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Die St Michael Kirche ist ein aus dem 13 Jahrhundert stammendes Kirchengebaude des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters in Krummin auf der Insel Usedom Die Kirche St Michael in Krummin 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Das Aussere 3 2 Das Innere 3 3 Ausstattung 3 3 1 Altar 3 3 2 Kruzifix 3 3 3 Krumminer Kelch 3 3 4 Kanzel 3 3 5 Taufstein 3 3 6 Orgel 3 3 7 Glocken 3 3 8 Glasfenster 4 Gemeinde 5 Pastoren 6 Literatur 7 Quellen 7 1 Gedruckte Quellen 7 2 Ungedruckte Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer nordwestliche Teil der Insel Usedom umfasste fruher das Land Bukow Dort lag ein heute nicht mehr bestehender Ort gleichen Namens Die Ansiedlung verfugte bereits 1230 uber eine Kirche welche dem Heiligen Michael geweiht und durch Herzog Barnim I und seiner Mutter Miroslawa mit den Zehntabgaben der benachbarten Dorfer beschenkt worden war 1 In diesem Zusammenhang findet Krummin erstmals unter Crominino urkundliche Erwahnung Der erste Priester hiess Goswin Gozwin 1 2 wie aus einer Bestatigung der Bischofsabgaben durch den Bischof Konrad II 3 vom 12 August 1230 hervorgeht Die Kirche war auf der Insel der ausserste Vorposten des Pramonstratenserklosters Grobe 4 Sie wird als Vorgangerbau der heutigen Krumminer Kirche angesehen Erstmals wurde von der Michaeliskirche zu Krummin in einer Urkunde von 1290 gesprochen in der dem Ritter Johann Voss das Patronatsrecht dieser Pfarrkirche das ihm Barnim I verliehen hatte bestatigt wurde Der Ritter Johann Voss gehorte zu den engsten Beratern des Herzogs Barnim I und forderte besonders die Klostergrundungen der Zisterzienser Da Krummin ahnlich wie Wollin zu den kleineren Klostern gehorte wird auch hier die Reformation ohne besondere Vorkommnisse vonstattengegangen sein Das Kloster wurde durch Herzog Johann Friedrich visitiert und kam an das Amt Wolgast Auch das Archiv mit den Originalurkunden kamen nach Wolgast wie aus der Registrierung des Jungfrauenclosters Crummin anno 1562 zu entnehmen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges gab es im Kloster und in der Kirche Brandschaden und grosse Verwustungen Das Pfarrhaus und fast das ganze Dorf waren niedergebrannt Es wurde berichtet dass die Kaiserlichen hier wie uberall in Pommern auf so unerhorte Weise hausten dass Kanzel und Altar Banke und Emporen herausgehauen und verbrannt wurden die Kirche aber selbst dachlos dastand mit einem holzernen Turm daneben in dem die Feinde von drei Glocken nur eine ubrig gelassen hatten 5 Die Kirche wurde nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges mit Steinen des alten Klosters repariert und blieb uber eine Zeit von 200 Jahren turmlos 1662 setzte Christine von Schweden den Subdiakon von Wolgast Bernhard Alberti als Pfarrer fur Krummin ein 6 Nach der Chronik waren ab 1657 die Grafen von Wrangel Gutsherren und Kirchenpatrone wobei rechtlich das Patronat der Krumminer Kirche immer landesherrlich geblieben war aber die Gutsbesitzer als Patron im Kirchenbuch gefuhrt worden sind Bis 1720 gehorte Krummin zu Schwedisch Pommern und das Kirchspiel zur Synode Wolgast Mit dem Stockholmer Frieden blieb Wolgast schwedisch die Insel Usedom aber wurde preussisch und Krummin kam in Generalverpachtung des Amtes Pudagla und zur Synode Usedom Baugeschichte Bearbeiten nbsp Chor mit nordlichem Anbau und schragen StrebepfeilernDer Bau der heutigen Kirche in Feldsteinen und Ziegeln ist die ehemalige Klosterkirche des um 1302 gegrundeten Zisterzienserinnenklosters Krummin und das einzige erhaltene klosterliche Gebaude auf der Insel Usedom Auf einem Unterbau aus behauenen Feldsteinen wurde um 1260 bis 1270 ein Ziegelbau errichtet wobei der Backstein nur die aussere Schale bildet Der Kern der Wande besteht aus Feldsteinen Da es in Krummin keine eigene Ziegelei gab kamen die tiefrot gefarbten Backsteinen von der Rykmundung und Eldena 7 Da die Klosterbauten der Zisterzienser von wandernden Handwerkern des Ordens errichtet wurden die gossen Einfluss auch auf die norddeutschen Kirchenbauten hatten gab es an der Krumminer Kirche vorerst nur einen geraden Ostschluss Zum Beginn des 15 Jahrhunderts war die Kirche baufallig geworden und bedurfte dringend der teilweisen Erneuerung In einem um 1440 datierten Brief des Herzogs Barnim VII wurden alle Glaubigen zu Spenden fur den Kirchenbau und fur Messgerate aufgerufen 8 die baulichen Veranderungen waren danach erheblich Der Polygonalchor wurde bei diesem Vorhaben im spatgotischen Stil angefugt und wird von vier kraftigen Strebepfeilern gestutzt Am Aussenanbau des Langhauses sind oberhalb der heutigen Fensteroffnungen die Spitzbogen von alteren Offnungen zu erkennen Zu Klosterzeiten waren immer wieder Instandsetzungsarbeiten notwendig so auch nach dem grossen Brand von 1529 Nach der Reformation wurde 1563 St Michael wieder Pfarrkirche Da bei den Zisterziensern die Kirchen turmlos waren erhielt die Krumminer Kirche vermutlich westseitig einen holzernen Turm der schon bei Beginn des Dreissigjahrigen Krieges einsturzte Die Kirche durfte sich auch in den kommenden Jahrhundert in einem elenden Zustand befunden haben Uber dem Langhaus soll um 1734 und uber dem Chor vermutlich um 1780 ein neues Dachwerk gezimmert worden sein 9 1734 wurde der Chor aus Sorge um seine Standfestigkeit auf dem nach Osten abschussigen und durch Graber aufgelockerte Friedhofsgrund durch abgeschragte Strebpfeiler gesichert 1780 wurde der Chor dann mit den heutigen weit ausgreifenden Pfeilern umstellt 1846 ist auch Krummin ein koniglich preussisches Rittergut und Heinrich von Corswandt wurde mit dem Patronat der eigentlich koniglichen Patronatskirche betraut Die Grosszugigkeit und Modernitat mit der Corswandt die Gutsbauten erneuern liess kamen auch bei der Restaurierung der Kirche zugute Der Preussenkonig Friedrich Wilhelm IV durch die Bautatigkeit Heinrich von Corswandt in Krummin aufmerksam geworden lieferte als Kirchenpatron von 1855 bis 1857 die Entwurfe fur die bauliche Restaurierung fur den Neubau des Westturms und den Anbau von Sakristei und Patronatskapelle 10 Die durch Friedrich Wilhelm IV eigenhandig angefertigten Originalzeichnungen sind nicht mehr auffindbar angeblich wurden sie mit einer Urkunde in der Kugel des Kirchturmes deponiert Doch nach Abnahme der im Zweiten Weltkrieg zerschossenen alten Turmkugel waren darin keine Schriftstucke enthalten Die Baumassnahmen begannen 1855 noch unter Pastor Heinrich Zietlow mit der Erneuerung der neugotischen Chorfenster und Sternmustern in des Bleiverglasung Unter Pastor Johann Heinrich Gadow folgten 1856 die beiden neuen Anbauten Diese wirkten von aussen wie ein Querschiff mit dreifach gebrochenen Apsiden Der Nordflugel war die Begrabniskapelle der Corswandts mit separatem Eingang und Zugang zur Patronatsloge im ersten Stock Im Mittelfeld des Balkons der Patronatsloge hangt das Wappen der Corswandts Der Sudflugel bildete die Sakristei mit eigenem Zugang fur die Geistlichen und mit einer Loge fur die Pastorenfamilien die heute nicht mehr begehbar ist Danach folgte von 1856 bis 1857 die Ausfuhrung des zweigeschossigen neugotischen Westturmes 1858 dann die Sicherung der Sudwestecken durch die heutigen Strebepfeiler und die Aufmauerung der Strebepfeiler der Nordseite In den Jahren von 1859 bis 1862 erfolgte der innere Neuausbau der Kirche den der Krumminer Gutsbesitzer von Corswandt forderte und der Preussenkonig Ausstattungsgegenstande stiftete Beim Innenausbau fielen die Seitenemporen weg und die Westempore mit dem Orgelchor wurden vergrossert Nach dem Zweiten Weltkrieg war es ruhig um die Kirche geworden 1960 liess der Burgermeister die Friedhofsmauer abbrechen und die Feldsteine zum Ausbau des Rostocker Hafens abfahren 11 Eine erste innere Renovierung erfolgte 1978 zur 750 Jahr Feier der Kirche 1979 erfolgte der innere Neuverputz und eine Reparatur des Turmhelmes Militarische Tiefflugubungen und Uberschallfluge vom nahen Flugplatz Peenemunde bewirkten bis 1990 auch hier Schaden an der Bausubstanz 12 Erst nach der Wende konnte von 1992 bis 1993 eine Totalsanierung des schadhaften Kirchengebaudes durchgefuhrt werden Neben einer Schwammsanierung im Dach der Beseitigung von Feuchteschaden an den Aussenwanden und einer Neuverputzung des Langhauses kam es auch zur Neugestaltung des Chorbereiches mit neuem Altar und farbig gefassten Rundfenstern Die Kirche wurde auch nach der jungsten Renovierung im Innenraum nach den zisterziensischen Grundgedanken dem Verzicht auf Prunk und ubermassigen Schmuck bewusst schlicht gehalten Baubeschreibung BearbeitenDie ehemalige Klosterkirche steht auf einer Anhohe am Rande der kleinen Ortschaft in reizvoller Lage an der Krumminer Wiek Das Aussere Bearbeiten Der dreijochige Saalbau uber einem kreuzformigen Grundriss mit einem leicht eingezogenem polygonal geschlossenen Chor bekam erst im 19 Jahrhundert den ziegelsichtigen schlanken Westturm Der zweigeschossige Turm mit seiner schlichten Dekoration und dem spitzbogigen Portal als oberer Abschluss nimmt zusammen mit der dahinterliegenden Langhauswand welche von abgetreppten Strebepfeilern betont wird die Funktion einer Eingangsfassade ein Der schiefergedeckte Helm tragt ein vergoldetes Kreuz und erhebt sich uber den vier Schildgiebeln mit geschmuckten Kugeln sowie abgetreppten spitzbogigen Schallluken mit Brustungsfeldern und Ecklisenen Die Langswande des Langhauses werden durch zweibahnige Spitzbogenfenster mit Rautenglas und Strebepfeiler gegliedert An der Nordwand befinden sich heute noch drei zugemauerte Pforten aus Klosterzeiten Die westlich gelegene kleine Rundbogenpforte war der Laieneingang fur Frauen Bei den beiden anderen ostlich gelegenen handelt es sich um die Priesterpforte und die Nonnenpforte Der dreiseitig gebrochene Chor ist im Osten niedriger als das Langhaus und wird von Strebepfeilern umstellt Der Chor wirkt am Aussenbau verhaltnismassig klein was durch die spater angefugten Anbauten im Norden und Suden bewirkt wird Diese treten mit drei Seiten hervor und sind mit spitzbogigen zweibahnigen Fenstern mit Scheitelkreis und Rutenglas und einem Zugang versehen 13 Am Aussenbau lassen sich die verschiedenen Bauphasen gut nachvollziehen Zu den altesten Teilen gehort das Langhaus mit den vereinzelten Feldsteinquadern in den unteren Schichten die Reste des Ursprungsbaus sein durften Der 1857 im Auftrag durch Konig Friedrich Wilhelm IV errichtete Turm steht mit seinen regelmassig gemauerten Ziegelsteinen im Kontrast zu der mittelalterlichen Mauerung des ubrigen Gebaudes und erweist sich als spaterer Bauteil Ebenso verhalt es sich mit den seitlichen Anbauten die unorganisch an den Chor angefugt sind und durch ihre verputzen Mauern besonders hervorstechen 13 Das Innere Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick zum Chor nbsp Patronatsloge der Familie von CorswandtDurch einen kleinen kreuzgratgewolbten Vorraum des Turmes betritt man die Kirche unter der Orgelempore Der verputzte Innenraum zeigt sich als breiter Saalbau mit einer flachen im Rotton gehaltenen Holzbalkendecke Die Seitenemporen wurden schon wahrend der Erneuerung 1859 entfernt Ein grosser Bogen in der Ostwand trennt das Langhaus vom Chor Dieser ist ebenfalls mit einer flachen Holzbalkendecke versehen der Putz an den Wanden wurde aber entfernt Die funf zweiteiligen Spitzbogenfenster lassen den Chor heller erscheinen die mittleren drei Rundfelder sind mit Bildmotiven versehen Die mittig angeordneten im kraftigen Grunton gestrichenen Stuhlreihen sollen den Blick zum schlichten Altar mit dem Kruzifix am Holzkreuz im Chor deuten Wahrend der Umwandlung zur Patronatskirche wurde die Kirche in den Jahren 1856 bis 1859 vollstandig neu eingerichtet Dazu zahlen auch die Ausstattung im Chor das Gestuhl im Langhaus und die westliche Orgelempore Die beiden Logen an der Nord und Sudwand des Chores mit ihren im Grunton gehaltenen Brustungen waren den Patronen und Geistlichen vorbehalten An der nordlichen Loge hangt das Wappen derer von Corswandt Ausstattung Bearbeiten Die Krumminer Kirche muss ursprunglich reich mit religiosen Kunstwerken ausgestaltet gewesen sein Neben einem Altar des heiligen Michael als Schutzpatron der Kirche gab wohl verschiedene Marienaltare denn die Jungfrau Maria war die Schutzpatronin des Zisterzienserordens In Quellen werden Kelche Messgewander und andere Kleinodien erwahnt Teile der ehemaligen Ausstattung sind ausgelagert So befindet sich der spatmittelalterliche Marienaltar im Stettiner Nationalmuseum und ein Kelch im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald Erhalten sind ein Altar uber diesem befindet sich ein Kruzifix welches um 1500 von einem Stralsunder Meister gefertigt wurde Die Orgel wurde 1863 von Barnim Gruneberg gebaut Die Chorfenster wurden 1993 von Hermann Lindner entworfen Altar Bearbeiten nbsp Chorraum mit Altar und KruzifixDer Altar besteht aus einer einfachen rechteckigen Mensa Er wurde 1993 eingefugt und gehort somit zu den jungsten Ausstattungsstucken der Kirche Trotz seiner Schlichtheit ist der Bezug zum Bauwerk auf besondere Weise hergestellt worden Die fur den Altar verwendeten Backsteine stammen vom Kirchenfussboden die bereits im Mittelalter dort verlegt wurden Mittig auf der Vorderseite des Altars ist mit dem geschnitzten Fisch Dreipass ein mehrfach zu deutendes Symbol angebracht Die Schnitzerei hatte Pfarrer Alexander Neumann aus Bansin 1993 gefertigt und stellt ein Symbol der Dreifaltigkeit dar welche die Einheit von Gott Christus und Heiligem Geist beinhaltet 14 Die Mensa wird von einem grossen weissen Altartuch bedeckt welches 1986 eine Magdeburger Urlauberin angefertigt und der Krumminer Kirche geschenkt hat In den Saum des Altartuches sind in aufwendiger Weissstickerei 24 altkirchliche Symbole eingearbeitet worden Kruzifix Bearbeiten Uber dem Altar ragt seit 1979 ein Kruzifix aus Eichenholz auf dass ursprunglich farbig gefasst war Es zahlt zu den altesten Ausstattungsstucken der Krumminer Kirche und war ehemals Bestandteil eines grossen Altarschreins Bei der Inneren Umgestaltung 1856 bis 1857 wurde der Marienaltar entfernt Christus am Kreuz war im Schrein die zentrale Figur heute bildet er die Dominanz des ganzen Chorraumes 15 Bei diesem Schnitzwerk handelt es sich um eine sehr qualitatsvolle Arbeit die in den Stralsunder Schnitzwerkstatten um 1500 angefertigt wurde 16 Auch die stilistischen Merkmale wie Ausdruck Korperbehandlung und Gestaltung lassen diese Datierung zu Die offene Wunde und die Dornenkrone sind erkennbar und das Lendentuch zu sehen Somit steht das Kruzifix als einziges Zeugnis der Bildkunst des Mittelalters heute im Chor an der Stelle des ehemaligen Hochaltars Krumminer Kelch Bearbeiten Im Kirchenschatz der Krumminer Kirche befindet sich ein sehr reich verzierter wohl um 1500 gefertigter Kelch Dieser befindet sich heute als Leihgabe in der standigen Ausstellung des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald Das ausserordentlich prunkvoll gearbeitetes und vergoldetes Stuck ist aus dem Bestand des ehemaligen Klosters erhalten geblieben und vermittelt einen Eindruck vom damaligen Reichtum des Klosters Der untere Teil der Kuppa ist mit Rankenwerk und kleinen Vogeln belegt darunter sind Ornamente in Filigran angebracht Der sechseckige Schaft wird von einem Knauf aus durchschlungenen Ranken und Distelwerk mit eingelegten Schmucksteinen umfasst Der sechspasformig auslaufende Kelchfuss ist in den einzelnen Feldern mit Filigranarbeit geziert und am unteren Rand mit plastischer Pflanzenornamentik versehen Der am Schaft in spatgotischen Majuskeln angebrachte Schriftzug EMPERM MOPSAS konnte bis heute nicht gedeutet werden 17 Kanzel Bearbeiten Rechts vom Altar wurde der im Grunton gehaltene achteckige Kanzelkorb ohne Kanzelfuss und ohne Schalldeckel auf einen achteckigen Mauersockel aufgestellt Nicht mehr vorhanden sind in den Korbfeldern die vier als Stuckfiguren modellierten Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes von 1857 Taufstein Bearbeiten Der Taufstein aus grauen Marmor in Gestalt einer achtfach gebrochenen Saule stiftete 1869 Marie von Corswandt Die Taufschale von 1993 ist ein Geschenk der Partnerkirchengemeinden Todesfelde und Leezen im Kirchenkreis Segeberg Orgel Bearbeiten Wahrend des neuen Innenausbaus hatte man 1857 auch die Westempore als Orgelempore vergrossert und ansteigend angelegt Die alte Orgel war nun zu klein und wurde an die Kirchgemeinde Stolpe bei Usedom verkauft 1865 wurde eine neue Orgel einmanualig sieben Register von der Stettiner Firma Barnim Gruneberg eingebaut Die Ausfuhrung lasst jedoch vermuten dass es sich um eine Buchholz Orgel handelt die erst nachtraglich von Gruneberg uberholt wurde 18 Der dreiseitige Orgelprospekt hat einen gotischen Aufbau mit entsprechenden Zierformen Sie ist einmanualig und verfugt uber zehn Register Im Ersten Weltkrieg wurden auch aus der Krumminer Kirche die Orgelpfeifen eingeschmolzen 1923 liess Pastor Karl Christoph Alexander Bottiger durch die Firma Gruneberg aus Stettin Finkenwalde die Orgel wiederherstellen 1993 konnte dann durch die Orgelbau und Restaurierungswerkstatt Rainer Wolter die Orgel grundlich renoviert und mit neuen Zinnpfeifen versehen werden Glocken Bearbeiten Im Glockenstuhl ist eine Glocke mit der Jahreszahl 1837 und dem Namen des damaligen Pastors Johann Wilhelm Meinhold versehen Die Inschrift lautet Aus den Beitragen Verschiedener besorgte den Umguss Joh Wilh Meinhold Pastor gegossen von Simon Zach in Stralsund 1837 19 Eine im Ersten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke soll 1924 in einer Apoldaer Glockengiesserei neu in Bronze gegossen worden sein 20 Glasfenster Bearbeiten Die spitzbogigen Fenster im Langhaus und im Chor bestehen aus zwei Bahnen und einem Rundfenster im Scheitel 1993 wurden die ursprunglich mit neugotischen Sternmuster verglasten Fenster im oberen Bereich durch buntfarbige Scheiben ausgewechselt Die Entwurfe stammen von dem Stralsunder Kunstler Hermann Lindner und wurden von Bengd Puttnies ausgefuhrt Die Bilderfolge ist in drei Gruppen aufgeteilt in die an der Nord und Sudseite der Kirche und auf den Chorschluss Das ikonographische Programm umfasst die drei Bereiche Wasser Land und Sakrales Die Fenster der zum Achterwasser dem Krumminer Wiek liegenden Sudwand der Kirche nehmen mit der Taube dem Boot und dem Fischzug auf das Wasser Bezug An der dem Land zugewandten Nordseite sind in den Rundfenstern ein Hahn das Korn und die Rebe dargestellt Die drei mittleren Chorfenster beinhalten eine Symbolik die sich entsprechend ihrer Bedeutung und ihrer besonderen Sichtbarkeit wahrend des Gottesdienstes auf die zentralen Botschaften der christlichen Religion beziehen Im Mittelfenster ist ein siebenarmige Leuchter zu sehen links im Rundbild sind Brot und Wein als Zeichen des Abendmahls und rechts der Erzengel Michael dem die Krumminer Kirche geweiht wurde zu sehen 21 Gemeinde BearbeitenDie evangelische Kirchengemeinde Krummin Karlshagen Zinnowitz gehort seit 2012 zur Propstei Pasewalk im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche Pastoren Bearbeiten nbsp Abtissinnen und Pastoren des Klosters Klosterkirche KrumminNamen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Pfarrer an der evangelischen Michaeliskirche vor Grundung des Klosters 22 1230 0000 Pfarrer Gozwin 23 1302 0000 Pfarrer Hartwig 24 1550 0000 Pfarrer Anton Rambatz nahm die Reformation an und heiratete 25 1563 0000 Pfarrer Michael Friderici 26 Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Pastor an der evangelischen Michaeliskirche 27 1575 1581 Marcus Bichling 1585 0000 David Malink 1593 1612 Christian Hamel 1613 1643 Johann Lampe Lampadius 1654 1676 Bernhard Alberti 1662 von der schwedischen Konigin Christine eingesetzt 1676 1686 Nikolaus Banenkamp 1687 1732 Hand Witton 1732 1745 Johann Heinrich Schonau 1748 1787 Karl Gottfried Hertel 1787 1793 Christian Wilhelm Auerbach vorher Rektor in Usedom 1793 1826 Georg Friedrich Konig 1827 1844 Dr Wilhelm Meinhold schrieb in Krummin Maria Schwedler die Bernsteinhexe 1844 1856 Eduard Georg Heinrich Zietlow vorher Rektor in Grafenberg 1856 1872 Johann Heinrich Gadow 1873 1887 Johann Karl Joachim Reinhold von Luhmann 1888 1901 Elias Hermann Zinzow 1901 1914 Karl Ernst Albrecht Walter Fischer 1914 1919 Johannes Block 1919 1933 Karl Christoph Alexander Bottiger 1933 1938 Fritz Schroder 1939 1940 Hans Kleinschmidt 1941 0000 Ulrich J Kunzendorf 1941 1945 Helmut Graeber 1945 1947 Georg Zinzow Pfarrer von Zinnowitz 1947 1969 Adolf Spreemann vorher Stettin 1969 1974 Friedrich Bartels 1974 2001 Rainer Berndt 2001 2009 Martina Gehlhaar 2011 0000 Christa HeinkeLiteratur BearbeitenHans Moderow Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart 1 Teil Der Regierungsbezirk Stettin Stettin 1903 Norbert Buske Zwei mittelalterliche Gnadenstatten auf der Insel Usedom Hamburg 1975 In Baltische Studien NF 61 S 23 43 Hellmut Hannes Mittelalterliche Dorfkirchen auf der Insel Usedom Hamburg 1982 In Baltische Studien NF 68 S 25 44 Hellmut Hannes Bilder von einem verschollenen Marienaltar aus der Kirche zu Krummin Hamburg 1983 In Baltische Studien NF 69 S 30 34 Hellmut Hannes Der Marienaltar aus der Kirche zu Krummin Hamburg 1984 In Baltische Studien NF 70 S 137 142 Norbert Buske Gerd Baier Dorfkirchen in der Landeskirche Greifswald Berlin 1984 S 138 192 Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche Passau 1994 ISBN 3 930102 24 2 Ursula Creutz Bibliographie der ehemaligen Kloster und Stifte im Bereich des Bischoflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete Leipzig 1988 ISBN 3 7462 0163 2 S 131 133 Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion Berlin 1995 Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern ISBN 3 89487 222 5 S 322 323 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 287 Dirk Zache 700 Jahre Kloster Krummin eine Spurensuche Crominino 1305 2005 Karlshagen 2005 Dirk Schleinert Die Geschichte der Insel Usedom Rostock 2005 ISBN 3 356 01081 6 Karla Bilang Kloster der Zisterzienserinnen und Kirche St Michael in Krummin auf Usedom edition dreifisch 2008 ISBN 978 3 00 023843 7 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Pommersches UrkundenbuchUngedruckte Quellen Bearbeiten Originalurkunden des Krumminer Klosters 1302 1563 Krumminer Urkunden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Krummin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber St Michael Kirche in der Landesbibliographie MV Die ehemalige Klosterkirche St Michael Krummin Evangelische St Michael Kirche KrumminEinzelnachweise Bearbeiten a b PUB I 2 Nr 268 Hellmuth Heyden Pommersche Geistliche vom Mittelalter bis zum 19 Jahrhundert 1965 S 35 Jurgen Petersohn Die Kamminer Bischofe des Mittelalters Schwerin 2015 S 29 30 Johann Joachim Steinbruck Geschichte der Kloster in Pommern und den angrenzenden Provinzen Stettin 1776 D 111 Zur Zugehorigkeit des Landes Bukow Wilhelm Meinhold Humoristische Reisebilder von der Insel Usedom 1837 S 10 11 Karla Bilang Die Reformation In Kloster der Zisterzienserinnen und Kirche St Michael in Krummin auf Usedom 2008 S 123 Jens Christian Holst Zur Baugeschichte der Dorfkirche in Krummin In 700 Jahre Kloster Krummin 2005 S 23 25 Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche 1994 S 4 Jens Christian Holst Zur Baugeschichte der Dorfkirche in Krummin auf Usedom 2005 S 27 Karla Bilang Friedrich Wilhelm IV Neugotische Kirchenanbauten In Kloster der Zisterzienserinnen und Kirche St Michael in Krummin auf Usedom 2008 S 140 142 Akten der Krumminer Pfarrarchivs Pfarrarchiv Krummin Protest gegen den Flugbetrieb durch Pfarrer Rainer Berndt 1986 a b Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche 1994 S 5 Karin Bilang Das Schicksal der Kirche und ihre Kunstwerke 2008 S 163 165 Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche 1994 S 9 Karla Bilang Das mittelalterliche Kruzifix 2008 S 64 68 Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche 1994 S 14 15 Karin Hosch Krummin Michaelis Kirche 1994 S 15 Brigitte Metz Kirchen auf Usedom 2009 S 72 Karla Bilang Das Schicksal der Kirche und ihrer Kunstwerke 2008 S 158 Karla Bilang Die Glasfenster von Hermann Lindner 2008 S 166 168 Karla Bilang Pfarrer und Propste an der Michaeliskirche bis zur Auflosung des Klosters In Kloster der Zisterzienserinnen und Kirche St Michael in Krummin auf Usedom 2008 S 98 PUB I 2 Nr 268 PUB IV Nr 2027 R Burkhardt Bilder aus der Geschichte der evangelischen Kirchen auf der Insel Usedom bis zum Auftretender Reformation Swinemunde 1909 Wolgaster Archiv Titel 76 Nr 2 Blatt 63 Karla Bilang Verzeichnis der Geistlichen an der evangelischen Michaeliskirche In Kloster der Zisterzienserinnen und Kirche St Michael in Krummin auf Usedom 2008 S 170 54 04775 13 847027777778 Koordinaten 54 2 51 9 N 13 50 49 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Kirche Krummin amp oldid 231374431