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Sarangi von persisch سارنگى DMG Sarangi auch سارنجى DMG Saranǧi wie ein kleiner schwarzer Vogel 2 ist das am weitesten verbreitete Streichinstrument in Nordindien und Pakistan Zur Gruppe der sarangis gehoren Varianten die in der Volksmusik und in der klassischen indischen Musik gespielt werden Kolorierte Zeichnung eines bengalischen Sarangi Spielers von Francois Balthazar Solvyns Erstmals veroffentlicht 1796 1 Inhaltsverzeichnis 1 Bauform und Spielweise 1 1 Klassische Sarangi 1 2 Regionale Sarangi Varianten 2 Herkunft 2 1 Sarangi Gharanas 2 2 Sarangi Meister im 20 Jahrhundert 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBauform und Spielweise BearbeitenAllgemeine Kennzeichen der Instrumentengruppe sarangi sind Sie werden aus einem Holzblock geschnitten der einteilige Resonanzkorper ist mit einer Tierhaut uberzogen auf der sich der Steg befindet der Hals hat keine Bunde das Instrument wird in senkrechter Position gespielt Klassische Sarangi Bearbeiten nbsp Anant Kunte 1930 begleitet die Sangerin Shruti Sadolikar bei einem Konzert an der Universitat Washington Seattle Juli 2007 nbsp Griffbrett einer klassischen Sarangi Fingernagelkontakt mit den Saiten Sarangi Spieler Surjeet Singh 1961 in Delhi 3 Die sarangi hat die Form eines Kastens mit etwa 62 bis 68 Zentimetern Lange 15 Zentimetern Breite und einer Hohe von 11 Zentimetern Bevorzugt wird indisches Mahagony Toona ciliata syn Cedrela toona in Indien Tun 4 oder Teakholz Der von der Deckseite ausgehohlte Resonanzkorper pet ist in der Mitte leicht und etwas asymmetrisch tailliert mit Pergament aus Ziegenhaut bespannt und kaum breiter als das bundlose Griffbrett pathari Der breite Hals chati oder sina ist einschliesslich des Wirbelkastens von der Ruckseite ausgehohlt Quer um den Korpus ist im unteren Bereich ein Lederstreifen tasma gelegt auf dem der Steg ghurach ghoraj aufgestellt ist Der Steg ist aus Elfenbein bei billigen Instrumenten aus Kunststoff und hat die Form eines Elefanten Die sarangi hat drei dicke Melodiesaiten aus Darm gelegentlich noch eine Bordunsaite aus Stahl und 30 bis 40 meist 35 Resonanzsaiten tarab aus Metall Stahl Kupfer oder Messing die uber ein Stuck Leder an der Unterkante entlang der gesamten Breite des Griffbretts nach oben zu seitlichen Stellschrauben gelenkt werden Die erste dickste Melodiesaite auf der rechten Seite heisst sur oder tip die mittlere pancham oder dor und die dritte Saite kharaj Die drei Melodiesaiten werden meist auf c G C gestimmt also Grundton Quinte Oktave Eine andere Moglichkeit ist Grundton Quarte Oktave Die Melodiesaiten laufen uber den Steg die Resonanzsaiten durch ein fur jede Saite gebohrtes Loch im Steg 11 dieser Saiten werden in zwei Gruppen bis uber den Hauptwirbelkasten hinaus zu Stimmschrauben am oberen Ende gefuhrt Dies sind die wichtigsten Resonanzsaiten sie werden auf die Haupttone swaras des zu spielenden Ragas gestimmt Die anderen Resonanzsaiten sind ebenfalls in zwei Gruppen geteilt 15 werden chromatisch gestimmt die ubrigen 9 wiederum auf die Tone des Ragas Beide Gruppen haben einen Tonumfang von etwas uber einer Oktave Der Musiker sitzt beim Spiel im Schneidersitz auf dem Boden und halt die sarangi senkrecht vor sich an die linke Schulter gelehnt Das Instrument wird auf dem Boden oder im Schoss aufgestutzt Der etwa 70 Zentimeter lange Bogen gaj gaz oder kamani aus indischem Palisanderholz Dalbergia in Indien shesham ist leicht gekrummt mit einem dicken Bundel Pferdehaar bespannt und wird mit der rechten Hand gegriffen Er muss nicht nachgespannt werden Die Handflache zeigt nach oben Mittelfinger und Ringfinger werden zwischen Holzstab und Spannhaare gelegt Derselbe Bogen wird auch fur die drei anderen nordindischen Streichinstrumente mayuri vina dilruba und esraj verwendet Die Saiten werden nicht niedergedruckt sondern von drei Fingern der linken Hand mit der Nageloberseite an der Hautkante seitlich beruhrt Dazu mussen die Finger mit Talkum eingerieben werden Diese Methode erlaubt es Glissando meend 5 zu spielen wie es im klassischen Dhrupad Stil ublich ist und ein starkes Vibrato um eine Note gamak 6 zu erzeugen was ein Merkmal des im 17 Jahrhundert entstandenen Khyal Stils ist Der Daumen greift nicht in die Saiten Je nach Lehrmeinung soll er beim Spiel am Hals festgedruckt werden oder zwecks besserer Beweglichkeit an diesem entlang gleiten Die sarangi bietet gerade mit der Moglichkeit ein intensives gamak zu produzieren enorme klangliche Variationsmoglichkeiten ist aber schwierig zu spielen und verlangt eine hohe Konzentration beim Stimmen Von allen Instrumenten soll der Klang der sarangi der menschlichen Stimme am nachsten kommen 7 das Ideal fur samtliche klassische indische Musik Die sarangi hat einen weichen aber dennoch scharfen und leicht naselnden Ton Der Name setzt sich aus sau hundert und rang Farbe zusammen Ihr werden hundert Klangfarben zugesprochen Regionale Sarangi Varianten Bearbeiten nbsp Die nepalesische sarangi mit offenem Resonanzkorper entspricht einer sarinda In Nepal ist das am weitesten verbreitete traditionelle Streichinstrument eine sarangi Damit wird jedoch ein dreisaitiges der sarinda ahnliches Instrument bezeichnet mit dem in der Volksmusik Geschichten erzahlt werden Die Gaine eine Kaste von Bettelmusikern begleiten mit der sarangi ihren Gesang Grundsatzlich werden sarangi und sarinda als zwei unterschiedliche Instrumentengruppen betrachtet Wahrend der Korpus der sarangi einteilig und geschlossen ist besitzen die sarinda einen allen Formvarianten gemeinsamen oberen zu den Saiten hin offenen Teil des Resonanzkorpers Etwas kleiner als die nepalesische sarangi aber von derselben Bauform ist die chikara Ihre drei Saiten werden auf den Grundton die Quarte und Quinte gestimmt Hinzu kommen ublicherweise funf Resonanzsaiten die auf Quinte Sexte Septime Grundton und den zweiten Ton der hoheren Oktave gestimmt werden Dergleichen Streichlauten spielen im Kathmandutal Wandersanger und Bettler die in der Newar Kastengesellschaft zu den Unreinen gehoren Einige halbprofessionelle Musiker arbeiten zugleich als Metzger und Gerber und siedeln am Dorfrand 8 In Kaschmir gibt es eine kleine saran oder sarang mit einem rechteckigen eng taillierten Korpus zwei Stahl zwei Darm und acht zehn oder 19 Resonanzsaiten 9 Sie ahnelt der kaschmirischen gezupften Laute rabab Beide sind Teil eines Chakari Chakkari genannten Ensembles Die saran ist mit 54 Zentimetern Lange kleiner als die modernen indischen sarangis 10 Dhadd sarangi heisst die Streichlaute im Panjab nach dem aus drei Musikern und Sangern bestehenden Dhadi Ensemble das zur Begleitung von sarangi und der kleinen Sanduhrtrommel dhadd epische Volkslieder vortragt In der religiosen Musik der Sikhs wird die Gruppe um einen Erzahler erganzt der von den Taten der als Martyrer umgekommenen Helden berichtet nbsp Langa Musiker mit einer kleinen Sindhi sarangi und einer Streichlaute kamaica spielen Volksmusik von Rajasthan In Gujarat war im 19 Jahrhundert eine altertumliche viersaitige sarangi in Gebrauch die keine Resonanzsaiten hatte 11 Die in derselben Region und in Rajasthan im 19 Jahrhundert gespielte Sindhi Sarangi besass rund ein Dutzend Resonanzsaiten 12 Diese Sindhi sarangi ist heute ein etwas einfacheres Instrument und klingt blecherner ahnelt aber der ublichen Konzert Sarangi und wird in der Volksmusik Rajasthans von der Doppelfell Fasstrommel dholak begleitet Die Sindhi sarangi mit bis zu 25 Resonanzsaiten wird uberwiegend von der Musikerkaste der Langas zusammen mit der dholak eingesetzt Sie spielen auf Bestellung ihrer Gonner zu deren Familienfeiern und zu Dorffesten Eine andere Musikerkaste die teilweise uber der Grenze in der pakistanischen Provinz Sindh lebt sind die Manganiyars Beide Gruppen sind Muslime Musikalisch unterscheiden sie sich da die Manganiyars anstelle der sarangi das Streichinstrument kamaica kamaicha mit einem kreisformigen breiten Korpus verwenden der an der Oberseite vollstandig mit Pergament uberzogen und mit der kamantsche sprachverwandt ist 13 14 In Adivasi Regionen von Rajasthan und Madhya Pradesh gibt es verschiedene zu den sarangis zahlende Streichinstrumente die wie im Nepal chikara genannt werden Eine chikara hat zwei Melodiesaiten aus Bronze und Stahl und sieben Resonanzsaiten Der Korpus sieht aus wie eine umgedrehte sarinda Hoher entwickelte chikaras die einer modernen sarangi ahnlicher sehen heissen wie in Uttar Pradesh zuweilen kingra Umherziehende Yogis Kingiriyas begleiten damit ihre religiosen Lieder 15 Eine einfachere nicht zu den sarangis zahlende jedoch weit verbreitete Gruppe von Streichinstrumenten bilden die ein bis dreisaitigen Spiesslauten deren Korpus meist aus einer Kokosnusshalbschale besteht Hierzu gehoren die zweisaitige ravanahattha in Gujarat und Rajasthan mit einem Dutzend Resonanzsaiten die dreisaitige Schalenspiesslaute bana in Madhya Pradesh die als kingri in Andhra Pradesh bekannt ist die einsaitige banam in Zentralindien und die einsaitige pena im nordostindischen Bundesstaat Manipur Es gibt regional weitere Instrumentenarten der sarangi in der Volksmusik auch die klassische sarangi ist nicht standardisiert Qualitativ hochwertige Instrumente lassen fur Kenner die Meisterwerkstatt erkennen Als Zentrum der Sarangi Herstellung gilt Meerut in Uttar Pradesh Die von heutigen Musikern am meisten geschatzten Instrumente wurden in der Werkstatt von Abdul Aziz Behra um 1945 gebaut 16 Herkunft BearbeitenNeben einer mythologischen Herleitung der sarangi und einem vermuteten Ursprung bei der altgriechischen Leier wurde auch eine Entstehung in jungerer Zeit vorgeschlagen Demnach kame Miyan Sarang Niamat Khan ein Hofmusiker des Mogulkaisers Muhammed Shah Rangila 1702 1748 als Erfinder des Instruments in Frage Niamat Khan Niamat bedeutet Himmel war ein verehrter Sanger des Dhrupad Khyal und Tarana Gesangsstils Der Begriff sarang wird in Afghanistan sowohl fur die sarangi als auch fur die in der Volksmusik gespielte Streichlaute sarinda aus dem persisch zentralasiatischen Raum verwendet 17 Vorlaufer der sarangi durften in dieser Region entstanden sein Die Entwicklung zum heute gebrauchlichen Instrument geschah in Indien Eine Herleitung des Namens von der saranga vina die in alten Sanskrit Texten zur indischen Musik wie Narada Sangita Makaranda 11 Jahrhundert erwahnt wird gilt als wahrscheinlich 18 Seit dem 11 Jahrhundert werden vermutlich Streichinstrumente in religiosen Texten erwahnt Der Jaina Autor Jineshvarasuri erwahnte im Kathakoshaprakarana 1052 erstmals einen Vorlaufer der sarangi als Begleitinstrument fur den Gesang ebenso ein anderer Jain im Jahr 1145 Anscheinend dienten sie in deren religiosen Liedern vom 10 bis zum 12 Jahrhundert und in Volksliedern als Begleitung Unklar bleibt ob dies Vorfahren des heutigen Instruments waren Ein sarangi genanntes und definitiv mit dem Bogen gestrichenes Instrument wurde erstmals zur Zeit Akbars um 1588 beschrieben Abu l Fazl erklarte in seinem Werk A in i Akbari die sarangi sei kleiner als die rabab und wurde wie die ghichak gespielt 19 Es konnte sich um eine Spiessgeige gehandelt haben Ein solches Instrument ohne Resonanzsaiten das wie ein Vorlaufer der heutigen sarangi aussieht taucht in der Malerei erstmals Anfang des 17 Jahrhunderts auf Die Abbildung zeigt einen linkshandigen Sarangi spielenden Hindu Asketen der von der Trommel dhol begleitet wird Auch bei anderen Miniaturen aus der Mogulzeit wird der sarangi Spieler im Umkreis heiliger Manner dargestellt Resonanzsaiten durften bereits vor dieser Zeit auf indischem Boden erfunden worden sein 20 Umherziehende Musikanten begannen ab dem 16 Jahrhundert ihre religiosen Lieder auf einer einfachen sarangi zu begleiten Sie wurden nicht geachtet sondern bestenfalls toleriert In den Stadten konnten sie als Begleiter von Sangern Geld verdienen Ihr sozialer Rang war deutlich unter den klassisch ausgebildeten Musikern Binakaras die Dhrupad auf der rudra vina auch bin spielten oder den von Afghanistan eingewanderten rubab Spielern den Rababiya von denen einige hochgeachtet waren da sie ihren Stammbaum auf den beruhmtesten indischen Musiker Tansen 1506 1589 zuruckfuhren konnten Sarangi Spieler stammten meist aus den niederen Kasten Europaische Reisende beschreiben persische und indische edle Tanzmadchen Kanchanis an den Mogulhofen die hohe Wertschatzung genossen Nur der eher asketische Aurangzeb versuchte vergeblich Tanz und Musikveranstaltungen zu verbannen 21 Vom 18 bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war die Blutezeit der sarangi Fur die popularen Madchentanze Nautch werden fur Sudindien als Begleitung zwei sarangis eine mridangam eine shrutibox und ein Paar Handzimbeln jalra beschrieben Die europaische Geige ersetzte zuerst in Sudindien das einheimische Streichinstrument Wahrend die gezupfte rubab in den 1860er Jahren als Soloinstrument der klassischen Musik zur sarod weiterentwickelt wurde geriet die sarangi in den Ruf ausschliesslich ein Musikinstrument fur Tanzauffuhrungen auf Unterhaltungsniveau Mehfil zu sein In den Palasten lokaler Herrscher Nawab und deren stadtischen Herrschaftshausern Haveli war die Musik sekundar die zur Begleitung von Tanzmadchen Tawaif gespielt wurde die zugleich Prostituierte waren Obwohl einige dieser Kurtisanen recht machtig waren genossen sie und damit auch ihre Begleiter auf der tabla und der sarangi keinen Respekt Gewohnlich waren die Musiklehrer der Kurtisanen sarangi Spieler Musiker die Kurtisanen unterrichteten hatten indirekten Einfluss auf ihre Gonner daher war es von Vorteil eine beliebte Kurtisane zu unterrichten Der soziale Abstand zwischen dieser Welt des Khyal Stils und den angesehenen Dhrupad Musikern verringerte sich als auch Dhrupad Sanger begannen um ihren Lebensunterhalt zu verbessern Kurtisanen zu unterrichten Gegen Ende des 19 Jahrhunderts genoss die gesamte indische Musik wenig Ansehen 22 In einer Periode zunehmender Dekadenz war es vermutlich dem Einfluss christlicher Kolonialherren oder puritanischer Hindureformer wie den Arya Samaj zu verdanken dass gegen Ende des 19 Jahrhunderts der Beruf der Kurtisanen verschwand und damit die Sarangi Spieler arbeitslos wurden Eine Fotografie der 1870er Jahre zeigt eine Gruppe Tanzmadchen zusammen mit vier sarangi und drei tabla Spielern Laut der Bildbeschreibung von Curt Sachs 1915 hatte eine der sarangis 39 Resonanzsaiten 23 Die heutige Form der sarangi stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts und wurde wahrscheinlich in Delhi entwickelt Zu dieser Zeit wurde in Indien das Harmonium eingefuhrt eine Erfindung des Franzosen Alexandre Francois Debain im Jahr 1840 das sich nach seiner Anpassung an die indischen Bedurfnisse um die Jahrhundertwende den ersten Rang als Begleitinstrument fur Sanger eroberte und die schwer spielbare Sarangi verdrangte Das Harmonium ist schnell verfugbar da es nicht gestimmt zu werden braucht Fur klassische indische Musiker uberwiegen die Nachteile gegenuber der sarangi Die unverzichtbaren Mikrotone shrutis und Glissandi meend sind nicht spielbar weshalb die Diskussion um den mit der Einfuhrung des Harmoniums einhergehenden Qualitatsverlust der Musik bis heute anhalt 24 In die klassische Musik besonders in Sudindien wurde ausserdem die europaische Violine ubernommen die spatestens um 1800 ins Land gekommen war In vielen Musikerfamilien wurde das sarangi Spiel nicht mehr weitervermittelt Nach 1950 horten die meisten sarangi Spieler auf ihre Sohne auf diesem Instrument zu unterrichten Musiker die Anfang des 20 Jahrhunderts als sarangi Spieler begonnen hatten setzten ihre Laufbahn als Sanger fort Dies wurde ihnen erleichtert da beim Erlernen jedes Melodieinstruments eine Gesangsausbildung am Anfang steht Einige der einflussreichsten Sanger waren diesen Weg der Modernisierung gegangen Sarangi Gharanas Bearbeiten Gharanas Gharana ist eine Meisterschule einer bestimmten musikalischen Tradition die fur die Tradition des Sarangi Spiels standen und bis heute damit in Verbindung gebracht werden sind die Kirana Gharana deren Ursprung beim Ort Kurukshetra in Haryana liegt und die besonders in Karnataka verbreitet ist die Patiala Gharana aus der gleichnamigen Stadt im Punjab die von dem Sanger Amir Khan 1912 1974 gegrundete Indore Gharana die bevorzugt den leichten Thumri Stil pflegt und die alte Gharana von Hofmusikern aus Delhi Unter den Vorfahren von Abdul Karim Khan 1872 1937 einem der am meisten verehrten indischen Musiker und von Abdul Wahid Khan 1871 1949 beide Sanger grundeten die Kirana Gharana gab es mehrere sarangi Spieler Obwohl die Kirana Gharana als sarangi Gharana angesehen wurde erklarten ihre Musiker im 19 Jahrhundert dennoch Dhrupad Sanger und vina Spieler Binakaras zu sein Andersherum hatte der Binakara Bande Ali Khan 1826 1890 der als grosster rudra vina Spieler des 19 Jahrhunderts gilt drei sarangi Spieler Haider Khan Murad Khan und Nanhe Khan als Sohne Sarangi Spieler fuhren ihre Abstammungskette zwecks sozialem Prestige auf ihn zuruck Allgemein ubte die sarangi einen grossen Einfluss auf den Gesangsstil und die Kombination bestimmter Tonfolgen tanas aus Auch Amir Khan 1912 1974 einer der einflussreichsten Sanger des 20 Jahrhunderts in der nordindischen Musik orientierte seinen Einsatz von tanas an der Sarangi Spielweise Er fuhrte einen extra langsamen Khyal Gesangsstil ati vilambit laya ein Die sarangi bleibt vor allem mit dem Thumri Stil verbunden 25 Ein weiterer Sanger und ehemaliger sarangi Spieler war Bade Ghulam Ali Khan 1901 1968 Sarangi Meister im 20 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend die sarinda ein Volksmusikinstrument geblieben ist konnte sich durch den Widerstand einiger Musiker gegen den Trend die Sarangi Anfang des 20 Jahrhunderts in bescheidenem Mass auch als Soloinstrument in der nordindischen Klassik etablieren Das Verschwinden der sarangi auf breiter Front wurde dadurch nicht verhindert In den 1970er Jahren gab es nur eine Handvoll Musiker die eine Karriere als Solo Musiker erstrebten 26 In der Kleinstadt Jhajjar bei Delhi hat sich in mehreren Musikerfamilien das sarangi Spiel erhalten Die bekanntesten sarangi Spieler dieser ungebrochenen Tradition waren Azim Bakhsh und Abdul Majid Khan 27 In Delhi waren Ashiq Hussain aus Panipat Bade Ghulam Sabir Khan 1962 aus Ambala und Shakur Khan 1905 1975 aus Kirana fuhrend Von dem sarangi Spieler Mamman Khan 1940 aus der Delhi Gharana ging die Familientradition auf seinen Neffen Bundu Khan 1880 1955 uber Dieser war Hofmusiker in Indore und musste nach der Teilung des Landes 1948 nach Pakistan emigrieren Er machte die sarangi zum klassischen Solo Instrument 28 Bundu Khan genoss als erster in ganz Nordindien bekannter sarangi Spieler grosses Ansehen Beide traten 1918 bei der prestigetrachtigen zweiten All India Music Conference in Delhi auf Alle vier Sohne von Mamman Khan wurden jedoch Sanger In der Benares Gharana wurde die Tradition von Gopal Mishra 1920 1977 weitergetragen Zu dieser Schule gehort auch sein alterer Bruder Hanuman Prasad Mishra 1913 1999 In Varanasi gab es einige bekannte Vertreter des Thumri Stils Als bedeutendster sarangi Meister des 20 Jahrhunderts gilt Ram Narayan 1927 aus Udaipur Es gelang ihm aus der Rolle eines Gesangsbegleiters bei All India Radio herauszutreten Mitte der 1950er Jahre begann er mit Solo Konzerten Ab den 1960er Jahren wurde er durch Tourneen in den Vereinigten Staaten und in Europa zum fuhrenden Sarangi Spieler Einer seiner Schuler der in seine Fussstapfen trat ist Sultan Khan Bis in die 1970er Jahre wurde die sarangi auch in der Khyal und Ghazal Musik Kabuls verwendet So spielte in der Band eines fuhrenden paschtunischen Sangers Amir Mohammad neben rubab dutar und tabla zur Anreicherung des indischen Klangs eine dilruba oder sarangi Literatur BearbeitenJoep Bor The Voice of the Sarangi An illustrated history of bowing in India National Centre for the Performing Arts Quarterly Journal Bd 15 amp 16 Nr 3 4 amp 1 September Dezember 1986 Marz 1987 Joep Bor Neil Sorrell Nicolas Magriel Mireille Helffer Sarangi In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Vol 4 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 383 387 Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Sachteil 8 1998 Sp 1003 1009 Regula Burckhart Qureshi The Indian Sarangi Sound of Affect Site of Contest In Yearbook for Traditional Music Vol 29 1997 S 1 38 Stanley Sadie Hrsg The New Grove Dictionary of Musical Instruments Macmillan Press London 1984 Bd 3 S 294 296Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sarangis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien David Courtney Sarangi chandrakantha com Murad Ali About Sarangi Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive Homepage des Sarangi Spielers Virtual Instrument Museum Sarangi Wesleyan Music The Sarangi chembur com allgemeine Beschreibung Fotos Unterseite und Herstellung der Darmsaiten Sarangi Memento vom 25 Dezember 2009 im Internet Archive India InstrumentsEinzelnachweise Bearbeiten Francois Balthazar Solvyns A Flemish Artist in Bengal 1791 1803 IIAS Newsletter Nr 28 2002 S 15 PDF 613 kB Vgl Junker Alavi Persisch deutsches Worterbuch Leipzig Teheran 1970 S 397 Ustad Surjeet Singh Memento vom 2 Juli 2010 im Internet Archive Homepage bei Internet Archive All famed sarangi players have instruments made by him ukpha org 5 Dezember 2007 Meend ITC Sangeet Research Academy Gamak ITC Sangeet Research Academy Next only to the human voice Indian Express 17 April 2000 Alain Danielou Sudasien Die indische Musik und ihre Traditionen Musikgeschichte in Bildern Band 1 Musikethnologie Lieferung 1 Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1978 S 82 Sunita Dhar Instruments Used with the Traditional Music of Kashmir The Traditional Music of Kashmir Alastair Dick Saran In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Vol 4 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 383 Sarangi 19th century The Metropolitan Museum of Art Sindhi Sarangi Hartenberger World Music Collection Habib Khan Langa and party Memento vom 27 August 2004 im Internet Archive Langa Musikgruppe mit Sindhi sarangi und dholak bei Internet Archive Pragya Paliwal Gaur Lest we forget Herstellung von Sindhi sarangi und kamaica Joep Bor S 17 Joep Bor S 24 John Baily Music of Afghanistan Professional Musicians in the City of Herat Cambridge University Press Cambridge 1988 S 166 Alain Danielou Einfuhrung in die indische Musik Heinrichshofen s Verlag Wilhelmshaven 1982 S 97 Joep Bor S 48 51 Joep Bor S 55 57 Joep Bor S 83 85 Wim van der Meer Hindustani Music in the 20th Century Martinus Nijhoff Publishers Den Haag Boston London 1980 S 57 58 130 Curt Sachs Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens Vereinigung Wiss Verlag de Gruyter Berlin und Leipzig 1915 Nachdruck Georg Olms Verlag Hildesheim 1983 S 122 Bildunterschrift Hochzeit in Delhi Abb 83 Harmonium contra Sarangi 1 Interview of Roshan Shahani with Kishori Amonkar Jan 9 1994 Und 2 Excerpts from a discussion on RMIC Jan 10 1996 sarangi info Wim van der Meer Hindustani Music in the 20th Century Martinus Nijhoff Publishers Den Haag Boston London 1980 S 156f 161f Daniel M Neuman The Social Organization of a Music Tradition Hereditary Specialists in North India Ethnomusicology Bd 21 Nr 2 Mai 1977 S 243 PDF 243 kB Ustad Sajjad Hussain Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Music Beckons Ustad Bundu Khan Indian Classical Instrumentalist Indianet zoneNormdaten Sachbegriff GND 4687290 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sarangi amp oldid 234261441