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Die romisch katholische Klosterkirche St Michael ist die gotische Kirche des Klosters Neunkirchen am Brand im oberfrankischen Landkreis Forchheim in Bayern Sie gehort zur Pfarrei St Michael Neunkirchen am Brand im Erzbistum Bamberg St Michael Neunkirchen am Brand Chor der Klosterkirche und AugustinuskapelleOlberggruppe im Anbau an der NordwandInneresAltarHistorische Ansicht auf einer Postkarte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie einschiffige Kirche des 11 12 Jahrhunderts wurde in der Zeit um 1270 1280 umgebaut Grossere Umbauten erfolgten danach in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wobei der Kreuzgang errichtet und der Chor neu erbaut wurde In der Zeit um 1400 wurde das Langhaus erweitert und ein Seitenschiff angefugt vor 1437 wurde die Marienkapelle erbaut Nach Aufhebung des Stifts 1552 wurde der Turm und danach um 1690 das Hauptschiff erhoht Im Jahr 1702 wurde der Ostflugel des Klosters zum Pfarrhaus ausgebaut Der Aussenbau der Kirche wird durch den Westturm akzentuiert der in seinen unteren Geschossen aus der Zeit von 1270 bis 1280 den Einfluss des Westbaus der Sebalduskirche in Nurnberg zeigt Die oktogonalen Geschosse mit dem Treppenturmchen sind 1400 und 1577 78 entstanden und wurden 1809 mit der Haube versehen Im unteren Teil der zugleich Vorhalle ist sind noch schwere Rippengewolbe erhalten Die Architekturgliederungen sind teils farbig gefasst Die Kirche besteht aus dem sudlichen flachgedeckten Hauptschiff und einem nordlichen Seitenschiff mit Rippengewolbe die durch Arkaden auf Achteckpfeilern getrennt sind Der Hauptchor mit Funfachtelschluss ist durch ein Kreuzrippengewolbe abgeschlossen das Seitenschiff ist seit 1709 zur Marienkapelle geoffnet die in einem kleinen Chorlein ebenfalls mit Funfachtelschluss endet Die im Westteil der Kirche eingebaute Empore ist ebenfalls mit einem Kreuzrippengewolbe unterwolbt Fragmente einer Wandbemalung zeigen im Seitenschiff einen Schmerzensmann und eine Madonna aus der Zeit um 1430 und die Auferweckung des Lazarus aus der Zeit um 1600 im Hauptschiff befindet sich eine Darstellung des heiligen Christophorus aus der Zeit um 1520 Von einer Stuckierung aus der Zeit um 1751 ist nur noch eine Rocaille Kartusche erhalten Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar stammt aus der Zeit um 1741 die Bildhauerarbeiten werden Georg Reuss zugeschrieben Das Altarblatt wurde von Joseph Scheubel dem Alteren geschaffen Die Aufbauten der Seitenaltare stammen aus der Zeit um 1720 1730 Die Kanzel von 1749 ist wie der Hochaltar mit Bildhauerarbeiten von Reuss ausgestattet Der Taufstein stammt aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Unter den zahlreichen Gemalden sind Ubertragungen des Marienlebens von Albrecht Durer aus der Zeit um 1520 sowie zwei weitere Altarflugel aus der Zeit um 1480 1490 die Hans Traut dem Alteren zugeschrieben werden Mehrere Figuren einer kunstlerisch wertvollen Anbetungsgruppe stammen aus der Zeit um 1350 1360 und sind mit dem Westportal der Nurnberger Lorenzkirche eng verwandt Eine Verkundigungsgruppe im Seitenschiff datiert aus der Zeit um 1440 Zahlreiche Holzfiguren stammen zumeist aus dem 18 Jahrhundert Darunter ist eine Figur des heiligen Michael aus der Zeit um 1500 heute an der Empore und die Mutter Gottes des Marienaltars aus der Zeit um 1490 Das Holzrelief des Marientods ist eine rustikale Arbeit aus der Zeit um 1520 Von den Grabdenkmalern sind zu erwahnen Grabplatte fur Wolfram von Egloffstein 1459 aus Rotmarmor mit dem Bild des Verstorbenen Grabplatten fur die von Eysenheim 1694 und von Stauffenberg 1698 mit Wappen Grabplatte eines Schwanenritters mit handwerklichem Portrat aus dem spaten 15 Jahrhundert Grabplatten der Sibylla von Guttenberg 1600 Grabplatte derer von der Bug 1536 mit Schutzmantelbild eine feine Arbeit des 16 Jahrhunderts aus Speckstein mit farbigen Einlagen die Loy Hering zugeschrieben wird Ein Anbau an der Nordwand des Seitenschiffs tragt die Jahreszahl 1492 und enthalt eine Olberggruppe eine rigorose Vereinfachung der Vorhalle an der Nordseite der Lorenzkirche zu Nurnberg Orgel Bearbeiten Die Orgel ist ein Werk von G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen aus dem Jahr 1885 mit damals 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal in einem Prospekt aus der Zeit um 1810 Dieser stammt vermutlich von einem anderen in den 1880er Jahren aufgegebenen Instrument Die Orgel war ursprunglich wie bei Steinmeyer zu dieser Zeit ublich ein Kegelladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen 1985 wurde es von Volkmar Kratzer aus Nurnberg auf Schleifladen und eine elektrische Registertraktur umgebaut sowie um zwei Register im Hauptwerk Krummhorn 8 bzw Pedal Posaune 16 erweitert Ausserdem wurde im Hauptwerk nach den Idealen der Orgelbewegung nahezu der gesamte Prinzipalchor erneuert Bei einer neuerlichen Restaurierung im Jahr 2012 wurde das Instrument von der Firma Johannes Klais Orgelbau Opus 1906 wieder weitgehend in seinen Originalzustand zuruckversetzt So wurden beispielsweise die beiden zusatzlichen Register wieder zuruckgebaut Wahrend die Kegellade im II Manual noch original erhalten war kamen fur Hauptwerk und Pedal rekonstruierte Kegelladen zum Einsatz Hierbei diente die Orgel von St Marien in Hof die ebenfalls 1885 von Steinmeyer erbaut wurde als Vorbild Von den rund 450 Pfeifen die 1985 aufgegebene worden war konnten dank einer Ruckrufaktion der Pfarrgemeinde etwa 100 wieder in das Instrument eingebaut werden Die Orgel umfasst einen freistehenden Spieltisch mit Blick zum Kirchenraum dessen Erscheinungsbild bei der Restaurierung durch Klais ebenfalls wieder an den Originalzustand herangefuhrt wurde Die heutige Disposition ist identisch mit der Disposition von 1885 Sie lautet 1 2 I Hauptwerk C f3Principal 0 8 Gamba 0 8 Salicional 0 8 Bourdon 16 Tibia 0 8 Gedackt 0 8 Octav 0 4 Flote 0 4 Mixtur IV 0 2 2 3 Octav 0 2 II Manual C f3Aeoline 8 Dolce 8 Geigenprincipal 8 Lieblich Gedackt 8 Fugara 4 Rauschquinte II 2 2 3 Pedal C d1Cello 0 8 Octavbass 0 8 Quinte 10 2 3 Subbass 16 Violonbass 16 Koppeln II I I P II P Feste Kombinationen Piano Forte TuttiDie Disposition von 1985 bis 2012 lautete wie folgt 1 2 I Hauptwerk C f3Principal 0 8 Octav 0 4 Viola di Gamba 0 8 Salicional 0 8 Bourdon 16 Gedackt 0 8 Flote 0 4 Octav 0 2 Mixtur 0 1 1 3 Trompete 0 8 Krummhorn 0 8 II Manual C f3Aeoline 8 Dolce 8 Geigenprincipal 8 Lieblich Gedackt 8 Fugara 4 Rauschquinte II 2 2 3 Pedal C d1Posaune 16 Cello 0 8 Octavbass 0 8 Quinte 10 2 3 Violonbass 16 Subbass 16 Glocken Bearbeiten Das Gelaute der Kirche besteht aus vier Glocken Name Gussjahr Giesser SchlagtonMichael 1925 Gebruder Ulrich Kempten f1 4Maria 1954 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg as1 4Josef 1954 Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg b1 4Anna 1925 Gebruder Ulrich Kempten c2 8Ursprunglich stammten auch Maria und Josef aus dem Guss von 1925 Im Zweiten Weltkrieg wurden sie zusammen mit Michael aus dem Turm genommen und zum Einschmelzen abgegeben Nach dem Krieg machte ein Historiker Michael im Hamburger Glockenfriedhof ausfindig und kontaktierte die Pfarrgemeinde Neunkirchen am Brand so dass die grosse Glocke wieder zuruckgefuhrt und in den Turm gehangt werden konnte Die beiden verlorenen Glocken Maria und Josef wurden 1954 neu gegossen und vervollstandigen seitdem wieder das Gelaute Als Vollgelaute ergibt die Disposition der Glocken ein ausgefulltes Moll Motiv O Heiland reiss die Himmel auf Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03051 4 S 663 664 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Neunkirchen am BrandEinzelnachweise Bearbeiten a b Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 24 November 2019 a b Informationen zur Orgel auf orgelbau klais com Abgerufen am 10 Februar 2022 Normdaten Geografikum GND 4380038 5 lobid OGND AKS VIAF 245388313 49 61262 11 13034 Koordinaten 49 36 45 4 N 11 7 49 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Neunkirchen am Brand amp oldid 233053906