt fur die indische Kastenzither die er als ruckgebildete Form der grosseren arabischen qanun beschreibt mehrere gleichbedeutende und nur nach ihrer Herkunft zu unterscheidende Namen an katyayana vina shatatantri vina svaramandala surmandal ausserdem Marathi sarmandal und Tamil curamantalam 18 Den Sanskrittexten zufolge durfte jedoch die shatatantri vina die wohl eine Signalfunktion bei vedischen Ritualgesangen besass mit zwei Schlageln gespielt worden sein und eine andere Form gehabt haben 19 Die einzige andere Kastenzither die in Indien heute verwendet wird ist die santur ein trapezformiger Hackbretttyp der von Sudosteuropa uber den Nahen und Mittleren Osten bis nach China vorkommt Von Iran ausgehend gelangte die santur in die regionale Musik Kaschmirs und von dort im 20 Jahrhundert in die nordindische Kunstmusik Im Nordwesten Indiens und im Suden von Pakistan kommt daruber hinaus der in den 1920er Jahren aus Japan eingefuhrten langrechteckigen Brettzither mit Tastatur bulbultarang eine gewisse Bedeutung in der popularen Unterhaltungsmusik und devotionalen Musik zu Bauform und Spielweise Bearbeiten nbsp Kishori Amonkar singt Raga Lalit ein devotionaler in der Morgendammerung aufzufuhrender Raga nbsp Rashid Khan von Harmonium und sarangi begleitet 2017Die swarmandal ist eine der arabischen qanun ahnliche jedoch kleinere Kastenzither ohne Griffbrett mit einem einseitig trapezoiden oder halbtrapezoiden Korpus Sie ist etwa 50 Zentimeter lang 30 Zentimeter breit und mit 25 20 oder ungefahr 40 Metallsaiten bespannt In der Mitte der Decke befindet sich ein grosses rundes Schallloch Die Saiten verlaufen von Befestigungsschrauben uber einen durchgehenden Steg auf der rechten Seite zu senkrecht stehenden Metallstimmschrauben am linken Rand Einfachere Konstruktionen besitzen Holzwirbel an der Seitenwand des Korpus Die Saiten werden auf die Tone des zu spielenden Ragas gestimmt Eine Alternative zur surmandal ist die Ende des 19 Jahrhunderts in Deutschland entwickelte und in den Vereinigten Staaten am Markt eingefuhrte Autoharp deren Tastenmechanik entfernt wird Anders als die bis zur Mogulzeit als Melodieinstrument der klassischen Musik gespielte qanun wird die swarmandal heute nicht von einem Instrumentalisten sondern ausschliesslich vom Sanger zur Begleitung seines Gesangs verwendet Das Instrument wird auch nicht in waagrechter Position gespielt sondern senkrecht vor der Brust gehalten Der Khyal Thumri oder Ghasel Sanger zupft hin und wieder zwei oder drei Saiten oder gleitet mit dem Finger uber alle oder einen grossen Teil der Saiten hinweg bei der Gitarre englisch strumming genannt und produziert in zeitlichen Abstanden Arpeggios Die swarmandal hat nicht die Funktion der tanpura die ein Musikstuck mit dem konstanten gleichmassigen Klang von Borduntonen unterlegt Solange Sanger und Begleitmusiker in Aktion sind ist die swarmandal praktisch nicht zu horen und tragt hochstens zur Verstarkung des Gesamtklangs bei Nur zu Beginn oder am Ende eines Stucks treten die mit der Komposition unverbundenen Tone der swarmandal kurz hervor Diese Spielweise scheint sich erst im 20 Jahrhundert herausgebildet zu haben Sanger der Patiala Gharana der Musiktradition aus Patiala in der Provinz Punjab geben an die swarmandal als Gesangsbegleitung bekannt gemacht zu haben Das swarmandal Spiel ist ein charakteristisches Merkmal des pakistanischen Ghasel Sangers Ghulam Ali 1940 der Patiala Gharana 21 Sie wurde ausserdem neben vielen anderen vom pakistanischen Khyal Sanger Salamat Ali Khan 1934 2001 und der zur Jaipur Gharana gehorenden Sangerin Kishori Amongkar 1931 2017 verwendet Rashid Khan 1966 singt mit der swarmandal im Khyal Stil der Rampur Sahaswan Gharana Jenseits dieser gesangsunterstutzenden Funktion wird die swarmandal praktisch nicht verwendet 22 Sich selbst auf einem Instrument begleitende Sanger sind in der indischen Musik selten und auf den leichten klassischen Stil Thumri oder gelegentlich den Khyal beschrankt Zu den Ausnahmen gehoren ferner einige pakistanische Qawwali Sanger wie Fateh Ali Khan und Rustam Ali Khan die ein indisches Harmonium spielen 23 Haufig wird der Sanger rhythmisch von einer tabla und melodisch von einer zweiten Gesangsstimme oder einer Streichlaute sarangi regional auch von einer sarinda begleitet Im Verhaltnis zum ersten Sanger haben die Begleitsanger oder musiker die untergeordnete Aufgabe dessen musikalische Vorgaben zu wiederholen und auszuschmucken Manche Begleiter verstehen sich als Solisten in Wartestellung und verlassen zeitweilig die Begleitrolle fur eine solistische Einlage Der wahrenddessen schweigende Solosanger kann dennoch fortfahren seine swarmandal zu zupfen ohne auf das Spiel seines Begleiters zu achten 24 nbsp Shyam Sundar Goswami Khyal Sanger in Kalkutta der Kirana Gharana Ein ungewohnlich gross besetztes Volksmusikensemble der Manganiyar einer muslimischen Ethnie im westlichen Rajasthan besteht aus den Streichinstrumenten kamaica kamacha und sarangi swarmandal Harmonium surna i ein Doppelrohrblattinstrument das sich in Form und Spielweise von der shehnai unterscheidet murli Doppelklarinette morchang Maultrommel kartal Holzklapper dhol grosse zweifellige Fasstrommel dholak kleinere Fasstrommel und ein gharra Tontopf wie der sudindische ghatam Dies zeigt die musikalische Vielseitigkeit der Manganiyar deren Hauptaufgabe als Musikerkaste ist fur ihre Auftraggeber bei zeremoniellen Anlassen und sonstigen Familienfeiern aufzutreten 25 Zusammen mit der Anverwandlung indischer Musikinstrumente als exotische Erganzung fur westliche Musikstile wird gelegentlich auch die swarmandal verwendet Beim Beatles Titel Within You Without You von 1967 werden dilruba sitar tabla tanpura und swarmandal zusammen mit acht Violinen und drei Celli eingesetzt Der mixolydische Modus des Stucks steht mit der indischen Raga Tonalitat in Verbindung und die Rhythmik basiert auf den Zyklen tintal 16 Schlage und jhaptal 7 Schlage Zu Beginn des Stucks gibt die dilruba den Modus vor unmittelbar gefolgt von der dazu gehorenden pentatonischen Tonreihe der swarmandal Saiten die nacheinander gezupft werden Damit wird das typische Klangbild des sitar Spielers nachgeahmt der zu Beginn seines Vortrags die Resonanzsaiten seines Instruments leer anreisst 26 In einem weiteren Song der Beatles Strawberry Fields Forever von 1967 spielt die swarmandal eine absteigende Ragaskala 27 Literatur BearbeitenAlastair Dick Surmandal In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Bd 4 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 655f John Napier The Svarmaṇḍal and Its Ancestors From Organological to Aesthetic Continuity In The Galpin Society Journal Bd 58 Mai 2005 S 124 131 225Weblinks BearbeitenDavid Courtney Surmandal or Swarmandal chandrakantha com Ustad Slamat Ali Khan Sharafat Ali Khan Chod ke na ja Thumri avi Youtube Video Salamat Ali Khan Gesang und swarmandal begleitet von Sharafat Ali Khan Gesang und Harmonium ferner tabla und tanpura Thumri Stil Ustad Raza Ali Khan Raag Rageshree2 with Surokar s Swarmandal Youtube Video Swarup s Swarmandal in raag sudh sarang Youtube Video Klangprobe Miharwaan Sahib Miharwaan Sahib Meraa Miharwaan Youtube Video Swarmandal als Ersatz fur eine tanpura als Borduninstrument beim devotionalen Gesangsstil kirtan der Sikhs begleitet von tabla und Harmonium Chanan Khan Mangaiyar Youtube Video Der Manganiyar Musiker Chanan Khan mit einer ungewohnlichen Spielweise der swarmandal als Melodieinstrument Ab 6 40 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Kaufmann Altindien Musikgeschichte in Bildern Band II Musik des Altertums Lieferung 8 Hrsg Werner Bachmann VEB Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1981 S 35f Robert L Hardgrave Jr Stephen M Slawek Instruments and Music Culture in Eighteenth Century India The Solvyns Portraits In Asian Music Bd 20 Nr 1 Herbst 1988 Winter 1989 S 1 92 hier S 62 Robert L Hardgrave Francois Balthazar Solvyns A Flemish Artist in Bengal 1791 1803 In IIAS Newsletter Nr 28 2002 S 15 Karaikudi S Subramanian An Introduction to the Vina In Asian Music Bd 16 Nr 2 Fruhjahr Sommer 1985 S 7 82 hier S 10 Walter Kaufmann 1981 S 96 John Napier 2005 S 127 Alastair Dick 2014 S 655 Louise Wrazen The Early History of the Viṇa and Bin in South and Southeast Asia In Asian Music Bd 18 Nr 1 Herbst Winter 1986 S 35 55 hier S 36 Bigamudre Chaitanya Deva Musical Instruments of India Their History and Development Firma KLM Private Limited Kalkutta 1978 S 146 Henry George Farmer Islam Heinrich Besseler Max Schneider Hrsg Musikgeschichte in Bildern Band III Musik des Mittelalters und der Renaissance Lieferung 2 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1966 S 96 102 Emmie te Nijenhuis Indien III Nordindische Hindustani Musik 1 1200 bis 1700 In MGG Online November 2016 Musik in Geschichte und Gegenwart 1996 Bigamudre Chaitanya Deva Musical Instruments National Book Trust India Neu Delhi 1977 S 86 John Napier 2005 S 125 Bonnie C Wade The Meeting of Musical Cultures in the 16th century Court of the Mughal Akbar In The World of Music Bd 32 Nr 2 India 1990 S 3 26 hier S 19 21 John Napier 2005 S 125 Christian Poche Qanun In Grove Music Online 2001 vermerkt in einem knappen Satz die qanun sei im 19 Jahrhundert auch in Indien verwendet worden ohne auf die Geschichte des Instruments einzugehen Charles Russel Day The music and musical instruments of southern India and the Deccan Novello Ewer amp Co London New York 1891 S 133f A M Meerwarth A Guide to the Collection of Musical Instruments Exhibited in the Ethnographical Gallery of the Indian Museum Calcutta 1917 Curt Sachs Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens Zugleich eine Einfuhrung in die Instrumentenkunde 2 Auflage 1923 Georg Olms Hildesheim 1983 S 104 John Napier 2005 S 126 Gallery of Musical Instruments Museum of Performing Arts Sangeet Natak Akademi Neu Delhi S 39 Bonnie C Wade Khayal Creativity within North India s Classical Music Tradition Cambridge Studies in Ethnomusicology Cambridge University Press Cambridge 1985 S 234 John Napier 2005 S 124 Ustad Fateh Ali Khan amp Rustam Ali Khan performing raga Aiman Youtube Video John Napier The Distribution of Authority in the Performance of North Indian Vocal Music In Ethnomusicology Forum Bd 16 Nr 2 November 2007 S 271 301 hier S 295 Nazir A Jairazbhoy Music in Western Rajasthan Stability and Change In Yearbook of the International Folk Music Council Bd 9 1977 S 50 66 hier S 55 Gerry Farrell Reflecting Surfaces The Use of Elements from Indian Music in Popular Music and Jazz In Popular Music Bd 7 Nr 2 The South Asia West Crossover Mai 1988 S 189 205 hier S 196 Pedro van der Lee Sitars and Bossas World Music Influences In Popular Music Bd 17 Nr 1 Januar 1998 S 45 70 hier S 56 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Swarmandal amp oldid 231127854