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St Peter und Paul ist die romisch katholische Pfarrkirche von Langensendelbach im oberfrankischen Landkreis Forchheim Sie wurde von 1913 bis 1915 von Michael Kurz im barockisierenden Jugendstil unter Beibehaltung des ehemaligen Chorturms erbaut Sie gehort zur Pfarrei St Peter und Paul in Langensendelbach die dem Dekanat Forchheim des Erzbistums Bamberg angehort Zur Pfarrei gehoren ausserdem die beiden Filialkirchen Heilige Familie in Brauningshof und St Jakobus in Marloffstein Aussenansicht der Pfarrkirche St Peter und Paul von Nordosten Im Vordergrund der Jugendstilbau dahinter der im Kern gotische spater barockisierte Kirchturm Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Architektur 3 2 Ausstattung 3 3 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDie Pfarrkirche St Peter und Paul liegt am nordlichen Rand des Altortes von Langensendelbach an der Strasse nach Effeltrich Sie ist vom alten Friedhof umgeben der zurzeit in Auflosung begriffen ist Stand 2020 Die Kirchhofmauer wurde 1880 aus Sandsteinquadern erbaut Auf dem sudlichen Kirchenvorplatz befindet sich ein Kriegerdenkmal fur die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Bewohner Langensendelbachs 1 Geschichte BearbeitenIm Jahr 1611 wurde Langensendelbach im Zuge der Gegenreformation zum Pfarrprovisorium erhoben das zunachst von der Pfarrei St Michael in Neunkirchen am Brand betreut wurde Ab 1688 war das Schloss Marloffstein Sitz der Pfarrprovisoren Seit 1709 ist Langensendelbach eine eigenstandige Pfarrei Das Pfarrhaus ein massiver zweigeschossiger Walmdachbau wurde 1711 erbaut 2 Die ursprunglich gotische Kirche St Peter und Paul wurde Mitte des 18 Jahrhunderts barockisiert Der spatmittelalterliche Turm wurde 1753 um ein Geschoss aufgestockt Gleichzeitig wurde der gotische Spitzhelm durch eine Zwiebelkuppel ersetzt Der alte Kirchturm bis dahin als Chorturm genutzt blieb beim Abriss der gotischen Kirche bestehen und ist das Wahrzeichen von Langensendelbach Von 1913 bis 1915 wurde anschliessend an den bestehenden Turm und Teile des Langhauses ein neuer Kirchenraum im barockisierenden Jugendstil nach den Planen von Michael Kurz erbaut Abgesehen von den Altaren und der Kanzel aus der Vorgangerkirche stammt die Inneneinrichtung uberwiegend aus den 1910er und 1920er Jahren 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Nordliches Kirchenschiff gegen Westen Auf dem Deckengemalde im Vordergrund ist das Damaskuserlebnis des Paulus dargestellt nbsp Barocker Hochaltar von 1740Architektur Bearbeiten Die massiv wirkende Pfarrkirche umfasst ein zweischiffiges Langhaus mit funf Fensterachsen unter einem Satteldach und einen Chor mit Schluss in drei Achteckseiten unter einem nur geringfugig niedrigeren Mansardwalmdach Der Chor steht in der Flucht des nordlichen neueren Schiffs Das sudliche um ein Joch kurzere und deutlich schmalere Schiff geht auf den im Kern gotischen spater barockisierten Vorgangerbau zuruck Im Winkel zwischen dem sudlichen Schiff und dem Chor befindet sich der vom Vorgangerbau ubernommene Turm Dieser stammt im Kern aus dem Jahr 1433 und wurde 1753 barockisiert Der Sandsteinquaderbau mit Zwiebelhaube bildet einen starken Kontrast zu den ubrigen verputzten Bauteilen Sudlich am Turm ist eine neugotische Olbergkapelle angebaut die auf das Jahr 1890 datiert ist Der Aussenbau wird durch hochrechteckige Fensteroffnungen gegliedert 1 Das nordliche Schiff uberspannt ein flaches Tonnengewolbe mit Stichkappen das mit Stuck in floralen Motiven verziert ist Die Wande gliedern Pilaster Den Ubergang zum sudlichen Schiff bilden rundbogige Arkaden Das sudliche Schiff besitzt eine flache holzerne Kassettendecke die deutlich niedriger ist als das Gewolbe des Nordschiffs Den Ubergang zum Chorraum vermittelt ein runder Chorbogen Auch das Altarhaus uberwolbt eine Stichkappentonne Der Chorschluss ist innen als halbrunde Apsis angelegt die mit Stuckbandern verziert ist In der westlichen Achse des neuen Kirchenschiffs ist eine Orgelempore mit gerader Brustung eingezogen Ausstattung Bearbeiten Der barocke Hochaltar wurde im Jahr 1740 von einem Schreiner aus Vilseck errichtet in den 1920er Jahren vergrossert und dabei behutsam dem grosszugigeren Chorraum der neuen Kirche angepasst Uber einer hohen Sockelzone erheben sich vier korinthisierende Rundsaulen die derart zueinander positioniert sind dass die konkave Wolbung des Altares augenfallig ist Die beiden Saulenpaare flankieren die zentrale Nische in der sich eine Marienfigur mit Jesuskind befindet Vor den beiden Saulenpaaren stehen auf dem Sockel des Altares Figuren des heiligen Josef mit Jesuskind links und der heiligen Mutter Anna mit der jungen Maria rechts Auf seitlichen Konsolen die jeweils von einer Art Volute getragen werden sind Plastiken der Kirchenpatrone Petrus mit dem Schlussel links und Paulus mit dem Schwert rechts platziert Die Saulen tragen ein profiliertes weit auskragendes Gebalk das vom ebenfalls konkav gewolbten Altarauszug uberragt wird Oberhalb der zentralen Nische befindet sich ein achtzackiger Stern in dessen Mitte ein Engelskopf auf Gewolk zu sehen ist Daruber befindet sich umgeben von Gewolk von zwei weiteren Engelskopfen ein gleichseitiges Dreieck als Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit das von einem Strahlenkranz hinterfangen ist Die Auszugsdarstellung begrenzen seitliche mit Engeln besetzte Voluten diese flankieren zwei Vasen die auf separaten Sockeln uber der jeweils ausseren Saule auf beiden Seiten des Altares stehen Den oberen Abschluss bildet ein Segmentbogen mit Kreuz und zwei weiteren Vasen Vor dem Sockel des Hochaltares befindet sich die Mensa mit einem vergoldeten klassizistischen Tabernakel der Anfang des 19 Jahrhunderts geschaffen wurde Auf den Tabernakelturen befinden sich Ahren rechts und Weintrauben links als Zeichen fur die Eucharistie und jeweils ein Fisch der auf die Wundersame Brotvermehrung verweist Daruber ist eine Aussetzungsnische mit einem vergoldeten Kruzifix angeordnet die von zwei Anbetungsengeln flankiert wird Den oberen Abschluss des Tabernakels bildet eine reliefartige Darstellung des Lammes Gottes auf dem Buch mit den sieben Siegeln die mit einem Strahlenkranz hinterlegt ist 3 Die beiden als Pendants angelegten Seitenaltare stammen von demselben Schreiner aus Vilseck wurden allerdings schon 1738 angefertigt Wie der Hochaltar haben sie eine konkav gewolbte Form Den Aufbau tragen jeweils zwei mit Rankwerk verzierte Pilaster Auf dem weit auskragenden Gebalk sitzen jeweils zwei Putten Den Altarauszug wird jeweils von seitlichen Voluten eingerahmt An beiden Seitenaltaren sind beidseitig Akanthusschnitzereien angebracht Am linken Seitenaltar befindet sich eine Herz Jesu Figur vor dem Altarblatt das ein Gemalde des heiligen Johannes Nepomuk zeigt Der Auszug tragt ein Marienmonogramm Der rechte Seitenaltar besitzt einen verglasten Schrein in dem sich eine Figur der Schwarzen Madonna von Altotting mit der ortlichen Brautkrone befindet Daruber befindet sich das Altarblatt mit einer Darstellung des heiligen Sebastian Der Auszug tragt ein Jesusmonogramm 3 Die Kanzel schuf 1692 der Bildhauer Hans Sauer aus Neunkirchen am Brand Den Schalldeckel bekront eine Figur des heiligen Petrus mit dem umgedrehten Kreuz 3 Links der Kanzel befinden sich Statuen der Mutter Gottes und des Papstes Urban Unter der Empore ist der heilige Bruder Konrad von Altotting zu sehen sudlich der heilige Judas Thaddaus Die Kreuzwegtafeln wurden 1916 vom Kloster Weissenohe erworben Aus den 1920er Jahren stammen das Kirchengestuhl die Gedenktafel fur Konrad Ruppert sowie die Deckengemalde Letztere wurden 1929 von dem Munchner Maler Albert Burkart geschaffen Die Bilder im Kirchenschiff zeigen Paulus vor Damaskus und die Begegnung des Petrus mit dem Auferstandenen 3 An der sudlichen Aussenmauer befinden sich drei Epitaphien die wohl aus dem 18 Jahrhundert stammen Zwei davon sind bezeichnet mit 1786 und 1790 1 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1916 von der Firma G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen erbaut Sie umfasste ursprunglich 15 Register auf zwei Manualen und Pedal Das Instrument ist in einem Jugendstil Prospekt auf der Westempore untergebracht Im Jahr 1932 wurde es wiederum von G F Steinmeyer amp Co auf 21 Register erweitert Zum damaligen Zeitpunkt hatte es pneumatische Spiel und Registertrakturen In den 1980er Jahren wurde die Orgel auf elektropneumatische Trakturen umgebaut Ausserdem wurden mehrere Register ausgetauscht bzw hinzugefugt Seitdem umfasst das Instrument 24 Register Im Jahr 2021 wurde der gewachsene Bestand von der Hamburger Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau restauriert Durch eine Verschiebung der Prospektfront um rund einen halben Meter nach vorne wurde ausserdem ein grosszugiger Stimmgang zwischen Haupt und Schwellwerk geschaffen Die Disposition lautet wie folgt 4 5 I Hauptwerk C g31 Bordun 16 2 Principal 0 8 3 Flote 0 8 4 Gamba 0 8 5 Octave 0 4 6 Quinte 0 2 2 3 7 Superoctave0 0 2 8 Mixtur V9 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g310 Gedackt 8 11 Salicional 8 12 Principal 4 13 Rohrflote 4 14 Quintflote 0 2 2 3 15 Waldflote 2 16 Terz 1 1 3 17 Sifflote 1 18 Scharf III Pedal C f119 Subbass 16 20 Violonbass 16 21 Octavbass 0 8 22 Choralbass 0 4 23 Terzmixtur III024 Posaune 16 Koppeln II I Super I I P II P Spielhilfen 2 freie Kombinationen Piano Mezzoforte Forte Tutti AbWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarrei St Peter und Paul in LangensendelbachEinzelnachweise Bearbeiten a b c Denkmalliste fur Langensendelbach PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege a b Kirchengeschichte Online auf pfarrei langensendelbach de abgerufen am 5 Dezember 2020 a b c d Die Kirche von innen Zur Inneneinrichtung der Pfarrkirche St Peter und Paul Online auf pfarrei langensendelbach de abgerufen am 5 Dezember 2020 Orgeldatenbank Bayern online Langensendelbach St Peter und Paul Online auf organindex de abgerufen am 23 April 2022 49 641947 11 071758 Koordinaten 49 38 31 N 11 4 18 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Langensendelbach amp oldid 235508285